War Kaczynski schuld oder die Russen? Flugzeugunglück !!!
Verfasst: 8. Mai 2010, 21:21
Im Internet häufen sich wüste Spekulationen über die Unfall-Ursache.
Bis heute haben die russischen Behörden den Fall nicht vollständig angeschlossen, dürfen deshalb nach dem Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt (Chicagoer Abkommen) die Unterlagen und technischen Einrichtungen des Flugzeugs (Blackbox, Stimm-Rekorder) noch nicht an das Heimatland der Opfer aushändigen. Eingeweihte fürchten sogar, dass die Untersuchungen sich noch Monate hinziehen könnten.
VIEL ZEIT FÜR IMMER NEUE, IMMER ABSTRUSERE VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN – NACHZULESEN IM INTERNET, IN BLOGS UND FOREN!
• THEORIE 1: LECH KACZYNSKI WAR SCHULD!
Um seine Kampagne zur Wiederwahl einzuläuten, plante der Präsident einen Auftritt im historisch belasteten Katyn, wollte die anti-russische Karte ausspielen oder sich medienwirksam mit den Russen versöhnen. Dazu aber musste er unbedingt pünktlich zur Feier in Katyn erscheinen, zwang den Piloten deshalb, trotz Nebels zu landen.
Wahrheitsgehalt: Kaczynski wollte unbedingt den Auftritt in Katyn, kam morgens zu spät zum Abflug, sorgte deshalb gewiss für Hektik bei der Crew. Aber: Hinweise auf ein Einwirken des Präsidenten in die Lande-Sequenz gibt es nicht. Im Gegenteil – Kaczynskis Protokoll-Chef Mariusz Kazana soll laut Stimm-Rekorder vor der Landung angefragt haben, ob die Maschine pünktlich landen werde. Ermittler: „Es blieb keine Zeit für Einmischung seitens des Präsidenten!”
• THEORIE 2: DIE ATTENTATS-VERSION
Direkt nach dem Absturz der Tupolew 154 soll es auf dem Flugfeld in Smolensk zu einem Schusswechsel gekommen sein, meldete Radio Zet bereits kurz nach dem Unglück – ein Attentat, womöglich ein Fangschuss auf den verunglückten Präsidenten? Hinweise auf Schüsse habe es auf einem Video gegebenen, das Unbekannte auf dem Militärflugplatz unmittelbar nach der Katastrophe gedreht haben wollen.
Wahrheitsgehalt: Unbekannt! Warum auf dem Flugfeld geschossen worden sein soll, ist unklar. Die auf dem Video hörbaren Geräusche können einen anderen Ursprung haben, womöglich auch nachträglich untergemischt worden sein. Chefermittler Seremek schließt definitiv aus, dass es zu Schüssen kam.
• THEORIE 3: DIE RUSSEN WAREN ES – WIEDER MAL!
Die Russen sollen das Flugzeug bei einer früheren Landung in Smolensk manipuliert, Teile am Fahrwerk und an den Landeklappen angesägt haben, weil sie ein freies Polen nicht länger als 7616 Tage ertragen können, spekuliert die Internet-Plattform „smolensk-2010.pl”.
WARUM 7616 Tage? Die Rechnung geht so: Seit der politischen Wende in Polen (Neuwahlen am 4. Juni 1989) bis zu der Katastrophe (10. April 2010) vergingen genau 7616 Tage. UND: Auch von der „Wiedergeburt” Polens nach dem Ersten Weltkrieg (11. November 1918) bis zu Stalins Überfall auf Polen (17 September 1939) waren es genau 7616 Tage.
In diesem Zusammenhang zitieren die Weltverschwörungs-Fans gern US-Präsident Roosevelt: „In der Politik passiert nichts zufällig. Wenn es doch passiert, seid sicher, dass es geplant wurde.”
Wahrheitsgehalt: Ermittler, Russen wie Polen, fanden keinerlei Hinweise auf irgendwelche Manipulationen oder Defekte an der Flugzeug-Technik, gehen nach bisherigem Stand definitiv von einem Fehler des Piloten aus.
• THEORIE 4: DIE BANKEN SIND SCHULD!
Auch diese „Mord”-Version kursiert seit Tagen im Netz. Danach haben Handlanger des internationalen Bankensystems oder Anhänger der Euro-Zone Lech Kaczynski ermorden lassen. Grund: Kaczynski bremste beim Eintritt Polens in die Euro-Zone (frühestens 2014), obwohl der derzeit starke Zloty dem schwächelnden Euro gut täte, so die Internet-Plattform „wspolczesna.pl”. Auch der von Kaczynski eingesetzte Zentralbankchef Slawomir Skrzypek war ausgewiesener Euro-Skeptiker – auch er starb an Bord der Präsidenten-Maschine.
Wahrheitsgehalt: Quatsch!
Polens Verteidigungsminister Bogdan Klich (PO) und der Generalstaatsanwalt Andrzej Seremet sind inzwischen mit einem Rechtshilfeersuchen an die russische Justiz herangetreten. Sie möchten, dass die Russen alle Originalgeräte und Aufzeichnungen an Polen herausgeben.
Immerhin: Sonderermittlern der Polen wurden seit dem Unglück Kopien fast aller Unterlagen zur Einsicht gegeben.
Jüngstes Ergebnis der Untersuchungen: Zum Zeitpunkt des Absturzes sollen sich fünf Personen im Cockpit der Maschine aufgehalten haben: Flugkapitän Arkadiusz Protasiuk († 36), Co-Pilot Robert Karol Grzywa (†36), der Bord-Mechaniker, ein Navigator und Mariusz Kazana, Protokollchef des Außenministeriums.
Kaczynskis Nachfolger, der geschäftsführende Präsident Bronislaw Komorowksi, will an diesem Samstag in Moskau mit seinem russischen Kollegen Medwedew zusammentreffen. Anlass: der 65. Jahrestag des russischen Sieges über die Deutschen am 8./9. Mai 1945. Dort werde er Medwedew bitten, den Unglücksort um den Militärflugplatz in Smolensk sorgfältiger abzusperren. Plünderer hatten das Gebiet nach Fundsachen der Opfer durchwühlt. Nun sollen polnische Archäologen auf dem Terrain nach möglichen Überresten der Verstorbenen und ihrer Habseligkeiten suchen.
Quelle: Bild.de
Bis heute haben die russischen Behörden den Fall nicht vollständig angeschlossen, dürfen deshalb nach dem Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt (Chicagoer Abkommen) die Unterlagen und technischen Einrichtungen des Flugzeugs (Blackbox, Stimm-Rekorder) noch nicht an das Heimatland der Opfer aushändigen. Eingeweihte fürchten sogar, dass die Untersuchungen sich noch Monate hinziehen könnten.
VIEL ZEIT FÜR IMMER NEUE, IMMER ABSTRUSERE VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN – NACHZULESEN IM INTERNET, IN BLOGS UND FOREN!
• THEORIE 1: LECH KACZYNSKI WAR SCHULD!
Um seine Kampagne zur Wiederwahl einzuläuten, plante der Präsident einen Auftritt im historisch belasteten Katyn, wollte die anti-russische Karte ausspielen oder sich medienwirksam mit den Russen versöhnen. Dazu aber musste er unbedingt pünktlich zur Feier in Katyn erscheinen, zwang den Piloten deshalb, trotz Nebels zu landen.
Wahrheitsgehalt: Kaczynski wollte unbedingt den Auftritt in Katyn, kam morgens zu spät zum Abflug, sorgte deshalb gewiss für Hektik bei der Crew. Aber: Hinweise auf ein Einwirken des Präsidenten in die Lande-Sequenz gibt es nicht. Im Gegenteil – Kaczynskis Protokoll-Chef Mariusz Kazana soll laut Stimm-Rekorder vor der Landung angefragt haben, ob die Maschine pünktlich landen werde. Ermittler: „Es blieb keine Zeit für Einmischung seitens des Präsidenten!”
• THEORIE 2: DIE ATTENTATS-VERSION
Direkt nach dem Absturz der Tupolew 154 soll es auf dem Flugfeld in Smolensk zu einem Schusswechsel gekommen sein, meldete Radio Zet bereits kurz nach dem Unglück – ein Attentat, womöglich ein Fangschuss auf den verunglückten Präsidenten? Hinweise auf Schüsse habe es auf einem Video gegebenen, das Unbekannte auf dem Militärflugplatz unmittelbar nach der Katastrophe gedreht haben wollen.
Wahrheitsgehalt: Unbekannt! Warum auf dem Flugfeld geschossen worden sein soll, ist unklar. Die auf dem Video hörbaren Geräusche können einen anderen Ursprung haben, womöglich auch nachträglich untergemischt worden sein. Chefermittler Seremek schließt definitiv aus, dass es zu Schüssen kam.
• THEORIE 3: DIE RUSSEN WAREN ES – WIEDER MAL!
Die Russen sollen das Flugzeug bei einer früheren Landung in Smolensk manipuliert, Teile am Fahrwerk und an den Landeklappen angesägt haben, weil sie ein freies Polen nicht länger als 7616 Tage ertragen können, spekuliert die Internet-Plattform „smolensk-2010.pl”.
WARUM 7616 Tage? Die Rechnung geht so: Seit der politischen Wende in Polen (Neuwahlen am 4. Juni 1989) bis zu der Katastrophe (10. April 2010) vergingen genau 7616 Tage. UND: Auch von der „Wiedergeburt” Polens nach dem Ersten Weltkrieg (11. November 1918) bis zu Stalins Überfall auf Polen (17 September 1939) waren es genau 7616 Tage.
In diesem Zusammenhang zitieren die Weltverschwörungs-Fans gern US-Präsident Roosevelt: „In der Politik passiert nichts zufällig. Wenn es doch passiert, seid sicher, dass es geplant wurde.”
Wahrheitsgehalt: Ermittler, Russen wie Polen, fanden keinerlei Hinweise auf irgendwelche Manipulationen oder Defekte an der Flugzeug-Technik, gehen nach bisherigem Stand definitiv von einem Fehler des Piloten aus.
• THEORIE 4: DIE BANKEN SIND SCHULD!
Auch diese „Mord”-Version kursiert seit Tagen im Netz. Danach haben Handlanger des internationalen Bankensystems oder Anhänger der Euro-Zone Lech Kaczynski ermorden lassen. Grund: Kaczynski bremste beim Eintritt Polens in die Euro-Zone (frühestens 2014), obwohl der derzeit starke Zloty dem schwächelnden Euro gut täte, so die Internet-Plattform „wspolczesna.pl”. Auch der von Kaczynski eingesetzte Zentralbankchef Slawomir Skrzypek war ausgewiesener Euro-Skeptiker – auch er starb an Bord der Präsidenten-Maschine.
Wahrheitsgehalt: Quatsch!
Polens Verteidigungsminister Bogdan Klich (PO) und der Generalstaatsanwalt Andrzej Seremet sind inzwischen mit einem Rechtshilfeersuchen an die russische Justiz herangetreten. Sie möchten, dass die Russen alle Originalgeräte und Aufzeichnungen an Polen herausgeben.
Immerhin: Sonderermittlern der Polen wurden seit dem Unglück Kopien fast aller Unterlagen zur Einsicht gegeben.
Jüngstes Ergebnis der Untersuchungen: Zum Zeitpunkt des Absturzes sollen sich fünf Personen im Cockpit der Maschine aufgehalten haben: Flugkapitän Arkadiusz Protasiuk († 36), Co-Pilot Robert Karol Grzywa (†36), der Bord-Mechaniker, ein Navigator und Mariusz Kazana, Protokollchef des Außenministeriums.
Kaczynskis Nachfolger, der geschäftsführende Präsident Bronislaw Komorowksi, will an diesem Samstag in Moskau mit seinem russischen Kollegen Medwedew zusammentreffen. Anlass: der 65. Jahrestag des russischen Sieges über die Deutschen am 8./9. Mai 1945. Dort werde er Medwedew bitten, den Unglücksort um den Militärflugplatz in Smolensk sorgfältiger abzusperren. Plünderer hatten das Gebiet nach Fundsachen der Opfer durchwühlt. Nun sollen polnische Archäologen auf dem Terrain nach möglichen Überresten der Verstorbenen und ihrer Habseligkeiten suchen.
Quelle: Bild.de