Ex-Kohle-Chef enthüllt Schornstein-Schummel der DDR
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Der diplomierte Fördertechniker Drey zu BILD: „Es lief lange alles nach Plan, wie es in der DDR eben sein musste. Die Inbetriebnahme des Heizwerks 'Max Reimann' war für den 19. Dezember 1986 festgelegt worden. Aber im letzten Moment fehlten sicherheitsrelevante Bauteile.“
An eine Absage der feierlichen Übergabe des damals höchsten Bauwerks im Leipziger Stadtgebiet sei aber nicht gedacht worden. „Solche Pannen, wie heutzutage beim Berliner Flughafen, durften damals nicht passieren. Es waren ja schon alle Ingenieure, Generaldirektoren, Bauarbeiter, die Presse und der damalige Minister für Kohle und Energie geladen.“
Letzterer sei es dann auch gewesen, der die absurde Anweisung gegeben habe, einen intakten Schornstein vorzugaukeln – mithilfe eines großen Lagerfeuers am Fuße des Schlots. Drey: „Nachdem in der letzten Kontrollberatung herausgekommen war, dass das Heizwerk noch nicht in Betrieb gehen kann, stellte der Minister die Frage, ob das Feuer vorbereitet sei. Er müsse dem Zentralkomitee Vollzug melden. Das war mir mehr als suspekt.“
Sofort seien acht Mann losgegangen, um Holz und wohl auch alte Autoreifen aufzuhäufen. Als damaliger Abteilungsleiter für die Bekohlungsanlage beim Hauptauftragnehmer „TAKRAF“ habe er mitgehen sollen, um den Schornstein-Schummel zu überwachen. „Es war mir aber zuwider, diesen Schwindel mitzumachen.“
Nach kurzer Zeit stieg endlich Rauch auf.
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AZ