Die Menschen lassen es sich nicht mehr gefallen.
Ottawa ruft nach Truckerprotesten Notstand aus
Seit mehr als einer Woche protestieren Lastwagenfahrer auf den Straßen der kanadischen Hauptstadt Ottawa gegen die Coronamaßnahmen. Jetzt hat der Bürgermeister reagiert und den Notstand ausgerufen. Im Zentrum von Ottawa sind viele Straßen durch Hunderte von Lastwagen blockiert. Der »Freedom Convoy« war ursprünglich als Protest gegen eine Impfpflicht für gewisse Fahrer gedacht. Inzwischen hat er sich zu einer Demonstration gegen Pandemiemaßnahmen allgemein und die Regierung von Ministerpräsident Justin Trudeau entwickelt. Er ist eine Reaktion auf eine Mitte Januar in Kraft getretene Verordnung, nach der auch Lkw-Fahrer, die aus den USA zurückkehren, einen Impfnachweis vorlegen müssen. Zahlreiche Menschen beteiligten sich auch mit ihren privaten Fahrzeugen.
Auch LKW-Fahrerinnen und -Fahrer in Frankreich schliessen sich jetzt für eine gemeinsame Protestfahrt gegen die Corona-Massnahmen zusammen.
Gegnerinnen und Gegner staatlicher Corona-Vorgaben mobilisieren in Frankreich zu einer Trucker-Demo nach kanadischem Vorbild. Aufgerufen wird in den sozialen Medien zu einer Sternfahrt mit Lastwagen im Laufe der kommenden Woche nach Paris. Ziel des sogenannten Convoi de la Liberté (übersetzt: «Konvoi der Freiheit») ist ein gebündelter Protest am 12. Februar in der französischen Hauptstadt, auch von einer anschliessenden Weiterfahrt nach Brüssel ist die Rede. Einer entsprechenden Facebook-Gruppe haben sich bereits mehr als 190’000 Menschen angeschlossen.
Freedom Convoy Austria: Trucker kommen jetzt nach Wien
Seit Tagen organisiert sich in Österreich der Convoy. Gefordert wird der Rücktritt der Regierung und das Ende des Covid-Regimes. Auf zwei Prinzipien haben sich die Organisatoren geeinigt: Parteipolitik hat keinen Platz im Convoy und Gewalt wird ganz klar abgelehnt. Selbst zu Straßenblockaden soll es nicht kommen. Denn behördlichen Einsatzfahrzeugen sollte nicht der Weg versperrt werden. Sternförmig dürfte – wenn alles klappt – aus ganz Österreich angereist werden. Mit mindestens Tausend Autos und LKWs soll zu rechnen sein. Es wird jedenfalls der größte Autokorso sein, den Österreich jemals erlebt hat.
Rund 20.000 Menschen sind nach Angaben der Polizei in Thüringen im Zusammenhang mit den staatlichen Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. In Gera, Gotha und Altenburg demonstrierten demnach jeweils rund 2000 Menschen. Die Proteste richteten sich entweder gegen die Corona-Politik oder die Maßnahmengegner. Größere Zwischenfälle seien zunächst nicht bekannt gewesen. Lediglich in Jena habe bei einer Blockade eines Aufzugs Pfefferspray eingesetzt werden müssen. Insgesamt habe es in Thüringen 87 Versammlungen gegeben, die weitestgehend nicht angemeldet waren. Aber auch in anderen deutschen Städten wurde demonstriert. In Mecklenburg-Vorpommern nahmen laut Polizei rund 8000 Teilnehmer an den Protesten teil, etwas weniger als in den Vorwochen. Und auch in Baden-Württemberg demonstrierten Tausende Menschen gegen die Corona-Politik. In Pforzheim meldete ein Polizeisprecher rund 2500 Demonstranten.
AZ