Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

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Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon augenzeuge » 13. August 2021, 07:29

Mit mehreren Veranstaltungen wird heute in Berlin an den Mauerbau vor 60 Jahren erinnert.

Bei der zentralen Zeremonie in der Mauer-Gedenkstätte Bernauer Straße sprechen am Vormittag Bundespräsident Steinmeier und der Regierende Bürgermeister Müller. Anschließend wollen sie am Denkmal für die Maueropfer Kränze niederlegen.

Am 13. August 1961 hatte der Bau der Berliner Mauer begonnen, der die deutsch-deutsche Teilung besiegelte. Das 155 Kilometer lange Bauwerk umschloss 28 Jahre lang den Westteil Berlins. Mit dem Mauerfall 1989 ging die Teilung zu Ende.

Allein in Berlin starben nach wissenschaftlichen Erkenntnissen mindestens 140 Menschen durch das DDR-Grenzregime. Insgesamt waren an der innerdeutschen Grenze mindestens 260 Todesopfer zu beklagen.


Aus der Audiothek
Als die Mauer gebaut wurde


„Seit etwa ein Uhr heute rattern die Pressluftbohrer“
https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dra ... e2f349.mp3

„Ein Zeichen der Schwäche von Seiten des Ostens“
https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dra ... e44b7f.mp3

„Verrosteter Stacheldraht, der sich quer über die Straße spannt“
https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dra ... e549f7.mp3

„In diesem Unkraut stationiert ein MG-Posten mit Schussrichtung in den Westen“
https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dra ... f0a0bc.mp3

Geflüchteter / „Die Stimmung ist sehr schlecht und sie kann gar nicht viel schlechter sein“
https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dra ... f62f22.mp3

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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Danny_1000 » 13. August 2021, 12:37

Ich besuchte dieser Tage in Berlin die Ausstellung "Topographie des Terrors". Nein, dort geht es nicht um den Terror in der DDR. Fündig wird man dort, wenn man auf der Suche nach dem Terrorapparat der Nazis ist.

Ein hervorragend informativ gestaltetes Ausstellungsgelände mit Innen- und Aussenbereich, dass unmittelbar an ein erhaltenes Stück Mauer in der Niederkirchnerstrasse (früher Prinz Albrechtstrasse) grenzt. Dort erklären wirkliche Historiker und keine Entrüstungsideologen beim Rundgang auch das Stückchen Mauer. Da wird nicht verglichen, sondern eingeordnet und darauf hingewiesen, dass die Ursachen für dieses Bauwerk im Januar 1933 zu suchen sind und nicht bei dem dummen sächsischen Gestammel von Ulbricht im Juni 1961.

Für historisch Interessierte ein Muss !
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Kumpel » 13. August 2021, 12:43

Danny_1000 hat geschrieben:Da wird nicht verglichen, sondern eingeordnet und darauf hingewiesen, dass die Ursachen für dieses Bauwerk im Januar 1933 zu suchen sind und nicht bei dem dummen sächsischen Gestammel von Ulbricht im Juni 1961.


Ja , kann man so sehen, vielleicht verdanke ich ja meine Existenz Gustav Adolf und dem dreißig jährigen Krieg.
Allerdings liegen die ursächlichen Gründe weniger in 1933 als in dem Unwillen und der Unfähigkeit deutscher Kommunisten und dem daraus notgedrungenen Abnicken der Russen zum Bau der Mauer um ihr sozialistisches Schaufenster nach Westen nicht zu verlieren.
Zitat Ulbricht: "wenn die gegenwärtige Situation der offenen Grenze weiter bestehen bleibe, sei der Zusammenbruch unvermeidlich."
Ulbricht ging Chruschtschow damit schon lange vor dem Bau der Mauer ständig auf den Keks.
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Gerd Böhmer » 13. August 2021, 15:41

Danny_1000 hat geschrieben:Ich besuchte dieser Tage in Berlin die Ausstellung "Topographie des Terrors". Nein, dort geht es nicht um den Terror in der DDR. Fündig wird man dort, wenn man auf der Suche nach dem Terrorapparat der Nazis ist.

Ein hervorragend informativ gestaltetes Ausstellungsgelände mit Innen- und Aussenbereich, dass unmittelbar an ein erhaltenes Stück Mauer in der Niederkirchnerstrasse (früher Prinz Albrechtstrasse) grenzt. Dort erklären wirkliche Historiker und keine Entrüstungsideologen beim Rundgang auch das Stückchen Mauer. Da wird nicht verglichen, sondern eingeordnet und darauf hingewiesen, dass die Ursachen für dieses Bauwerk im Januar 1933 zu suchen sind und nicht bei dem dummen sächsischen Gestammel von Ulbricht im Juni 1961.

Für historisch Interessierte ein Muss !


Hallo,

Vielen Dank für Deinen Beitrag, das sehe ich genauso. Die Ereignisse des 13. August 1961 sollten definitiv nicht losgelöst von den weltgeschichtlichen Abläufen gesehen werden.
Immerhin liegen die Ursachen nun wirklich in der zweiten Hälfte der 1930-er Jahre (dem Komplettversagen der Regierungen in London und auch Paris). Nicht zu vergessen, das auch der Versailler Vertrag hier auch eine ganz wesentliche Rolle gespielt hat, bis hin zu den Ereignissen, die sich auf Grund der Weltwirtschaftskrise zwischen 1929 und 1933 ergaben. Dann sollten auch die Ereignisse nach dem zweiten Weltkrieg, speziell des Juni 1948 mit der angloamerikanischen Währungsreform nicht unbeachtet bleiben.
Hier täte wirklich einigen Menschen etwas mehr Gerechtigkeit gegenüber historischen Ereignissen und den daran beteiligten Personen sehr gut (!)

Einmal aus meinem privaten Leben - es wurde mir von meinen Eltern berichtet, das sie für den 13. August 1961 eine Fahrt mit dem Fährschiff "Warnemünde" von Warnemünde nach Gedser und zurück geplant hatten, die dann auf Grund der Ereignisse des Tages "ins Wasser gefallen ist ..."
MfG Gerd Böhmer,
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Ari@D187 » 13. August 2021, 15:54

Den Beiträgen von Danny und Gerd möchte ich mich uneingeschränkt anschliessen. Als ich irgendwann Anfang Mai 1988, früh Morgens und bei schönstem Wetter, auf dem Platz der Republik vor dem Reichstag stand und das Gebäude mit den Einschusslöchern sah, hielt ich einige Minuten inne und dachte mir: "Wahnsinn, dieser Ort atmet Geschichte". Als ich dann am 3. Oktober 1990 um 0 Uhr wieder dort stand, ging mir folgender Gedanke durch den Kopf: "Nun ist der zweite Weltkrieg tatsächlich beendet".

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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon augenzeuge » 13. August 2021, 15:55

Gerd Böhmer hat geschrieben: es wurde mir von meinen Eltern berichtet, das sie für den 13. August 1961 eine Fahrt mit dem Fährschiff "Warnemünde" von Warnemünde nach Gedser und zurück geplant hatten, die dann auf Grund der Ereignisse des Tages "ins Wasser gefallen ist ..."


Nichts für ungut, aber das kann nicht stimmen. Denn am 13.8.61 fuhr das Schiff noch.
In den ersten Tagen nach dem 13. August 1961 entdeckten mehrere Ostdeutsche ein noch nicht geschlossenes Schlupfloch. Von einem ostdeutschen Touristenschiff mit täglicher Anfahrt in Dänemarks südlichster Stadt Gedser sprangen die Menschen von Bord – entweder auf den Kai oder in das Gedser Hafenbecken.


Immerhin liegen die Ursachen nun wirklich in der zweiten Hälfte der 1930-er Jahre (dem Komplettversagen der Regierungen in London und auch Paris). Nicht zu vergessen, das auch der Versailler Vertrag hier auch eine ganz wesentliche Rolle gespielt hat, bis hin zu den Ereignissen, die sich auf Grund der Weltwirtschaftskrise zwischen 1929 und 1933 ergaben. Dann sollten auch die Ereignisse nach dem zweiten Weltkrieg, speziell des Juni 1948 mit der angloamerikanischen Währungsreform nicht unbeachtet bleiben.


Also, die Währungsreform ist sicher relevant, aber mir soll keiner erzählen, dass die Mauer die Ursache in Ereignissen von 1930-1940 hatte. Letztlich war es allein ursächlich, dass man den wirtschaftlichen Entwicklungen des Westens nichts entgegenzusetzen hatte. Der Mauerbau war die letzte Chance der Machthaber, ihr System zu erhalten, ein klares Eingeständnis, dass man die Menschen für das neue System nicht mehr gewinnen konnte. Es ging letztlich nur um den wirtschaftlichen Erhalt der sowj. Besatzungszone.

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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon augenzeuge » 13. August 2021, 16:04

Das noch dazu:
Das Schlupfloch in Gedser wurde schnell zu bekannt und in weniger als einem Monat nach Errichtung der Berliner Mauer unterbanden die DDR-Behörden die Touristenstrecke nach Gedser. Aber die Flucht über die nördlichste Grenze der DDR und damit über die Ostsee galt nun als Möglichkeit, die viele Ostdeutsche mit Fluchtgedanken in Betracht zogen.

Die schmalste Stelle zwischen der DDR und Dänemark war 38 km lang. Die Länge wird von Ahrenshoop auf Fischland bis Gedser an Dänemarks Südküste gemessen. Allerdings war bis Mitte der 70er Jahre dieser Abstand halbiert – auf halbem Wege zwischen der DDR und Dänemark lag das dänische Feuerschiff „Gedser Rev” vor Anker. Das bedeutete auch, dass ein Stück Dänemark nur 17 km von der ostdeutschen Küste entfernt lag. Eine verlockende und – für viele – auch machbare Distanz, wenn der Freiheitsdrang stark genug wurde. Niels Gartig arbeitete von 1962 bis 1972 als Matrose auf der ”Gedser Rev” und schätzt heute, dass er mehr als 50 Republikflüchtlingen an Bord des Feuerschiffes geholfen hat.

„Die Flüchtlinge kamen in der Regel im Spätsommer. Da waren die Nächte lang und das Wasser immer noch warm genug. Wenn dann auch noch das Meer ruhig und das Wetter etwas diesig war, konnten wir davon ausgehen, dass ‚sie heute kommen‘ – und das taten sie auch. Normalerweise spät in der Nacht. Ins Wasser an der ostdeutschen Küste gingen sie ungefähr um Mitternacht und brauchten dann fünf bis sechs Stunden, um bis zu uns zu rudern oder zu paddeln.“

Ein Kajak war das üblichste Fluchtmittel. Niels Gartig und seine Kollegen sammelten aber auch oft Flüchtlinge aus Gummibooten oder Jollen auf. Zweimal half er Schwimmern auf das Schiff, die sich unter Wasser von selbstgebauten „Unterwasserscootern“ ziehen ließen. Vom Feuerschiff aus wurden die Flüchtlinge nach Gedser mit einem Postboot gebracht. Von hier aus ging es für die Meisten weiter nach Westdeutschland.

https://www.goethe.de/ins/dk/de/kul/mag/20654637.html

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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon karnak » 13. August 2021, 16:07

Allerdings das Ereignis des 2. Weltkrieges mit den daraus sich ergebenden Siegermächten und ihrer Besetzung des deutschen Gebietes . Die Frage wäre nun gewesen, bei aller Diktatur und Ablehnung des sowjetischen Systems, hätte man nüchtern betrachtet erwarten können, dass das sein Herrschaftsgebiet aufgibt, sich an einem Votum der ostdeutschen Bevölkerung orientiert? Ob, nur mal rein theoretisch, die Westmächte sich einem westdeutschen Votum gebeugt hätten und dem Sozialismus in ihrem Herrschaftsbereich freien Lauf gelassen hätten?
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon augenzeuge » 13. August 2021, 16:10

karnak hat geschrieben:Allerdings das Ereignis des 2. Weltkrieges mit den daraus sich ergebenden Siegermächten und ihrer Besetzung des deutschen Gebietes . Die Frage wäre nun gewesen, bei aller Diktatur und Ablehnung des sowjetischen Systems, hätte man nüchtern betrachtet erwarten können, dass das sein Herrschaftsgebiet aufgibt, sich an einem Votum der ostdeutschen Bevölkerung orientiert? Ob, nur mal rein theoretisch, die Westmächte sich einem westdeutschen Votum gebeugt hätten und dem Sozialismus in ihrem Herrschaftsbereich freien Lauf gelassen hätten?


Karnak, wann hat jemals ein kapitalistischer Staat seine Leute eingemauert und ähnlich behandelt, wie die DDR?

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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon karnak » 13. August 2021, 16:14

Das war nicht die Frage, die Frage war ob in der damaligen ziemlich einmaligen Situation unter gedrehten Umständen die Besatzungsmächte des Westens bereit gewesen wären ihr Herrschaftsgebiet auf Grund eines Votuns des besiegten deutschen Volkes aufgegeben hätten.
Und zu was Deine " kapitalistischen Staaten" bereit wären wenn es wirklich mal ans Eingemachte gänge das müsste sich erst noch erweisen, was passiert denn mit Leuten die nur in ihren Fieberphantasien vom Sturz des Privateigentums an Produktionsmitteln träumen, erstmal vom Verfassungsschutz beobachtet.
Und ein kleines bisschen geübt haben wir ja schon mal was so alles machbar wäre.[flash]
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon augenzeuge » 13. August 2021, 16:15

karnak hat geschrieben:Das war nicht die Frage, die Frage war ob in der damaligen ziemlich einmaligen Situation unter gedrehten Umständen die Besatzungsmächte des Westens bereit gewesen wären ihr Herrschaftsgebiet auf Grund eines Votuns des besiegten deutschen Volkes aufgegeben hätten.


Ja sicher. Oder willst du suggerieren, die 3 Besatzungsmächte hätten Westberlin eingemauert? [flash]

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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Ari@D187 » 13. August 2021, 16:22

karnak hat geschrieben:Allerdings das Ereignis des 2. Weltkrieges mit den daraus sich ergebenden Siegermächten und ihrer Besetzung des deutschen Gebietes . Die Frage wäre nun gewesen, bei aller Diktatur und Ablehnung des sowjetischen Systems, hätte man nüchtern betrachtet erwarten können, dass das sein Herrschaftsgebiet aufgibt, sich an einem Votum der ostdeutschen Bevölkerung orientiert? Ob, nur mal rein theoretisch, die Westmächte sich einem westdeutschen Votum gebeugt hätten und dem Sozialismus in ihrem Herrschaftsbereich freien Lauf gelassen hätten?

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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon karnak » 13. August 2021, 16:25

Nö, aber sie hätten den Sozialismus in ihrem Bereich verhindert und eine Flucht in den Sozialismus der Anderen verhindert wenn er denn schöner gewesen wäre [flash] , gänge ja gar nicht anders wenn der eigene Krempel nicht ziemlich schnell den Bach runtergehen soll und welche herrschende Macht lässt das schon so einfach mit sich machen.
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon augenzeuge » 13. August 2021, 16:26

Ari@D187 hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Allerdings das Ereignis des 2. Weltkrieges mit den daraus sich ergebenden Siegermächten und ihrer Besetzung des deutschen Gebietes . Die Frage wäre nun gewesen, bei aller Diktatur und Ablehnung des sowjetischen Systems, hätte man nüchtern betrachtet erwarten können, dass das sein Herrschaftsgebiet aufgibt, sich an einem Votum der ostdeutschen Bevölkerung orientiert? Ob, nur mal rein theoretisch, die Westmächte sich einem westdeutschen Votum gebeugt hätten und dem Sozialismus in ihrem Herrschaftsbereich freien Lauf gelassen hätten?

Nie und nimmer. Die Amerikaner steuern ja heute noch ihre Drohnen aus Deutschland heraus oder nutzen es als Zwischenbasis für demokratiebringende Einsätze.

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Ari, ich will dir mal etwas erzählen. Als ich 1985 nach Westberlin kam, erlebte ich sehr oft, dass man dort die Zukunft nicht so rosig sah. Man glaubte eher daran, dass die Amerikaner die Stadt irgendwann aufgeben, als dass es ne Wiedervereinigung geben würde. Und natürlich hätten die USA die Stadt nicht aufgegeben, aber eins hätten sie nie getan, die Bevölkerung am Weggehen gehindert.

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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon karnak » 13. August 2021, 16:41

Na gut, das bisschen Westberlin, das war ja eh nur ein Symbol, und dann noch eins,dass Kosten ohne Ende verursacht hat , aber die ganze Bundesrepublik?
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Gerd Böhmer » 13. August 2021, 16:53

augenzeuge hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben: es wurde mir von meinen Eltern berichtet, das sie für den 13. August 1961 eine Fahrt mit dem Fährschiff "Warnemünde" von Warnemünde nach Gedser und zurück geplant hatten, die dann auf Grund der Ereignisse des Tages "ins Wasser gefallen ist ..."


Nichts für ungut, aber das kann nicht stimmen. Denn am 13.8.1961 fuhr das Schiff noch.


Warum sollte es nicht stimmen ? Richtig, das Schiff fuhr noch, aber es wurden am 13. August 1961 keine Touristen mehr an Bord gelassen. So wie es mir von meinen Eltern berichtet wurde, sie durften nicht mehr an Bord und bekamen das bereits gezahlte Geld zurück.
Immerhin war ja das Fährschiff "Warnemünde" bis zum 24. September 1995 auf der Fährverbindung zwischen Warnemünde und Gedser im Einsatz.
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon augenzeuge » 13. August 2021, 16:55

Karnak, die ganze Diskussion ist völlig an der Realität vorbei. Für das Tun der DDR Machthaber gibt es kein Verständnis. Niemals.
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon augenzeuge » 13. August 2021, 16:58

Gerd Böhmer hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben: es wurde mir von meinen Eltern berichtet, das sie für den 13. August 1961 eine Fahrt mit dem Fährschiff "Warnemünde" von Warnemünde nach Gedser und zurück geplant hatten, die dann auf Grund der Ereignisse des Tages "ins Wasser gefallen ist ..."


Nichts für ungut, aber das kann nicht stimmen. Denn am 13.8.1961 fuhr das Schiff noch.


Warum sollte es nicht stimmen ? Richtig, das Schiff fuhr noch, aber es wurden am 13. August 1961 keine Touristen mehr an Bord gelassen. So wie es mir von meinen Eltern berichtet wurde, sie durften nicht mehr an Bord und bekamen das bereits gezahlte Geld zurück.
Immerhin war ja das Fährschiff "Warnemünde" bis zum 24. September 1995 auf der Fährverbindung zwischen Warnemünde und Gedser im Einsatz.


Ich gehe davon aus, dass man es dir nicht korrekt berichtet hat. Natürlich kam der Tourist am 13. 8.61 noch auf das Schiff. Sonst hätte es nicht 3 Wochen mehrere Fluchten gegeben. Lies mal den Folgebeitrag.
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Kumpel » 13. August 2021, 16:59

Gerd Böhmer hat geschrieben:Hallo,

Vielen Dank für Deinen Beitrag, das sehe ich genauso. Die Ereignisse des 13. August 1961 sollten definitiv nicht losgelöst von den weltgeschichtlichen Abläufen gesehen werden.
Immerhin liegen die Ursachen nun wirklich in der zweiten Hälfte der 1930-er Jahre (dem Komplettversagen der Regierungen in London und auch Paris). Nicht zu vergessen, das auch der Versailler Vertrag hier auch eine ganz wesentliche Rolle gespielt hat, bis hin zu den Ereignissen, die sich auf Grund der Weltwirtschaftskrise zwischen 1929 und 1933 ergaben. Dann sollten auch die Ereignisse nach dem zweiten Weltkrieg, speziell des Juni 1948 mit der angloamerikanischen Währungsreform nicht unbeachtet bleiben.
Hier täte wirklich einigen Menschen etwas mehr Gerechtigkeit gegenüber historischen Ereignissen und den daran beteiligten Personen sehr gut (!)

Einmal aus meinem privaten Leben - es wurde mir von meinen Eltern berichtet, das sie für den 13. August 1961 eine Fahrt mit dem Fährschiff "Warnemünde" von Warnemünde nach Gedser und zurück geplant hatten, die dann auf Grund der Ereignisse des Tages "ins Wasser gefallen ist ..."


Möglicherweise hätte es den Mauerbau ohne den zweiten Weltkrieg nicht gegeben , aber letzten Endes ausschlaggebend war das untaugliche stalinistische System , und seine Unfähigkeit sich zu reformieren.
Die SED Führung hatte nie eine durch eine Mehrheit entstandene Legitimation , ihre Macht wurde ge- bzw. erduldet und deswegen blieb nichts anderes als das Volk einzusperren.
Denn das war Ulbricht völlig klar , ohne Mauer keine DDR.
Kumpel
 

Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Gerd Böhmer » 13. August 2021, 17:00

augenzeuge hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben:
Also, die Währungsreform ist sicher relevant, aber mir soll keiner erzählen, dass die Mauer die Ursache in Ereignissen von 1930-1940 hatte. Letztlich war es allein ursächlich, dass man den wirtschaftlichen Entwicklungen des Westens nichts entgegenzusetzen hatte. Der Mauerbau war die letzte Chance der Machthaber, ihr System zu erhalten, ein klares Eingeständnis, dass man die Menschen für das neue System nicht mehr gewinnen konnte. Es ging letztlich nur um den wirtschaftlichen Erhalt der sowj. Besatzungszone.

AZ


Na gut, aber welcher Staat lässt sich auf Dauer ausbluten ? Leider siehst auch Du an der Stelle nur die wirtschaftliche Seite und das wird wie erwähnt den weltgeschichtlichen Entwicklungen nicht Gerecht, das ist zu einseitig. Die Ereignisse des 13. August 1961 waren nun einmal das Ergebnis der weltgeschichtlichen Entwicklung zwischen 1919 und 1961.
MfG Gerd Böhmer,
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon augenzeuge » 13. August 2021, 17:04

Gerd, analysiere doch mal den Mauerfall. Und nun versuche die Zeit auf 1961 zu drehen.
Was wäre 1961 passiert, wenn ein Gorbi an der Macht gewesen wäre?

AZ
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Gerd Böhmer » 13. August 2021, 17:06

augenzeuge hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben: es wurde mir von meinen Eltern berichtet, das sie für den 13. August 1961 eine Fahrt mit dem Fährschiff "Warnemünde" von Warnemünde nach Gedser und zurück geplant hatten, die dann auf Grund der Ereignisse des Tages "ins Wasser gefallen ist ..."


Nichts für ungut, aber das kann nicht stimmen. Denn am 13.8.1961 fuhr das Schiff noch.


Warum sollte es nicht stimmen ? Richtig, das Schiff fuhr noch, aber es wurden am 13. August 1961 keine Touristen mehr an Bord gelassen. So wie es mir von meinen Eltern berichtet wurde, sie durften nicht mehr an Bord und bekamen das bereits gezahlte Geld zurück.
Immerhin war ja das Fährschiff "Warnemünde" bis zum 24. September 1995 auf der Fährverbindung zwischen Warnemünde und Gedser im Einsatz.


Ich gehe davon aus, dass man es dir nicht korrekt berichtet hat. Natürlich kam der Tourist am 13. 8.61 noch auf das Schiff. Sonst hätte es nicht 3 Wochen mehrere Fluchten gegeben. Lies mal den Folgebeitrag.
AZ


Na gut, Du kannst zwar davon ausgehen, ich habe nur das geschrieben, was mir seinerzeit von meinen Eltern berichtet wurde, ich war ja gerade einmal knapp vier Jahre alt. Das mit deen von Dir erwähnten Fluchten nach dem 13. August 1961 ist an der Stelle nun nicht unbedingt ein Argument, das gegen den Bericht meiner Eltern spricht.
MfG Gerd Böhmer,
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Gerd Böhmer » 13. August 2021, 17:12

augenzeuge hat geschrieben:Gerd, analysiere doch mal den Mauerfall. Und nun versuche die Zeit auf 1961 zu drehen.
Was wäre 1961 passiert, wenn ein Gorbi an der Macht gewesen wäre ?

AZ


Sehr gutes Argument an der Stelle von Dir, das mich an der Stelle sogar darin bestätigt, das die Ereignisse nicht losgelöst von weltgeschichtlichen Entwicklungen betrachtet werden dürfen. Daher ist Deine Frage an der Stelle etwas daneben. Selbst Chruschtschow hatte eine liberalere Denkweise als Stalin.
Wie sieht Du denn dann an der Stelle die Entwicklung auf der westlichen Seite, was wäre Westeuropa in der Zeit zwischen 1919 und 1989 ohne Amis geworden ?

... nichts für Ungut,
Zuletzt geändert von Gerd Böhmer am 13. August 2021, 17:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Kumpel » 13. August 2021, 17:16

Nur mal zur Erinnerung , Ulbricht und nicht die Russen war der Treiber in Sachen Mauerbau und da war nicht die Weltlage ausschlaggebend , sondern das nackte Überleben der DDR.
Kumpel
 

Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon karnak » 13. August 2021, 17:19

augenzeuge hat geschrieben:Karnak, die ganze Diskussion ist völlig an der Realität vorbei. Für das Tun der DDR Machthaber gibt es kein Verständnis. Niemals.
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Es geht überhaupt nicht um " Verständnis " ,natürlich war das Ostdeutsche System eine politische Diktatur was eine ökonomische Mangelwirtschaft produzierte die zu keiner mehrheitlichen Akzeptanz des Systems führte. Natürlich waren die Maßnahmen des Verhinderns des Landes auf Grund dieser Tatsache früher oder später zum Scheitern verurteilt. Noch viel mehr weil es sich um zwei Länder handelte die aus Einem entstanden sind. Das alles ändert aber nichts an der nüchternen Beurteilung, dass herrschende politische Systeme nicht so einfach ihre Macht und ihre Einflussphäre aufgeben wenn es nach Ansicht des Volkes " nicht so läuft". [flash] Man lässt sich da schon was einfallen, sicher ist da eine Mauer nicht die beste Idee [flash]
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Ari@D187 » 13. August 2021, 17:20

augenzeuge hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Allerdings das Ereignis des 2. Weltkrieges mit den daraus sich ergebenden Siegermächten und ihrer Besetzung des deutschen Gebietes . Die Frage wäre nun gewesen, bei aller Diktatur und Ablehnung des sowjetischen Systems, hätte man nüchtern betrachtet erwarten können, dass das sein Herrschaftsgebiet aufgibt, sich an einem Votum der ostdeutschen Bevölkerung orientiert? Ob, nur mal rein theoretisch, die Westmächte sich einem westdeutschen Votum gebeugt hätten und dem Sozialismus in ihrem Herrschaftsbereich freien Lauf gelassen hätten?

Nie und nimmer. Die Amerikaner steuern ja heute noch ihre Drohnen aus Deutschland heraus oder nutzen es als Zwischenbasis für demokratiebringende Einsätze.

Ari


Ari, ich will dir mal etwas erzählen. Als ich 1985 nach Westberlin kam, erlebte ich sehr oft, dass man dort die Zukunft nicht so rosig sah. Man glaubte eher daran, dass die Amerikaner die Stadt irgendwann aufgeben, als dass es ne Wiedervereinigung geben würde. Und natürlich hätten die USA die Stadt nicht aufgegeben, aber eins hätten sie nie getan, die Bevölkerung am Weggehen gehindert.

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Außer dem Teufelsberg, war Berlin für die USA wohl auch von untergeordneter strategischer Bedeutung.

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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Gerd Böhmer » 13. August 2021, 17:24

Kumpel hat geschrieben:Nur mal zur Erinnerung , Ulbricht und nicht die Russen war der Treiber in Sachen Mauerbau und da war nicht die Weltlage ausschlaggebend , sondern das nackte Überleben der DDR.


Da geht aber doch etwas daneben, immerhin wurde die DDR-Regierung durch die anderen Staaten des Ostblockes unter Führung Moskaus im Frühjahr 1961 dazu aufgefordert geeignete Massnahmen zur Sicherung der Grenzen, speziell zu Berlin-West zu treffen. Die Sicherung der innerdeutschen Grenze geschah schon auf Grund der damaligen Weltlage.

nichts für Ungut, aber das hat eben mit meinem Verständnis der Gerechtigkeit gegenüber historischen Ereignissen und den daran beteiligten Personen zu tun.
Zuletzt geändert von Gerd Böhmer am 13. August 2021, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.
MfG Gerd Böhmer,
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Ari@D187 » 13. August 2021, 17:25

Kumpel hat geschrieben:Nur mal zur Erinnerung , Ulbricht und nicht die Russen war der Treiber in Sachen Mauerbau und da war nicht die Weltlage ausschlaggebend , sondern das nackte Überleben der DDR.

Der Befehl zum Bau der Mauer kam direkt aus Moskau.
[...]
Laut Protokoll setzte er (Chruschtschow) Ulbricht in dem Gespräch in seinem Amtszimmer (Dauer: zweieinhalb Stunden) ein Ultimatum: „Wir lassen euch jetzt zwei Wochen Zeit. Dann verkündet ihr ein Kommuniqué: {sbquo}Ab morgen werden Posten errichtet und die Durchfahrt verboten. Wer passieren will, kann das nur mit Erlaubnis bestimmter Behörden der DDR tun.’“

-> Link

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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon augenzeuge » 13. August 2021, 17:57

Gerd Böhmer hat geschrieben:Das mit deen von Dir erwähnten Fluchten nach dem 13. August 1961 ist an der Stelle nun nicht unbedingt ein Argument, das gegen den Bericht meiner Eltern spricht.


Ich meinte, dass die DDR bis Ende August '61 diese Tour mit DDR Bürgern durchführte. Das widerspricht der Schilderung von dir, dass ihr am am 13.8. nicht auf das Schiff gekommen seid.
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Re: Gedenken an Mauerbau vor 60 Jahren

Beitragvon Kumpel » 13. August 2021, 17:57

Ich schreibe es gerne noch einmal. Ulbricht wurde im Vorfeld des Mauerbaus bei Chruschtschow vorstellig um sich eine Genehmigung zu holen.
Er wurde von Chruschtschow noch Hause geschickt mit der Aufforderung seine Bevölkerung zufrieden zu stellen um den Strom an Flüchtlingen zu stoppen.
Was Chruschtschow wollte war , dass die Amis aus Westberlin verschwinden um das Vertrauen in die NATO und die USA zu untergraben.
Zuletzt geändert von Kumpel am 13. August 2021, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
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