Ausländerfeindlichkeit seit 2018 gesunken

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Ausländerfeindlichkeit seit 2018 gesunken

Beitragvon Interessierter » 19. November 2020, 11:40

Die Ausländerfeindlichkeit in Deutschland hat abgenommen, aber es gibt ein dauerhaft hohes Niveau bei rechtsextremen Einstellungen. Zu beobachten ist zudem eine „Radikalisierung und Enthemmung unter extremen Rechten“. Das sind zentrale Ergebnisse der repräsentativen „Leipziger Autoritarismus-Studie“. Prof. Dr. Oliver Decker und Prof. Dr. Elmar Brähler vom Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig präsentierten die Studienergebnisse am Mittwoch, 18. November, in der Bundespressekonferenz in Berlin.

Der Prozentsatz der laut Studie „manifest ausländerfeindlich Eingestellten“ ist im Vergleich zu 2018 von 23,4 auf 16,5 Prozent gesunken.

„Auffällig ist dabei der Unterschied des Rückgangs in West- und Ostdeutschland“, berichtet Decker. Im Westen sank der Anteil von 21,5 auf 13,7 Prozent, im Osten nur von 30,7 auf 27,8 Prozent. Insgesamt stimmen 28,4 Prozent (vor zwei Jahren: 36 Prozent) der Befragten der Aussage zu, dass „Ausländer nur hierherkommen, um unseren Sozialstaat auszunutzen“ (Ost: 43,9 Prozent, West: 24,5 Prozent).

Rund 26 Prozent der Befragten halten die Bundesrepublik „durch Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet“ – ein Minus von zehn Prozentpunkten. Während der Anteil verfestigt rechtsextrem eingestellter Personen in Westdeutschland weiter sank (auf drei Prozent), stieg er in Ostdeutschland nochmals an. Fast jeder Zehnte dort Befragte hat ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild.

Rechtsextreme Einstellungen und Brücken zur rechtsextremen Ideologie


„Manifest rechtsextreme Einstellungen“ attestieren die Forscher 4,3 Prozent der Befragten (im Osten 9,5 Prozent, im Westen 3 Prozent) – eine leichte Zunahme im Osten, ein leichter Rückgang im Westen. Für die Wissenschaftler zählt Autoritarismus als Persönlichkeitseigenschaft zu einer der Hauptursachen für rechtsextreme Einstellungen.

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AfD-Wähler sind nicht nur oft rassistisch und chauvinistisch, sondern glauben auch besonders oft an Verschwörungstheorien

Eigentlich ist all das, was wir derzeit beobachten an zunehmender Radikalisierung, auch für den Leipziger Demokratieforscher Oliver Decker keine Überraschung. Dass es dieses rechtsorientierte Potenzial in Deutschland gibt, haben die vielen „Autoritarismus“-Studien ja schon gezeigt, an denen er mitgewirkt hat. Und wer sich wirklich mit dem Thema seit Jahren beschäftigt, der ist auch nicht überrascht darüber, dass besonders viele AfD-Wähler „Verschwörungsmentalität und antidemokratische Einstellungen“ teilen.


https://www.l-iz.de/bildung/forschung/2 ... tet-360102
Interessierter
 

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