Polizeigewalt in Deutschland – Wenn ein Schlag ins Gesicht als „Ohrfeige" relativiert wirdWatschen, Ohrfeige, Schelle. Es gibt schöne Worte für so eine hässliche Form der Polizeigewalt wie Schläge ins Gesicht. Die Kolumne.
Videos dokumentieren Fälle von Polizeigewalt in Deutschland.
Häufig werden die Taten mit schönen Worten und Erklärungen relativiert.
Wie sollte über Polizeigewalt diskutiert werden?Göttingen – Wie klingt die Botschaft: „Eine Watschen hat noch keinem geschadet“? Richtig, nach reaktionärem Erziehungsstyle der 1950er Jahre. War aber kürzlich erst, sprachlich gerne auch abweichend, eine beliebte Reaktion auf den Fall eines 19-Jährigen, dem ein Polizist in Ausübung seines Berufes ins Gesicht geschlagen hat.
Reden über Polizeigewalt: Schlag ins Gesicht sei „menschlich erklärbar“Watschen, Ohrfeige, Schelle. Nicht wundern solle sich der Bub, schließlich schalle es aus dem Wald heraus, wie es in ihn hineinrufe, führte ein Leser näher aus. Denn der Jugendliche hatte nach Angaben der Polizei die Beamten mehrfach beleidigt. Drei an der Zahl waren es, die, wegen Ruhestörung kontaktiert, vorstellig wurden. Dann der Schlag ins Gesicht, der Kopf fliegt zur Seite, wie ein Video die Szene dokumentiert.
Und der Leiter der hierfür zuständigen Polizeidirektion Thomas Rath? Dem Kollegen sei „die Hand ausgerutscht“, doch auch wenn das nicht hätte passieren dürfen, so sei es doch immerhin „menschlich erklärbar“.
Wow, das ist schon einigermaßen stark, dass ein Dienstherr eine de facto ausgeübte körperliche Gewalt im Amt als „menschlich erklärbar“ relativiert.„Danke Polizei“ – Kampagne am „Danke-Polizei-Tag“ auf Twitter geht nach hinten los
„Schubs mich, und Du fängst dir ne Kugel“*, ist jetzt keine Szene aus einem Western, sondern hatte ein Polizist einem Demonstranten bei einer Demo in Dresden zugeraunt, die Hand über der Waffe platziert. Ein weiteres Beispiel für ein gewaltaffines Mackergehabe, das die situative Machtposition unter Verkennung der eigentlichen Rolle ausnutzt.Da traf es sich bestens, dass am Wochenende eine Solidaritätsaktion das angeknackste Image der Polizei-Behörde mit dem hübschen Hashtag #DankePolizei wieder ein bisschen aufpolieren sollte. So ähnlich zumindest werden die PR-Spezialisten sich das gedacht haben.
https://www.fr.de/meinung/kolumnen/deut ... 51507.htmlWofür soll man denn pauschal der Polizei danken?
Für illegalen Verkauf von gefundenen Rädern, für umfangreichen Drogenhandel, für Rassismus, für Gewalt, für Rechtsextremismus usw.?
Täglich kommen leider weitere Dinge an die Öffentlichkeit. Bayern - Dödel Seehofer sollte umgehend eine Studie über all diese kriminellen Vorkommnisse bei der Polizei anfertigen lassen.
Alleine schon, um die große Mehrheit der anständigen und korrekten Polizisten zu schützen.