Verbreitung von Fake News - Ältere besonders anfällig?Die Forscherin Pia Lamberty warnt im faktenfinder-Podcast, die ältere Generation werde übersehen, wenn es um die Bekämpfung von Fake News geht. Zudem müssten Medien klar benennen, was falsch sei.
Fake News - ein Begriff, der mittlerweile oft benutzt wird, um ein ganzes Arsenal von propagandistischen Waffen zu beschreiben. Es handelt sich bei Fake News aber nicht um rhetorische Tricks, versehentliche sprachliche Ungenauigkeiten oder journalistische Fehler (allerdings können diese für Fake News genutzt werden). Der entscheidende Unterschied liegt in der Intention: Bei Fake News handelt es sich um bewusst irreführende Behauptungen, die gezielt verbreitet werden. Das betonen die Sozialpsychologin Pia Lamberty und der Journalist Patrick Gensing im faktenfinder-Podcast.
Oft haben solche irreführenden Behauptungen einen wahren Kern, beispielsweise eine Zahl, die es tatsächlich gibt, die aber aus dem jeweiligen Kontext gerissen jeder Aussagekraft beraubt wird; oft sind sie glatt gelogen. Auch Zitate werden mutwillig so zerfleddert, dass ihre Aussage ins Gegenteil verkehrt wird.Fake News begleiten und beeinflussen die politischen Entscheidungen unserer Zeit: die US-Wahlen 2016 und 2020, die Leave-Kampagne im Vereinigten Königreich, Referenden in Katalonien, Schottland und den Niederlanden, die Kriege in Syrien und der Ukraine sowie die Politik in Deutschland.
Beispielsweise fachten gezielte Falschmeldungen die rechtsextremen Krawalle in Chemnitz maßgeblich mit an. Nach Amokfahrten, Anschlägen oder schweren Unfällen gehören Falschmeldungen und in den sozialen Netzwerken gestreute Gerüchte mittlerweile zum Alltag. Polizei und Medien müssen Ressourcen abstellen, um zeitnah reagieren zu können.
Ältere bei Medienkompetenz nicht vergessenGensing und Lamberty meinen, Medienkompetenz sei ein wichtiger Schutz gegen Falschmeldungen - allerdings dürfe man dabei die Älteren nicht übersehen. "Das ist eine Gruppe, die vollkommen vergessen wird", sagt Lamberty. Gensing betont, junge Menschen hätten ein größeres Verständnis dafür, was möglich sei an einfachen technischen Manipulationen. Zudem kommunizieren junge Menschen viel mehr miteinander und helfen sich gegenseitig.
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