Friedrich Merz will offenbar nicht mit dem Ludwig-Erhard-Preis ausgezeichnet werden. Einem Bericht zufolge liegt das an Stiftungschef Roland Tichy, der ein rechtskonservatives Blog betreibt. Mehrere Jury-Mitglieder traten zurück.
"Tichys Einblick" ist eine Publikation des früheren Chefredakteurs der "Wirtschaftswoche". Dort kommen regelmäßig rechtskonservative Autoren zu Wort, die politisch Andersdenkende zum Teil heftig attackieren. So wurden "grün-linke Gutmenschen" in einem Gastbeitrag als "geistig-psychisch krank" bezeichnet. Nachdem der Beitrag auf dem Karriere-Portal Xing für Empörung gesorgt hatte, legte Tichy Anfang 2017 die Herausgeberschaft des redaktionellen Angebots Xing-News nieder.
In einer internen Email, aus der das "Handelsblatt" zitiert sollen die Jury-Mitglieder Rainer Hank, Ulric Papendick, Nikolaus Piper und Ursula Weidenfeld Merz' Beweggründe schildern. Er tue sich grundsätzlich schwer mit Preisen, habe Merz laut der Mail mitgeteilt, "in diesem Fall aber besonders, weil er nicht mit dem Vorsitzenden der Stiftung auf einer Bühne auftreten wolle". Kurz darauf hätten sie Konsequenzen gezogen.
"Wenn es uns nicht einmal mehr gelingt, einen Preisträger auszuzeichnen, der der Stiftung nahesteht, und der große Verdienste um die Marktwirtschaft erworben hat, hat entweder die Stiftung, oder die Jury ein Problem", schreiben sie in der internen Email: "Wir glauben, dass die Stiftung ein Problem hat." Am Wochenende trat nach Angaben des Handelsblatts ein weiteres Jurymitglied zurück.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 18636.html
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