Gefeuert, weil er die Wahrheit sagte?

Diskussionen über die Schlagzeilen in den Medien

Gefeuert, weil er die Wahrheit sagte?

Beitragvon Zicke » 8. März 2018, 09:31

Gefeuert, weil er die Wahrheit sagte?
Sozialarbeiter Knorr sprach öffentlich über Missstände an seiner Schule. Nun ist er arbeitslos.
Ohne diesen Elternabend, ist sich Thomas Knorr (48) sicher, wäre das alles nicht passiert. „Dann hätte ich meinen Job noch.“ Den Job als Sozialarbeiter an einer Sekundarschule in Schöneberg. In einem kurzen Vortrag erzählte er den Eltern an jenem Abend, welch schroffer Umgangston unter den Schülern herrsche. Und dass türkisch- und arabischstämmige Schüler ihre deutschen Klassenkameraden einschüchtern. Eine Woche später war er gefeuert.


Anfang Oktober hatte die Lehrergewerkschaft GEW eine Debatte zum Thema Deutschenfeindlichekeit an Schulen angestoßen.
Lehrer berichteten, Beschimpfungen wie „Schweinefleischfresser“ seien auf Schulhöfen häufig zu hören. Ja, sagt Thomas Knorr, schwarze Locken, sportlicher Typ. „So habe ich es erlebt. Einmal sagte ein Schüler in meiner Gegenwart, hier stinkt es nach Schwein.’“

Knorr hat 20 Jahre Erfahrung als Erzieher und Sozialarbeiter. Er arbeitete mit Behinderten, betreute eine Jugendwohngemeinschaft, kümmerte sich um Grund- und Realschüler. Auch deshalb, sagt er, habe er im Sommer den Job beim Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V. bekommen. Der Verein schickte ihn als Koordinator für den Ganztagsbetrieb an die Gustav-Langenscheidt-Schule in Schöneberg. Der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund beträgt dort 70 Prozent.
„Unterricht war häufig nicht möglich. Es ging nur darum, Ruhe in den Klassenraum zu bekommen“, erzählt Knorr.
Fassungslos machte ihn der Umgangston. „Schüler beleidigten sich als Hurensohn, sagten f… dich zueinander, benutzten das Wort Jude als Schimpfwort.“ Und: „Die Deutschen kriegen es immer wieder ab, weil sie in der Minderheit sind.“
Das bestätigt Schüler Alexander (15, Name geändert): „Beleidigungen sind üblich. Ich wurde von arabischen Mitschülern Kartoffel genannt.“
Auf dem Elternabend berichtete Knorr den Eltern davon. Er sprach auch über das Mädchen, das aufgelöst im Flur stand. „Es machte sich Sorgen um seine Freundin. Die traute sich nicht mehr in die Schule, weil sie Angst hatte vor den Türken.“
Kurz nach dem Vortrag, so Knorr, sei er von der Schulleitung zur Seite genommen worden. „Danach wehte mir ein eisiger Wind entgegen.“
weiter hier:
https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv ... heit-sagte

"Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen."

George Orwell
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Gefeuert, weil er die Wahrheit sagte?

Beitragvon Nov65 » 8. März 2018, 17:11

Es gehört etwas Courage, Ehrlichkeit bzw. Realitätssinn und Fingerspitzengefühl dazu, in etlichen Berufen ordentlich seinen Job zu machen. Nicht jeder Vorgesetzte hat das. Leider.
Jeder von uns weiß, dass viele unserer Zugewanderten aus einem anderen Kulturkreis kommen, ihre spezifischen Eigenheiten haben, religiöse Bindungen beachten wollen und müssen. Da kann und sollte man Spürsinn genug haben, hier in unserer Welt Kollisionen vermeiden zu helfen. Das heisst aber doch nicht, jemandem, der diese Realitäten anspricht, den Mund zu verbieten bzw. ihn aus seinem Beruf zu entfernen. Das wäre skandalös. Dann gehört ein Vorgesetzter nicht auf diesen verantwortungsvollen Posten.
Andreas
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Re: Gefeuert, weil er die Wahrheit sagte?

Beitragvon Danny_1000 » 8. März 2018, 18:09

Nun wirft dieser Berliner Bild- Zeitungsartikel ja mehr Fragen als Antworten auf.

Wurden die Probleme im Kollegenkreis thematisiert ? Wenn NEIN, warum nicht ? Wenn JA, mit welchem Ergebnis ?

Was wurde aus der Debatte der GEW über die Deutschenfeindlichkeit an Schulen ? Gibt es Ergebnisse, wenn JA welche. Was für Schlussfolgerungen wurden gezogen ?

Welche Aktivitäten hat eigentlich der Sozialarbeiter unternommen, um die Kommunikation unter den Schülern und den inneren Frieden an dieser Schule zu verbessern ?

In BILD- Zeitungsmanier nur die Zustände zu beschreiben ist die eine Seite.

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Re: Gefeuert, weil er die Wahrheit sagte?

Beitragvon Spartacus » 8. März 2018, 18:49

Danny_1000 hat geschrieben:Nun wirft dieser Berliner Bild- Zeitungsartikel ja mehr Fragen als Antworten auf.

Wurden die Probleme im Kollegenkreis thematisiert ? Wenn NEIN, warum nicht ? Wenn JA, mit welchem Ergebnis ?

Was wurde aus der Debatte der GEW über die Deutschenfeindlichkeit an Schulen ? Gibt es Ergebnisse, wenn JA welche. Was für Schlussfolgerungen wurden gezogen ?

Welche Aktivitäten hat eigentlich der Sozialarbeiter unternommen, um die Kommunikation unter den Schülern und den inneren Frieden an dieser Schule zu verbessern ?

In BILD- Zeitungsmanier nur die Zustände zu beschreiben ist die eine Seite.

Danny


Du stellst die richtigen Fragen Danny, nur wenn interessiert es wirklich? Der gute Mann wurde Opfer der " political correctness " in vorauseilendem Gehorsam noch dazu.
Die Erinnerungen an die DDR werden sofort wach, der Vergleich ist erschreckend, aber wohl wahr. Wer nicht spurt und unerwünscht und ungefragt die Wahrheit spricht,
der fliegt raus. Eigenartig wie sehr sich in dem letztem Jahrzehnt das System BRD an das System DDR angleicht. Trotz der Widersprüche.

DDR = guter Russe
BRD = böser Russe

Die Konsequenzen sind aber die selben. [peinlich]

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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