Türkisches Ehepaar kauft Chemnitzer Stasi-Bunker

Diskussionen über die Schlagzeilen in den Medien

Türkisches Ehepaar kauft Chemnitzer Stasi-Bunker

Beitragvon augenzeuge » 31. Mai 2017, 18:32

Er galt als hoffnungslose Immobilie: der verfallene Stasi-Bunker an der Zschopauer Straße. Doch Dienstag kam das Gebäude bei der Grundstücksauktion in Dresden unter den Hammer – für 86 000 Euro.

Käufer ist das Ehepaar Öczan aus der Türkei. Ihnen gehört jetzt das 2800 qm große Grundstück mit 150 qm großem Bunker.


http://www.bild.de/regional/chemnitz/au ... .bild.html

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Re: Türkisches Ehepaar kauft Chemnitzer Stasi-Bunker

Beitragvon pentium » 31. Mai 2017, 18:41

augenzeuge hat geschrieben:
Er galt als hoffnungslose Immobilie: der verfallene Stasi-Bunker an der Zschopauer Straße. Doch Dienstag kam das Gebäude bei der Grundstücksauktion in Dresden unter den Hammer – für 86 000 Euro.

Käufer ist das Ehepaar Öczan aus der Türkei. Ihnen gehört jetzt das 2800 qm große Grundstück mit 150 qm großem Bunker.


http://www.bild.de/regional/chemnitz/au ... .bild.html

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Zeitzeugen streiten sich darüber, ob der Bunker der Post oder der Stasi gehört hat.
Verlässliche Angaben dazu gibt es nicht.

BILD muss es ja wissen und STASI-Bunker klingt so schaurig...

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Re: Türkisches Ehepaar kauft Chemnitzer Stasi-Bunker

Beitragvon Beethoven » 1. Juni 2017, 08:51

Ich glaube nicht, dass man sich da groß streiten muss.
Es ist wieder einmal eine Verdummung des Volkes.

Das Ministerium für Staatssicherheit hatte keine Bunkersonderbauten, möchte ich mal ganz kühn behaupten.

Dieser Bunker (ohne das ich ihn kenne) ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, die geschützte Führungsstelle der Kreiseinsatzleitung des ehemaligen Kreises K-M-S.
Für die Bezirkseinsatzleitung wäre er zu klein.

Ich habe vor Jahren einmal die geschützte Führungsstelle (heute nennt man es Bunker) der Bezirkseinsatzleitung des Bezirkes Frankfurt an der Oder verkauft. Gekauft haben diese Bunker Menschen, die darin Pilze züchten wollten.
Oben auf stand ein Mehrzweckgebäude mit Arbeits- und Aufenthaltsräumen, mit Küche, Garagen und Werkstätten und einem Wachgebäude. Unter der Erde waren es annähernd 800 qm mit Kommunikationsräumen, Lageräumen, Unterkünften, Sanitär, Küche und Arbeitsräumen usw.. Es war alles ganz modern für die damalige Zeit, wobei eben 10 Jahr sich selber überlassen. So blätterte die Farbe ab und natürlich war alle Technik entfernt worden.

Genauso eine Lüge ist immer das Gequatsche vom "Atombunker" Harnekop. Auch das war eigentlich eine geschützte Führungsstelle nur eben für den Minister für Nationale Verteidigung und Teile des Hauptstabes der NVA.
In jedem modernen, voll geschützten Bunker, konnte schon damals durch Überdruck und moderne Filteranlagen dafür gesorgt werden, dass keine radioaktiv verseuchte Luft eindringen kann. Deshalb ist das noch lange kein "Atombunker" denn einen direkten Kernwaffenschlag halten all die Bunker nicht aus.
Ich war mehrmals in Harnekop bei Führungen anwesend. Was da für ein Schei... erzählt wird ist haarstreubend.
Zum Beispiel erzählte der Führende, dass die Offizier und Soldaten die den Bunker im Falle einer bewaffneten Auseinandersetzg betreiben sollten, erstmal über Stunden, in einem verdunkelten Bus, umher gefahren wurden, damit sie nicht wissen, wo sich der Bunker befindet. Ich lach mich schlapp. Der Bunker hatte eine permanente Rumpfbesatzung. Er mußte x + 30 arbeitsbereit sein. Also nach Auslösung GB bei KG (Gefechtsbereitschaft bei Kriegsgefahr) hatte der Chef des Hauptstabes der NVA, nach 30 Minten die Einsatzbereitschaft zu melden. Da war es schlechterdings gar nicht mäglich, "Republiksrundfahrten" in verdunkelten Bussen zu veranstalten. Als bei einer Besichtigung, an der auch GO Streletz teilnahm, dieser dem Führer erstmal erklärte was wo war und wie dort gearbeitet wurde, fiel der "Führer" aus allen Wolken. Immer kleinlauter wurde er und schaute bei jeder Erklärung zum GO, ob dies denn auch der Wahrheit entspräche.

Na ja, dass unwissende Volk glaubt halt jeden Mist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bunker_Harnekop

oder

https://www.in-berlin-brandenburg.com/B ... nekop.html
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Re: Türkisches Ehepaar kauft Chemnitzer Stasi-Bunker

Beitragvon Volker Zottmann » 1. Juni 2017, 09:49

Die Stasi hatte nichts? Soso @beethoven.
Dass die Bunker damals fälschlicherweise (auch von mir) als Atombunker bezeichnet wurden, war logische Konsequenz bei den Ausführenden, denn wir "schützten" uns ja ununterbrochen vor dem 3. Weltkrieg, der atomar geführt würde...

Ich habe nun in der Mooskammer, einem Waldgebiet im streng geschützten Naturreservat zwischen Lengefeld und Sangerhausen selbst in der Bauleitung mitgewirkt, ein "Postfernmeldedienstgebäude" zu errichten. Das funktioniert in seiner eigentlich bestimmten Eigenschaft heute noch. Nur fragen sich alle am Bau Beschäftigten, warum die Staatssicherheit mitsamt der deutschen Post auf dieser Baustelle eine ganze Baubaracke für sich beanspruchte. Und warum bekam das Gebäude einen gasdichten irrsinnig bewehrten Betonunterbau in den Abmessungen von geschätzten 20 mal 40 Metern und etwa 6 oder 7 Meter Höhe? Allein dafür wurden 700 Tonnen Baustahl eingebracht. Wozu? Denn das eigentliche Gebäude steht ebenerdig sichtbar darüber.....
Nun erzähle mir nicht, dass die Stasi keine Bunker hatte.

Gruß Volker

PS: Wollen sich die 2 Türken vielleicht vorm rechten Mop schützen? Wir sind ja immerhin in Chemnitz. [ich auch]
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Re: Türkisches Ehepaar kauft Chemnitzer Stasi-Bunker

Beitragvon Zicke » 1. Juni 2017, 10:10

Volker Zottmann hat geschrieben: Wollen sich die 2 Türken vielleicht vorm rechten Mop schützen? Wir sind ja immerhin in Chemnitz.


nee, die haben gehört in Sachsen Anhalt regnet es Blechkanister und jetzt haben die Angst die Wolke zieht Richtung Sachsen.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Türkisches Ehepaar kauft Chemnitzer Stasi-Bunker

Beitragvon Volker Zottmann » 1. Juni 2017, 10:19

Zicke hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben: Wollen sich die 2 Türken vielleicht vorm rechten Mop schützen? Wir sind ja immerhin in Chemnitz.


nee, die haben gehört in Sachsen Anhalt regnet es Blechkanister und jetzt haben die Angst die Wolke zieht Richtung Sachsen.


@Zicke, mit entsprechendem Smylie könnte ich einordnen, ob Du gerade eine lustige oder aggressive Phase durchlebst. [flash]

Gruß Volker
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Re: Türkisches Ehepaar kauft Chemnitzer Stasi-Bunker

Beitragvon Beethoven » 1. Juni 2017, 10:26

Lieber Volker,

ich schrieb ja nicht, dass das MfS nicht ihre Finger im Spiel hatte. Das hatte es ganz gewiß.

Selbst wenn Du auf die Seite des Forums "Lost Places" gehst und dort ins Thema "Bunker", dann wirst Du erkennen, dass es keine reinen "Stasibunker" oder besser, geschützte Führungstellen des MfS gab. Natürlich saßen die Damen und Herren in jeder der geschützten Führungstellen mit drin und gerade wenn es dabei um Bunker geht, die mit Post oder Fernmeldedienst zu tun hatten. Das würde ich nie bestreiten.
So hatte der Minister für Staatssicherheit seinen Platz in der geschützten Führungstelle in Prenden des Herrn E.H. und die Chefs der jeweiligen Bezirksverwaltungen saßen beim Leiter der Bezirkseinsatzleitung usw. .

Aber es waren eben Führungsstellen der NVA oder der Einsatzleitungen oder eben geschützte Bunker der Post.

Gruß
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Re: Türkisches Ehepaar kauft Chemnitzer Stasi-Bunker

Beitragvon pentium » 1. Juni 2017, 11:01

Bunker, Stasi und Chemnitz-Fachleute unter sich.....
Ja Beethoven es gab diese reinen Bunker des MfS: Objekt Tanne BV Bunker MfS Karl-Marx-Stadt
Dittersdorfer Höhe Deckname "Tanne"
Die dazugehörige abgesetzte Sendestelle befand sich bei Gornau.
Übrigens ist da heute ein Campingplatz. Nur der Betreiber möchte nicht, das dort irgendwelche Stasi und Bunkerexperten herrumturnen.
http://www.caravaning.de/ratgeber/campi ... 27881.html

Was den ersteigerten Bunker betrifft, hier mal noch ein Beitrag aus der FP:
Zitat:
Das derzeit mit vielen Bäumen und Sträuchern wild bewachsene Grundstück zeichnet sich zudem durch eine Besonderheit aus: Darauf befindet sich, unter einer etwa einen Meter dicken Erdschicht verborgen, ein rund 10 mal 15 Meter großer Bunker. Die Ausstattung des vermutlich in den 1960er-Jahren errichteten Schutzbauwerkes ist freilich längst Plünderungen und Zerstörungswut zum Opfer gefallen. Im Gegenzug wurde der Bunker als illegale Mülldeponie missbraucht.

Zitat:
Bei dem Bunker soll es sich um einen Standard-Bau mit der Typenbezeichnung LP-09 handeln. Mehr als 100 solcher Anlagen sind nach Angaben von Hobby-Historikern in den 1960er-Jahren in der DDR errichtet worden, um im Kriegsfall Einsatzleitungen von Armee, Staatssicherheit und Partei, von Zivilverteidigung und Unternehmen als unter anderem vor Kernstrahlung geschützte Führungsstellen zu dienen.
Zur Zweckbestimmung des Bunkers an der Zschopauer Straße in Reichenhain gibt es unterschiedliche Angaben. Manche Zeitzeugen schreiben ihn der Post, andere der Staatssicherheit zu. Einig sind sie sich lediglich, dass der zwischen dem Staatssicherheitsobjekt an der Walter-Janka-Straße und dem "Blauen Haus" an der Liselotte-Hermann-Straße gelegene Bunker mit Fernmeldetechnik ausgestattet war.
http://www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMN ... 899966.php

Noch mal zum Objekt "Tanne"
Das Objekt wurde von der AGdL Referat Bau errichtet und betreut...
Mehr dazu:
http://forum.hidden-places.de/archive/i ... t-477.html

pentium

Habe ich schon mal eingestellt:
Gelände der AFüST der BV des MfS Karl-Marx-Stadt
http://dl2aro.chapso.de/afuest-karl-mar ... 05143.html

...
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Re: Türkisches Ehepaar kauft Chemnitzer Stasi-Bunker

Beitragvon Dr. 213 » 1. Juni 2017, 11:26

Jetzt würde ich gerne noch wissen, ob der Hinweis -Stasi- den Wert dieser "Immobilie" hebt oder senkt.

Bei Türken wird das wohl ein eher nachrangiger Grund sein.
Ein echter Türke, leider etwas DGB- lastig, hat es mir mal erklärt, das mit den Immoblien und den Türken.
Er sagte, bei Türken funktioniert das Kochen, Wohnen usw sehr gut in Großfamilien und sozialen Verbünden.
Darum können die sie auch Mietshäuser leisten, eben weil viele Personen zusammenlegen und so sparen.

Gruß
Dr. 213
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Re: Türkisches Ehepaar kauft Chemnitzer Stasi-Bunker

Beitragvon pentium » 1. Juni 2017, 11:38

Die Überschrift ist ja eigentlich irreführend, klingt aber besser: Stasi-Bunker. Der Bunker ist die Zugabe. Hier geht es um ein Grundstück mit 3000 qm! Und das es Türken ersteigert haben, woher hat die Bild eigentlich die Information? Ich lese immer nur in Beiträgen dazu:
Zwei Inves­toren hatten sich heute bei der Verstei­ge­rung in Dresden ein Bieter­duell gelie­fert. Wer den Zuschlag letzt­end­lich erhielt, blieb geheim.

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Re: Türkisches Ehepaar kauft Chemnitzer Stasi-Bunker

Beitragvon augenzeuge » 1. Juni 2017, 17:00

pentium hat geschrieben:Wer den Zuschlag letzt­end­lich erhielt, blieb geheim.
pentium


BILD war doch dabei.... [grins]

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