Kritik an Nebenjob von deutschem Altbundespräsidenten
Ein Nebenjob des früheren deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff hat bei SPD und Linken scharfe Kritik angesichts seines Ehrensolds ausgelöst. Nach Informationen von „Bild am Sonntag“ („BamS“) arbeitet Wulff seit Ende April als Prokurist für die Deutschland-Tochter des türkischen Modelabels Yargici. Ende Mai seien Wulff und seine Ehefrau Bettina Stargäste bei der Ladeneröffnung des ersten deutschen Yargici-Geschäfts in Hamburg gewesen, schrieb die Zeitung.
Angesichts seines Ehrensolds, der dem Bericht zufolge aktuell bei 236.000 Euro pro Jahr liegt, kritisiert die SPD Wulffs privatwirtschaftliches Engagement. Parteivize Ralf Stegner sagte der Zeitung: „In der Regel übernehmen Altbundespräsidenten Ehrenämter und werden nicht Prokuristen von Modefirmen.“ Der lebenslange Ehrensold werde gewährt, „damit ehemalige Staatsoberhäupter nicht gezwungen sind, sich etwas dazu verdienen zu müssen“.
Yargici-Geschäftsführer Erik Schaap sagte der „BamS“: „Im Grunde war es Herr Wulff, der das Unternehmen dazu motiviert hat, in Deutschland zu starten.“ Wulff begleite die Firma seit dem Markteintritt Anfang 2016 juristisch. Wulff selbst wollte sich zu seinem Verdienst als Prokurist nicht äußern, wie die „BamS“ weiter schrieb.
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