Bridge of Spies

Neue und alte Filme sowie neueste Nachrichten aus der Filmindustrie

Bridge of Spies

Beitragvon Interessierter » 24. November 2015, 10:29

Der Film ist Spannung pur bis zum Schluss und sollte auch bei uns möglichst viele Zuschauer finden. Selten wurde Geschichte so anschaulich vermittelt.

Am gestrigen Sonntag gab es im vornehmsten Kino Berlins, der Astor Film- Lounge, eine ganz besondere Preview, zu der die Stiftung Aufarbeitung des SED- Unrechts eingeladen hatte. Auf dem Programm stand der Spielberg- Film „Bridge of Spies“, der in den USA bereits ein Kassenschlager ist und hier unbedingt einer werden sollte.

Die Aufführung fand vor einem besonderen Publikum statt: Personen der Zeitgeschichte, Historiker, ehemalige politische Gefangene der DDR , Museumsdirektoren, also Fachleute. Der zweite Teil des Films wurde in Berlin gedreht, vor allem im ehemaligen Stasiknast Hohenschönhausen und auf der Glienicker Brücke. Die erzählte Geschichte ist eine wahre Begebenheit: der erste Gefangenenaustausch zwischen Sowjets und Amerikanern 1962 auf der Brücke zwischen Potsdam und Berlin. Ausgetauscht wurden der Top- Spion der Sowjets mit Zugang zum Weißen Haus, Rudolf Iwanowitsch Abel, gegen den Spionagepiloten Gary Powers.

Die spannende Frage war, ob es Spielberg wieder gelingen wird, einen so komplexen, historischen Zusammenhang adäquat zu erfassen. Ja! Und wie! Der Film ist von bewundernswerter Authentizität. Er ist ein historisches Lehrstück, das an allen Schulen gezeigt werden sollte. Das betrifft nicht nur die Bilder aus Berlin zu Zeiten des Mauerbaus. Eine triste Stadt, aus der die Ruinen noch längst nicht verschwunden sind und in deren östlicher Hälfte längst wieder Staatsterror herrscht. Es war außerordentlich beklemmend, die ostdeutschen Polizisten, deren Uniformen denen der Reichswehr zum Verwechseln ähnlich sahen, in Aktion zu sehen. Spielberg war um Genauigkeit, selbst im Detail, bemüht. So ist das Visum, das man brauchte, um von Westberlin in die Hauptstadt der DDR zu gelangen, einem echten nachgebildet.

Auch die Fluchtszenen auf dem Todesstreifen sind nach Schilderungen einer realen Flucht gedreht worden.

Aber vor allem die Bilder aus dem Stasigefängnis Hohenschönhausen, vermitteln eindrücklicher als alle Erzählungen, wie es dort zuging. Während Abel in den USA einen Anwalt gestellt bekam, im Gefängnis seiner Leidenschaft, der Malerei, nachgehen konnte und nie körperlicher Gewalt ausgesetzt war, wurde Powers bei den Sowjets mit Schlafentzug und Wasser gefoltert, um Informationen von ihm zu erpressen.

Selbst in den letzten 24 Stunden, als der Austausch bereits feststand, wurde Powers noch brutal verhört, während Abel höflich zum Flugzeug nach Berlin geleitet wurde und die im Gefängnis entstandenen Gemälde mitnehmen durfte.

Weiter geht es hier:
http://www.freiewelt.net/blog/ganz-gros ... -10064467/
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Re: Bridge of Spies

Beitragvon augenzeuge » 24. November 2015, 16:33

Interessierter hat geschrieben: Während Abel in den USA einen Anwalt gestellt bekam, im Gefängnis seiner Leidenschaft, der Malerei, nachgehen konnte und nie körperlicher Gewalt ausgesetzt war, wurde Powers bei den Sowjets mit Schlafentzug und Wasser gefoltert, um Informationen von ihm zu erpressen.


Genau das war der Punkt, der damals die Hemmschwelle bei einer Spionagetätigkeit im westl. Ausland deutlich herabsetzte. Der Spion Ost im Westen konnte von rechtsstaatlichen Mitteln profitieren, von denen der Spion West in Ost nur träumen konnte....ein wesentliches Entscheidungskriterium. Aber wer gab das schon offen zu?

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Re: Bridge of Spies

Beitragvon tom-jericho » 24. November 2015, 19:52

Kinofilme (Kassenreißer) spiegeln nie die ganze Wahrheit wieder.
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Re: Bridge of Spies

Beitragvon Spartacus » 25. November 2015, 18:34

Auf den Film freue ich mich. [hallo]

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Re: Bridge of Spies

Beitragvon tom-jericho » 25. November 2015, 18:45

Den letzten Film, den ich im Kino sah, war die Ururaufführung vom Film "Das weiße Band".

Am Hauptbahnhof Berlin erfolgten heute Drehaufnahmen zum 5. Teil über das Leben von Jason Born.

[hallo]
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Re: Bridge of Spies

Beitragvon tom-jericho » 25. November 2015, 18:50

Im Frühstücksfernsehen von ARD und ZDF sagte jemand zur Filmkritik dieses Streifens, das eine Menge Klischees bedient werden.

Kundschafter Abel wird eigentlich nicht als "Böser" im Film dargestellt, dafür aber die Zustände in der DDR.
tom-jericho
 

Re: Bridge of Spies

Beitragvon tom-jericho » 25. November 2015, 20:37

Ich hoffe ihr seit jetzt seit 20:15 MEZ alle auf den Frequenzen der ARD und ab morgen abned dann ab 20:15 Frequenzwechsel auf RTL. [hallo]
tom-jericho
 

Re: Bridge of Spies

Beitragvon Volker Zottmann » 25. November 2015, 22:16

Genauso Tom! [super]

Der Film hat mir gefallen, mit all der Tragik, wie sich das unverstandene Mädchen zur Spionin entwickelte. Vollkommen nachvollziehbar.

Gruß Volker
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Re: Bridge of Spies

Beitragvon karnak » 26. November 2015, 14:58

Kann ich mich anschließen,von dem Quatsch des Werbegespräches in dieser NVA Kaserne im Stile eines Mafia Gebarens und dem Hinzeigen einer leeren Passhülle an den Passkontrolleur mal abgesehen ein guter Film.
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Re: Bridge of Spies

Beitragvon tom-jericho » 27. November 2015, 03:19

The Bourne Identity?
----------------------------
Nicht selten ertappe ich mich dabei, das auch ich nach meiner wahren Identität und Bestimmung suche.
Auch um meine Person wurden Legenden gestrickt, um nicht zu sagen, gesponnen.
Für mich gibt es eigentlich keine Zufälle mehr, es ist alles Bestimmung.
Dazu sind die Ereignisse in meinem Leben oft einfach zu eindeutig.
Am Mittwoch erst auf ARD der Fernsehfilm "Unsichtbare Jahre" über das Leben einer Kundschafterin im auswärtigen Amt der BR DEutschland und nun der Serienstart von "Deutschland 83".
Als ER, im Westen angekommen, eine Jeans, weiße Turnschuhe und ein TS-ihr bekam, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. ER streifte sich ein T-Shirt der Marke PUMA über. Das erinnerte mich an meine Jugend, als ich als Produktpirat der Marke Puma auftrat.
Noch dazu öffnete ich nur wenige Stunden zuvor mein bereits zweites Weihnachtspaket, es enthielt u.a. eine Krakenbinde der NVA und eine Textilie der Marke PUMA. Merkt ihr was?
Auch beginnen die Anfangsbuchstaben der Kfz-Kennzeichen des Sandmännchens immer mit den 2 Buchstaben "PU".
Stellt euch nun mal dieses "PU" als kryllische Buchstaben vor.
Sehr schön das rote Barett mit dem Nachrichtenpfeil in der Kokkarde und die Gelben Schulterstücke, die ER trägt, Denn ich trug auch mal gelbe Schulterstücken.
Noch dazu ist ER laut Legende wie ich im Jahre 1961 geboren.
Bin auf weitere Gemeinsamkeiten in den nächsten Teilen schon gespannt.

Mit freundlichen Grüßen und allen einen schönen 1. Advemt

Euer Tom

PS: Bei den Sexszenen im Film "Unsichtbare Jahre" habe ich weggeschaut, ich bin doch katholisch. [wink]
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Re: Bridge of Spies

Beitragvon karnak » 27. November 2015, 10:58

Mehr als eine halbe Stunde habe ich mir diesen RTL Mist nicht zugemutet.
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Re: Bridge of Spies

Beitragvon Interessierter » 27. November 2015, 11:31

Ich frage mich nur was alle Beiträge, ab dem Beitrag von tom-jericho » 25. November 2015, 20:37 mit der " Bridge of Spies " zu tun haben ?!
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Re: Bridge of Spies

Beitragvon tom-jericho » 27. November 2015, 14:30

Nun, also ich betrachte es als eine VERBINDENDE BRÜCKE zu weiteren Spionen.

tom
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Re: Bridge of Spies

Beitragvon Spartacus » 27. November 2015, 18:20

karnak hat geschrieben:Mehr als eine halbe Stunde habe ich mir diesen RTL Mist nicht zugemutet.


20 Minuten, laut Hilfe geschrien und umgeschalten. Ich hatte mir schon so was gedacht, denn wenn
die Amis, die von dem Thema ja null Ahnung haben, begeistert sind, na dann...... [hallo]

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Re: Bridge of Spies

Beitragvon tom-jericho » 27. November 2015, 20:52

Spartacus,

du meinst sicher das US-amerikanische TV-Publikum, aber von hohen US-Militärs würde ich es nicht behaupten.

Wer weiß denn schon, auf welchem kleinen Regionalsender die Serie ausgestrahlt wurde.

tom
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Re: Bridge of Spies

Beitragvon augenzeuge » 1. Januar 2021, 22:00

Jetzt habe ich den Film auch gesehen. Sehr gut gelungen.

Mir war gar nicht klar, dass der US Student Pryor real war.

Checkpoint Charlie gut nachgebaut, die Straße war nur etwas schmal.

Der letzte Austausch fand übrigens an meinem Geburtstag 1986 statt. Zufälle gibt es.

Das es allerdings damals gefährlich war, von Friedrichstraße zur sowjetischen Botschaft zu kommen, wusste ich nicht. [blush]

Hat mich an alte Zeiten erinnert, als ich auf dem Weg von der westdeutschen Vertretung zur U-Bahn ein paar Verfolger abschütteln musste. [flash]

Toller Film, auch mit guten deutschen Schauspielern.

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Re: Bridge of Spies

Beitragvon pentium » 1. Januar 2021, 22:03

augenzeuge hat geschrieben:Jetzt habe ich den Film auch gesehen. Sehr gut gelungen.

Mir war gar nicht klar, dass der US Student Pryor real war.

Checkpoint Charlie gut nachgebaut, die Straße war nur etwas schmal.

Der letzte Austausch fand übrigens an meinem Geburtstag 1986 statt. Zufälle gibt es.

Das es allerdings damals gefährlich war, von Friedrichstraße zur sowjetischen Botschaft zu kommen, wusste ich nicht. [blush]

Hat mich an alte Zeiten erinnert, als ich auf dem Weg von der westdeutschen Vertretung zur U-Bahn ein paar Verfolger abschütteln musste. [flash]

Toller Film, auch mit guten deutschen Schauspielern.

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Sechs Jahre....man wie lang ist der Film?
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Re: Bridge of Spies

Beitragvon augenzeuge » 1. Januar 2021, 22:05

2h20 min, etwa.

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