Die Probleme der SED mit dem Film: "Die Legende von Paul und Paula"

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Die Probleme der SED mit dem Film: "Die Legende von Paul und Paula"

Beitragvon augenzeuge » 30. März 2013, 22:50

Der SED-Chef persönlich verhalf dem Film in die Kinos: Vor 40 Jahren lief in der DDR "Die Legende von Paul und Paula" an und wurde Kult. Doch als sich die Hauptdarsteller gegen das System stellten, wollte die Staatsführung das Werk wieder verschwinden lassen - und seine Stars mundtot machen.

https://www.spiegel.de/geschichte/40-ja ... 51084.html
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Re: Die Probleme der SED mit dem Film: "Die Legende von Paul und Paula"

Beitragvon S51 » 1. April 2013, 00:24

Ich habe den Film gern gesehen. Hat einfach Spaß gemacht und war ziemlich real. Nur weiß ich nicht mehr, wann ich ihn gesehen habe. Es muss irgendwann nach 1980 gewesen sein. Könnte sogar bei GT gewesen sein denn da gibt es eine Szene, wo ein Liebhaber mit dem Koppel verdroschen wird als er vom Soldaten bei dessen Urlaub mit der Frau erwischt wird.
Das passte zur Stimmung von Soldaten, die lange von zu Hause weg waren...
Ob von den Schauspielern jemand irgendwas unterschrieben hatte oder nicht war mir herzlich egal. Der Film war gut, die Schauspieler eigentlich als Personen an sich unwichtig. Ich bin kein Fan von irgendwas oder -wen.
Die Musik war auch gut. Bei den Puhdys und bei Karat oder City gab es viele Titel, die herrlich doppeldeutig waren. Nicht nur politisch gesehen.
S51
 

Re: Die Probleme der SED mit dem Film: "Die Legende von Paul und Paula"

Beitragvon karnak » 1. April 2013, 05:59

Nur mal so nebenbei.Wenn diese Filme in den diversen Feldlagern,an denen ich teilgenommen habe,vorgeführt wurden,fühlten sich die Filmvorführer immer genötigt,die Nackt und Sexszenen ein paarmal vor und zurück laufen zu lassen.Sie wollten den Soldaten wohl was gutes tun.Und Denen hat es immer gefallen,es wurde mit Beifall belohnt. [flash]
Manchmal konnte es eben auch mal ganz lustig sein,in der morschen Baracke des Sozialismus. [wink]
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Re: Die Probleme der SED mit dem Film: "Die Legende von Paul und Paula"

Beitragvon augenzeuge » 20. Juni 2020, 10:36

Es war der Beginn einer Leinwandromanze, die alle Grenzen des Kinos in der DDR durchbrach - und mit Unterstützung der von den Puhdys legendär interpretierten rockigen Filmmusik den Nerv einer ganzen Generation traf: Erstmals begehrten Titelhelden gegen starre Konventionen und sozialistisches Spießertum auf, Leidenschaft trat Parteiräson und verordnetem Sozialismus entgegen. Nie zuvor waren in der DDR gesellschaftliche Probleme, persönliche Ängste und die Hoffnungen der Jugend so authentisch dargestellt worden.

Und genau das war das Problem.

Denn die Realität des Kultfilms passte so gar nicht in das propagierte Gesellschaftsideal des Regimes: Wie sollte ein Liebespaar gesellschaftliche Grenzen überwinden und gegen soziale Widerstände ankämpfen - wenn die Gesellschaft doch offiziell vollkommen und klassenlos war?


https://www.spiegel.de/geschichte/40-ja ... 51084.html

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