Toni ist vom Drehbuch als eine moderne Frau unserer Zeit angelegt, die sich im Jahr 1954 gegen alle Widerstände in einer Männerwelt durchsetzt. Sie ist nicht nur Vorzeige-Feministin, sondern auch die ideale Spionin, politisch bestens aufgeklärt und stellt regelmäßig all die Fragen, die in der deutschen Gesellschaft erst mindestens zehn Jahre später wirklich aufkamen. Diese Figur ist pure Fiktion, und sie dient letztlich einzig und allein dazu, einem heutigen Publikum die teils unerträglichen Wahrheiten über die eigene Vergangenheit schmackhaft zu verpacken und zu entschärfen.
Das ist verheerend, weil sich Toni und ihr Weltbild allzu leicht als Störkörper entpuppen lassen. Und es hilft auch nicht, dass durch ihre persönliche Familiengeschichte sowie ihr Anbändeln mit einem windigen Spion der spannende Agententhriller häufig zu einem schmalzigen Melodram gerät. Erstaunlicherweise funktioniert "Bonn" die meiste Zeit trotzdem sehr gut – aber dann eher trotz als aufgrund der zentralen Hauptfigur.
"Bonn – Alte Freunde, neue Feinde" ist bereits in voller Länge in der ARD-Mediathek verfügbar. Folge 1 und 2 feiern am 17. Januar um 20:15 Uhr bei Das Erste ihre TV-Premiere, zur selben Sendezeit folgen einen Tag später die Episoden 3 und 4. Die letzten zwei Folgen werden am 24. Januar um 20:15 Uhr ausgestrahlt.
Nostalgiker hat geschrieben:Ich schaue mir die Serie in der Mediathek an. Da kann ich, wenn ich sie spannend finde, gleich alle Folgen am Stück sehen.
augenzeuge hat geschrieben:Die Serie ist nicht verkehrt. Wer guckt auch?
Otto John wird wohl heute Abend nach Ostberlin fahren.... und über 1 Jahr bleiben.
AZ
Danny_1000 hat geschrieben: Der Erkenntniswert dieser Serie ist mässig.
Merkur hat geschrieben:Ich bin da eher bei Danny_1000. Die realen Ereignisse lassen sich wesentlich realistischer in der entsprechenden Literatur nachvollziehen.
augenzeuge hat geschrieben:Oder bist du in der Lage, etwas über die Probleme der Zusammenarbeit zwischen Gehlen und John zu schreiben?
AZ
Der sowjetische Geheimdienst und das Ministerium für Staatssicherheit sind in den 1950 Jahren bei der Zerschlagung von Agentenringen der Organisation Gehlen sehr erfolgreich.
augenzeuge hat geschrieben:Der sowjetische Geheimdienst und das Ministerium für Staatssicherheit sind in den 1950 Jahren bei der Zerschlagung von Agentenringen der Organisation Gehlen sehr erfolgreich.
Wer kann dazu etwas sagen? Hatte das MfS einen Agenten bei Gehlen? Merkur, bitte um Info.
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Sehr schön! Aber du machst mir meine Userbemühungen kaputt.
Aber das ist interessant:
Antifaschistische Puristen in der SED staunten über manchen Mitarbeiter, den sich Zaisser erwählt hatte. Sie mochten noch hinnehmen, daß der ehemalige Canaris-General Bamler das MfS beriet, aber es ging ihnen zu weit, auch einstige Gestapo-Funktionäre im SSD anzutreffen, so
* den SS-Hauptsturmführer Louis Hagemeister, Leiter der Vernehmungsabteilung der SSD-Bezirksverwaltung Schwerin und früher Referent in der Spionageabwehr-Zentrale des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA),
* den SS-Untersturmführer Johann Sanitzer, Major in der SSD-Bezirksverwaltung Erfurt und früher Referatsleiter IV A 2 in der Gestapo-Leitstelle Wien,
* den SS-Standartenführer Dr. Heinz König, Sachbearbeiter in der SSD-Verwaltung Berlin,
* den SS-Scharführer Reinhold Tappert, Offizier in der SSD-Verwaltung Berlin und früher Sachbearbeiter im Sicherheitshauptamt,
* den ehemaligen RSHA-Angestellten Günter Heidenreich, Oberst des SSD und Verbindungsoffizier des Ministeriums für Staatssicherheit zur Partei.
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Super. Ich freue mich sehr drauf.
Wie siehst du denn den Aufenthalt Johns in der DDR? Freiwillig oder Zwang?
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Der sowjetische Geheimdienst und das Ministerium für Staatssicherheit sind in den 1950 Jahren bei der Zerschlagung von Agentenringen der Organisation Gehlen sehr erfolgreich.
Wer kann dazu etwas sagen? Hatte das MfS einen Agenten bei Gehlen? Merkur, bitte um Info.
AZ
Merkur hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Der sowjetische Geheimdienst und das Ministerium für Staatssicherheit sind in den 1950 Jahren bei der Zerschlagung von Agentenringen der Organisation Gehlen sehr erfolgreich.
Wer kann dazu etwas sagen? Hatte das MfS einen Agenten bei Gehlen? Merkur, bitte um Info.
AZ
Durch folgende Literatur wirst Du umfassend in Kenntnis gesetzt:
Ronny Heidenreich/Daniela Münkel/Elke Stadelmann-Wenz, Geheimdienstkrieg in Deutschland. Die Konfrontation von DDR-Staatssicherheit und Organisation Gehlen 1953
Henry Nitschke, Die Spionageabwehr der DDR. Mittel und Methoden gegen Angriffe westlicher Geheimdienste.
augenzeuge hat geschrieben:Merkur hat geschrieben:augenzeuge hat geschrieben:Der sowjetische Geheimdienst und das Ministerium für Staatssicherheit sind in den 1950 Jahren bei der Zerschlagung von Agentenringen der Organisation Gehlen sehr erfolgreich.
Wer kann dazu etwas sagen? Hatte das MfS einen Agenten bei Gehlen? Merkur, bitte um Info.
AZ
Durch folgende Literatur wirst Du umfassend in Kenntnis gesetzt:
Ronny Heidenreich/Daniela Münkel/Elke Stadelmann-Wenz, Geheimdienstkrieg in Deutschland. Die Konfrontation von DDR-Staatssicherheit und Organisation Gehlen 1953
Henry Nitschke, Die Spionageabwehr der DDR. Mittel und Methoden gegen Angriffe westlicher Geheimdienste.
Das ist nett, aber in der Sache insgesamt nicht unbedingt hilfreich. Merkur, was glaubst du, wohin wir hier kommen, wenn wir bei jeder geschichtlichen Fragestellung nur einen Buchverweis angeben? Wir sind ein Forum, und da haben wir nicht den Anspruch ein Buch vollständig lesen zu müssen, um einen Sachverhalt beschreiben zu können. Ein wenig leben wir von der Schwarmintelligenz. Natürlich wird das für mich hilfreich sein, aber ich denke nicht, dass es allen Usern helfen würde.
AZ
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