17.22 Uhr: Jetzt gibt es erste Informationen darüber, wie sich Italien die neue EU vorstellt: Nach dem Zehn-Punkte-Papier, das der dpa vorlag, sollen die Migranten erst gar nicht in Europa ankommen, was Bewegungen innerhalb der EU „zur Nebensache“ mache. „Die sekundären Bewegungen können so Gegenstand technischer Abkommen zwischen den besonders interessierten Ländern werden.“
Abkommen mit Herkunfts- und Transitländern der Migranten müssten verstärkt werden. Zudem sollten in Zusammenarbeit mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und der Internationalen Organisation für Migration IOM „Schutzzentren“ für Flüchtlinge in Transitländern eingerichtet werden, um schon dort Asylanträge zu prüfen. Die EU-Außengrenzen müssten besser geschützt werden. Die Rettung Schiffbrüchiger dürfe nicht nur an Italien und anderen „Erstankunftsländern“ hängen bleiben. „Wir können nicht alle nach Italien oder Spanien bringen“, heißt es in dem Papier. Aufnahmezentren müsste es auch in anderen EU-Ländern geben.
Jeder Staat müsse sich zudem zur Aufnahme sogenannter Wirtschaftsflüchtlinge, die kein Anrecht auf Asyl haben, verpflichten. Sollte dies nicht eingehalten werden, könnten Geldstrafen verhängt werden.
Italien sieht sich seit langem in Europa alleine gelassen. Allerdings sinkt die Zahl der Ankommenden seit einem Jahr stark: Nach Angaben der IOM kamen 2018 rund 16 200 Migranten an - etwa 78 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
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