Extremismus in Deutschland

Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 18. Juli 2018, 18:44

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sparta mit einem NPDler auf Bürgerwehr gehen würde.
AZ
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon Spartacus » 19. Juli 2018, 17:20

augenzeuge hat geschrieben:Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sparta mit einem NPDler auf Bürgerwehr gehen würde.
AZ


Ich kann mir nicht vorstellen überhaupt bei einer Bürgerwehr mit zu machen. Wozu haben wir denn unsere Polizei! [grins]

Sparta


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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon Interessierter » 20. Juli 2018, 07:48

Republikaner als Auffangbecken?

Bekannte Neonazis sehen bei den dahindümpelnden Republikanern ein neues Betätigungsfeld. Massiv mobilisieren die „Thügida“-Köpfe für eine Mitgliedschaft bei den REP.

https://www.bnr.de/artikel/aktuelle-mel ... fangbecken
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon Icke46 » 20. Juli 2018, 10:56

Spartacus hat geschrieben:
Mhmm, wann war das noch mal als - ich glaube in den 90iger Jahren - Kampfsportler in den New Yorker U - Bahnen mit einem roten Barett als Kennzeichen unterwegs waren.
Ziel war es die Übergriffe gegen Frauen bzw. Menschen überhaupt zu verringern. Hatte damals einen großen Erfolg.

Sparta


Gibt es auch heute noch, und schon seit den 70er Jahren, hat sich laut wikipedia von NYC auf die ganzen USA ausgedehnt und ist auch in Deutschland vertreten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Guardian_Angels
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 20. Juli 2018, 16:24

In Lübeck (Schleswig-Holstein) sind neun Personen bei einer Messer-Attacke in einem voll besetzten Linienbus verletzt worden!

https://www.bild.de/news/2018/news/lueb ... .bild.html

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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon pentium » 20. Juli 2018, 18:46

augenzeuge hat geschrieben:In Lübeck (Schleswig-Holstein) sind neun Personen bei einer Messer-Attacke in einem voll besetzten Linienbus verletzt worden!

https://www.bild.de/news/2018/news/lueb ... .bild.html

AZ


Wer war jetzt eher mit Breaking News?
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 20. Juli 2018, 20:30

Kann man doch an der Uhrzeit sehen... [grins]
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon Zicke » 21. Juli 2018, 12:03

Den Werten unserer Demokratie mangelt es nicht an Gegnern, sagt Innensenator Andy Grote (SPD). Seine Worte werden mit Zahlen untermauert - vom neuen Verfassungsschutzbericht. Daraus geht hervor, dass die Zahl der Extremisten in Hamburg zugenommen hat. Die Mopo nennt die wichtigsten Ergebnisse.
Islamismus
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der erfassten Islamisten insgesamt auf 1565 Personen gestiegen - 2016 waren es noch 1355. Unter den Islamisten befinden sich inzwischen 780 religiöse Hardliner, sogenannte Salafisten. Im Vorjahr waren es noch 670. „Der Anstieg ist durch den andauernden Zulauf und die Aufhellung des Dunkelfeldes zu erklären“, sagt Verfassungsschutz-Chef Torsten Voß. Unter den Salafisten befinden sich zurzeit 420 Jihadisten, also jene, die den militanten Jihad unterstützen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 28 religiös-motivierte Straftaten begangen, zudem 79 mit ausländischer Motivation. Im Vorjahr lag die Gesamtzahl noch bei 168.
Linksextremismus
Rund 1220 Personen ordnet der Verfassungsschutz dem linksextremistischen Spektrum zu – 2016 waren es noch 1100. Grund für den Anstieg ist die Zunahme bei den gewaltorientierten Personen, von 650 aus 770. Laut Grote sei Linksextremismus auch ein „gesellschaftliches Problem“, da es im Gegensatz zum Rechtsextremismus keine allgemeine „Ächtung“ bei der Bevölkerung gebe. Wegen des G20-Gipfels stieg auch die Zahl der links-motivierten Straftaten deutlich an: von 705 (2016) auf 2157 (2017).
Rechtsextremismus
Der Verfassungsschutz hat im vergangenen Jahr 320 Personen der rechten Szene zugeordnet – genauso wie 2016. Rund 140 Personen gehören demnach zum gewaltorientierten Spektrum. Insgesamt 428 Straftaten mit rechtem Hintergrund wurden 2017 registriert. Während die NPD vom Verfassungsschutz beobachtet wird, ist dies bei der AfD nicht der Fall, so Voß.
Sekten
Wie in den Vorjahren wird auch „Scientology“ weiter beobachtet. Die Zahl der Anhänger stagniert seit Jahren bei rund 350 Personen. Die Vereinigung machte letztes Jahr wieder auf sich aufmerksam, als sie versuchte, junge Sportler mit Stipendien zu ködern
Spionage
Cyberattacken sind längst keine Seltenheit mehr. Im vergangenen Jahr warnte der Verfassungsschutz mehrfach Wirtschaftsunternehmen – auch vor Angriffen fremder Nachrichtendienste. Etwa aus dem Nahen und Mittleren Osten, aber auch aus China.
https://www.mopo.de/hamburg/politik/ver ... -30984144#
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 21. Juli 2018, 13:34

Rund 1220 Personen ordnet der Verfassungsschutz dem linksextremistischen Spektrum zu ......
Der Verfassungsschutz hat im vergangenen Jahr 320 Personen der rechten Szene zugeordnet – genauso wie 2016.


Das kann nicht stimmen!

Sorgen bereitet den Behörden vor allem das Wachstum des Feldes der gewaltorientierten Rechtsextremisten. Der Anstieg um 300 Personen auf 12100 zeugt von einer sich festigenden Bereitschaft in verschiedenen Milieus, rechtsextreme und vor allem rassistische Wahnideen in Straftaten umzusetzen – mit der Faust oder auch mit der Brandflasche.

https://www.tagesspiegel.de/politik/rec ... 99078.html
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon Zicke » 21. Juli 2018, 13:42

augenzeuge hat geschrieben:Sorgen bereitet den Behörden vor allem das Wachstum des Feldes der gewaltorientierten Rechtsextremisten. Der Anstieg um 300 Personen auf 12100 zeugt von einer sich festigenden Bereitschaft in verschiedenen Milieus, rechtsextreme und vor allem rassistische Wahnideen in Straftaten umzusetzen – mit der Faust oder auch mit der Brandflasche.


die Zeiten haben sich geändert, dein Bericht stammt vom Januar 2017, es gibt neue Erleuchtungen.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 21. Juli 2018, 13:47

A
Zicke hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Sorgen bereitet den Behörden vor allem das Wachstum des Feldes der gewaltorientierten Rechtsextremisten. Der Anstieg um 300 Personen auf 12100 zeugt von einer sich festigenden Bereitschaft in verschiedenen Milieus, rechtsextreme und vor allem rassistische Wahnideen in Straftaten umzusetzen – mit der Faust oder auch mit der Brandflasche.


die Zeiten haben sich geändert, dein Bericht stammt vom Januar 2017, es gibt neue Erleuchtungen.


Was glaubst du, über welchen Zeitraum dein Bericht spricht? [laugh]
Möchtest du ernsthaft sagen, dass die Zahle der Rechtsextremen auf 300 zurückgegangen ist? Um über 11000? [flash]
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon Grenzwolf62 » 21. Juli 2018, 14:51

Wenn die Schlapphüte hier mitlesen werd ich sicherlich auch mit gezählt, obwohl ich lediglich ein frei denkender, neoliberal eingestellter und trotzdem antifaschistischer älterer Herr bin.
Achso, außerdem wünsche ich mir noch ganz sehr das die M. endlich abh..., nein, in den verdienten Ruhestand gehen möge.
[wink]
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 21. Juli 2018, 16:56

Gibt es in den östlichen Bundesländern überhaupt Leute, die das Wohl des Landes nicht vom Rücktritt Merkels abhängig machen?

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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon Grenzwolf62 » 21. Juli 2018, 17:02

augenzeuge hat geschrieben:Gibt es in den östlichen Bundesländern überhaupt Leute, die das Wohl des Landes nicht vom Rücktritt Merkels abhängig machen?

AZ


Es wird wohl deutschlandweit viele Leute geben die resümieren das das Wohl unseres Landes perspektivisch ohne die ewige Kanzlerin besser aufgestellt wäre.
Mit der Windrose hat das gar nichts zu tun.
Zuletzt geändert von Grenzwolf62 am 21. Juli 2018, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 21. Juli 2018, 17:04

Aus meinen Gesprächen kann ich da allerdings Unterschiede feststellen.
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon Grenzwolf62 » 21. Juli 2018, 17:26

augenzeuge hat geschrieben:Aus meinen Gesprächen kann ich da allerdings Unterschiede feststellen.
AZ


Du bist immer sehr von Dingen überzeugt aus deinem persönlichem Umfeld, wie halt hier von den Gesprächen die du so führst, hunderttausende andere führen vielleicht ganz andere Gespräche.
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 21. Juli 2018, 18:19

Grenzwolf, Ich glaube nicht, nein, ich weiß, dass es in Sachsen und Anhalt eine viel größere Zahl von Leuten gibt, die Merkel weg haben wollen,als dies in Rheinland-Pfalz oder NRW der Fall ist. Da bin ich 100 %ig sicher.
AZ
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon Grenzwolf62 » 21. Juli 2018, 18:24

augenzeuge hat geschrieben:Grenzwolf, Ich glaube nicht, nein, ich weiß, dass es in Sachsen und Anhalt eine viel größere Zahl von Leuten gibt, die Merkel weg haben wollen,als dies in Rheinland-Pfalz oder NRW der Fall ist. Da bin ich 100 %ig sicher.
AZ


Und worauf stützt sich deine Sicherheit diesbezüglich?
Ich hoffe mal nicht aus Gesprächen.
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon Interessierter » 22. Juli 2018, 10:13

Neonazi-Hochburg Kahla - Thüringens rechtsextreme Komfortzone

Die NPD sitzt im Stadtrat, Burschenschafter prügeln Flüchtlinge, demokratische Initiativen werden bedroht: Die extreme Rechte scheint sich im thüringischen Kahla wohlzufühlen. Wie ist es so weit gekommen?

Wenn die Sonne scheint, kann Kahla reizend sein: Die Fassaden am Marktplatz leuchten buttergelb und karminrot, der Maibaum schwebt so hoch über dem Kleinstadtidyll, dass einem ganz schwindlig wird, wenn man hinaufschaut. Es sind nicht viele Menschen unterwegs, wie fast immer in der rund 7100 Einwohner zählenden Gemeinde südlich von Jena.

Im Reisebüro am Markt sitzt Inhaber Jan Schönfeld und knetet seine Hände. Am 1. Juli ist der 47-Jährige ins Rathaus eingezogen. Er ist parteilos - so weit man das sein kann in einer Stadt, in der Rechtsextreme seit vielen Jahren einen Rückzugsraum gefunden haben und die NPD zuletzt 8,6 Prozent der Stimmen bekam.

"Das war eine Protestwahl", sagt Schönfeld. Die AfD sei 2014 noch nicht angetreten, viele hätten aus Frust ihr Kreuz bei der NPD gemacht, das seien doch nicht alles Nazis. "Ich will Kahla voranbringen, das doch auch liebenswert, charmant und weltoffen ist."

Doch die Stadt macht vor allem Negativschlagzeilen. Mitte April wurden zwei 17-jährige Flüchtlinge aus Afghanistan von Besuchern eines örtlichen Dart-Klubs unter Schlägen bis in ihre Unterkunft verfolgt. Nur das resolute Eingreifen des dortigen Betreuers soll Schlimmeres verhindert haben. Bei den Angreifern soll es sich laut Polizei um ortsbekannte Rechte und Mitglieder der Burschenschaft "Normannia zu Jena" handeln. Sie sollen angetrunken und aggressiv gewesen sein, nicht nur die Flüchtlinge bedroht, sondern auch die Beamten vor Ort als "Auschwitz-Vergaser" bezeichnet haben.

Der Dart-Klub liegt gegenüber der Unterkunft. Nach einem Wortgefecht hätten die "Schärpenträger" die beiden Jugendlichen am Kragen hochgehoben, sagt Markus Förster, Gründer des Sozialunternehmens, das die Unterkunft in Kahla betreibt. Die jungen Flüchtlinge hätten sich daraufhin gewehrt, die Burschenschaft sprach in einem Facebook-Eintrag zu dem Vorfall von einem "Schlag ins Gesicht". Weitere Menschen kamen hinzu und verfolgten die Flüchtlinge, Förster spricht von Tritten und Faustschlägen gegen die Minderjährigen.

"Besuch" von Neonazis hatte Kahla in seiner jüngeren Geschichte häufig. Berüchtigt ist die "Burg 19", ein heruntergekommenes Eckgebäude im Zentrum, gegenüber der Kirche St. Margarethen. Die Fenster stehen auf Kipp, hier und da sperrt ein Laken die Sonne aus. Niemand weiß genau, wer hier wohnt, der Bürgermeister zuckt mit den Schultern. Einen Antrag des SPIEGEL auf Einsicht ins Melderegister lehnte die Stadt ab. 2011 wechselten Haus und Grundstück zuletzt den Besitzer. Im Grundbuch eingetragen sind seit Ende 2012 Martin S., mutmaßlich Führungsmitglied der rechtsextremen "Kameradschaft Karlsruhe", sowie Rick W. aus Jena, Mitglied im NPD-Kreisvorstand, zeitweise enger Mitarbeiter des wegen Beihilfe zum Mord verurteilten NSU-Waffenbeschaffers Ralf Wohlleben.

Auf dem Briefkasten stehen Namen von Personen, die hier wohl mal gewohnt haben. Einer saß wegen versuchten gemeinschaftlichen Mordes mehrere Jahre in Haft und pflegte Kontakte ins rechte Milieu nach Schweden und Russland. Ein anderer kandidierte auf Kreisebene für die NPD. Auf einem Aufkleber steht: "Protected by Extreme Violence", "Geschützt durch extreme Gewalt".

Weiter geht es hier:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 17534.html
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 22. Juli 2018, 10:16

Grenzwolf62 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Grenzwolf, Ich glaube nicht, nein, ich weiß, dass es in Sachsen und Anhalt eine viel größere Zahl von Leuten gibt, die Merkel weg haben wollen,als dies in Rheinland-Pfalz oder NRW der Fall ist. Da bin ich 100 %ig sicher.
AZ


Und worauf stützt sich deine Sicherheit diesbezüglich?
Ich hoffe mal nicht aus Gesprächen.


Auf dokumentierte Wahlergebnisse und erklärende Hinweise der Wähler. Allerdings auch auf bestätigende Eindrücke aus Gesprächen vor Ort.

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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon LO-driver » 22. Juli 2018, 12:33

von diesen "Gesprächen vor Ort" würde ich gern mal ein Audio-Tap hören!!!! [denken]
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon Volker Zottmann » 22. Juli 2018, 18:36

LO-driver hat geschrieben:von diesen "Gesprächen vor Ort" würde ich gern mal ein Audio-Tap hören!!!! [denken]

Du hättest auch mich in Marienborn bei unserem Treffen fragen können. Ich bediene genau die Schiene, die der AZ da anspricht.

Gruß Volker
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon steffen52 » 22. Juli 2018, 18:59

augenzeuge hat geschrieben:
Grenzwolf62 hat geschrieben:
Und worauf stützt sich deine Sicherheit diesbezüglich?
Ich hoffe mal nicht aus Gesprächen.


Auf dokumentierte Wahlergebnisse und erklärende Hinweise der Wähler. Allerdings auch auf bestätigende Eindrücke aus Gesprächen vor Ort.

AZ

Also ganz so ist es nicht, AZ. Es gibt nämlich einen gewissen Unterschied zwischen den Leuten in Sachsen oder Anhalt und Leuten in NRW b.z.w. in vielen alten Bundesländern.
Die Leute in den neuen Bundesländer sagen ihre Meinung frei heraus, die in den alten Bundesländern halt nicht, in der Öffentlichkeit sowieso nicht, nur unter vorgehaltener Hand
kann man ihre echte Meinung hören, so habe ich es erlebt und das zu 100 Prozent!!! [denken]
Gruß steffen52
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon pentium » 22. Juli 2018, 20:09

Und noch in hundert Jahren wird man von den alten und neuen Bundesländern schreiben...wobei ich mich immer frage, was ist eigentlich das Saarland...alt neu oder neu-alt....jedenfalls so wird das nie was mit der Einheit der Deutschen.
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon Grenzwolf62 » 22. Juli 2018, 20:22

Diesen Quark mit Ossi und Wessi gibt es nur noch in der älteren Generation, den jüngeren Leuten ist das schnurz.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 22. Juli 2018, 21:18

Steffen52, was du so alles erlebst. Daraus kann man auch gleich auf ganze Bundesländer schließen...? . [laugh]

steffen52 hat geschrieben:Also ganz so ist es nicht, AZ. Gruß steffen52

Doch exakt so ist es! Du kannst doch dein Erleben nicht mit dokumentierten Wahlergebnissen und dazugehörigen Hinweisen gleichstellen.

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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon Volker Zottmann » 22. Juli 2018, 21:31

Heute lernte ich "Wessi" kennen. Einen ganz jungen Kater aus dem Kölner Raum. Frisch in den Harz importiert. Auf gleichem Harzer Bauernhof leben schon immer Katzen, da kommt es auf einen kleinen Westkater zusätzlich nicht an. Aus dem letzten hiesigen Harzer Wurf blieb auch ein Kater im Gehöft. Ratet mal, wie der ab heute heißt?

Ossi und Wessi sind doch sonst nur noch benutzte, aber überholte Begriffe. Unsere Kinder und ihren Bekannten ist es schietegal, woher die Menschen stammen.
Im übrigen sind die sogenannten "Neuen Länder" eben so alt wie die alten. Man sollte sich mal mit der Geschichte, auch ihrer Namen beschäftigen. Erst während der DDR-Zeit wurden diese Bezeichnungen abgeschaft und vorübergehend in Bezirke aufgeteilt. 1990 wurden lediglich alte Zustände (Namensbezeichnungen) wieder hergestellt. Bei den Städten ist es genauso. Oder ist Chemnitz nun eine neue Stadt? Oder Guben?

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon Grenzwolf62 » 22. Juli 2018, 21:33

Sachsen war schon hochindustriealisiert als Bayern noch ein rückständiges Agrarland war [grins]
Wir holen aber wieder auf.
Zuletzt geändert von Grenzwolf62 am 22. Juli 2018, 21:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon pentium » 22. Juli 2018, 21:36

Grenzwolf62 hat geschrieben:Sachsen war schon hochindustriealisiert als Bayern noch ein rückständiges Agrarland war [laugh]


Und NRW noch nicht existent....
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Extremismus in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 22. Juli 2018, 21:40

pentium hat geschrieben:
Grenzwolf62 hat geschrieben:Sachsen war schon hochindustriealisiert als Bayern noch ein rückständiges Agrarland war [laugh]


Und NRW noch nicht existent....


Dann müssen sie übermütig geworden sein, 1990 war alles davon weg. Nicht mal die im Krieg zerstörte Kirche haben sie in 40 Jahren hinbekommen. [grins]
Und was NRW betrifft, die zahlten bis 1970 die zweithöchsten Beträge in den Ausgleichstopf, von denen Bayern bis 1987 gefüttert wurde.

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