Der Koran lässt bei Weihnachten das Schönste weg
Wohl zu Recht spricht man von „offenkundigen Defekten“ des Koran, wenn es um die Erzählung von Christi Geburt geht. Ob Jude, Moslem oder Atheist – da kommt man um die Bibel nicht herum.
Als Literatur oder Philosophie betrachtet sei der Koran „seiner angeblich göttlichen Autorschaft gewiss unwürdig“, befand der englische Schriftsteller H.G. Wells 1922 in seiner „Geschichte unserer Welt“. Heute würde er sich wohl vorsichtiger ausdrücken; ob das ein Fortschritt ist, darf man bezweifeln.
Gerade Weihnachten kann Anlass sein, die von Wells angesprochenen „offenkundigen Defekte“ des Koran anzusprechen. Denn der Koran kennt auch eine Weihnachtsgeschichte.
Sie beginnt, wie die biblische Geschichte, mit der Verkündigung an Marjam, „die ihren Schoß verschloss“. Der Engel sagt: „Ich bin deines Herrn Gesandter, dir einen reinen Knaben zu schenken.“ Sie antwortet: „Woher soll ein Knabe mir werden, da mich kein Mann berührt und ich keine Dirne bin!“ Der Engel erwidert: „Also spricht dein Herr: Das ist ein Leichtes für mich! Wir machen ihn für die Menschen zum Zeichen, zum Zeichen unseres Erbarmens; es ist ein beschlossenes Wort!“
Die Geburt Jesu – der im Koran Issa heißt – wird aber völlig anders geschildert als bei den Evangelisten. „Und sie empfing und zog sich mit ihm zurück an einen fernen Ort. Da überkamen sie die Wehen am Stamm einer Palme, und sie sprach: Wär’ ich doch vorher gestorben, und wär’ ich vergessen, vergessen!“ Doch da ruft das Kind „von unter ihr“: „Sei doch nicht traurig!“ Marjam kehrt mit Issa zurück in ihr Dorf. Ihre Leute sagen: „O Marjam, du hast Unerhörtes getan! O Schwester Haruns (Aarons), ein schlechter Mann war dein Vater nicht, und deine Mutter war keine Hure.“
Sie deutet nur auf das Kind. Issa sagt: „Ich bin Allahs Diener! Er gab mir das Buch und machte mich zum Propheten. Er machte mich zum Segen, wo immer ich bin... Liebevoll zu meiner Mutter, nicht trotzig und stolz machte er mich. Heil mir am Tag meiner Geburt und am Tage des Todes, am Tage, da ich lebendig erstehe.“
https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... e-weg.htmlSchönes Fest