Re: Die Grünen...
Verfasst: 13. Januar 2020, 08:06
Grünen-Politikerin Gollaleh Ahmadi und ihr Umgang mit sexualisierter Gewalt und Rassismus
Als Politikerin ist Gollaleh Ahmadi regelmäßig Zielscheibe von Hass und Hetze.
Frau Ahmadi, Sie werden regelmäßig Opfer von Hasskommentaren, Gewaltandrohungen, Rassismus und Sexismus. Machen Ihnen die Anfeindungen Angst?
Ja. Nicht immer, aber es gibt solche Momente. Wenn ich lese, es sind Personen aus Berlin, die schreiben, sie wissen, welche Wege ich gehe, wo ich mich befinde, dann habe ich Angst. Dann fühle ich mich auf der Straße unsicher.
Wann hat das angefangen und was war das schlimmste Erlebnis für Sie?
Richtig los mit verbaler Gewalt ging es, als ich einen Artikel über meine Abtreibung im Online-Magazin Edition F veröffentlicht habe, im April 2018. Da gab es Sexismus, Rassismus, Drohungen. Wirklich, wirklich schlimme Kommentare, bei denen ich zusammengezuckt bin und nicht mehr weiterlesen konnte, kamen dann im September 2019, als ich getwittert habe, ob es denn nicht eigentlich „Bürger*innenmeister“ heißen müsste. Das wurde unter anderem von der AfD verbreitet, Compact und Junge Freiheit haben darüber geschrieben. Und Ende November hat bei der Eröffnung des Spandauer Weihnachtsmarkts ein Künstler gesungen, der mitten in seinem Auftritt gesagt hat: Es gibt zwei Dinge, die furchtbar sind. Erstens: kalter Glühwein, und zweitens: unwillige Frauen. Daraufhin habe ich ein Pressestatement geschrieben und eine Stellungnahme von allen Verantwortlichen verlangt. Der Künstler hat seine Fans daraufhin auf Facebook aufgefordert, darauf zu reagieren. Ich habe dann einen Brief bekommen, 14 Seiten lang. Darin standen Sachen wie: Noch heute werden Hexen nackt auf Marktplätzen verbrannt. Der Absender schrieb, er habe sich meine Bilder angeschaut und mich recherchiert und er wisse genau, was jeder Mann denkt, wenn er mich anschaut. Er müsse sich ja schon benehmen, um mich nicht zu bespringen und das würde anderen Männern auch so gehen, was er verstehen würde. Noch mehr solcher Statements von mir und noch mehr Öffentlichkeit könnten mir gefährlich werden.
Weiter geht es hier:
https://checkpoint.tagesspiegel.de/durc ... leh-ahmadi
Als Politikerin ist Gollaleh Ahmadi regelmäßig Zielscheibe von Hass und Hetze.
Frau Ahmadi, Sie werden regelmäßig Opfer von Hasskommentaren, Gewaltandrohungen, Rassismus und Sexismus. Machen Ihnen die Anfeindungen Angst?
Ja. Nicht immer, aber es gibt solche Momente. Wenn ich lese, es sind Personen aus Berlin, die schreiben, sie wissen, welche Wege ich gehe, wo ich mich befinde, dann habe ich Angst. Dann fühle ich mich auf der Straße unsicher.
Wann hat das angefangen und was war das schlimmste Erlebnis für Sie?
Richtig los mit verbaler Gewalt ging es, als ich einen Artikel über meine Abtreibung im Online-Magazin Edition F veröffentlicht habe, im April 2018. Da gab es Sexismus, Rassismus, Drohungen. Wirklich, wirklich schlimme Kommentare, bei denen ich zusammengezuckt bin und nicht mehr weiterlesen konnte, kamen dann im September 2019, als ich getwittert habe, ob es denn nicht eigentlich „Bürger*innenmeister“ heißen müsste. Das wurde unter anderem von der AfD verbreitet, Compact und Junge Freiheit haben darüber geschrieben. Und Ende November hat bei der Eröffnung des Spandauer Weihnachtsmarkts ein Künstler gesungen, der mitten in seinem Auftritt gesagt hat: Es gibt zwei Dinge, die furchtbar sind. Erstens: kalter Glühwein, und zweitens: unwillige Frauen. Daraufhin habe ich ein Pressestatement geschrieben und eine Stellungnahme von allen Verantwortlichen verlangt. Der Künstler hat seine Fans daraufhin auf Facebook aufgefordert, darauf zu reagieren. Ich habe dann einen Brief bekommen, 14 Seiten lang. Darin standen Sachen wie: Noch heute werden Hexen nackt auf Marktplätzen verbrannt. Der Absender schrieb, er habe sich meine Bilder angeschaut und mich recherchiert und er wisse genau, was jeder Mann denkt, wenn er mich anschaut. Er müsse sich ja schon benehmen, um mich nicht zu bespringen und das würde anderen Männern auch so gehen, was er verstehen würde. Noch mehr solcher Statements von mir und noch mehr Öffentlichkeit könnten mir gefährlich werden.
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