Suche nach dem Wahlvolk - Sachsen machen Landtagswahlkampf an der Ostsee
Dresden. „Wir machen Wahlkampf an der Ostsee, um schlichtweg noch mal einen Urlaubstag zu haben“, scherzt Sachsens SPD-Chef und Spitzenkandidat Martin Dulig. Das mit dem Wahlkampf an der Ostsee meint er ernst. Und nicht nur er. Schließlich geht es um die Landtagswahl. Die findet am 31. August statt, dem letzten Ferienwochenende im Land.
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„Wahlkampf soll Freude machen, ist aber keine Spaßveranstaltung“, mahnt CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer. Es gehe um wichtige und ernsthafte Fragen. Ministerpräsident Stanislaw Tillich werde von früh bis spät unterwegs sein, um mit den Sachsen ins Gespräch zu kommen. An die Ostsee fährt er nicht - vielleicht auch aus Prinzip. Glaubt man der Opposition, wollen Tillich und seine CDU gar nicht mobilisieren. Vielmehr setze die Regierungspartei mit dem späten Ferien-Wahltermin aus taktischen Gründen auf eine geringe Wahlbeteiligung - und nehme dabei auch den Wiedereinzug der rechtsradikalen NPD in den Landtag billigend in Kauf, heißt es.
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Schon früh losgetreten hatte die Ostsee-Debatte Sachsens Linke-Chef Rico Gebhardt. „Wenn wir Wahlkampf in den Ferien machen müssen, werden wir wohl den Wahlkampfauftakt an der Ostsee machen müssen“, hatte er den Termin-Beschluss des Landtagspräsidiums im Dezember in einem MDR-Interview kommentiert. Nun ist wirklich eine Ostseebädertour geplant; Spitzenkandidat Gebhardt selbst wird Anfang August auf der Insel Usedom dabei sein.
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Der von der Regierungsmehrheit festgelegte Wahltermin zeige, „dass sowohl der Ministerpräsident Tillich als auch die CDU insgesamt keine öffentliche Debatte wünscht, bevor sie sich wiederwählen lässt“, sagt Grünen-Fraktionschefin Antje Hermenau, die gemeinsam mit ihrem Co-Spitzenkandidaten Volkmar Zschocke im „Sommermobil“ an Sachsens Badeseen auf Stimmenfang gehen wird.
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Auf ihrem Weg in den sächsischen Landtag plant die AfD eine Wahlkampf-Radtour durch Brandenburg an die Ostsee. Dort würden in Feriengebieten Flyer verteilt und es soll Veranstaltungsabende geben, auch mit der Spitzenkandidatin Petry, heißt es im Landesverband.
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Bleibt die Frage nach der FDP. Nur noch in Sachsen mit in der Regierung, droht sie hier am 31. August an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern. Wahlkampf an der Ostsee komme dennoch nicht infrage, um die liberale Botschaft zu verbreiten, sagt Generalsekretär Torsten Herbst. „Wir lassen Urlauber in Ruhe. In der Ferienzeit haben sie für Wahlkampf sowieso keinen Nerv.“
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http://www.dnn-online.de/web/dnn/politi ... 2647398884Fassen wir zusammen: Die CDU macht also Wahlkampf in Sachsen, die FDP wird mir richtig sympatisch. "Wir lassen die Urlauber in Ruhe!"
Die Grünen haben ein Sommermobil! Gab es da vor Jahren nicht ein anderes Mobil? Na, was solls. Und wieso sind alle Wahlberechtigten Sachsen an der Ostsee oder an irgendwelchen Badeseen?
Wenn so ein Wahlkampf, wir suchen unsere Wähler an ihren Urlausorten in Mode kommt, ergeben sich ja für die Tourismusbranche völlig neue Geschäftsfelder!
mfg
pentium