Re: AfD – Alternative für Deutschland
Verfasst: 13. August 2018, 07:44
AfD-Ärger um Stasi-Gedenkstätte
Die Berliner Stasi-Gedenkstätte wurde seit Jahren von einem Förderverein unterstützt. Jetzt sorgt die AfD-Nähe des Vorsitzenden für Ärger. Die Gedenkstätten-Stiftung hat die Zusammenarbeit ausgesetzt.
Knapp 40 Jahre lang hielt die Staatssicherheit der DDR in der Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen Menschen gefangen. Seit den Neunzigerjahren erinnert an diesem Ort eine Gedenkstätte an die Opfer und treibt die Aufarbeitung der Stasi-Verbrechen voran.
Lange erhielt sie dabei Unterstützung von einem Förderverein. Doch das ist vorbei: Schon im Juni hat die Stiftung Hohenschönhausen die Zusammenarbeit mit dem Verein ausgesetzt. Sie fürchtet um ihr Image. Denn unter den Förderern ist ein Streit entbrannt - um die Nähe ihres Vorsitzenden zur AfD.
Es geht um Jörg Kürschner, der den Verein 2003 mitbegründet hat und seither leitet. Stephan Hilsberg (SPD), Schriftführer des Vereins und ehemaliger DDR-Bürgerrechtler, wirft Kürschner eine Affinität zu den Rechtspopulisten vor, befürchtet gar eine Unterwanderung des Vereins durch die AfD. Inzwischen hat sich auch Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse in die Debatte eingemischt, er ist besorgt: "Der Förderverein ist von beängstigender politischer Einseitigkeit", sagte er der "Frankfurter Rundschau".
Die Kritik entzündet sich vor allem an der journalistischen Tätigkeit Kürschners. Der 66-Jährige, einst selbst Häftling in Hohenschönhausen, schreibt für die "Junge Freiheit", eine Wochenzeitung, die als Sprachrohr der Neuen Rechten gilt. In seinen Beiträgen vertritt Kürschner AfD-nahe Positionen.
Kürschner nennt Zeitungsbericht "linksversifften Meinungsterror"
Jens Gieseke ist Mitglied des Beirates der Gedenkstätte und Historiker am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Er beschrieb die Beiträge Kürschners in der "Jungen Freiheit" Ende Mai als "begeisterte Artikel über den Aufstieg der AfD". Das sei "mit dem Auftrag einer so zentralen Aufarbeitungsstätte nicht zu vereinbaren", sagte Gieseke der "Berliner Zeitung".
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 22428.html
Die Berliner Stasi-Gedenkstätte wurde seit Jahren von einem Förderverein unterstützt. Jetzt sorgt die AfD-Nähe des Vorsitzenden für Ärger. Die Gedenkstätten-Stiftung hat die Zusammenarbeit ausgesetzt.
Knapp 40 Jahre lang hielt die Staatssicherheit der DDR in der Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen Menschen gefangen. Seit den Neunzigerjahren erinnert an diesem Ort eine Gedenkstätte an die Opfer und treibt die Aufarbeitung der Stasi-Verbrechen voran.
Lange erhielt sie dabei Unterstützung von einem Förderverein. Doch das ist vorbei: Schon im Juni hat die Stiftung Hohenschönhausen die Zusammenarbeit mit dem Verein ausgesetzt. Sie fürchtet um ihr Image. Denn unter den Förderern ist ein Streit entbrannt - um die Nähe ihres Vorsitzenden zur AfD.
Es geht um Jörg Kürschner, der den Verein 2003 mitbegründet hat und seither leitet. Stephan Hilsberg (SPD), Schriftführer des Vereins und ehemaliger DDR-Bürgerrechtler, wirft Kürschner eine Affinität zu den Rechtspopulisten vor, befürchtet gar eine Unterwanderung des Vereins durch die AfD. Inzwischen hat sich auch Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse in die Debatte eingemischt, er ist besorgt: "Der Förderverein ist von beängstigender politischer Einseitigkeit", sagte er der "Frankfurter Rundschau".
Die Kritik entzündet sich vor allem an der journalistischen Tätigkeit Kürschners. Der 66-Jährige, einst selbst Häftling in Hohenschönhausen, schreibt für die "Junge Freiheit", eine Wochenzeitung, die als Sprachrohr der Neuen Rechten gilt. In seinen Beiträgen vertritt Kürschner AfD-nahe Positionen.
Kürschner nennt Zeitungsbericht "linksversifften Meinungsterror"
Jens Gieseke ist Mitglied des Beirates der Gedenkstätte und Historiker am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Er beschrieb die Beiträge Kürschners in der "Jungen Freiheit" Ende Mai als "begeisterte Artikel über den Aufstieg der AfD". Das sei "mit dem Auftrag einer so zentralen Aufarbeitungsstätte nicht zu vereinbaren", sagte Gieseke der "Berliner Zeitung".
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 22428.html