Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Re: Gab es schonmal Sozialismus/Kommunismus....???

Beitragvon augenzeuge » 5. Januar 2011, 19:55

Zwanzig Jahre nach dem Ende der DDR ruft die Linkspartei wieder offen den Kommunismus als politisches Ziel aus. In die seit Wochen tobende Führungsdebatte um ihren aus Bayern stammenden Co-Vorsitzenden Klaus Ernst hatte sich Gesine Lötzsch nicht eingeschaltet. Aber nun setzt die Ost-Berlinerin zumindest in der Programmdebatte Akzente: Der Weg führe zum Kommunismus, schreibt die Parteichefin in einem Beitrag für „Junge Welt“, die einst als Zeitung der SED-Jugendorganisation FDJ gegründet wurde und heute die SED-Nachfolgepartei oft als nicht links genug kritisiert.

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... sucht.html

Mal schauen, welche Art von Kommunismus dieses Mal entsteht? [shocked]

AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon manudave » 5. Januar 2011, 19:59

...wer hätte das gedacht:
In einem Beitrag für die links ausgerichtete Zeitung Junge Welt hat die Vorsitzende der Linkspartei, Gesine Lötzsch, den Kommunismus als Ziel ihrer Partei dargestellt. Die Parteispitze hatte sich bisher von diesem Begriff distanziert.
Ich finde das sehr schön. Ist doch die Partei bisher gut damit gefahren, ihre eigentlichen Ziele nicht allzu öffentlich zu machen. Sie blendeten die Wähler mit einem scheinbaren Demokratiewillen und dann kamen sogar gewaltig Stimmen.
Sich nun zu offenbaren, hat (hoffentlich) den Vorteil, dass vielen Wählern nun die Augen geöffnet werden, was die wahren Ziele sind. Und DIE will wohl kaum jemand der Protestwähler, die ihre Stimme weit links gemacht haben, um andere Parteien abzustrafen.

Ich sage herzlich Danke an Frau Lötzsch - einen größeren Bärendienst hätte sie der Linken kaum antun können. [super]
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon Edelknabe » 5. Januar 2011, 20:18

David, war der Kommunismus nicht das Ziel:" Jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen....",oder so sinngemäß?
Ich könnte jetzt völlig falsch liegen, aber er war das Ziel und noch nicht erreicht.Eigentlich war er doch eine Utopie, ein Traum, den es zu verwirklichen galt oder?
Seine Vorstufe dagegen, der Sozialismus, also den lernte ich kennen, mit allen Höhen und Tiefen, in guten und in schlechten Zeiten.

Rainer-Maria, ein Werktätiger im Sozialismus.
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon SkinnyTrucky » 5. Januar 2011, 20:31

Edelknabe hat geschrieben:Rainer-Maria, ein Werktätiger im Sozialismus.


Das is ja eigendlich 'ne eigenen Fred wert, dadrübber zu diskutieren RMR.... [flash]

Wenn man Sozialismus so definiert, Selbstnutz vor Gemeinnutz, dann könnte man den Kommunismus als Gemeinnutz vor Eigennutz definieren.....und RMR, da hättest du doch selber die größten Probleme mit gehabt, oder..... [zunge]

groetjes

Mara
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon karl143 » 5. Januar 2011, 23:39

@ David,
die Vorsitzende ist ja ein Einzelfall. So ungefähr hat es die in den nieders. Landtag gewählte Abgeordnete Chrsitel Wegener der Linken vor gut zwei Jahren auch ausgedrückt. Sie war in der Aussage nur noch ein bißchen radikaler. Sie wollte auch Mauerbau und Stasi wieder gesellschaftsfähig machen. Die Linke haben außer Gewerkschaftlern wie den Gegenpart der Lötzsch auch noch kommunistische Kader in ihren Reihen. Wer das ausschließt denkt naiv. Und da braucht sich auch keiner zu wundern, wenn die Schlapphüte diese Partei beobachten.
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon Edelknabe » 6. Januar 2011, 07:45

Mara, es hieß Volkseigentum, ich war ein Teil des Volkes also war es auch mein Eigentum. Da war kein privater Kapitalist, der meinte: "Die Produktionsmittel, die Werke, der Grund und Boden sind mein Eigentum und nun komm...Lohnabhängiker mit deiner Ware Arbeitskraft und verkaufe dich an mich möglichst teuer, damit dir auch am Ende noch was zum Leben bleibt?"
Nein Mara, das war Alles,alles,alles unser, des Volkes Eigentum. Das war Fortschritt und nicht jahrtausendealter Rückschritt, wo es schon immer Herren und Knechte gab?
Bumms, da waren sie weg die Herren,nach 1945, sie hatten sich doch davongemacht gen Westen und ich Werktätiger war mein eigener Herr...mal abgesehen von dem Meister und dem Betriebsdirektor, die mir logischerweise noch was zu sagen hatten.
Das kennt heute gar kein Lohnknecht mehr und herzhaft lach.Logisch, das der Sozialismus enorme Fehler machte und an seinen Fehlern zugrundeging aber er hatt existiert und mich Werktätigen gut und ausreichend ernährt...jetzt mal sinngemäß gesehen.
Aber erstmal genug, ich muss meine Enkelin in den "sozialistischen Kindergarten" bringen...ja, muss ich sagen, das hat was, ihr Kindergarten auch wenn es mal Tränen gibt, das geht vorbei und gleicht lacht sie wieder...damit Mutti früh zur Arbeit gehen kann/muss/soll.

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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon SkinnyTrucky » 6. Januar 2011, 11:39

RMR, du bist dich so herrlich selbst am belügen, denn von deinem eingeheimsten Volkseigentum hast du dem Volke ja dann doch nichts abgegeben....und wenn, dann hast du das in Rechnung gestellt.....

.....so sollte es aber nicht funktionieren!

Und überhaupt....Menschen wegjagen, ihnen alles nehmen ist nun mal nicht ehrenhaft.....stell dir vor, dich jagt jemand aus dem Haus, weil du es halt besitzt und macht es zu Volkseigentum.....

groetjes

Mara
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon Zicke » 6. Januar 2011, 15:22

Edelknabe hat geschrieben:Mara, es hieß Volkseigentum, ich war ein Teil des Volkes also war es auch mein Eigentum.

Rainer-Maria

nicht wirklich oder
Zitat Wiki aus dem (§459 Abs.1 ZGB-DDR).



Das Volkseigentum war unveräußerlich; insbesondere war ein Umwandlung von Volkseigentum in persönliches Eigentum nicht möglich. Es war unbeleihbar und konnte auch in sonstiger Weise nicht belastet werden. Es war in besonderer Weise strafrechtlich geschützt. Die Idee hinter dem Volkseigentum war, dass gesellschaftlich nützliche Dinge, vor allem Produktionsmittel und Infrastruktur-Einrichtungen nicht dem Wohle einzelner, sondern dem Wohle der Allgemeinheit dienen sollten.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon Edelknabe » 6. Januar 2011, 18:09

"Menschen wegzujagen", so die damligen Herren, wenn du diese jetzt meinst Mara, und ihr Eigentum zu Volkseigentum zu machen, auch im Sinne der Bodenreform in der DDR?
Ja Mara, da folgt doch gleich meine direkte Frage: " Waren Sie denn unschuldig, die Herren mit dem schlechten Gewissen, die sich nach dem Westen abgesetzt haben, weil Sie doch genau wussten, das Ihnen auf Grund ihrer persönlichen Schuld die Rübe herunterrasiert werden könnte, von einem Sieger, so der UdSSR ?"
Oder haben Sie einem Adolf Hitler völlig unwissendlich Beistand geleistet, für seine Wehrmacht, um nur mal ein Beispiel zu nehmen die Stiefel besohlt? Für eine deutsche Wehrmacht, die doch über den ganzen Kontinent mit diesen gut besohlten Stiefeln marschieren wollte, alles niedertretend, was sich ihnen in den Weg stellte? Also war es doch nur gerecht, das der Stiefelfabrikant im Osten, der zukünftigen DDR sein Eigentum verlor....oder sehe ich da was falsch?
Und so ließe sich das bis zum Tornisterfabrikanten der Wehrmacht ausbauen. Sowas nennt man Sühne, Sühne für eine schwere Schuld und nicht gejammert ob des Verlustes.
Wenn ich Schuld/ indirekte Mitschuld trage an einer finsteren Sache, die über 50 Millionen Menschen im Laufe des II.Weltkrieges das Leben gekostet hatte, dann muss ich dafür einstehen, mit Allem, was ich habe, auch vielleicht mit meinem Leben...denn habe ich nach dem Leben der anderen Opfer, der Toten gefragt?
Wohl kaum und um das mal fortzusetzen, ich der Stiefelfabrikant bin geflüchtet gen Westen, weil ich genau wusste, der Amerikaner, der Engländer, der Franzose, sie krümmen mir kein Haar, denn sie waren meine Blutgruppe...sinngemäß jetzt, sie waren aus der Kaste des Kapital, so wie ich.
Geschichte ist schon interessant Mara und man sollte auch wissen, wer da wem was schuldig war und sich nicht im Nachhinein hinstellen und so tun, als ob man von Allem nichts mitbekommen hatte.
Wunderbare Ironie der Geschichte:" Die Herren, die Stiefel-oder Tornisterfabrikanten sind zurück seit 1989, sie besohlen heute die Stiefel der Bundeswehr, das ist Diese, die doch meint für Großdeutschland den Frieden auf der ganzen Welt erhalten zu wollen".
Man könnte wirklich herzhaft lachen, wenn es nicht so makaber wäre und es kommt ja noch wunderbarer, Sie bekommen sogar ihr Eigentum wieder, von Großdeutschland,das ist das jetzt wiedervereinigte Deutschland wenn auch zum halben Preis.
Könnte jetzt ein Opfer vom zweiten Weltkrieg fragen:" Für was bin ich denn überhaupt gestorben, wenn die Täter oder ihre Erben im Nachhinein Fettlebe machen, Sekt saufen ob der Rückübertragungen?"
Verkehrte Welt Mara oder wirkliches Leben?
Zicke oder besser Jörg, ich schreibe nachher zu deinem Text extra.Und Mara, ich hoffe du meintest das auch, was ich hier meinte, das mit dem"unschuldigen Entzug des privaten Eigentum, seine Umwandlung in Volkseigentum".

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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon SkinnyTrucky » 6. Januar 2011, 19:01

Edelknabe hat geschrieben:Verkehrte Welt Mara oder wirkliches Leben?


Na, dich hat es woh richtich gefroit wah....ich mein, datte deine Ahnen enteignet sehen hast....

....kommst hier mit Stiefelbesohlern RMR, wo du doch selbst weißt, das selbst der Stiefelputzer sich strafbar gemacht hat, wenn er die Nazistiefel in Eigenregie zum Überleben in der schreckeligen Diktatur gewienert hat....aber du hast mir noch nicht drauf geantwortet, ob du freudestrahlend deinen Besitz zum Allgemeinwohl gespendet hättest, wenn ein Grotewohl oder Spitzbart drum gebeten hätte.....

....nee joh, du hast für Feindesgeld nach Feierabend NVA-Stiefel besohlt und nennst dat Sozialismus....RMR, ist das deine verkehrte Welt und fandest du das das wirkliches Leben....weil, das war es, das wirkliche Leben, so wie du es schilderst und wie es halt ablief....denn auch in meiner Familie gab es eine rote Socke, die sich nur für DM bewegt hat....wohl nach Feierabend, denn davor predigte er Wasser....rotes Wasser....

groetjes

Mara, die es sah, wie es war....Geklüngel bis zum Abwinken und auf allen Ebenen.....
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon Edelknabe » 6. Januar 2011, 19:35

Mara, sind wir die Zeugen Jehova, einer Vereinigungskirche oder einer anderen Sekte, die sich selber...ist jetzt mal sinngemäß gemeint...einem Guru, einem Gott überschreiben? Sind wir nicht. Ich hatte sogar im Sozialismus einen Kopf zum Denken und meine wohl, Millionen andere Mitbürger auch und kein Ulbricht wollte mein Leben mit Haut und Haar.Ich denke, das war auch nicht der tiefere Sinn des Sozialismus, das alle gleichgeschaltet wie Jünger durch die Gegend rennen.
Er wollte nur meine Loyalität und die bekam er, der Spitzbart und auch ein Honecker, denn Sie ließen mich leben und mich in aller Ruhe entwickeln, sie ließen mich sogar privaten Grund und Boden kaufen, so das er mein Eigentum wurde.Im übrigen wurde auch im Sozialismus privates Eigentum nicht angetastet, wenn der Besitzer nicht gegen geltende Gesetze verstieß und natürlich wird es auch da Ausnahmen gegeben haben.
Ich war nicht zufrieden, in diesem Sozialismus aber ich war auch nicht unzufrieden, ich suchte doch nicht den Kümmel im Käse, ich nörgelte nicht, ich machte und das war mir wichtig, das Machen und kein politischer Schwanz meinte: "Das darfst du nicht...oder...wenn du so weitermachst könnte das strafrechtliche Folgen haben...oder?"
Das war die Freiheit des Sozialismus, eine Gradwanderung, die mir doch bekommen ist, wer sollte es mir verdenken.

Rainer-Maria der schon merkt, mein Text wird dich nicht zufriedenstellen...soll er auch nicht Mara, komm mal nach Boizenburg, da quatschen wir, da lachen wir ob unserer unterschiedlichen Meinungen, ich würde mich freuen.

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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon SkinnyTrucky » 6. Januar 2011, 20:39

Edelknabe hat geschrieben:Rainer-Maria der schon merkt, mein Text wird dich nicht zufriedenstellen...soll er auch nicht Mara, komm mal nach Boizenburg, da quatschen wir, da lachen wir ob unserer unterschiedlichen Meinungen, ich würde mich freuen.


Naja, et hat ja Struktur, das mich deine Antworten nie zufriedenstellen RMR.....du der sich entfalten konnte, weil andere weggejagt und -geekelt wurden....

.....und ja, ich brauch meine Urlaubsplanung erst Ende März/Anfang April abgeben beim Chef....also bitte Geduld und nich drängeln....

groetjes

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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2011, 16:50

manudave hat geschrieben:...wer hätte das gedacht:
In einem Beitrag für die links ausgerichtete Zeitung Junge Welt hat die Vorsitzende der Linkspartei, Gesine Lötzsch, den Kommunismus als Ziel ihrer Partei dargestellt. Die Parteispitze hatte sich bisher von diesem Begriff distanziert.
Ich finde das sehr schön. Ist doch die Partei bisher gut damit gefahren, ihre eigentlichen Ziele nicht allzu öffentlich zu machen. Sie blendeten die Wähler mit einem scheinbaren Demokratiewillen und dann kamen sogar gewaltig Stimmen.
Sich nun zu offenbaren, hat (hoffentlich) den Vorteil, dass vielen Wählern nun die Augen geöffnet werden, was die wahren Ziele sind. Und DIE will wohl kaum jemand der Protestwähler, die ihre Stimme weit links gemacht haben, um andere Parteien abzustrafen.

Ich sage herzlich Danke an Frau Lötzsch - einen größeren Bärendienst hätte sie der Linken kaum antun können. [super]


Hattest recht, David. Nun muss Gysi aber schnell zurück rudern. [flash]

«Wir können mit dem Begriff Kommunismus unsere Ziele nicht erklären», sagte Gysi dem «Tagesspiegel». Gysi sagte, mancher denke bei Kommunismus an «Stalin, Mao und die Mauer». ....man dürfe den Begriff nicht verwenden. Die Linke wolle den Kommunismus in Deutschland nicht einführen.
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1092751

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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2011, 22:10

Heute abend, 19 Uhr:

Gerangel vor Veranstaltung mit Linksparteichefin Lötzsch

Berlin (dpa) – Bei Protesten gegen eine Rede von Linksparteichefin Gesine Lötzsch bei einer Veranstaltung zum Thema Kommunismus hat es einen Verletzten gegeben. Vor dem Veranstaltungsort, der Urania in Berlin, hatten rund 40 Mitglieder der Vereinigung der Opfer des Stalinismus demonstriert. Sie gerieten mit Sympathisanten aus der linken Szene in Streit, der kurz in Handgreiflichkeiten ausartete. Dabei sei eine Person durch einen Faustschlag im Gesicht verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Es gab drei Festnahmen.

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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon augenzeuge » 10. Januar 2011, 22:27

Lötzsch: "Die Wege zum Kommunismus können wir nur finden, wenn wir uns auf den Weg machen und sie ausprobieren, ob in der Opposition oder in der Regierung."

"Niemand will den Kommunismus. Weder die Linke noch Gesine Lötzsch", sagte Linken Chef Klaus Ernst.

Lötzsch:„Gysi hat aber nicht Recht, wenn er meint, dass man den Begriff des Kommunismus nicht mehr verwenden darf.“

Gysi:"Wir waren keine kommunistische Partei, wir sind keine kommunistische Partei, wir werden nie eine kommunistische Partei werden." Das war die Chef-Order. Genossin Lötzsch klatschte brav.

Linke in Nordrhein-Westfalen:"Wir begrüßen ihren positiven Bezug auf den Kommunismus als Fernziel der Partei."

Linkenchef in MecPom:"Ich bin überrascht, dass der Kommunismus das Ziel der Partei sein soll. Mein Ziel ist er nicht.

Ohne Kommentar von AZ [flash]
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon CaptnDelta » 13. Januar 2011, 10:42

Edelknabe hat geschrieben:Mara, sind wir die Zeugen Jehova, einer Vereinigungskirche oder einer anderen Sekte, die sich selber...ist jetzt mal sinngemäß gemeint...einem Guru, einem Gott überschreiben? Sind wir nicht. Ich hatte sogar im Sozialismus einen Kopf zum Denken und meine wohl, Millionen andere Mitbürger auch und kein Ulbricht wollte mein Leben mit Haut und Haar.Ich denke, das war auch nicht der tiefere Sinn des Sozialismus, das alle gleichgeschaltet wie Jünger durch die Gegend rennen.
...

Was den Sozialismus/Kommunismus/Marxismus (oder was auch immer diese feudalistische Simplifikations-Ethik nach seinem naechsten Scheitern genannt wird) mit Religionen gleichsetzt ist der "Glaube", von daher ist der Sozialismus/Kommunismus/Marxismus eine Art Pseudoreligion. Das hat mit "Gott" nichts zu tun, nicht jede religioese Stroemung artikuliert die hoechste Darstellungsform als "Gott".

Nur um's Vorrauszunehmen: Der Beweis der negativen (nicht existenten) Wissenschaftlichkeit dieser Gesellschaftsstroemung ergibt sich aus seiner Nicht-Negierbarkeit (Popper), und dem trivial-wissenschaftlichen Anspruch seiner fundamentalen Prinzipien (Hegel).

-Th
(@RMR: Leider auch wieder etwas, was Du in der DDR-Schule "verpasst" hat)
..Totalitarianism does not mean that such regimes in fact exercise total control over their people, it means rather that such control is in their aspiration.
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon karl143 » 13. Januar 2011, 12:35

Heute eine ganze Seite in der HAZ zur Lötzsch. Scharfe Kritik kommt auch von Bodo Ramelow, einem Realo in der Partei. Seiner Meinung kam die Aussage von der Lötzsch zur unsagbar schlechtesten Zeit. Folge, die Linke fiel um 2 Prozent. Solche Wahlkämpfer brauchen die anderen Parteien. Im Gegensatz zu den Grünen, die eigentlich immer Erfolg mit ihrer Doppelspitze hatten, gerät die Linke gerade durch diese mal wieder ins Taumeln. Ernst, von vielen nicht geliebt, das Symbolbild des Wessie mit Porsche und hohen Einkommen, und Lötzsch mit ihrer Vergangenheit. Das trennt mehr als es verbindet. Da kann Gysi noch so wortgewandt reden, überzeugen wird er keinen. Ich bin mal auf die ersten Landtagswahlen gespannt, es folgen dann ja noch 6 weitere. Die Linke wird sich wundern, wo sie dann stehen wird. Ihre größten Hoffnungen setzt sie gerade auf eine Mitregierung in SA. In einem der ärmsten Bundesländer wird sie das wohl auch schaffen, aber in den anderen sieht es nicht gut für aus.
karl143
 

Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon CaptnDelta » 13. Januar 2011, 14:08

karl143 hat geschrieben:...Ernst, von vielen nicht geliebt, das Symbolbild des Wessie mit Porsche und hohen Einkommen, und Lötzsch mit ihrer Vergangenheit...

Gab's da nicht auch so 'ne Hummerverliebte "Wirtschaftsexpertin", die sich in irgendeinem Wirtschaftsausschuss (oder "Wirtshaus") in Bruessel komplett zum Trottel gemacht hat? Die hatte 'ne Stimme die fast so klang wie der olle Erich. Nur eben noch weniger Ahnung (hab's nicht geglaubt, aber das geht anscheinend).

Naja, SED zerlegt sich endlich selber, gut so. God Riddance

-Th

Dachte Lafontaine ist auch bei dem Verein, was iss'n mit dem eigentlich?
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon manudave » 14. Januar 2011, 08:12

Hat gestern jemand Maybritt Illner geschaut?

Hat wirklich Spaß gemacht:

Im Polit-Talk zerpflücken Klaus von Dohnany und der Grüne Werner Schulz die Kommunismus-Blüten der Linken-Vorsitzenden Gesine Lötzsch. Intendant Peymann verteidigt sie in der Rolle des Rumpelstilzchens.

„Man wird doch mal darüber nachdenken dürfen“ – Gesine Lötzsch sagt diesen Satz in der gestrigen Polit-Talkshow bei Maybrit Illner tatsächlich. Gemeint ist das laute Nachdenken über den Kommunismus als alternatives Gesellschaftsmodell zum Kapitalismus, mit dem Lötzsch in den vergangenen Tagen für heftige politische Wellen gesorgt hat. Das jetzige Gesellschaftssystem habe, so die Parteivorsitzende der Linken, bereits lange vor der Bankenkrise seine Unzulänglichkeit erwiesen.

Und sie zählt die bekannten Vorwürfe auf: die auseinander gehende Schere zwischen Arm und Reich, die Hartz-IV-Kinder, der austrocknende öffentliche Sektor, während die Zahl der Millionäre wächst, die Gier der Manager, die die Beschäftigten an den Bettelstab bringt. Deshalb sei es legitim über Alternativen für mehr soziale Gleichheit und Solidarität zu diskutieren und so rechtfertigt sie ihren Satz: „Die Wege zum Kommunismus können wir nur finden, wenn wir uns auf den Weg machen und sie ausprobieren, ob in der Opposition oder in der Regierung.“
Hilflos agierende Lötzsch

Unterstellt der Linken Pläne zum gesellschaftlichen Umsturz: CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt (Foto: dapd) Unterstellt der Linken Pläne zum gesellschaftlichen Umsturz: CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt (Foto: dapd) Foto: dapd

Dass dieser eher schlichte Gedankengang für Widerspruch sorgen muss, hat die auch gestern eher hilflos agierende Lötzsch in den vergangenen Tagen häufiger feststellen müssen – unter anderem in ihrer eigenen Partei.

Man muss auch nicht so weit gehen, wie der CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt, der der Linken unterstellt, sie plane den gesellschaftlichen Umsturz und müsse daher generell vom Verfassungsschutz überwacht werden, wie er in der Talkrunde erneut betonte. Sogar das Nachdenken über Kommunismus berge bereits den Verfassungsbruch, weil man die Abschaffung der jetzigen freiheitlich-demokratischen Grundordnung ins Kalkül ziehe.
Verhöhnung der Millionen Opfer

Schwerwiegender ist beinahe der Vorwurf, den der grüne Europaabgeordnete und ehemalige DDR-Bürgerrechtler, Werner Schulz, der Linken-Chefin macht: Er sagt, Lötzsch verweigere sich der Lehren aus der Geschichte, entweder aus politischem Kalkül oder aus Dummheit: Alle Versuche, das kommunistische Gleichheitsideal in die Realität umzusetzen, seien gescheitert, weil sie stets in menschenverachtenden, gewalttätigen Regimes endeten.

Das von Linken gerne bemühte Argument, der Kommunismus als Idee sei gut, aber in der Vergangenheit nur schlecht umgesetzt, sei eine Verhöhnung der Millionen Opfer, die diese Experimente gefordert haben. Schulz betont, Stalin, Mao und Pol Pot verkörperten nicht die Entartung der Ideologie, sondern ihre logische Konsequenz. Ergo gebe es keinen Weg zum Kommunismus – die Ideologie modere demnach längst auf der Müllhalde der Geschichte und möge bitte dort bleiben.

Hier geht´s weiter:

http://www.derwesten.de/nachrichten/Ges ... 65386.html
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon karl143 » 14. Januar 2011, 13:53

Ich hatte ja schon im letzten Beitrag geschrieben, woran die Linke krankt. Eigentlich lohnt es sich garnicht, über diese Partei noch nachzudenken. Seit über drei Jahren versucht sie, ein neues Parteiprogramm zu erstellen. Innerlich ist sie so zerrissen, das dieses Ziel immer wieder verschoben wurde, um keinen Flügel der Partei zu verprellen.

@ CD,
den Lafontaine gibt es noch. Er hatte sich ja eigentlich aus den Tagesgeschäften zurückgezogen. War aber in den letzten Wochen zweimal u. a. im Bericht aus Berlin vertreten, marschierte am letzten Sonntag in der zweiten Reihe des harten Kerns zum Friedhof in Berlin. Der Oskar hat seine Blütezeit auch lange hinter sich. Und real denkende Politiker, die man als Koalitonspartner tolerieren würde, wie Bodo Ramelow hat die Partei selber auf das Abstellgleis geschoben.

Die Partei mag im Osten in einigen Ländern noch Chancen haben. Im Westen bestehen die schon lange nicht mehr. Wenn man bedenkt, welche Krise hinter uns liegt, Arbeitslosigkeit, Verarmung usw. - die Linke hat nie die Chance nutzen können, aus diesem Wählerpotential zu schöpfen. Pervers finde ich die Aussage von Gysi, man sollte zur Zeit nicht von Kommunismus sprechen, das schrecke ab. Mensch, der verleugnet sich ja selber [laugh]
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon Danny_1000 » 14. Januar 2011, 18:58

Wer wissen will, was sich hinter der künstlich aufgeblähten Medienkampagne um G. Lötsch’s Dummheit verbirgt, kann’s bei den NachDenkSeiten nachlesen.

Das „K- Wort“ als Totschlagsargument.

„Wer in Deutschland das Wort „Kommunismus“ gebraucht, muss damit rechnen, dass ihm reflexartig das Etikett eines Befürworters des „Sowjetkommunismus“ russischer Prägung bzw. eines unbelehrbaren Sympathisanten des „Realsozialismus“ der SED-Diktatur angeheftet wird. Und damit bloß kein Widerspruch mehr gewagt werden kann, setzt die vor allem in Deutschland im konservativen Lager verbreitete „Totalitarismus“-Ideologie meist dann noch den Stalinismus mit dem NS-Regime gleich, um so die Ungeheuerlichkeit der Verbrechen des Nationalsozialismus mit dem Archipel Gulag aufzurechnen, um damit zugleich den Holocaust als historischen Ausrutscher zu verharmlosen, der eben auch anderswo seine Parallelen fände.“…
Hier geht’s zum kompletten Artikel.

Der Autor Wolfgang Lieb ist gemeinsam mit Albrecht Müller Mitherausgeber der NachDenkSeiten

Albrecht Müller ist Publizist und arbeitete u.a. von 1973 bis 1982 als Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt unter Willy Brandt und Helmut Schmidt.

Die eine oder andere neue Einsicht beim Lesen wünscht

Daniel
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon augenzeuge » 14. Januar 2011, 22:41

Ja, Daniel-
in deinem Artikel hält man uns den Spiegel der politischen Landschaft vor Augen. In der Sache ist es für mich nicht überraschend.

Verantwortliche von Parteien machen Fehler, welche sie meist offiziell nicht einsehen und zugeben können. Sie winden sich wie ein Aal und versuchen in verbalen Verdrehungen ihre zuvor gemachten Aussagen zu verschleiern. Ganz vorn- die Linken.

Was mich stört: Das Motto der Linken soll heissen: Man will ja das Richtige, kann es aber noch nicht artikulieren. Das stimmt aber nicht. Diese Partei weiß ganz offiziell nicht was sie will. Deshalb kann sie es auch nicht klar vermitteln.

Schon klar, sie wollen etwas Neues... einen Kommunismus, den es nicht mal so in der Theorie gibt, praktizieren, mit Freiheit nach Gleichheit, mit Demokratie aber trotzdem keinen Individualismus. Wie kann man denn ein neues Haus bauen, wenn man nicht mal erkennt, wie der Dreck im alten Haus entstanden ist und nach wie vor die Beseitigung des Drecks nur behindert? Wie kann man dieses neue Haus bauen wollen, wenn man an alten Fundamenten immer noch festhalten will, die weltweit gescheitert sind?

Nein, das klappt nicht mit der fehlenden Einheit und Einsicht dieser Partei. Und wenn der Vorsitzende den Kapitalisten spielt, kann es mit dem kommunistischen Weg nix werden.
AZ
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon Danny_1000 » 15. Januar 2011, 08:45

@AZ,
ich denke mal, dass es nicht nur der Spiegel ist, welchen uns da ein alter, eingefleischter Sozialdemokrat mit seinem Artikel in den NachDenkSeiten. vorhält. Der Artikel lässt den interessierten Leser ein wenig hinter die Verdummungsmaschinerie unserer Leitmedien schauen.

Ich wünschte mir mehr solcher Analysten an führender Position in der SPD. Denn auch dieser Partei stünde eine Diskussion über die Frage, wohin unsere Gesellschaft in der Zukunft eigentlich will, gut an. Vielleicht würden sie ja dann auch wieder mehr Wähler wählen.

Nun kann man ja der Dame von den LINKEN eine ganze Menge vorwerfen (Viele deiner Vorwürfe treffen auch für die zur Zeit agierenden Parteien zu !) Aber ihr zu unterstellen, sie wolle einen Kommunismus ala Ex-DDR oder gar nordkoreanischer Prägung, ist mir einfach zu flach, ja zu dumm.

Gruß
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon manudave » 15. Januar 2011, 11:37

@Danny

Einen - wie von dir beschriebenen - Kommunismus will aber ein bestimmter Teil der Linken und ist - natürlich nicht - die Leitlinie der Partei ingesamt - ich denke, dass glaubt auch kein Mensch.
Solange sich aber niemand von diesen radikalen Strömungen in der Partei trennt und dieser "Adé" sagt, solange wird es auch immer wieder diese Pauschalaussagen über die Linke geben.

Vielleicht haut man sich auch zuviel die Begriffe wie Kapitalismus und Kommunismus um die Ohren. Wer sagt eigentlich, dass es immer eines dieser Systeme sein muss?
Kann es nicht auch eine freiheitlich demokratische Grundordnung sein, die marktwirtschaftlich und trotzdem sozial orientiert ist?
Das ist wahrscheinlich das Ziel der meisten Parteien, nur sind sie aktuell alle zu blöd, das auch mal durchzusetzen.
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon augenzeuge » 15. Januar 2011, 14:35

Danny_1000 hat geschrieben: Denn auch dieser Partei stünde eine Diskussion über die Frage, wohin unsere Gesellschaft in der Zukunft eigentlich will, gut an. Vielleicht würden sie ja dann auch wieder mehr Wähler wählen.

Nun kann man ja der Dame von den LINKEN eine ganze Menge vorwerfen (Viele deiner Vorwürfe treffen auch für die zur Zeit agierenden Parteien zu !) Aber ihr zu unterstellen, sie wolle einen Kommunismus ala Ex-DDR oder gar nordkoreanischer Prägung, ist mir einfach zu flach, ja zu dumm.

Gruß
Daniel


Ja, Daniel, einerseits steht die Frage, wo will unsere Gesellschaft hin? Aber reicht das, damit man mehr Wähler bekommt? Nein, ganz sicher nicht.

Man gibt heute den anderen Parteien viel Schuld an der K-Debatte. War denn Gesine Lötschs Rede wirklich keine dumme Klientel-Anbiederung?
Glaubt man denn wirklich an keine Alternative zur Politik der Linken?

Die Wähler interessiert nicht unbedingt das Endziel, sondern eher die Wege, die man zur Verbesserung aller beschreiten will. Warum haben denn die heute vorhandene Freiheit, die freie Rede, öffentliche Debatte und nicht zuletzt die Demokratie ein solches Gewicht? Ist es nicht diese gebündelte Kraft, welche uns heute ermöglicht, spürbare Verbesserungen für die Menschen über eine ständige Korrektur durch Reformen der bestehenden Gesellschaft an die Bedürfnisse der Menschen zu erreichen? Müsste man nicht hierauf aufbauen? Die Führung der Linken könnte das vermitteln, tut es aber mehrheitlich nicht.

Stattdessen eröffnet man eine offene Suche zur Utopie Kommunismus als Ziel der Gesellschaft, eine Suche, auf der nicht die Gesellschaft dem Menschen angepasst werden soll, sondern der Mensch der Gesellschaft. Na toll.

Eine Gleichheit, die der Freiheit widerspricht, aber soziale Sicherheit garantieren soll, wird Mittel zum Zweck. Wenn Gleichheit mehr Potenzial hat als Freiheit, warum war dann die absolute Reisebeschränkung durch das Einschliessen des eigenen Volkes für Jahrzehnte notwendig? Vielleicht deshalb, weil die Freiheit doch eine stärkere Kraft auf die Menschen darstellt?

Das von Linken gerne bemühte Argument, der Kommunismus als Idee sei gut, aber in der Vergangenheit nur schlecht umgesetzt, sei eine Verhöhnung der Millionen Opfer, die diese Experimente gefordert haben. Wer hat Lust auf neue Experiemente? Keiner. Lassen wir doch den utopischen Kommunismus mit seinen Diktaturen auf dem Müllhaufen der Geschichte liegen. Konzentrieren wir uns auf demokratische Reformen.
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon Edelknabe » 15. Januar 2011, 18:26

Jörg, könnte jetzt Einer die dumme Frage stellen:"Und was ist mit den Opfern der Gegenseite?" Ich sage jetzt mal wohlweislich nicht "System des Kapital oder Kapitalismus oder Imperialismus oder freiheitlich demokratische Grundordnung oder...?"
Sonst rügt mich Delta wieder, unser Schlaumeier und ich mag den Kerl, weil er die Freiheit doch mit den Besitztümern verwechselt, so "mein Haus, mein Boot,mein Surfbrett, mein Bootsschuppen und Steg, mein Auto, mein Carport,mein Aktienportfolio, mein ...?"
Was mich heute immer so masslos ankot.t: "Da lässt einer einen Furz, so eine politische Größe und die Leitmedien haben nichts besseres zu tun, als den Furz in ein Konservenglas versuchen aufzufangen, sich daran zu berauschen und ihren geistigen Nebel ob der Droge Furz übers Volk bringen zu wollen...solange, bis das nächste Arschloch(entschuldigt, ich liebe das Wort)einen Furz lässt."
"Ich liebe die Demokratie, dieses dümmliche Gequatsche von Fortschritt und Sonstwas?"

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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon Merkur » 19. Januar 2011, 15:56

Und natürlich passend zur Debatte vermelden die Medien, dass der Büroleiter von Gesine Lötzsch, Klaus Singer, seinen Wehrdienst beim Wachregiment Feliks Dzierzynski ableistete. Ein Skandal..... [bloed]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon Wosch » 19. Januar 2011, 22:33

Merkur hat geschrieben:Und natürlich passend zur Debatte vermelden die Medien, dass der Büroleiter von Gesine Lötzsch, Klaus Singer, seinen Wehrdienst beim Wachregiment Feliks Dzierzynski ableistete. Ein Skandal..... [bloed]



Ein Schelm, wer böses dabei denkt, nicht wahr Merkur?
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon Affi976 » 20. Januar 2011, 10:57

Ein Schelm, wer böses dabei denkt, nicht wahr Merkur?

@Wosch,
warum sollte man böses dabei denken???
Der hat genauso seinen Wehrdienst gemacht, wie Millionen andere auch, nur länger! Vielleicht wollte er ja nach seinem Dienst studieren???? Vielleicht wollte er auch den höheren Sold mitnehmen, um beim Studium besser Leben zu können!!! Vielleicht gabs noch andere Vorteile, die zu dieser Verlängerung führten!!!!
Selbst wenn es Dich und mich, also ich meine länger Dienen, nicht betrifft, kann`s doch für diesen Menschen genau gepasst haben!!!
Ich hatte viele Kommilitonen, die noch während des Studiums zur Polizei, NVA oder MfS ins Orchester gegangen sind, um eben nicht mit 180 Mark Stipendium auskommen zu müssen. Manche hatten sogar schon Frau und Kind und mußten auch zusehen, wie sie mit dem Ar*** an die Wand kamen.
Also erstmal sehe ICH, da nix böses! Oder weisst Du was, was ich nicht weiss????? [wink]
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon augenzeuge » 20. Januar 2011, 17:07

Merkur hat geschrieben:Und natürlich passend zur Debatte vermelden die Medien, dass der Büroleiter von Gesine Lötzsch, Klaus Singer, seinen Wehrdienst beim Wachregiment Feliks Dzierzynski ableistete. Ein Skandal..... [bloed]


Jaja, die „Heilige Johanna der Alt-Tschekisten“ ..... [flash] Manchmal versteht man die Dame nicht...oder vielleicht aufgrund ihrer Biografie gerade doch?

Da hat sie nun einen Ehemann, der 2 Jahre in Bautzen saß. Zu einer Zeit als es sicher besonders schlimm war, Ende der 50er Jahre. Normalerweise sollte er dann vom Kommunismus genug haben.....Weit gefehlt! Kaum war er dort wieder raus, wird er IM des MfS an der Akademie der Wissenschaften. Sicher weiß der auch etwas über Frau Merkel....so weit weg war die doch da nicht. Nun könnte mancheiner auch sagen, ach deshalb kam der vorzeitig raus. Oder suchte der nur seinen Weg zum Kommunismus? Sozusagen auf Abwegen...war er dann, wie seine Frau jetzt.

Oder er hat sogar seiner Frau den Büroleiter vor die Nase gesetzt. Wer weiß, beim MfS traute man ja Niemanden. Das vermittelte ja schon der Minister selbst.

Ok, ich werde wieder ernster. Mal ne Frage, Merkur. Beim Wachregiment F.D. wurde man hauptamtlicher Mitarbeiter. Ab wann erfuhr man das eigentlich? Am Anfang doch sicher nicht schon, oder?

AZ [wink]
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