Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon karl143 » 26. Oktober 2011, 15:08

augenzeuge hat geschrieben:Der Politikwissenschaftler Klaus Schroeder zu Sahra Wagenknecht:

Sie ist rhetorisch geschickt, populistisch und demagogisch. Sie reicht an Raffinesse zwar noch nicht an Oskar Lafontaine und Gregory Gysi heran. Dennoch versteht Wagenknecht ihr Handwerk. Halbwahrheiten werden mit Wahrheiten und mit Unwahrheiten vermischt. Alles, was die Linken herumtreibt, vom Antikapitalismus bis hin zum Antifaschismus, spitzt sie zu. Wagenknecht hält reine Schubladen-Reden, von denen sie weiß, dass es dafür den meisten Beifall gibt.

Zum Buch „Freiheit statt Kapitalismus“:

Wagenknecht zeichnet in dem Buch nichts anderes als den Weg in den Staatssozialismus nach. Das ist die Wiederkehr der DDR in neuem Gewand. „Freiheit statt Kapitalismus“ ist fast identisch mit dem jetzt beschlossenen Programm der Linken. Wagenknecht hantiert mit Begriffen wie Marktwirtschaft und Ordoliberalismus und viele glauben, sie habe eine Kehrtwende gemacht. Das ist aber nicht der Fall.
http://www.ksta.de/html/artikel/1319465201478.shtml
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Ich will jetzt keine Lanze für die rote Sahra brechen. Aber diese drei Begriffe treffen auch zum B. auf Horst Seehofer zu. Und auch der hält reine Schubladen oder Stammtisch-Reden. Man muß auch zugeben, das die Linke mit Gregor und Oskar zwei der begnadetsten Redner im deutschen Bundestag hat. Wer vorhin Gisy vorhin im Bundestag gehört hat, muß das neidlos zugeben. Der Mann kann reden. Das absolute Gegenteil von ihm, direkt vor ihm als Redner: Brüderle. Mann oh Mann, was für eine Katastrophe. Zur Wagenknecht zurück. Sie ist von den drei genannten die Jüngste. Die Zeit arbeitet für sie. Irgendwann steht sie bei der Linken ganz oben. Wählbarer wird die Partei aber dadurch nicht.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 26. Oktober 2011, 16:13

karl143 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Der Politikwissenschaftler Klaus Schroeder zu Sahra Wagenknecht:

Sie ist rhetorisch geschickt, populistisch und demagogisch.
AZ


Ich will jetzt keine Lanze für die rote Sahra brechen. Aber diese drei Begriffe treffen auch zum B. auf Horst Seehofer zu.

Ok, der ist für mich auch nicht wählbar, Brüderle auch net........Moment, wer überhaupt? [denken]
AZ
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Danny_1000 » 26. Oktober 2011, 18:10

augenzeuge hat geschrieben:Der Politikwissenschaftler Klaus Schroeder zu Sahra Wagenknecht:
Sie ist rhetorisch geschickt, populistisch und demagogisch. ...

Zum Buch „Freiheit statt Kapitalismus“: Wagenknecht zeichnet in dem Buch nichts anderes als den Weg in den Staatssozialismus nach. ....

http://www.ksta.de/html/artikel/1319465201478.shtml
AZ

Hier mal einige Rezensionen zu dem Buch von Sarah Wagenknecht „Freiheit statt Kapitalismus“ – quasi als Kontrast zu dem unqualifizierten und ideologischen Genöle dieses hochbezahlten Professors aus Berlin:

Der Betriebswirtschaftsprofessor Max Otte sieht in dem Buch eine „hervorragende Analyse“, die auch von Begründern der sozialen Marktwirtschaft wie Ludwig Erhard stammen könnte. Wagenknecht demaskiere „die Mythen und Schwachstellen des globalen Hyperkapitalismus“. Nur bei den Lösungsvorschlägen bleibe das Buch vage…

Für Frank Wiebke vom Handelsblatt kommt das Buch mit einem recht „hohen theoretischen Anspruch daher, der auch über weite Strecken eingelöst wird“, sie greift auf die Inhalte ihrer früheren Bücher über den heutigen Kapitalismus und Finanzkrise zurück und zeigt, „trotz eines sicherlich einseitigen Blickwinkels, ein tieferes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge als viele Politiker aus Parteien, denen man gemeinhin Wirtschaftsnähe und -kompetenz zuspricht“.

Am 18. Mai 2011 betont Jörg Riemenschneider in einer Sendung des NDR-Info-Interviews, dass Wagenknecht in ihrem Buch „sauber recherchiert, faktenreich, kompetent und in verständlicher Sprache [...] ihre gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Grundlinien der Neuzeit“ aufzeigt. Quelle: Wikipedia

Mehr über das Buch steht hier: "Freiheit statt Sozialismus"

Gruß
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 26. Oktober 2011, 18:39

Wenn ich in Danny's Link lese, was Frau Wagenknecht will, dann ist in manchen Punkten ne Menge Naivität dabei.

Zitat: Bei größeren Vermögen soll die Erbschaftssteuer 100% betragen.....das kann man dann auch Enterbung nennen. [laugh]

"Für Sahra Wagenknecht ist „der Kapitalismus zum wichtigsten Hindernisgrund für Freiheit, Demokratie und Wohlstand geworden, deshalb lautet die politische Forderung unserer Zeit: Freiheit statt Kapitalismus.“ [flash]

Ok, ich habe folgenden Vorschlag. Frau. W. sollte umgehend Kontakt zu den Regierungen Kubas und Nordkoreas aufnehmen, die beiden letzten verbleibenden Verfechter des gescheiterten Sozialismus. Dort sollte ihr kreativer Sozialismus, der seltsamerweise die Marktwirtschaft und Globalisierung fortführen will (Marx wird sich im Grab rumdrehen) umgehend in die Tat umgesetzt werden. Immerhin kann es dann dort nur besser werden als es jetzt ist, und selbst ein Scheitern ihrer Ideen hätte kaum Nachteile. Denn erstens könnte sie dort nicht viel kaputtmachen, und zweitens könnte Frau W. dann eine neue Idee eines marktgerechten Sozialismus für alle entwickeln.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Danny_1000 » 26. Oktober 2011, 19:48

augenzeuge hat geschrieben:Wenn ich in Danny's Link lese, was Frau Wagenknecht will, dann ist in manchen Punkten ne Menge Naivität dabei.

Zitat: Bei größeren Vermögen soll die Erbschaftssteuer 100% betragen.....das kann man dann auch Enterbung nennen. .... [laugh] AZ

Richtig ! Aber die übergroße Masse der Bundesbürger ist davon nicht betroffen. Sie haben nämlich keine Millionen zu vererben ! Oder gehörst du etwa zu den Betr…

Einen schönen Abend
Daniel
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 26. Oktober 2011, 21:21

Danny_1000 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Wenn ich in Danny's Link lese, was Frau Wagenknecht will, dann ist in manchen Punkten ne Menge Naivität dabei.

Zitat: Bei größeren Vermögen soll die Erbschaftssteuer 100% betragen.....das kann man dann auch Enterbung nennen. .... [laugh] AZ

Richtig ! Aber die übergroße Masse der Bundesbürger ist davon nicht betroffen. Sie haben nämlich keine Millionen zu vererben ! Oder gehörst du etwa zu den Betr…

Einen schönen Abend
Daniel


Danny, mir ging es um den Steueranteil von 100%. Ich find es einfach dumm, so etwas zu schreiben. Damit verprellt man diese Leute und diese nehmen sich dann die Freiheit mit der Steuerpflicht auszuwandern....und das soll ne Basis sein?
AZ
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Larissa » 28. Oktober 2011, 16:17

Raffe ich mich schon mal auf um meine Gedanken niederzulegen, dann lese ich und weiss, ich trete in Feindesland. Sicher sinnlos hier noch etwas einzubringen, aber ich hatte schon immer einen Trotzkopf. So lasst doch uns von Realitaet reden, von dem real existierenden Geschehen in der Welt.
Es gibt reichlich Zuendstoff um die Linken abzuqualifizieren, wie links sie auch sein moegen. Das ist absolut nichts Neues. Eines dieser Lunten ist ganz klar das Wirtschafts-Desaster, der sogenannten freiheitlich-demokratischen Welt, das uns alle bis in die kleinsten Winkel der Erde im Bann haelt und mit einer unglaublichen Luege trotzdem so gut wie moeglich von uns ferngehalten wird. Erste Anzeichen fuer den Niedergang dieser Periode sind bereits die Kriege im nahen Osten. Die USA ist Pleite, Deutschland haengt an einem seidenen Faden und muss diesem Weltfuehrer zu Willen sein, der seine Interesse auf anderem Boden sucht und alle anderen Staaten mit hineinzieht. Weiterhin schiessen die Schulden in Raketenhoehe und nichts aber auch nichts aendert sich, allenfalls die Zahl der Armen und Obdachlosen, die kontinuierlich ansteigt. Verzweifelte Menschen stehen vor dem Bankrott, nach jahrelanger Arbeit ohne Pension oder Krankenversicherung, wissen nicht mehr, wo sie das naechste Brot hernehmen sollen. Andere, wie ich weiss in Deutschland, haben zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben. Ein gleiches Bild in der Russischen Foerderation, wo die bereits bestehende flaechendeckende Armut nicht weit entfernt der reichsten Bourgoisie aller Zeiten stattfindet, die mit 100$ Noten ihre Kerzen jeden Abend anzuendet, waehrend Muetter auf der vereisten Strasse stehen und versuchen etwas von ihrer billigen Habe zu verkaufen, um ihre Kinder zu ernaehren. Ich habe mich in den letzten Monaten in einem Deutschland umsehen koennen, das nur noch auf einem Bein steht in wirtschaftlichem, kulturellen, und moralischen Bereich, vom menschlichem Bereich ganz abgesehen, und einen alarmierenden Stand in der Erziehung und der Moral erreicht hat, und das als eines der reichsten Voelker dieser Erde. Nur, dieser Reichtum der Industriestaaten, Deutschland eingeschlossen, ist bereits teilbar mit einer unueberwindlichen Kluft, wie in allen kapitalistischen Staaten. Dieser Reichtum der wenigen Schergen ist nicht mehr einholbar, diese sitzen fest in ihren Sesseln und haben das Zepter in der Hand, waehrend das Elend sich ausweitet. Warum werden hier dauernd die Vergleiche zu anderen Staaten in Frage gestellt? Es ist eine Welt und alles was vor sich geht ist im globalen Ablauf eingebunden mittlerweile. Es ist nicht erwuenscht von den Unzulaenglichkeiten eines Staates wie die USA zu erzaehlen? nein da nehmen wir uns doch lieber Kuba vor. Schaut mal nach den Staedten in den USA, wo die Armen ihr Recht verlangen und bereits auf die Strasse gehen, mit Polizeigewalt zurueckgehalten werden. Ein Novum, noch vor zwei Jahren undenkbar, arrogant bedauerte man vor zwei Jahren noch die Griechen. Ich sehe hier die Menschen, die tagtaeglich mehrere Jobs ausueben um gerade ueber die Runden zu kommen, von Abgaben keine Spur, nur die Wohnung, das Haus nicht verlieren, und Essen auf den Tisch bringen, neunzigjaehrige die noch arbeiten muessen. Macht Euch auf das gute neue Leben gefasst, es kommt. Wir sitzen alle in einem Boot, die Deutschen haetten wenn nicht Steuermann, so doch ein gewichtiges Wort mitreden koennen, bei einer vernuenftigen und gerechten Vereinigung der beiden Deutschen Staaten. Das ist nicht geschehen und das Volk ist auch ohne Mauer noch geteilt. Und eines ist dabei wichtig und nicht zu vergessen, wenn es wieder mal um diese Aussaetzigen der Gesellschaft, diese gefuerchteten Linken geht: Politik faengt unten an, Politik betrifft die Menschen am meisten, naemlich die, die unten an der Leiter stehen. Buntes und herrliches Design in der Hauptstadt taeuscht nicht darueber hinweg, was auch in Deutschland los ist. Nicht nur in Deutschland, weit ueber das Brandenburger Tor und einem vereinten Deutschland hinaus gibt es erschreckende Beispiele einer demoralisierten Kultur, die weiterhin mit jeder Stunde waechst. Das gleiche hoere ich von den russischen Freunden. Anstand und Respekt, nein, wir werden seit Jahren von einer Verdummungskultur ueberschwemmt, die seinesgleichen sucht. Dummhalten ist die Devise, vor allem sehe ich wie Kinder in dieser Welt grosswerden. Hunger in Deutschland, das gibt es meine Herren! Kinder, die Hunger haben., haut rein die Haxen! Aber gibt es doch abgelaufene Waren an den Food Tables. Das reicht doch, um die Meute hier wie da zu beruhigen. Noch.
Neo-Faschismus ist hier an der Tagesordnung und wie ich erkennen konnte, vermehren sich die Schergen bereits wieder auf deutschem Boden. Diese Welt wird sich aendern muessen, wenn wir in unseren warmen Betten nicht von dem, was in der Welt los ist, ueberrollt werden wollen. Wir haben es nicht vollbracht, nicht im Geringsten, dafuer zu Sorgen unser Know-How in die Welt zu tragen, wir haben nur ausgebeutet und genommen und Scherbenhaufen hinterlassen mit unserem business as usual. Das werden auch mit sicherheit die Linken nicht loesen koennen, aber klopft Euch auf die Schulter und schlagt weiter auf die Genossen ein, mal wieder, das ist fuer mich nicht nur makaber, sondern beaengstigend. Vielleicht sollten sich einige Gedanken ueber das Wort Demokratie machen. Gleiches Recht fuer alle eine andere Meinung zu vertreten waere schon der Anfang. Danke meine Herren, Gruesse, schoenes Wochenende, Larissa
Larissa
 

Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon karl143 » 28. Oktober 2011, 17:39

In vielen Themen gibt es schon eine Realität, wenigstens bei einem kleinem Teil. Gysi ist so einer. Gestern abend bei May Britt-Illner ist aber auch er an seine Grenzen mit seinem Wissen gestoßen. Die Linken haben auch noch den Nachteil, den sie immer mit sich rumschleppen werden: Im Westen sind sie der Nachfolger der SED, damit Kommunisten, nicht wählbar. Die Frage sollte doch lauten, hat sich die WSAG in 2077 überhaupt einen Vorteil geschaffen, indem sie sich mit der LInken vereinigte. Vereinigungen mit linken Parteien sind eigentlich für den Partner immer schlecht ausgegangen. Die Vergangenheit lehrt es uns ja. Die PDS hatte damals einen viel größeren Gewinn im Hinterkopf als es um die Vereinigung ging. Als PDS, das war ihr klar, war sie im Westen, also in einem Gebiet von mehr als 75 % der Wahlberechtigten nicht wählbar. Die WSAG hätte hier bei einem vernünftigen Parteiprogramm durchaus jetzt einige Prozente einfahren können.
Und dann kommt diese unsägliche Doppelspitze dazu, mit einem Lafontaine, welcher der eigentliche Herrscher in der Partei ist. Auf dem Parteitag in Erfurt trat er teilweise auf wie der Parteichef und machte auch Zusagen an Delegierte, die er in seiner jetzigen Eigenschaft garnicht zu verantworten hat.

Wenn nicht in der jetzigen Zeit der Krise, wann will die Linke denn sonst Nutzen aus ihren Zielen ziehen. Wenn die Leute wieder zufrieden sind ? Dann ist die Partei noch weniger wählbar.
karl143
 

Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 28. Oktober 2011, 18:32

Larissa hat geschrieben:Raffe ich mich schon mal auf um meine Gedanken niederzulegen, dann lese ich und weiss, ich trete in Feindesland. Sicher sinnlos hier noch etwas einzubringen, aber ich hatte schon immer einen Trotzkopf. Larissa


Feindesland? Sorry, Larissa, das ist schon falsch. Wie kommst du darauf, hier ist Freundesland, eine Erziehung zum Hass gibt es hier nicht. Und auch Niemanden, der andere zum Feind erklärt. Ich geh von aus du meinst das ironisch....

Vieles ist richtig, was du schreibst. Nur das Kindern hier hungern, ist mir neu. Auch wenn das Sozialsystem viel schlechter geworden ist, hungern muss hier niemand! Auch nicht ein Hartz4-Bezieher. In den USA ist das m.E. nicht so gut geregelt.

Erwartest du von den Linken denn nicht, dass sie ihr Programm auf eine durchführbare Basis stellen? Wo ist die denn? Auf welcher Basis lassen sich denn die Fehler, welche klar vorhanden sind, durch die Linken beseitigen?

Das Volk dumm halten? Ist dir bekannt, dass der Wegfall der Studiengebühren zu einer nie dagewesenen Zahl von Studienanfänger geführt hat? Das die Unis schon überquellen?
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Icke46 » 28. Oktober 2011, 19:26

augenzeuge hat geschrieben:Das Volk dumm halten? Ist dir bekannt, dass der Wegfall der Studiengebühren zu einer nie dagewesenen Zahl von Studienanfänger geführt hat? Das die Unis schon überquellen?
AZ


Bist Du sicher, dass der Wegfall der Studiengebühren zu der hohen Studentenzahl geführt hat? Meines Wissens liegt es eher daran, das wir dieses Jahr einen doppelten Abiturientenjahrgang sowie der Wegfall der Wehrpflicht zusammengekommen sind.

An der Uni, an der ich arbeite, hat sich die Zahl der Studienanfänger im Wintersemester verdoppelt - trotzdem es hier immer noch Studiengebühren gibt. Und wenn ich mir die Ersis (Erstsemester) so anschaue, habe ich eher nicht den Eindruck, dass das alles Urenkel von Theo Albrecht oder anderen Multimilliardären sind.

Gruss

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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 28. Oktober 2011, 19:30

Ja, Icke, nach der Aussage von Studenten ist das richtig. Zumindest in NRW. Andererseits hast du mit deinen Begründungen auch recht. Es kam einiges zusammen....aber der doppelte Abijahrgang war schon? Bin sicher der kommt noch. Diejenigen, die das verkürzte Abi machen, sind 2013 fertig.....
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Icke46 » 28. Oktober 2011, 19:38

Vielleicht passiert in NRW alles ein Jahr später [laugh] -
die Zustände bei uns kann man hier nachlesen [wink] :

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stad ... Hoersaelen

Gruss

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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 28. Oktober 2011, 19:40

Nicht vielleicht, Icke, es ist so, wir schauen uns das erst mal bei euch an..... [grins]
http://www.wissenschaft.nrw.de/studiere ... /index.php
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Larissa » 29. Oktober 2011, 03:42

Auf Deine Ausfuehrungen zurueckzukommen.
So falsch ist meine Aussage nicht Augenzeuge. Ganz einfach, ich habe es heute wieder in einem anderen Forum erlebt. Sobald das rote Faehnchen auftritt, es muss nicht mal ein MfS Mitglied gewesen sein, ist eine sichtbare Front im Ton und im Auftreten vorprogrammiert. Eine Erziehung zum Hass gegenueber alles was in Richtung links geht ist mit Sicherheit vorhanden, kann nicht geleugnet werden, und wird seit 22 Jahren von verantwortungslosen Politikern unterschwellig weiter ins Volk gehaemmert, es war keineswegs ironisch von mir gemeint. Ironie waere, dass die Stasi auch Schuld am schlechten Wetter hat.
Das ist ein grosses Problem m.E. gerade in Deutschland. Und lest durch nur Eure eigenen Berichte, ich habe ueberall Bedenken meine Einstellung preiszugeben, manchmal ueberhaupt etwas zu schreiben. Die Romantik eines Luegengespinnst? Wir lieben unsere Kommunisten? das entsetzliche Gemetzel unter den deutschen Kommunisten begann nicht erst 1933 und fuehrte weiter ueber Joseph McCarthy zur Hysterie und wird heute genauso fortgefuehrt, nicht nur in bestimmten rechten Kreisen. Fuer diese Kreise waeren Kommunisten die ersten Opfer, wie damals.
Ich bin noch nicht dazu gekommen, zu den sogenannten 'Linken' eine Aussage zu machen. Die meisten dieser Linken sind ein Abfallprodukt der grossen Politik, unfaehig sich einzureihen, unfaehig untereinander zurecht zu kommen und noch unfaehiger etwas auf die Beine zu stellen, das sage ich als Genossin. Zu vergleichen z.B. etwa mit guten auch noch 'schwarzen' Demokraten unseres Rechtsstaates, die laengst den Kontakt zur Basis verloren haben und nur noch ihr eigenes ich sehen. Oder gibts das etwa nicht? Auch nicht ironisch gemeint. Ja, da wuerde ich schon erwarten, dass diese Linken sich erstmal sammeln und ihr Programm auf eine durchfuehrbare Basis stellen, aus obengenannten Gruenden schon wird es kaum moeglich sein. Die naechste Generation koennte eine Aenderung herbeifuehren. Und wie soll es moeglich sein, sogenannte Fehler durch die Linken beseitigen zu lassen? Es fehlt eben eine Basis dafuer und - man wird sie auch nicht lassen.
Mit dem Volk dumm halten reden wir aneinander vorbei. Ich rede hier nicht von Studiengebuehren oder von Studenten oder Unis ueberhaupt, sondern vom gemeinen Fussvolk, auf beiden Seiten des Atlantiks. Das was Du ansprichst ist sicherlich ein interessantes Thema, aber das meinte ich damit nicht. Wir werden in Kriege verwickelt, es werden wichtige Dinge verschwiegen und alles dahingehend zurechtgeschnitten - der kleine Mann, der sich um sein eigenes Leben bemuehen muss, hat kaum noch Zeit ueber das nachzudenken, was da oben passiert und erkennt kaum noch, was ihm verabreicht wird. Das war mit der Verdummung gemeint.
Hunger bei Kindern in Deutschland. Wenn ich etwas nicht tue, dann ist das leichtfertig etwas in die Welt setzen. So bekommst Du hier bei mir etwas von der Romantik der Kommunistenseele (ein Ausdruck der in Deutschland mir nachgeworfen wurde uebrigens) zu hoeren. So bin ich eben wie nachgesagt eine verklaerte Vorreiterin dieser Lebenseinstellung. In Deutschland sieht es so aus, dass der Staat zwar hilft, es jedoch nicht von der Hand zu weisen ist, dass diese Ungeheuerlichkeit Deutschland erreicht hat. Der Bericht, siehe Website, geht von etwa 500.000 KINDER aus. Ich wiederhole 500.000 Kinder die in Deutschland hungern, die nicht ihre Mahlzeiten bekommen. Wie ein Kindermagen sich anfuehlt wenn man Hunger hat, davon kann ich selbst ein Lied singen, wir hatten nur Hunger in den Nachkriegsjahren. Sicher nicht vergleichbar mit dem Hunger in Mauretanien, Kenia, Brasilien, Haiti, Indien, wo Kinder und Erwachsene massenhaft taeglich sterben und eine Milliarde Menschen kein sauberes Wasser zu trinken haben - aber, Hunger bleibt Hunger. Wenn ein Kind unterernaehrt ist und die Eltern kein Essen mehr auf den Tisch bringen koennen, dann hungern diese Kinder. Vielleicht schaust Du mal hier herein bitte.
http://www.morgenpost.de/politik/inland ... hland.html
Interessenhalber: Hier in Louisville, nur aus Gruenden des umliegenden Metros (dazu zaehlender Landbereich umzu) also eine relativ kleine Stadt, sind bei einer Population von ca. 750.000 Menschen , etwa 10.000 obdachlos, das ist eine Zahl ohne Drogenabhaengige oder sonstige Personen, viele der Obdachlosen sind entlassene Kriegsveteranen, selbst Beinamputierte usw. zaehlen dazu. Ich beschaeftige mich damit, anstatt mich in die sinnlose Hoehle der Politik zu werfen, d.h. ich habe etwas Einblick. Diese bedauernswerten Menschen aus allen Schichten sind auf Privathilfe angewiesen, die vom Christian Wayside Mission, direkt an die Beduerftigen gegeben wird in verschiedenster Form von Nahrung, sonstige Zuwendungen und Geld. Diese Organisationen werden hier nicht vom Staat unterstuetzt.
Ich selbst werde meine Lebenseinstellung nicht mehr aendern, nicht nur aufgrund meiner tatsaechlichen Erlebnisse und Schulung sondern aus der Tatsache heraus, das sich einiges in dieser Welt gesehen habe. Nun, damit muss ich Leben, dass ich aufgrund der deutsch-deutschen Geschichte nicht immer ein gern gesehener Gast bin, jedenfalls in Deutschland nicht. Wie es in so vielen anderen Dingen ist, es gibt dieses Klischeeverhalten zu bestimmten Themen, ganz besonders in Deutschland. Der Deutsche hat ganz einfach nicht die Lockerheit, wie z.B. hier in den USA. Meine Kollegen und ehemaligen Erzfeinde, meine sog. damaligen Zielobjekte, verhalten sich total anders. Wenn der Amerikaner ansonsten in vielen Bereich als oberflaechlich bezeichnet werden kann, so ist er in politischer Hinsicht wenig nachtragend. Ich muss mich nicht zurueckziehen oder verstecken, kann sagen was ich bin und was ich war, es ist eine Offenheit und ein Interesse vorhanden, die ich nie fuer Moeglich gehalten haette. Ebenso verhaelt es sich in Russland. Kein Mensch hat mir jemals da vorgeworfen, Kommunistin oder Linke zu sein. ich denke nicht, dass sich wirklich in Deutschland etwas aendern wird, beschoenigen kann man diese Einstellung gegenueber den Kommis...aber aus geschichtstraechtigen Gruenden wird immer ein bitterer Geschmack nachbleiben. Ich freue mich trotzdem hier zu sein und habe auch keine Befuerchtung auseinandergenommen zu werden. Mein Realitaetsempfinden entspringt der Realitaet des Elends, das ich kennenlernen durfte, hautnah. Danke fuers Zuhoeren,
Gruss, Larissa
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 29. Oktober 2011, 11:14

Interessante Ausführungen, Larissa.

Zuerst aber etwas Wichtiges. Wenn du schreibst, du hast Bedenken deine Einstellung hier preiszugeben, auf welchen Beitrag dieses Forums begründest du das?

Mir ist nicht bekannt, dass einem hier im Forum Hassgefühle entgegenschlagen, weil jemand eine andere Einstellung hat, es ist doch immer nur das verbale Hinüberbringen des Schreibers, das Persönlichwerden, das Angreifen in den Beiträgen, was auch hier mitunter zu Problemen geführt hat.
Weißt du wo ich Bedenken hätte einen Beitrag einzustellen? Wenn ich in einem anderen Forum lese, welche Gefühlslosigkeit, Ignoranz und Schuldabwälzung einem in der Diskussion zu einem frühen Opfer der Grenze (Peter F.) entgegen schlägt.

Eine dokumentierte Erziehung zum Hass habe ich übrigens nur in der DDR gelesen.
Ich lass jetzt mal die US-Carthy-Ära außen vor, da ich etwas adäquates in der BRD nicht gefunden habe….heute kann man in Deutschland sogar Lehrer sein, wenn man in der MLDP ist. Wo bleibt da die Verfolgung der Kommunisten?

Zum Dummhalten. Ja, wir haben wohl etwas aneinander vorbei geredet. Wenn wir das gemeine Fussvolk betrachten, dann ist es leider so, wie du schreibst.
Wenn ich die Nachrichten der Bild, von RTL, Sat1 sehe, kann man dieses Bild bekommen.
Aber ich sehe noch einen gravierenden Unterschied zu den USA. Wenn ich mir das bei meinen Besuchen dort vermittelte Bild als wahre Basis betrachte, dann liegt dort das allgemeine Fussvolk aber weit hinter dem in Deutschland. Das kann aber auch daran liegen, dass der im Vergleich zum Deutschen etwas oberflächlichere Amerikaner für Vieles was sich außerhalb seines Landes ereignet, weniger Interesse hat als umgekehrt.

Das hier in D Kinder hungern müssen, habe ich bisher nie gesehen, nie erlebt. Dazu wohne ich wohl in einer Ecke des Landes, wo es das ganz sicher auch nicht gibt. Ich kenne eher das Gegenteil, das die Kinder hier und heute soviel in den A…hingeblasen bekommen, wie kaum eine Generation zuvor. Auch meine nicht. Ich kann mich nicht erinnern, so oft von zu Hause weggewesen und woanders zum Essen eingeladen zu sein, von den Eltern im Auto noch hingefahren wurde….aber das ist heute leider normal geworden. Aber das hat auch manchmal Gründe. Man kann eben heute um 0 Uhr nach der Disco nicht mehr allein nach Hause als Teeny laufen…..

Wenn es eine Klasssenfahrt zum Wintersport nach Österreich gibt, ist nicht ein Kind dabei, wo man den Eindruck bekommt, na die kann das finanziell nicht. Klamotten zeigen auch, hey, arm ist die nicht. Das Essen in der Schule ist relativ billig und wird gut angenommen. Und nicht zuletzt ist es auch in D leider eine Tatsache, das die meisten Kinder einfach zu dick sind als umgekehrt. Vergleiche zur Nachkriegszeit treffen nicht den Kern.

Das Kinder Hungern liegt nicht unbedingt an Hartz4, an unserem Staat oder an unserem Sozialsystem, sondern nicht zuletzt am Unvermögen der Eltern.

Deutschland hat die günstigsten Lebensmittelpreise von ganz Europa. Es gibt kein europ. Land (außer Luxemburg, dort gibt’s 15 EUR mehr), welches so viel Kindergeld bezahlt wie D. Zum Vergleich, in Griechenland bekommt man bei 4 Kindern nicht so viel wie hier bei einem!! Und die Hartz4 Sätze sind sicher niedrig, aber muss man davon hungern?

Warum hungern sie also, denn das das so ist, kann ich mir vorstellen. Aber der Grund dafür ist m.E. nicht immer die Armut, die in viele Familien eingezogen ist. Das ganze Land ist ärmer geworden, wer es vor 25 Jahren erlebt hat und heute sieht, wie es in manchen Städten aussieht, weil kein Geld da ist, macht das Angst.
Wenn Kindern Hungern, sehe ich die Schuld mehr in der Inkompetenz, der unzureichenden Organisation, im Zeitmangel in den Familien selbst. Und ich denke, das alles unterscheidet sich von deinen Betrachtungen in Louisville beträchtlich, zumindest noch.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Sirius » 29. Oktober 2011, 11:19

Larissa hat geschrieben:So lasst doch uns von Realitaet reden, von dem real existierenden Geschehen in der Welt.
Es gibt reichlich Zuendstoff um die Linken abzuqualifizieren, wie links sie auch sein moegen. Das ist absolut nichts Neues. Eines dieser Lunten ist ganz klar das Wirtschafts-Desaster, der sogenannten freiheitlich-demokratischen Welt, das uns alle bis in die kleinsten Winkel der Erde im Bann haelt und mit einer unglaublichen Luege trotzdem so gut wie moeglich von uns ferngehalten wird.


Hallo Larissa,

ich denke nicht das die Marktwirtschaft (Kapitalismus) als solche in der Krise steckt. In Norwegen, Schweden, der Schweiz, Australien, Kanada, China, Südkorea, Brasilien, Taiwan, Indonesien, Malaysia, Thailand, Chile und weiteren Schwellenländern gibt es keine Krise. Es sind die alten Industieländer, die in einer Krise stecken, bedingt durch die Globalisierung. Es sind die hohen Löhne, die diesen Staaten zusetzen, dadurch sind sie immer weniger konkurrenzfähig mit Schwellenländern, die alten Industriestaaten machen deshalb immer mehr Schulden. Die Euro-Krise ist ein Symptom dafür. Man möchte immer noch auf einem Lebensstandard wie vor zwanzig Jahren leben und verschuldet sich deshalb immer weiter. Argentinien war von 1900 bis 1950 eines der wohlhabendsten Länder der Welt. Als die argentinische Wirtschaft sich verschlechterte, wollte man aber das Wohlstandsniveau halten und der Staat hat sich deshalb zunehmend verschuldet, das Ganze endete 2002 in einem Schuldendesaster mit Währungsabwertung und einer Depression.

China hat sich vor 30 Jahren vom Sozialismus/Kommunismus verabschiedet. Deng Xiaoping sagte, "egal, ob die Katze schwarz oder weiß ist – Hauptsache, sie fängt Mäuse". Nun, die kommunistische Katze fing nicht mehr genug Mäuse, also hat man sich eine neue Katze zugelegt. Es gibt in China inzwischen einen Mittelstand von einigen hundert Millionen Menschen mit bescheidenem Wohlstand, mit Eigentumswohnung und PKW. Diesen Mittelstand gab es vor dreißig Jahren nicht, damals waren alle gleichmäßig arm. Soll das erstrebenswert sein? Die Chinesen sind pragmatisch und haben die Konsequenzen gezogen. Ähnlich ist es im Aufsteigerland Brasilien, wo der wirtschaftliche Erfolg auch mehr Sozialleistungen als früher ermöglicht. In Nordkorea steckt der Sozialismus/Kommunismus übrigens seit 60 Jahren in einer Dauerkrise. Südkorea steht dagegen sehr gut da. Der ärmeren Bevölkerung in Süd-Korea geht es nicht schlechter als dem Durchschnitts-Nordkoreaner. Und der Mittel- und Oberschicht in Südkorea geht es allemal besser als dem Durchschnitts-Nordkoreaner.

Larissa hat geschrieben:Erste Anzeichen fuer den Niedergang dieser Periode sind bereits die Kriege im nahen Osten. Die USA ist Pleite, Deutschland haengt an einem seidenen Faden und muss diesem Weltfuehrer zu Willen sein, der seine Interesse auf anderem Boden sucht und alle anderen Staaten mit hineinzieht. Weiterhin schiessen die Schulden in Raketenhoehe und nichts aber auch nichts aendert sich, allenfalls die Zahl der Armen und Obdachlosen, die kontinuierlich ansteigt. Verzweifelte Menschen stehen vor dem Bankrott, nach jahrelanger Arbeit ohne Pension oder Krankenversicherung, wissen nicht mehr, wo sie das naechste Brot hernehmen sollen.


Abgesehen von den Folgen der Globalisierung haben sich die USA durch ihre zahlreichen Kriege und ihr überdimensionierte Armee finanziell ruiniert. Sie hätten ihr Geld sinnvoller einsetzen können, z.B. um die marode öffentliche Infrastruktur zu sanieren und für die Verbesserung des Sozialstaats. Um die zunehmende Ungleichheit zu bekämpfen, muss man nicht gleich den Kommunismus einführen. In der letzten Weltwirtschaftskrise vor 80 Jahren lag der Spitzensteuersatz in den USA bei über 90 %! In den 60er Jahren lag er noch bei 70 %, heute bei 35 %. Den Spitzensteuersatz stark anzuheben, um mit dem eingenommenen Geld den Bedürftigen zu helfen, wäre doch ein Ansatz. Auch in Russland wäre das der richtige Weg.

Larissa hat geschrieben:Hunger in Deutschland, das gibt es meine Herren! Kinder, die Hunger haben., haut rein die Haxen! Aber gibt es doch abgelaufene Waren an den Food Tables. Das reicht doch, um die Meute hier wie da zu beruhigen.


Sicher kann man mit Hartz 4 keine großen Sprünge machen und es ist sehr knapp bemessen, aber hungern? Das liegt dann möglicherweise daran, dass das Geld zweckentfremdet für Alkohol oder Zigaretten ausgegeben wird.

Larissa hat geschrieben:Noch Neo-Faschismus ist hier an der Tagesordnung und wie ich erkennen konnte, vermehren sich die Schergen bereits wieder auf deutschem Boden.


Welche meinst Du? Die roten oder die braunen? Der SPD-Politiker Kurt Schumacher, der bei den Nazis im KZ gesessen hat, bezeichnete die Kommunisten als rotlackierte Nazis. Aber das haben in Italien und Deutschland schon andere vor ihm getan:

Linksfaschismus (auch: Linker bzw. Roter Faschismus oder Rot-Faschismus) ist ein politischer Kampfbegriff, der ohne einheitliche Bedeutung für verschiedene Sachverhalte verwendet wird. Meist soll er realsozialistische Staaten und linksgerichtete Politik als „Faschismus“, seltener auch Antikapitalismus faschistisch genannter Staaten oder Gruppen als „links“ bewerten.

Italienische Demokraten bezeichneten damit seit 1926 den Stalinismus als eine mit dem damaligen italienischen Faschismus vergleichbare Diktatur. Deutsche Sozialdemokraten bezeichneten deutsche Kommunisten seit etwa 1929 als „rotlackierte Faschisten“; umgekehrt kategorisierten Kommunisten die Sozialdemokratie als „Rotfaschismus“ oder „Sozialfaschismus“.

http://de.wikipedia.org/wiki/Linksfasch ... r_Jahre.29


Nichts für ungut, Larissa, aber die politischen Führer der Roten stehen den Braunen in nichts nach, bei dem was sie im zwanzigsten Jahrhundert angerichtet haben.
Zuletzt geändert von Sirius am 29. Oktober 2011, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon dein1945 » 29. Oktober 2011, 11:37

Larissa hat geschrieben:Hunger in Deutschland, das gibt es meine Herren! Kinder, die Hunger haben., haut rein die Haxen! Aber gibt es doch abgelaufene Waren an den Food Tables. Das reicht doch, um die Meute hier wie da zu beruhigen.


Wer hat denn hier Hunger ?
Freitag bei Edeka, da steht die Diakonie vor der Tür und sammelt, "Nein keine Nudeln, Reis oder Hülsenfrüchte" Nein Heute nehmen wir nur Fleischkonserven, Nudeln will eh keiner ! Bei mir im Umfeld so einige Hartzer, Mutter und Vater Hartz, Tochter auch, dann wird noch geheiratet, Mann aus Mazedonien, keine Ausbildung, keine Sprachkenntnisse natürlich auch Hartzer, danke mir reichen diese Sprüche, es brauch keiner in Deutschland hungern,

Gruß von einem satten Rentner
Man(n) muß wissen wenn Schluß ist !
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Larissa » 29. Oktober 2011, 16:06

Nichts für ungut, Larissa, aber die politischen Führer der Roten stehen den Braunen in nichts nach, bei dem was sie im zwanzigsten Jahrhundert angerichtet haben.


Darueber moechte in in jedem Falle noch diskutieren. Aber ich will ehrlich sein, diese Aussage bringt mir die Nackenhaare hoch. Vielen Dank fuer die Antworten, ich muss heute eine Auszeit nehmen, es ruft die Pflicht. Habe alles ueberflogen und bedanke mich fuer die Antworten, da gibt es einiges worauf ich eingehen werde.
Gerne unterhalte ich mich auch ueber die tatsaechlichen Ansichten, auch zur DDR und zur SU als Genossin. Ein Thema, in dem der Vergleich hinkt in allen Punkten. Ich meine damit, z.B. meine Beziehung zur DDR und zur SU als Genossin, welche kaum in Betracht gezogen wird und in einem Schema in den Koepfen befestigt ist: Kommunist = Scherge.
Nur so viel zunaechst, die Nackenhaare haben sich wieder gelegt. Dein Vergleich hingt jedoch, wenigstens lassen wir doch die guten Schwarzen nicht aus, die in den letzten Jahrhunderten und heute noch eine Politik in ihren kirchenlichen Institution bestimmen, die heute noch Menschen das Leben kosten, und das nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent. Wer letztendlich wirklich rot war unter den Schergen der Vergangenheit, sei dahingestellt. Jedoch, die roten Socken und die Braunen in einen Topf zu werfen, ist der uebliche Tenor, und dagegen wehre ich mich entschieden. Die braune Saeuberung ueberragt alles Geschehene, mit 60 Millionen Toten. Ich werde hier noch mit ganz anderen Zahlen aufwarten, zunaechst muss ich fruehstuecken. HABE HUNGER! wo wir beim anderen Thema sind: @ dein1945, Ja, immer warst Du sicher nicht satt, davon gehe ich aus, gut fuer Dich, dass Du es heute bist. Vielleicht sollte man gerade dann darueber nachdenken, was im eigenen Staat so vor sich geht. Sicherlich koennen wir uns nicht um alles Elend in der Welt kuemmern, aberwo ich auch lebe als entwurzelte meiner eigenen Geschichte, mir ist es ein Beduerfnis diesen Tatsachen ins Auge zu sehen. Es ist damit nicht abgetan einfach zu sagen, Mutti und Papa kaufen zu viele Zigaretten und trinken, denn es ist doch dieser Staat der uns das mit den weltlichen Freiheiten erklaert und diesen Menschen ermoeglicht so zu leben, ohne ihnen auf die Finger zu klopfen. Horch horch. Moechten wir doch eine straffere Gesellschaft haben? Ein ganz brisantes Thema.
see you later alligator, Larissa
Gruesse, Larissa
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Wosch » 29. Oktober 2011, 18:42

Larissa hat geschrieben:Nichts für ungut, Larissa, aber die politischen Führer der Roten stehen den Braunen in nichts nach, bei dem was sie im zwanzigsten Jahrhundert angerichtet haben.


Darueber moechte in in jedem Falle noch diskutieren. Aber ich will ehrlich sein, diese Aussage bringt mir die Nackenhaare hoch. Vielen Dank fuer die Antworten, ich muss heute eine Auszeit nehmen, es ruft die Pflicht. Habe alles ueberflogen und bedanke mich fuer die Antworten, da gibt es einiges worauf ich eingehen werde.
Gerne unterhalte ich mich auch ueber die tatsaechlichen Ansichten, auch zur DDR und zur SU als Genossin. Ein Thema, in dem der Vergleich hinkt in allen Punkten. Ich meine damit, z.B. meine Beziehung zur DDR und zur SU als Genossin, welche kaum in Betracht gezogen wird und in einem Schema in den Koepfen befestigt ist: Kommunist = Scherge.
Nur so viel zunaechst, die Nackenhaare haben sich wieder gelegt. Dein Vergleich hingt jedoch, wenigstens lassen wir doch die guten Schwarzen nicht aus, die in den letzten Jahrhunderten und heute noch eine Politik in ihren kirchenlichen Institution bestimmen, die heute noch Menschen das Leben kosten, und das nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent. Wer letztendlich wirklich rot war unter den Schergen der Vergangenheit, sei dahingestellt. Jedoch, die roten Socken und die Braunen in einen Topf zu werfen, ist der uebliche Tenor, und dagegen wehre ich mich entschieden. Die braune Saeuberung ueberragt alles Geschehene, mit 60 Millionen Toten. Ich werde hier noch mit ganz anderen Zahlen aufwarten, zunaechst muss ich fruehstuecken. HABE HUNGER! wo wir beim anderen Thema sind: @ dein1945, Ja, immer warst Du sicher nicht satt, davon gehe ich aus, gut fuer Dich, dass Du es heute bist. Vielleicht sollte man gerade dann darueber nachdenken, was im eigenen Staat so vor sich geht. Sicherlich koennen wir uns nicht um alles Elend in der Welt kuemmern, aberwo ich auch lebe als entwurzelte meiner eigenen Geschichte, mir ist es ein Beduerfnis diesen Tatsachen ins Auge zu sehen. Es ist damit nicht abgetan einfach zu sagen, Mutti und Papa kaufen zu viele Zigaretten und trinken, denn es ist doch dieser Staat der uns das mit den weltlichen Freiheiten erklaert und diesen Menschen ermoeglicht so zu leben, ohne ihnen auf die Finger zu klopfen. Horch horch. Moechten wir doch eine straffere Gesellschaft haben? Ein ganz brisantes Thema.
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Von wem kam eigentlich der Spruch: "Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen"?
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Wosch » 29. Oktober 2011, 18:49

Eigentlich stammt der Spruch ja aus der Bibel. In der sogenannten "stalinistischen" Verfassung der UdssR aus dem Jahre 1936 findet er sich wörtlich wieder.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Danny_1000 » 29. Oktober 2011, 20:00

Hallo Larissa,

in einem Punkte würde ich mich meinen Vorschreibern anschließen: Hungern muß in der Bundesrepublik tatsächlich niemand – und schon gar nicht unsere Kinder. Und das schreibe ich dir als einer, der den Linken etwas wohl gesonnener ist, als andere hier im Forum.

Noch ein paar Gedanken zu dem Begriff „Kommunist“: In der DDR galten die Kommunisten ja als die Vorreiter der gesellschaftlichen Entwicklung. Sie wollten die Avantgarde auf dem Weg in eine bessere Zukunft sein. Was daraus wurde, ist hinlänglich bekannt.
Und wie Sirius schon richtig schrieb: An den Händen vieler, die sich Kommunisten nannten, klebte zu viel Blut. Schon aus diesen beiden Gründen würde ich dieses Wort heute nicht mehr verwenden. Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß, auch wenn „Kommunismus“ in seiner ursprünglichen Bedeutung ja so etwas beschreibt, wie eine gerechtere Gesellschaft, eine Gesellschaft also, in der sich nicht nur Wenige den Reichtum Aller aneignen. Das ist, so glaube ich, eine der Kerngedanken der Linken (nicht nur der Partei DIE LINKE).

Und um wieder auf das Thema zurück zu kommen: In dieser Frage sind die Linken viel näher an der Realität als andere. Sie thematisieren nämlich das Problem des Auseinanderdriftens unserer Gesellschaft in wenig Reiche (die trotz Krise immer reicher werden) und immer mehr „Arme“.

Ein schönes Wochenende
Daniel
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Larissa » 30. Oktober 2011, 07:03

@Wosch, habe schon gehoert, dass Du ausgewandert wurdest! Gruesse Dich. War schon belustigend unser Scheisshausgespraeche ueber Gefaengnisse in Ost- und West damals!


@ Danny und alle

http://www.morgenpost.de/politik/inland ... hland.html

http://www.dksb.de/content/showpage.asp ... =459&tpl=0

http://www.tojanata.de/html/hunger.html

Ich nehme an, meine Links werden nicht gelesen, stelle trotzdem nochmals ein, wenigstens dann den dritten Link - zum Nachdenken - lesen.

Vielleicht hiesse das Ganze hier wohl besser......die Menschen und ihr Verhaeltnis zur Realitaet! Aber das wollen wir ja nicht, es soll den Linken an den Kragen gehen und deren 'Realitaetserkenntnissen'.
Es scheint mir, das einige, wie die Politiker es gern haben, diese Realitaet nicht mehr erkennen und vehement behaupten, gewisse Dinge gaebe es nicht in Deutschland. Und ich, und nicht nur ich, siehe Links, behaupte weiterhin, dass diese Maengel in einem der reichsten Laender der Erde nicht nur bestehen, sondern sich ausweiten. Das sind Zustaende, die ich gerade hautnah auch erlebt habe in Deutschland. Widerspricht sich das nicht ein wenig was Du sagst: wenig Reiche (die trotz Krise immer reicher werden) und immer mehr „Arme“. Das allerdings will ich Dir gerne abnehmen. Und wer verursacht diese Krise? Menschenverachtende Ausbeuter. Das ist die Realitaet, die noch nicht einmal den halben Weg zurueck gelegt hat und uns einholen wird. Ich bin im Uebrigen Optimistin, trotzdem, das ist die Realitaet.

Danke Danny, aber ob einer wohler gesonnener ist oder nicht, ist nicht so wichtig, fuer mich jedenfalls nicht. Ich kann einiges ab und wie Ihr seht, habe ich auch Antworten parat und ich bin nicht nur eine loyale Verteidigerin meiner Ideologie, trotz Einzelhaft und Angebote wieder ins Nest zu kommen, und jahrelanger politischer Hexenjagd in Deutschland, die entsetzlicher nicht sein konnte. Realitaet ist auch, dass ich eine Frau bin und gerne das letzte Wort habe!! [flash] Ich habe meine Erfahrungen, wie andere auch, und moechte kommentieren und meine Auffassung darlegen. Und ich hoere zu und lerne aus dem was andere mir erzaehlen, und muss nicht immer wieder berichtigt oder meine Aussagen fuer nichtig erklaert werden. Ich habe immer zwischen den Fronten gestanden, habe aber kein Problem. Ich hoere zu, auch wenn ich vom Gegner zugedeckt werde mit klugen einseitigen Erkenntnissen. Ich selbst bewege mich eben gerne zwischen diesen Linien und sehe schon was Kommunismus gebracht hat, in der jeweils ausgefuehrten Form, mein IQ von 160 reicht dafuer aus. Ganz so einfach ist das nicht, dass ich auf einem Podest stehe und die Hand ausstrecke im alten Sinne.....Kann man denn nichts annehmen, ohne dass sofort etwas negiert wird? Von jedem anderen sicherlich, nicht von einer Genossin. Nix Neues im Westen. Wenn es um Kommunismus geht, ist stets 'Blut an den Haenden'? Na gut legen wir das Wort Kommunismus weg fuer Momente - und das Wort Faschismus?! das verwenden wir weiterhin unverhohlen. Und das Wort Imperialismus, das moechten wir ueberhaupt nicht hoeren! Ich bin Genossin, Kommunistin, und das wird sich in meinem Leben nicht mehr aendern.
Was aus der DDR geworden ist, ist uns hinlaenglich bekannt schreibst Du. Ist uns nicht auch hinlaenglich bekannt wie der Tanz ums goldene Kalb bereits ausgegangen ist? Wie ich bereits vorher bemerkte, der Deutsche traut einem Kommunisten nicht ueber den Weg und wird immer wieder, genau wie Du es tust, auf das korrupte System der DDR hinweisen - jedoch ohne auf alte Maenner mit ihren dicken Baeuchen und grauen Anzuegen, die das System zu ihren Gunsten missbrauchten, hinzuweisen. Deshalb und wegen der Verfehlungen im DDR-System, ist das Wort Kommunismus nur schwer verdaulich, wie sollte es anders sein in Deutschland. Das aber staendig von 'Blut an den Haenden' hier mit eingeworfen wird wenn es um Genossen/Kommunisten geht, zeugt nicht nur von einer sehr einseitigen Darstellung, sondern beweist ganz deutlich, dass andere Fakten einfach unter den Tisch gekehrt werden.

Zu Deiner Aussage: Blut an den Haenden, fuege ich also noch etwas ein. Hauen wir uns ein paar blutige Fakten um die Ohren.

60 Millionen insgesamt im 2. Weltkrieg: Faschismus

20 Millionen Tote durch Stalin, Kommunismus

30 Millionen Tote durch Mao tseTung, Kommunismus

17 Millionen Tote, Britische Kolonalisierung Indiens

37 Millionen Tote durch Sklavenhandel ueber den Atlantik

21 Millionen Ureinwohner Amerikas, die bis auf einen letzten Rest dezimiert worden sind und heute noch teilweise in erbaermlichen Verhaeltnissen leben

also ohne auf andere 'unwesentliche' Schlachten einzugehen, sind wir bei 135:50 Millionen.
So nur bei jeder Gelegenheit weiter reden von 'Kommunisten, die Blut an den Haenden haben'. Bitteschoen, und wenn, dann nenne ich das allerdings ganz einfach realitaetsfremd.

Ich zitiere das, was ich in einem meiner unwichtigen Werke geschrieben habe ueber Kapitalisten und Kommunisten:

...dass der Mensch aus vergangenem Unrecht und Handeln nichts gelernt hat; auch wenn die Ansaetze gut waren, wurde die Geschichte zu oft manipuliert. Die Tatsache, dass Denker die Revolution entfachten und Idioten sie ausfuehrten, ist mehr als nur eine Floskel. Es ist voellig gleichgueltig, ob man Kommunist oder Kapitalist ist, es aendert nichts an der Tatsache, dass weiterhin jeden Tag 24.000 Kinder, Frauen und Maenner sterben, weil sie unterernaehrt sind. Was haben wir falsch gemacht? Wir haben nichts gemacht. Die Zahl der Menschen auf dieser Welt naehert sich der 7 Milliardenmarke, und die Zahl derer, die kein sauberes Wasser zu trinken haben, hat die Milliardengrenze laengst ueberschritten. Wir haben es nicht geschafft unser Wissen und unser Koennen in Einklang zu bringen, um aus Kapitalismus und Kommunismus Lehren zu ziehen, um die Welt fuer die Menschen zu verbessern. Die Zusammenfuehrung beider deutscher Staaten waere eine einmalige Gelegenheit gewesen. Diese Chance haben die disziplinierten, intelligenten, wissbegierigen und fleissigen Deutschen verpasst. Und wir muessen zudem erkennen, dass wir gescheitert sind mit fast allem, was wir seit dem 2. Weltkrieg angefasst haben. Die Menschen haben dem Kommunismus den Ruecken gekehrt, stoeren sich aber nicht daran, dass Goldmann-Sachs, taeglich aufs Neue weiterhin Geld schaufelt und mit den Banken eine gefaehrliche Politik betreibt, die uns alle kosten und weitaus mehr Menschen ins Elend stuerzen wird.

So lernen wir uns gegenseitig in diesen Gespraechen ein wenig kennen.
Gruesse, und schoenen Sonntag, Larissa

Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion.
Voltaire
Larissa
 

Beitragvon karl143 » 30. Oktober 2011, 08:46

Larissa hat geschrieben:@Wosch, habe schon gehoert, dass Du ausgewandert wurdest! Gruesse Dich. War schon belustigend unser Scheisshausgespraeche ueber Gefaengnisse in Ost- und West damals!


@ Danny und alle

http://www.morgenpost.de/politik/inland ... hland.html

http://www.dksb.de/content/showpage.asp ... =459&tpl=0

http://www.tojanata.de/html/hunger.html

Ich nehme an, meine Links werden nicht gelesen, stelle trotzdem nochmals ein, wenigstens dann den dritten Link - zum Nachdenken - lesen.


Warum stellst du sie dann ein ? Übrigens dein erster Link führt nur auf die jeweils aktuelle Seite. Der bringt garnichts.


Larissa hat geschrieben: in der jeweils ausgefuehrten Form, mein IQ von 160 reicht dafuer aus.

Du mußt es ja nötig haben - du bist die erste die einen Beitrag mit Angabe seines IQ unterlegt. Also, alle mal zum Test [flash]


Larissa hat geschrieben:Zu Deiner Aussage: Blut an den Haenden, fuege ich also noch etwas ein. Hauen wir uns ein paar blutige Fakten um die Ohren.

60 Millionen insgesamt im 2. Weltkrieg: Faschismus

20 Millionen Tote durch Stalin, Kommunismus

30 Millionen Tote durch Mao tseTung, Kommunismus

17 Millionen Tote, Britische Kolonalisierung Indiens

37 Millionen Tote durch Sklavenhandel ueber den Atlantik

21 Millionen Ureinwohner Amerikas, die bis auf einen letzten Rest dezimiert worden sind und heute noch teilweise in erbaermlichen Verhaeltnissen leben

also ohne auf andere 'unwesentliche' Schlachten einzugehen, sind wir bei 135:50 Millionen.
So nur bei jeder Gelegenheit weiter reden von 'Kommunisten, die Blut an den Haenden haben'. Bitteschoen, und wenn, dann nenne ich das allerdings ganz einfach realitaetsfremd.


Es behauptet keiner, das ausschließlich Kommunisten Blut an den Händen haben. Wobei du mit 20 Mio sicherlich tiefstapelst. Oder rechnest du die zig Millionen, die in der ruhmreichen Sowjetunion in den 20er Jahren verhungert sind, nicht als Opfer dazu. Die Zahl der Opfer insgesamt unter Kommunistischer Herrschaft liegen weit höher als 20 Mio. Jeder Mensch ist ein Opfer zuviel. Ob von linken oder rechtem Terror. Aber wie schon geschrieben, das mit den "rotlackierten" stimmt schon.

Larissa, wenn hier einige, die immer in diesem Land leben, schreiben, das hier kein Kind hungert, dann ist wohl was wahres dran. Kinderarmut ist nicht mit Hungern gleichzusetzen. Kinderarmut definiert sich aus dem zur Verfügung stehenden Geld, welches die Familie des Kindes ausgeben kann. Und hungern muß keiner, nur wenn die Eltern das Geld für Alkohol oder Tabakwaren draufgehen lassen, ist zum Essen nichts mehr übrig. Das ist aber ein anderes Problem.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon manudave » 30. Oktober 2011, 09:02

Stalin und Mao kommen zusammen auf knapp 100 Millionen Tote - deine Zahlen sind schlichtweg unkorrekt.
Außerdem gilt der Unterschied: Die sind in Friedenszeiten durch Terror und Hunger um´s Leben gekommen.
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 30. Oktober 2011, 09:18

Larissa hat geschrieben:http://www.morgenpost.de/politik/inland ... hland.html

http://www.dksb.de/content/showpage.asp ... =459&tpl=0

http://www.tojanata.de/html/hunger.html

Ich nehme an, meine Links werden nicht gelesen, stelle trotzdem nochmals ein, wenigstens dann den dritten Link - zum Nachdenken - lesen.


Doch, Larissa, die Links werden auch von mir gelesen, gestern ging der Link zur Morgenpost noch....aber:
Du solltest nicht nur dem Ton der Jugendlichen glauben:"...es gibt tage da essen wir fast gar nichts...." sondern auch uns, die hier leben. (Ganz ehrlich, ich würde umfallen, wenn ich einen Tag nichts essen würde....)Ich kann es mir nur schwer vorstellen, dass Kinder in D hungern müssen, ab welchem Einkommen (und wir rechnen mal alles was auch ein Hartz4er bekommt zusammen) müsste man denn deiner Meinung nach nicht hungern? Ich bin fest davon überzeugt, dass es hier Ursachen gibt, die du bisher nicht ausreichend betrachtest. Man muss die Frage nämlich stellen: Müssten die Kinder wirklich hungern? Vielleicht sollte mal jemand, der echt längere Zeit Hartz4 bezogen hat, dir erklären, warum er nicht hungern musste.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Interessierter » 30. Oktober 2011, 10:25

Armut und Kapitalismus - Der bedeutendste deutsche Kommunist heißt Aldi

Der größte und bedeutendste Kommunist der Bundesrepublik Deutschland ist Aldi. (bitte die anderen Discounter Lidl, Plus, Penny, Kik, Ikea u.a. auf keinen Fall vergessen).

Und der größte Kapitalist des Landes sind ebenfalls Aldi und die anderen Billiganbieter. Und das gibt’s nur im Wilden Westen! Aldi und co. liefern auf menschenwürdigem Niveau die Grundversorgung, die der Kommunismus immer versprochen hat: Lebensmittel, Kleidung, Einrichtung, Urlaub, Babybedarf, technische Geräte, Bad-Küche-Baumaterial usw. und dabei geht es längst nicht mehr um Brot und Wasser, sondern schon lange auch um ehedem Königliches, Kaiserliches und Zaristisches: Lachs und Garnelen und Champagner, Orangen und Bananen und eben auch alles andere aus allen Bereichen, was früher Luxus war, wenn auch in abgeflachter Qualität, für jedermann.

Im früheren sozialistischen Osten, wo Karl Marx, der Massenmörder Lenin und die furchtbaren Völkermörder Stalin und Mao die Systeme beherrschten und die Gedanken verkleisterten, gab’s weder freien Kapitalismus noch Kommunismus. Und es gab keine vergleichbare und verlässliche Grundversorgung wie die Discounter sie liefern. Und Nordkorea musste sogar noch im 21. Jahrhundert der Welt mit einer Atombombe drohen, um eine Handvoll Reis für jedermann heranzuschaffen.

Marx und die reine Lehre liefern viele Rezepturen, wie man Güter – von Dienstleistungen hatte er noch weniger Ahnung – gerecht verteilt, was immer gerecht sein mag. Ein Rezept, wie eine Volkswirtschaft Güter produziert, ist Marx allerdings schuldig geblieben. Wie denn der Mehrwert produziert werde, den Marx immer verteilen will und den man zum Leben braucht, das ist die Domäne des Kapitalisten und des Kapitalismus. Dazu hat Marx nichts Entscheidendes beizutragen und deswegen ist seine Idee auch nicht in die Praxis umsetzbar. Marx scheitert eben gerade theoretisch und nicht nur praktisch, wie es entschuldigend immer heißt.

Was nützt es, wenn der arme Schuster einen kaputten Schuh in seiner Werkstatt repariert, wenn nebenan, also am selben Ort zur selben Zeit ein fabrikneuer Schuh billiger zur Verfügung steht? Der Schuster hätte in so einem Fall einen Minderwert produziert, also volkswirtschaftlich in der Bilanz etwas verbraucht. Auch das, was man den Handel nennt, also der Wirtschaftszweig, der sich mit Güterverteilung beschäftigt, ist den Kommunisten der reinen Lehre ein Dorn im Auge: kein Wunder, dass sie ihn nie gebacken bekommen.

Händler, Makler, (die großen Industriebarone waren ja sowieso Feindbild) galten als diejenigen, die sich an der ehrlichen Arbeit des Proletariers nur bereicherten. Und dies obwohl die Güterverteilung doch der Kern ihrer ganzen Idee, Philosophie und Moral ist, allerdings nie praktisch, sondern schwelgerisch-schwülstig-ideologisch. Es ist also nicht unverständlich, dass in den kommunistischen Diktaturen die Güter bei den Armen nie angekommen sind. Dieser Mangel war allerdings kommunistisch auf alle Proletarier gerecht verteilt. Verteilungsgerechtigkeit auf niedrigstem Niveau! Dabei ist gleiche wirtschaftliche Teilhabe hinter allen Tonnen gedruckter Theorie letzen Endes schon der moralische Clou der Konsumreligion Kommunismus. Anders Aldi, Lidl und co., die halten was Marx versprach. Und als gute Kapitalisten schaffen sie auch noch Arbeit und investieren, was auch Arbeit schafft.

Scheinbeschäftigung, wie die Urmutter der heutigen Linkspartei, die SED, sie in der untergegangenen DDR generierte, verlangt dem Einzelnen zwar Fleiß und Arbeit ab, leider aber nur mit„gefühlter“ Produktivität. Deswegen sind die DDR und der Ostblock insgesamt letzten Endes ja auch vom Markt verschwunden. Kommunismus liegt also nicht mehr im Regal, weil er sich selber falsifiziert und atomisiert hat. Nur die Linkspartei hat das bis heute nicht gemerkt und versucht den Kommunismus ständig neu ins Regal zurück zu stellen und denjenigen, die im kapitalistischen Westen am unteren Ende der sozialen Skala stehen, mit Rattenfängerei für sich zu gewinnen.

Niemand, der einkommensschwach, vom Staat unterstützt lebt, sollte seinen eigenen finanziellen Abstieg in Gestalt der Linkspartei wählen. Die könnte, wäre sie Regierung, nicht einmal Hartz IV finanzieren. Der Spruch: „Sozial ist, was Arbeit schafft“ und das ist der Kapitalismus, ist und bleibt richtig. Je ärmer desto kapitalistischer müsste man wählen, um aus der Armutsfalle heraus zu kommen. Sozial ist nicht die Abschaffung des Kapitalismus, wie die Kommunisten es wollen: das ist unsozial. Sozial ist den Kapitalismus hegen und pflegen und die Reichen und Leistungsstarken zu noch mehr Leistung und Risikofreude und Ideenreichtum heraus zu fordern. Ein gerechtes Steuersystem, das allerdings nicht ganz einfach zu haben ist, ist sozial. Eine Grundversorgung für Krankheit, Kindheit und Alter, die nur der Kapitalismus auf modernem Anspruchsniveau finanzieren kann, ist sozial.

Ein guter Kapitalist ist gierig und listenreich - das ist die gesunde Definition. Und ebenso gesund ist eine Gesellschaft, wenn sie diesen Kapitalisten mit sozialen Forderungen immer wieder neu in Anspruch nimmt und „quält“. Das ist das Austarieren des Antagonismus zwischen Kapital und Arbeit oder sagen wir etwas moderner, zwischen Arbeit und Kapital. Da gibt es keine Patentlösung ein für alle mal, sondern nur ein permanentes Austarieren nach Spielregeln.

Einer der Wirtschaft a la Marx noch vor der Wende in Moskau und Karlshorst studiert hat, wie der Bundesgeschäftsführer der PDS Linkspartei, Dietmar Bartsch, muss sich im Zweifel erst einmal von falschem Wissen trennen, bevor er sozial nützliches, marktwirtschaftliches Wissen Wählern feil bietet, die darauf hoffen, dass es ihnen mit der Linkspartei besser gehen werde. Eine Europaabgeordnete der Linkspartei, deren Name hier nichts zur Sache tut, eine ewig gestrige Kommunistin, wenn auch mit kapitalistischem Antlitz, die die „Kommunistische Plattform“ innerhalb der Linkspartei anführt, ist eine Garantin dafür, dass die Linkspartei bis auf Weiteres lernunfähig bleibt; Lernunfähigkeit auch in Sachen Grundgesetz.

Der Bundestagswahlkampf 2009 hat begonnen, spätestens mit dem gestern von Bundesarbeitsminister Olaf Scholz vorgelegten Armuts- und Reichtumsbericht, in dem er den letzten rot-grünen Jahren 2004 und 2005 ein schlechtes Sozialzeugnis ausstellt und mit Armut Stimmung gegen die Union (Mindestlohn) machen möchte. Dieser Wahlkampf könnte und sollte mal wieder ein Lagerwahlkampf werden und zwar im klassischen Sinn. Und den haben die bürgerlichen Kräfte in allen Parteien immer sehr reaktiv geführt. Die Angreifer waren zumeist diejenigen, die in einem wie auch immer gearteten Sozialismus mit eingebauter moralischer Überlegenheit den Systemwandel propagierten, wobei sie sich darauf beschränkten lautstark zu agitieren, was alles abzuschaffen sei, ohne die konstruktive Alternative zu liefern. In den fragilen globalisierten Zeiten ist es an der Zeit, dass die bürgerlichen Kräfte und die Kräfte, die für die freie soziale Marktwirtschaft mit menschlichem Antlitz eintreten, das Heft in die Hand nehmen und selber den Diskurs bestimmen.

Der Kapitalismus hat zweifelsfrei seine spezifischen Gesetzmäßigkeiten Armut zu produzieren und diese Armut gilt es zu bekämpfen. Aber der Kommunismus produziert eine Armut, die nicht bekämpfbar ist, von seinen immanenten antidemokratischen und totalitären und ideologisch verblendeten Strukturen abgesehen.

Dieser mit einem Augenzwinkern zu lesende Bericht wurde von der Tochter von Ulrike Meinhof geschrieben und ist auf Welt-Online hier zu finden:

http://www.welt.de/debatte/weblogs/Sex- ... -Aldi.html
Interessierter
 

Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Sirius » 30. Oktober 2011, 12:17

Larissa hat geschrieben:
Zu Deiner Aussage: Blut an den Haenden, fuege ich also noch etwas ein. Hauen wir uns ein paar blutige Fakten um die Ohren.

60 Millionen insgesamt im 2. Weltkrieg: Faschismus

20 Millionen Tote durch Stalin, Kommunismus

30 Millionen Tote durch Mao tseTung, Kommunismus

17 Millionen Tote, Britische Kolonalisierung Indiens

37 Millionen Tote durch Sklavenhandel ueber den Atlantik

21 Millionen Ureinwohner Amerikas, die bis auf einen letzten Rest dezimiert worden sind und heute noch teilweise in erbaermlichen Verhaeltnissen leben

also ohne auf andere 'unwesentliche' Schlachten einzugehen, sind wir bei 135:50 Millionen.
So nur bei jeder Gelegenheit weiter reden von 'Kommunisten, die Blut an den Haenden haben'. Bitteschoen, und wenn, dann nenne ich das allerdings ganz einfach realitaetsfremd.

Ich zitiere das, was ich in einem meiner unwichtigen Werke geschrieben habe ueber Kapitalisten und Kommunisten:


Wenn Du Zahlenangaben suchst, dann ist die folgende Liste wohl die beste, die es im Internet gibt. Sie enthält hunderte von Quellenangaben von Wissenschaftlern/Historikern über zahlreiche Konflikte. Die erste Zahl in dem jeweiligen schwarzen Feld entspricht dabei dem Mittelwert (Median) der Historikerangaben.

http://necrometrics.com/20c5m.htm

Larissa hat geschrieben:60 Millionen insgesamt im 2. Weltkrieg: Faschismus


Wenn man eine "Opfer-Bilanz" aufstellt, muss , man sich erst einmal über die verwendeten Begriffe klar werden - "Faschismus", "Sozialismus", "Kommunismus", "Kapitalismus". Zum Beispiel wird das japanische Kaiserreich (in der Zeit 1926-1945) von der Mehrzahl der Wissenschaftler/Historiker nicht als faschistisch angesehen, da "wesentliche Elemente des Faschismus, wie einer Einheits- oder Massenpartei oder eines „Führers“ fehlten".
http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus ... .931945.29

Ursprünglich bezeichnete der Begriff "Faschismus" nur die italienische politische Bewegung, wurde aber später von sozialistischer Seite aus auch auf die NSDAP ausgedehnt,um den Begriff "Nationalsozialisten" zu vermeiden. Übrigens war es bis zum Röhm-Putsch gar nicht völlig sicher, welchen Weg die NSDAP beschreitet, also mehr nationalistisch oder mehr sozialistisch. Röhm selbst war nämlich radikaler "Antikapitalist" und hatte auch die Enteignung und Verstaatlichung von Unternehmen erwogen.

Seine politische Einstellung blieb radikal antikapitalistisch und revolutionär. Für ihn gab es kein Arrangement mit für seine Begriffe korrupten Mächten wie der Großindustrie oder der Reichswehr.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_R%C3 ... _die_NSDAP


Was die Kriegstoten betrifft, hatte ich schon vor Kurzem darauf hingewiesen, dass bei manchen Zahlenangaben die Zahl der Toten des zweiten Weltkriegs auch Millionen Opfer stalinistischer "Säuberungen" und Demozide enthalten - die z.T. auch schon vor dem Krieg begonnen hatten.

Larissa hat geschrieben:20 Millionen Tote durch Stalin, Kommunismus


Diese Zahl stimmt, sie ist am realistischsten, da sie dem Median verschiedener Historikerangaben entspricht:
http://necrometrics.com/20c5m.htm#Stalin

Larissa hat geschrieben:30 Millionen Tote durch Mao tseTung, Kommunismus


zu niedrig, 40 Millionen:
http://necrometrics.com/20c5m.htm#Mao

Dann fehlt in Deiner Liste Lenin (9 Millionen):
http://necrometrics.com/20c5m.htm#RCW

Und es fehlen noch zahlreiche andere Personen und Staaten, wie Pol Pot in Kambodscha, Korea, Vietnam, Afghanistan u.s.w. Die will ich jetzt aber nicht alle aufführen, die kann sich aus der Liste jeder selbst heraussuchen.

Wem rechnest Du die Opfer in Indien, des Sklavenhandels und in Amerika zu? Dem "Kapitalismus"? Das kann man durchaus so sehen - allerdings in einer Zeispanne von 400 Jahren versus 70 Jahren beim Sozialismus/Kommunismus. Davon abgesehen, verschwinden durch den Verweis auf die Opfer anderer Ideologien/Konflikte die Opfer des Sozialismus/Kommunismus?
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon dein1945 » 30. Oktober 2011, 13:48

http://www.morgenpost.de/politik/inland ... hland.html

http://www.dksb.de/content/showpage.asp ... =459&tpl=0

http://www.tojanata.de/html/hunger.html
Ich nehme an, meine Links werden nicht gelesen, stelle trotzdem nochmals ein, wenigstens dann den dritten Link - zum Nachdenken - lesen.
[/quote][/quote]

@Larissa,

wird schon gelesen, nur beim letzten mal beachten wann geschrieben, also "ASBACH" um nicht zu sagen "URALT" [peinlich]
Man(n) muß wissen wenn Schluß ist !
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Larissa » 30. Oktober 2011, 16:37

Zusammenfassend: Ausfuehrungen zu Gagarin, hier meine Eingabe zu einer Frage um Valentina, heisst es jetzt, das muss man nicht wissen. Nun gut, muss man nicht.
Wenn man allerdings Dinge weiss und sich darueber unterhaelt, oder dazu beitraegt, dann wird es doch dem Thread gerecht. So dachte ich mir und so ist es ueblich in den Foren. Mit der netten Bemerkung, muss man doch nicht wissen, ist wohl jedes weitere Wort ueberfluessig, in diesem Sinne entziehe ich mich allem hier und versuche kurz zu halten"

Und im Uebrigen, ja Kalifornien. Lach nur, der Amerikaner wird es verstehen. Kalifornien ist ganz klar der liberalste und freieste Staat in den USA. Hier im tiefen Sueden sagen wir deshalb spasseshalber, dass Kalifornien nicht zur USA gehoert. Vielleicht moechte das auch einer abstreiten.
Muss man nicht wissen.

Zu meinem Fuehrerschein daaaaaaaaaa natuerlich wissen die, dass ich einen Fuehrerschein habe!!!!!!! auch wenn seit Jahren nicht die neueste Version ausgedruckt ist!
Muss man nicht wissen.

Ergebe ich mich doch vollkommen. Es lohnt sich nicht mehr. Dass es Kinderarmut und auch Hunger gibt in Deutschland ist voellig unwichtig. Es ist nur darum, weil Mutti und Vati so viel trinken und Zigaretten rauchen. Muss Mann/Frau nicht wissen.
Ich habe mir etwas anderes in diesem Forum vorgestellt. Das ist wie von Hyaenen zerrissen werden.
Selbstverstaendlich stimmen Eure zahlen, alles was Ihr schreibt entspricht vollkommen der Wahrheit. Meine Unwissenheit ist deshalb absolut nicht hoffaehig. Ich entziehe mich dem 'Gespraech' und bitte die Admins meine Wenigkeit ganz zu loeschen. Danke und gruesse alle.
Larissa
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon SkinnyTrucky » 30. Oktober 2011, 18:39

Larissa hat geschrieben:Ich entziehe mich dem 'Gespraech' und bitte die Admins meine Wenigkeit ganz zu loeschen. Danke und gruesse alle.


schade.... [frown]

Greetz back...

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