Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon Merkur » 20. Januar 2011, 17:45

Unter einem hauptamtlichen Mitarbeiter verstehe ich einen Berufssoldaten des MfS. SaZ/UaZ, die lediglich ihren Wehrdienst leisteten, betrachte ich nicht als hauptamtliche Mitarbeiter. Jeder, der seinen Wehrdienst beim WR F. Dzierzynski ableistete, wusste von Anbeginn an, zu welchem Ministerium das WR gehörte.
Aber das wissen die Journalisten doch ganz genau und darum geht es ja auch nicht. Wichtig in der derzeit geführten Debatte war es, jemanden aus dem direkten Umfeld von G. L. zu finden, der beim MfS war/mit dem MfS in Verbindung stand. Und dazu hat man sich einen kleinen Unteroffizier, der bei Tag und Nacht Wache vor irgendwelchen Objekten stand, mit drei Jahren Dienstzeit, die lange vor 1989 zu Ende waren, rausgepickt. Einfach nur lächerlich !
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon augenzeuge » 22. Januar 2011, 00:20

Die Kommunismus-Thesen von Linken-Chefin Lötzsch haben im Bundestag eine heftige Debatte ausgelöst.

Highlights:

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) warf Lötzsch "Geschichtsvergessenheit" sowie Ignoranz "gegenüber den Opfern des kommunistischen Großversuchs" vor. "Das ist beschämend, das ist verletzend, das ist skandalös", sagte der ostdeutsche Politiker.

Der Grünen-Abgeordnete Wolfgang Wieland sagte mit Blick auf Lötzsch und die Debatte um den Lebensstil von ihrem Co-Vorsitzenden Klaus Ernst: "Sie stellt sich hin und weist auf die vielen Wege zum Kommunismus hin, und er weiß darauf nicht, auf welchem er mit seinem Porsche voranfahren will." Er rief der Linken zu: "Das ist Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht auf geistigem Mindestregelsatz, die sie sich als Vorsitzende ausgesucht haben."

Linken-Chef Ernst hatte die Bundestagsdebatte bereits kritisiert, bevor sie begonnen hatte. Die Linke sei keine kommunistische Partei. Die Gefahr, "dass wir in der Bundesrepublik Deutschland ein kommunistisches System errichtet bekommen (…), ist noch geringer, als dass Hertha BSC deutscher Fußballmeister wird".

AZ:Jetzt bin ich ich beruhigt....wegen der Aussage zu Hertha natürlich...was dachtet ihr denn?
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon Thomas 1948 » 22. Januar 2011, 11:36

ich denke darüber etwas anders.
Finde das was, die Linke, sagt und denkt viel besser als andere die in der Wendezeit gleich zum Klassenfeind, den sie jahrelang bekämpft haben, übergelaufen sind.
jeder weiß doch das dort viele ehemaligen Genossen sind, sollen sie doch weiter träumen. Für mich ist der Kommunismus eine Utopie, ein Märchen was nie eintreten kann und wird. [laugh]
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon manudave » 22. Januar 2011, 12:57

Stimme dir schon irgendwie zu, Thomas - aber wir haben als Kinder gelernt, dass einen Märchen eben nur ein Märchen ist und wenn heute noch Einige an solche glauben...oje... [shocked]
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Re: Die Linke neigt zum Kommunismus...

Beitragvon augenzeuge » 22. Januar 2011, 14:57

Umfrage....



AZ
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Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon karl143 » 20. August 2011, 09:30

Ausgerechnet am Erinnerungstag zum Mauerbau schickt die Partei "Die Linke" einen Brief an Cubas Altherrscher Fidel Castro. Der Brief zeigt eigentlich, was die Partei von Menschenrechten und realer Politik hält. In Cuba herrschen aufgrund der jahrzehntelangen kommunistischen Herrschaft immer noch Armut und Elend. Es besteht ein Sanierungsrückstand in den Städten, vergleichbar mit der DDR 1989, nichts von alledem wird von Gesine Lötzsch und Klaus Ernst angemahnt. Stattdessen Phrasen wie >. Kuba war und ist auf diese Weise Beispiel und Orientierungs¬punkt für viele Völker der Welt. (...)< . Ja welche Völker der Welt nehmen sich dies Land denn heute noch zur Orientierung ? Stattdessen wird die Blockade der USA hervorgehoben. Jedem Land steht es frei, Handelswege zu blockieren, auch wenn es nicht die feine Art ist. Als letztes Mittel allerdings ist dies im Fall des Verhältnisses USA - Kuba wohl verständlich und nachvollziehbar.

Der ganze Text, der so klingt, als hätte Erich ihn noch verfasst hier:

Lieber Genosse Fidel Castro,
im Namen der Partei DIE LINKE übermitteln wir Dir anlässlich Deines 85. Geburtstages unsere herzlichsten Glückwünsche.
Du kannst voller Stolz auf ein kampferfülltes Leben und erfolgreiches Wirken an der Spitze der kubanischen Revolution zurückblicken. Die Errungenschaften des sozialistischen Kuba mit seiner Beispielwirkung für so viele Völker der Welt werden immer und zuerst mit Deinem Namen verbunden sein. Unter Deiner Führung hat es Kuba verstanden, für mehr als fünf Jahrzehnte dem Druck und der Blockade der USA zu widerstehen, an seinen Idealen festzuhalten und eine neue gesellschaftliche Entwicklung einzuleiten, die dem kubanischen Volk für Lateinamerika beispiellose soziale Errungenschaften in Bildung, Wissenschaft und Kultur, im Gesundheitswesen und Sport und in vielen weiteren Bereichen gebracht hat. Kuba war und ist auf diese Weise Beispiel und Orientierungspunkt für viele Völker der Welt. (...)
Lieber Genosse Fidel Castro, anlässlich Deines Geburtstages wünschen wir Dir beste Gesundheit, Schaffenskraft und schöpferische Energie für Deine weitere Arbeit. Zugleich versichern wir Dir unsere unverbrüchliche Freundschaft und Solidarität mit dem kubanischen Volk. Wir werden auch in Zukunft die Entwicklung in Kuba aufmerksam und voller Sympathie verfolgen und nach Kräften dazu beitragen, dass das kubanische Volk frei und ohne Druck von außen über seine Entwicklung selbst entscheiden kann.

Mit solidarischen Grüßen
Gesine Lötzsch
Klaus Ernst


Die Beiden könnten mMn doch mal ein mehrjähriges Praktikum beim Großen Führer auf Kuba machen. Hätte sicher für alle Vorteile [flash]
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon S51 » 20. August 2011, 12:44

Na ja, für Armut und Elend ist gerade der Hinterhof der USA auch nicht eben unbekannt. Ganz ohne Kommunismus, eher im Gegenteil. Es hat hier denn wohl weniger seine Ursachen in der gegenwärtigen Herrschaftsform als in geschichtlichen und eben wirtschaftlichen Besonderheiten.
Woran die Staaten mit ihrer aktenkundiger Unterstützung für gewisse kriminelle auch mafiöse Strukturen, brutale Diktaturen und wenig zimperliche Terrorgruppen durchaus einen gewissen Anteil haben.
Gerade Lateinamerika bietet da dermaßen viele peinliche (und blutige) "Tretminen", dass man mit einem derartigen Urteil doch vorsichtig sein sollte.

Die Linke sucht eben wieder Anschluß an ihre politische Umgebung. Weg von Realpolitik, hin zu allem, was man sich so wünscht. So viel gibt es da jedoch nicht mehr. Ob Castro angesichts seiner sachten politischen Neuausrichtungen da der richtige Partner sein wird? Dies auch so sieht? Er strebt offensichtlich eher eine am chinesischen Weg orientierte Realpolitik an.
Unsere Linke jedoch, vertreten durch Fr. Lötsch und Hr. Ernst verzieht sich mehr und mehr in eine möglichst weltfremde Ebene, wo man durch die Wirklichkeit nicht mehr unnötig gestört wird. Da ist nicht mehr viel spürbar von praktischer Politik für die Bürger. Nur wünschdirwas ist angesagt. Entsprechend werden die Folgen sein.
Dieser Brief ist so aussagekräftig wie eine Gratulation des amerikanischen Außenministeriums an den saudischen König oder an Somoza zu dessen Zeiten. Da wird auch nur betont, was man gemeinsam zu haben glaubt und dies so blumig verpackt wie möglich. Alles andere fällt hinten runter, wird nicht unnötig erwähnt. Es gäbe so einiges...
S51
 

Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Harsberg » 21. August 2011, 10:22

Das ich nicht lache - Linke sucht eben wieder Anschluss an ihre politische Umgebung, die 2 die da die Spitze bilden sind sich doch selbst nicht einig.

Und hier ist von Kuba die Rede und nicht von den USA oder Lateinamerika, und der Linken und ihr Verhältnis zur Realität, bitte bleibe beim Thema.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Danny_1000 » 21. August 2011, 13:02

@Karl, dass du DIE LINKE nicht sonderlich magst, hat bestimmt auch der letzte User hier mitbekommen. Das Glückwunschschreiben..... na ja, S51 hat das schon recht !

Dass DIE LINKE in manchen Fragen aber scheinbar doch Realitätssin besitzt, zeigt der folgende Artikel.

Zitat:“ „Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat“ Zitatende

Mit dieser Headline titelt der Herausgeber der FAZ am 15.08.2011, und nicht nur der !
Hier der ganze, lesenswerte Artikel.!
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon karl143 » 21. August 2011, 13:40

@ Danny,
mit deiner Einschätzung von meinem Verhältnis zu dieser Partei hast du sicherlich Recht. Um keine falschen Zitate rüberzubringen dachte ich mir, es ist wirklich am besten, den Brief so hier einzustellen. Mittlerweile hat die Linke ja nun auch Schelte von anderen Parteien einstecken müssen. Unzweifelhaft hat Castro über Jahrzehnte hinweg menschenrechtsverletzungen begangen, das Volk lebt in Armut, Arzneien müssen sich Patienten auf dem Schwarzmarkt über den Umweg USA besorgen. Die Parteigenossen leben hingegen, wie so in einer Diktatur üblich in gewohntem Luxus. Und wenn dann noch eine deutsche Partei, die im Bundestag vertreten ist, gerade am 13.8. solche Sätze schreibt, ist das mehr als peinlich. Ich erinner dich mal daran, seit wieviel Jahren diese Gruppierung nun schon versucht, sich ein Parteiprogramm zu geben. Nicht nur das, auch viele andere Absonderlichkeiten machen sie für viele unwählbar.

Zu deinem Link: Es ist ja nicht so, dass das Finanzsystem der Welt nur von der Linken kritisiert wird. Es gibt auch noch Parteien wie SPD und Grüne. Auch diese sehen das Ganze sehr kritisch. Da ist eine Partei wie die Linke, die schon bewiesen hat, keine Verantwortung tragen zu wollen oder zu können (Gisy als Senator in Berlin !) doch wohl diejenige, auf welche man am wenigsten hört. Die Linke vertritt mMn nicht Links sonder den realen Sozialismus bzw. Kommunismus. Siehe die unwidersprochenen Äußerungen von höheren Parteimitgliedern über SED, Stasi und Mauer. Bei diesen Themen hat die Partei Kompetenz ! Die sollte sie in ihren eigenen Reihen erstmal nutzen.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 28. August 2011, 09:45

Harsberg hat geschrieben:Das ich nicht lache - Linke sucht eben wieder Anschluss an ihre politische Umgebung, die 2 die da die Spitze bilden sind sich doch selbst nicht einig.

Und hier ist von Kuba die Rede und nicht von den USA oder Lateinamerika, und der Linken und ihr Verhältnis zur Realität, bitte bleibe beim Thema.


Richtig Harsberg!

Was haben Kuba und die Linke gemeinsam? Beide haben keinen Plan für die Zukunft, der von einer Mehrheit getragen wird. Was Kuba betrifft, es ist traurig anzusehen, wie das Volk jedes Jahr immer ärmer wird....wie die kleinen Errungenschaften des soz. Epoche immer mehr zur Last werden, aber es ist noch ärmlicher, die Schuld dafür allein bei den USA zu suchen.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 29. August 2011, 07:43

Ganz neue Worte von Gregor Gysi:

"Nur ein paar wenige Gestrige und Vorgestrige halten den Mauerbau für alternativlos. Ich kenne die Argumente für den Mauerbau. Aber sie überzeugen mich nicht. Erst recht geben sie keinen Grund, auf Menschen zu schießen."

Als ob das nicht schon genug Ärger bringen könnte, fordert er auch noch einen Anzeigenstopp in der Jungen Welt. Für 28 Jahre Mauer hatte sich das Blatt in seiner Ausgabe vom 13. August bedankt. Was dazu wohl der alte IM und aktuelle Chefredakteur der JW, Schölzel" sagt?
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Techniker » 31. August 2011, 16:10

In Cuba herrschen aufgrund der jahrzehntelangen kommunistischen Herrschaft immer noch Armut und Elend. . Ja welche Völker der Welt nehmen sich dies Land denn heute noch zur Orientierung ? Stattdessen wird die Blockade der USA hervorgehoben. Jedem Land steht es frei, Handelswege zu blockieren, auch wenn es nicht die feine Art ist. Als letztes Mittel allerdings ist dies im Fall des Verhältnisses USA - Kuba wohl verständlich und nachvollziehbar.

So richtig klar ist es mir nicht, wieso dass Verhältnis Kuba-USA verständlich und nachvollziehbar ist.
Ich erkläre mal meine Sicht auf die Dinge dort:
Dort herrschte ein Diktator, der, ähnlich wie auf Haiti der Duvalier-Clan nur eines im Kopf hatte, seine Herrschaft zu sichern und dabei vor jeglichem Terror nicht zurückschreckte.
Nun hätte man ja glauben sollen, dass die USA als Hort der Freiheit solche Leute in keiner Weise unterstützen würde, ähnlich, wie sie das heute mit Libyen und Syrien tun.
Da dass offensichtlich nicht geschah, namen die Leute um Castro die Dinge selbst in die Hand. Und nun (und seitdem) führt die USA einen erbitterten Wirtschaftskrieg gegen dieses kleine Land, unterstützte (und finanzierte?) sogar eine militärische Aggression, die in der Schweinebucht (symbolischer Name!) ihr Ende fand, bevor sie überhaupt begann. Das war übrigens im gleichen Jahr, in dem die DDR die Grenze zu Westdeutschland dicht machte.
Mit dem Zusammenbruch des soz. Lagers wurde die Situation naturgemäss noch schwieriger. Alleine, dass es Cuba heute noch gibt, zeigt meiner Ansicht nach, dass der Rückhalt der Führung in der Bevölkerung sehr gross sein muss.
Techniker
 

Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 31. August 2011, 18:43

Techniker hat geschrieben:Alleine, dass es Cuba heute noch gibt, zeigt meiner Ansicht nach, dass der Rückhalt der Führung in der Bevölkerung sehr gross sein muss.


Das hat sicher andere Gründe. Allein das Bestehen eines Staates sagt gar nichts über den Rückhalt durch das Volk aus. Siehe u.a. Nordkorea.

Oder denkst du, das Volk findet es klasse, das es keine Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Informationsfreiheit und Reisefreiheit hat? Ist dir bekannt, dass man in Kuba ohne jedes Vorliegen einer Straftat zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt werden kann?

Natürlich hat Kuba das beste Gesundheitssystem Lateinamerikas. Noch. Aber was passiert da? Die Ärzte werden ins Ausland geschickt, um Devisen reinzuholen, dem Volk fehlen sie. Dafür hat das Volk sicher Verständnis, oder?
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Edelknabe » 31. August 2011, 19:21

Mensch Jörg, die Kubaner haben einfach eine andere Mentalität wie du penibler auf deine ganz persönliche Freiheit versessener Deutscher mit deinem manischen Drang nach Versammlungsfreiheit und der paranoiden Idee der Informationsfreiheit dazu die es doch eigentlich gar nicht gibt.
Wenn das einmal in dein kleinbürgerliches Hirn ...he, sieh den Satz locker, also wenn das Einzug halten würde, dann sieht das mit dem Kuba und dem Sozialismus schon viel unkomplizierter aus.

Rainer-Maria und oh Gott ne, ich glaube deine Stabülehrerin damals bekam schon leichte Magenschmerzen, wenn sie den kleinen "Jörg Obernörgler und alles in Fragesteller" in der Bank sitzen sah.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 31. August 2011, 21:05

Mensch Rainer, frag doch mal dein Rotweinglas, ob Kubaner so locker ins Internet können....und dir ne Antwort darauf geben können, aber die wollen das sicher nicht, haben ja ne andere Mentalität. [flash]
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon karl143 » 31. August 2011, 21:47

Unbestritten mag ja sein, das Kuba in Südamerika die beste ärztliche Versorgung hat. Nur Freiheit und einigermaßen Wohlstand sieht anders aus. Auf Kuba herrscht generell ein Mangel an bestimmten Medikamenten. Krebsmedikamente sind nur über Verwandte oder Hilfsorganisationen in den USA zu bekommen. Eine freie und unabhängige Presse sowie andere Medien fehlen. Das fällt den Menschen vielleicht garnicht auf, unter den Diktatoren vor Castro war es sicher auch nicht besser. Was aber in Dokumentationen über das Land immer wieder rüberkommt, ist der Zustand der Infrastruktur. Ob Straßen, Häuser, Telefon - zu Teil Anlagen und ein Zustand wie vor 50 Jahren. Das erinnert schon stark an die DDR, wo auch ganze Straßenzüge verfielen. Sicher, auf Kuba verhungert keiner, aber wenn ich sehe, das ein Fischer noch mit 85 Jahren mit Hilfe eines Schlauches von einem LKW Reifen fischt, weil er von seiner Rente nicht überleben kann, ist das aber auch kein humaner Sozialismus.

Und warum wird immer der Boykott durch die USA als Begründung für das alles angegeben. Die USA sind nun mal nicht mit diesem Land befreundet. Dafür hatte Kuba bis zum Zusammenbruch der UdSSR dieses Land. Warum hat die SU, bzw. der ganze kommunistische Staatenblock nicht entsprechend geholfen. Das Argument mit dem Boykott zählt für mich nicht.
karl143
 

Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Interessierter » 1. September 2011, 08:39

Ein merkwürdiges Schauspiel präsentiert die Linke dem Publikum in diesen Tagen. Die Wirklichkeit ist wie gemacht für rote Propaganda. Die Marktwirtschaft befindet sich auf der Intensivstation, die Börsenkurse fallen ins Bodenlose und in London brennen die Häuser.
Und die dunkelroten Genossen?
Eine Minderheit aus Wirrköpfen, Nostalgikern und Ideologen bestimmt die Agenda.
Die Partei streitet über ihre Haltung zu Israel, über " Pfade zum Kommunismus ", über Fidel Castro und den Mauerbau. Ex Parteichef Lothar Bisky sieht " Ideologie - Ajatollahs " in den eigenen Reihen am Werk.
Doch die Reformer, die sogenannten Bartschisten, wagen den Aufstand nicht, obwohl sie in der Mehrheit sind.

Das nur ein kurzer Auszug aus Spiegel Nr. 35 ( letzte Ausgabe ) unter dem Titel: " Mutlose Bartschisten " .
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon karl143 » 1. September 2011, 08:55

Das ist auch das eigentlich Problem dieser Partei und der Glücksfall für all jene, die ihr nicht mit Sympathie begegnen. Man muß nur an die letzten Jahre denken. Hohe Arbeitslosenzahlen usw, Eigentlich der Grund für die Linke Gas zu geben um davon zu provitieren. Haben sie daraus Nutzen gezogen. Nein, sogar die Grünen haben sie in diesem Bereich an Akzeptanz überholt. Die Linke ist ein Samelsurium von Protestlern, aber im eigentlichen Sinne keine Partei. Selbsterstrittene Entscheidungen, wie zum B. die Doppelspitze behindern die eigene Partei. Die Parteispitze ist dermaßen schlecht besetzt, wie es kein zweites Mal der Fall ist. Und weder Lötzsch noch Ernst sind die Leute, welche den Wähler vom Hocker reissen.
karl143
 

Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Icke46 » 1. September 2011, 09:26

karl143 hat geschrieben: Und weder Lötzsch noch Ernst sind die Leute, welche den Wähler vom Hocker reissen.


Nur mal so in den Raum gestellt: In welcher Partei gibt es denn überhaupt noch Leute, die die Wähler vom Hocker reissen? Das sind sicher nicht mehr viele, mir würden jetzt auf Schnelle nur Trittin von den Grünen einfallen und Gysi von der Linkspartei. Frau Merkel soll bei Veranstaltungen gut zur Therapie von Einschlafstörungen sein, der FDP-Vorsitzende und Bundeswirtschaftsminister Rösler sprach letztens im Kommunalwahlkampf auf öffentlichem Platz vor 100 Zuhörern, davon ein Drittel Parteimitglieder [grins] .

Waren das noch Zeiten, als die Leute in Massen zu Franz-Josef Strauß gepilgert sind, um sich zu überzeugen, dass man ihn nicht wählen kann [laugh] . Ich spreche hier natürlich von der Gegend nördlich des Weisswurstäquators, wo FJS die grösste Wahlkampfkanone der SPD war. [laugh]

Gruss

icke
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon karl143 » 1. September 2011, 10:20

icke46 hat geschrieben:
karl143 hat geschrieben: Und weder Lötzsch noch Ernst sind die Leute, welche den Wähler vom Hocker reissen.


Nur mal so in den Raum gestellt: In welcher Partei gibt es denn überhaupt noch Leute, die die Wähler vom Hocker reissen? Das sind sicher nicht mehr viele, mir würden jetzt auf Schnelle nur Trittin von den Grünen einfallen und Gysi von der Linkspartei. Frau Merkel soll bei Veranstaltungen gut zur Therapie von Einschlafstörungen sein, der FDP-Vorsitzende und Bundeswirtschaftsminister Rösler sprach letztens im Kommunalwahlkampf auf öffentlichem Platz vor 100 Zuhörern, davon ein Drittel Parteimitglieder [grins] .

Waren das noch Zeiten, als die Leute in Massen zu Franz-Josef Strauß gepilgert sind, um sich zu überzeugen, dass man ihn nicht wählen kann [laugh] . Ich spreche hier natürlich von der Gegend nördlich des Weisswurstäquators, wo FJS die grösste Wahlkampfkanone der SPD war. [laugh]

Gruss

icke


Hallo Icke,
da hast du Recht. Kein anderer hat so polarisiert wie er. Ich war auf Seiten der Staatsmacht bei den gewaltätigen Ausschreitungen anläßlich seines Wahlkampfauftrittes in Bremen in 1980 dabei. Wenn ich nicht dienstlich dagewesen wäre, wäre ich als Privatperson hingefahren. Aber zu den Politiker die noch Leute von den Sitzen reissen zähle ich noch Per Steinbrück. Viele sehen in ihm den nächsten Kanzlerkandidaten. Bei der CDU sieht es außer Merkel schlecht mit geeigneten Kandidaten aus. Sie hat ja alle, die ihr unbequem waren irgendwie abgesägt oder befördert. Jürgen Trittin habe ich mehrmals bei Auftritten gesehen. Er kann reden, weiß was er sagen muß, damit die Leute mitgehen, und ist scharfzüngig. Sowas lieben die Zuhörer. Naja, die Grünen muß man bei mir nicht erst gutreden ..... [hallo]
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Interessierter » 1. September 2011, 15:52

Die schönsten und unvergeßlichen " Redeschlachten " fanden immer zwischen Strauß und Wehner statt.

Naja, die Grünen muß man bei mir nicht erst gutreden ..... dafür sage ich: [bravo] [bravo]
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon karl143 » 1. September 2011, 18:05

Hier mal Wehner und Strauß im Bundestag. Kopf-ab-Dregger tritt auch auf. Was mir aufgefallen ist, Stoiber seine Kulterklärung wie man zum Münchener Flughafen kommt, war nicht die erste Satire der CSU. Achtet mal auf den ersten Auftritt von Strauß und seiner Erklärung, wie hoch der Schuldenberg ist. [flash]


karl143
 

Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Huf » 1. September 2011, 20:50

Mensch, Karl-Heinz, das waren noch Zeiten, oder? [shocked]

VG Huf [hallo]
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon manudave » 3. September 2011, 07:07

Steinbrück?
Hört sich alles gut an, was er raus posaunt... Steinbrück, derzeit natürlich nicht in der Verantwortung, kann fordern, was er möchte: einen Schuldenerlass für Griechenland, einen Marshall-Plan für die gefährdeten Südländer, eine spürbare Beteiligung der Banken - umsetzen muss er davon nichts.

Im Gegensatz zu Linken haben zweifellos die endlosen Querelen in der schwarz-gelben Koalition über die Euro-Rettung ihm in die Hände gespielt.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon manudave » 4. September 2011, 07:55

Das Ex-Politbüro-Mitglied der SED Günter Schabowski warnt in einem Interview scharf vor der umbenannten SED, die sich heute Linkspartei nennt. Das Sagen hätten weiterhin die alten SED-Funktionäre.

Die Linkspartei fordere mit dem Satz "Freiheit durch Sozialismus" nichts anderes, als die alte Diktatur des Proletariats wie zu ihrer DDR-Zeit. Schabowski sagte außerdem, dass die Linkspartei ideologisch verblendet sei.

Die Linkspartei fordere weiterhin eine Diktatur, wie man am Vereinigungsparteitag sehen könne. Schabowski zeigte sich im Interview erzürnt darüber, dass die alten Kader sich als "Sprecher der Ostdeutschen" sehen würden.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Edelknabe » 4. September 2011, 09:29

Günter Schabowski, war das nicht dieser unselige Mensch mit dem verdammten Zettel? Mit seinem Gestotter da am 9.November 1989, wenn ich mit dem Tag nicht ganz falsch liege?
Und dann brach der Damm ...oder besser, man könnte heute den "Faust ", der II. Teil mit Fausts Vision Ausschnittsweise zitieren und etwas leicht dazu umschreiben. Ich versuche es hiermit einmal in Eigendichtung, der alte Goethe möge mir verzeihen.

Da rase draußen Flut bis auf zum Rand
Und wie sie nascht, gewaltsam einzuschießen,
und der Gemeindrang eilte doch ...die Grenze aufzuschließen
Ja, war ich denn ein Tor und war es wirklich der
Weisheit letzter Schluss?
Denn nur der verdient sich Freiheit wie das Leben
der sich anschließend von denen drüben nicht belehren lassen muss
Und so verbringt....

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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 4. September 2011, 10:44

Ich weiß gar nicht warum man Schabowski immer noch die Schuld gibt? Schuld an der Sache ist die Organisation der Übermittlung dieser Nachricht durch das Politbüro bzw. die den Gesetzentwurf und den Zettel schreibenden MfS-und MdI-Verantwortlichen. Das dieser unvollständige Wortgruppen enthielt anstatt klare Anweisungen, kann Schabowski nicht angelastet werden.
Bevor überhaupt Schabowski etwas sagen konnte, hätten die Verantwortlichen der GÜST informiert werden müssen.

Der Überbringer oder der Bote der Nachricht ist nicht der "Böse", aber das hat man schon früher oft nicht verstanden.
AZ
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Nostalgiker » 4. September 2011, 12:11

@manudave,

von wann ist denn das von Dir erwähnte Interview mit Schabowsky und kann es irgendwo nachgelesen werden?

Gruß
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Interessierter » 4. September 2011, 12:52

Das sagte Schabowski auch noch im August dieses Jahres über die " Linke " .

http://www.unzensuriert.at/content/0052 ... als-Gefahr
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