Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Nostalgiker » 30. Oktober 2011, 19:24

es ist nicht "schade", es ist die logische Konsequenz sich der Intoleranz und unwissender Rechthaberei von einigen Mitgliedern hier nicht mehr auszusetzen. Wobei diese Intoleranz und rechthaberisches Unwissen, inclusive einer gehörigen Portion teilweisen militanten Antikommunismus, eine unheilige Melange eingehen welche im allgemein Dummheit genannt wird.

Hier leben Forenmitglieder auf einer Insel der Glückseligkeit inmitten der BRD wo es die landesweiten Probleme wie Armut, Hunger, Arbeitslosigkeit selbstverständlich nicht gibt. Alle sind glücklich, zufrieden und prassen nur so im luxuriösen Überfluß.

Grundtenor der meisten Beiträge hier; im Osten sind es "Systemimmanente Nachwirkungen"; nach 22 Jahren. Da muß erstmal einer drauf kommen. Im Westen sind solche Erscheinungen selbstverständlich, wenn sie denn überhaupt auftreten, bedauerliche Einzelfälle die so überhaupt nichts mit dem System zu tun haben.
Ja, ja die ach so unabhängige freie Meinungsbildung die nie so uninformiert und dürftig war wie in den letzten Jahren.

Als besonderes "Schmankel" empfand ich die gedankenlose Übernahme des Klischees vom saufenden und kettenrauchenden Hartz IV Empfänger. Da haben die "unabhängigen" Medien, inklusive einiger Politiker ja wirklich ganze Arbeit geleistet um einem Großteil der ungebildeten Bevölkerung ein wirklich grandioses Bild ins kollektive Gedächtnis zu implantieren.

Ich hatte schonmal geschrieben das ich in diesem Forum eine sehr konservative, rechte Einstellung ausmachen kann. Als Grundtendenz der meisten Beiträge hier.
Das wurde von einem Admin natürlich vehement bestritten. Dies Tendenz gebe es nicht, wohl aber die Richtung so seine sinngemäße Antwort.
Dilettantisches Stammtischgeschwätz gehört an den Stammtisch, es sei denn dieses Forum zählt sich dazu und ist bemüht die geistige Tiefe bemerkenswert flach zu halten.

@Sirius, Du machst es Dir sehr einfach jeden durchgeknallten Diktator und das Land das er knechtete als Kommunistisch zu bezeichnen. Das ist einfach falsch.

Gruß
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Wosch » 30. Oktober 2011, 19:41

Larissa hat geschrieben:Selbstverstaendlich stimmen Eure zahlen, alles was Ihr schreibt entspricht vollkommen der Wahrheit. Meine Unwissenheit ist deshalb absolut nicht hoffaehig. Ich entziehe mich dem 'Gespraech' und bitte die Admins meine Wenigkeit ganz zu loeschen. Danke und gruesse alle.
Larissa



Hallo Maedel!
Eigentlich hatte ich Dich ja etwas belastungsfaehiger eingestuft, im Gegensatz zu Dir waere ich nie auf die Idee gekommen mich in dem alten Forum durch den eigenen Wunsch loeschen zu lassen. Im Gegenteil zu Dir hatte es mich nie gestoert wenn man mir von bestimmter Seite die Glaubwuerdigkeit nehmen wollte. Ich brauchte die kontraeren Ansichten meiner ideologischen Gegner. Nachdem man mich dort aber rausgeschmissen hatte weil man sich mit mir nicht mehr "rumaergern" wollte und lieber "unter sich" sein wollte (Nachdem dem wiederholten Draengen von den " Felixen" durch die "Pitti's" endlich nachgegeben wurde, schreiben sie ja wieder die "Felixe" im alten Forum und die Widerworte halten sich sich fuer sie gerade noch in ertraeglichen Grenzen) fuehle ich mich sehr wohl, ein Antrag zur Loeschung meiner Mitgliedschaft waere mir wie eine Kapilitation vorgekommen und diese Bloesse sollte man sich wegen Ansichten die man selbst fuer richtig haelt und nur weil meint sich damit nicht durchsetzen zu koennen nicht geben. In gewisser Weise wuerde ich das als "Schwaeche" bezeichnen, Du magst es anders sehen, ich wuerde jedenfalls wenn ich keinen Bock mehr haette, einfach die "Schn...e" halten, aber meine Mitgliedsschaft aufrecht erhalten.
In jedem Falle wuensche ich Dir alles Gute, egal wie Du Dich entscheiden wirst.
Schoenen Gruss aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Wosch » 30. Oktober 2011, 19:56

Nostalgiker hat geschrieben:es ist nicht "schade", es ist die logische Konsequenz sich der Intoleranz und unwissender Rechthaberei von einigen Mitgliedern hier nicht mehr auszusetzen. Wobei diese Intoleranz und rechthaberisches Unwissen, inclusive einer gehörigen Portion teilweisen militanten Antikommunismus, eine unheilige Melange eingehen welche im allgemein Dummheit genannt wird.

Hier leben Forenmitglieder auf einer Insel der Glückseligkeit inmitten der BRD wo es die landesweiten Probleme wie Armut, Hunger, Arbeitslosigkeit selbstverständlich nicht gibt. Alle sind glücklich, zufrieden und prassen nur so im luxuriösen Überfluß.

Grundtenor der meisten Beiträge hier; im Osten sind es "Systemimmanente Nachwirkungen"; nach 22 Jahren. Da muß erstmal einer drauf kommen. Im Westen sind solche Erscheinungen selbstverständlich, wenn sie denn überhaupt auftreten, bedauerliche Einzelfälle die so überhaupt nichts mit dem System zu tun haben.
Ja, ja die ach so unabhängige freie Meinungsbildung die nie so uninformiert und dürftig war wie in den letzten Jahren.

Als besonderes "Schmankel" empfand ich die gedankenlose Übernahme des Klischees vom saufenden und kettenrauchenden Hartz IV Empfänger. Da haben die "unabhängigen" Medien, inklusive einiger Politiker ja wirklich ganze Arbeit geleistet um einem Großteil der ungebildeten Bevölkerung ein wirklich grandioses Bild ins kollektive Gedächtnis zu implantieren.

Ich hatte schonmal geschrieben das ich in diesem Forum eine sehr konservative, rechte Einstellung ausmachen kann. Als Grundtendenz der meisten Beiträge hier.
Das wurde von einem Admin natürlich vehement bestritten. Dies Tendenz gebe es nicht, wohl aber die Richtung so seine sinngemäße Antwort.
Dilettantisches Stammtischgeschwätz gehört an den Stammtisch, es sei denn dieses Forum zählt sich dazu und ist bemüht die geistige Tiefe bemerkenswert flach zu halten.

@Sirius, Du machst es Dir sehr einfach jeden durchgeknallten Diktator und das Land das er knechtete als Kommunistisch zu bezeichnen. Das ist einfach falsch.

Gruß
Nostalgiker



Na Nostalgiker, Du bist auch nicht gerade die "Ausgeburt" von Toleranz. Man sollte mit solchen Vorwuerfen ruhig etwas vorsichtiger sein, wenn man selber im "Glashaus" sitzt.
Schoenen Gruss aus Kassel. [hallo]
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon turtle » 30. Oktober 2011, 19:58

Das der Sozialstaat Deutschland nicht mehr der Selbe ist wie vor der Vereinigung dürfte nicht nur mir aufgefallen sein. Die Gründe dafür hier alle niederzuschreiben oder zu analisieren dürfte recht umfangreich werden. Auch da wird es wie immer reichlich pro und kontra geben. Was wollen wir eigentlich unter Kinderarmut verstehen? Gebe ich diesen Begriff bei Google ein finde ich viel. Was ist es für mich persönlich, wie spezifisiere ich den Begriff? Wenn ich Suppenküchen sehe wo Kinder hingehen. oder wenn Kinder in die Schule ohne Pausenbrot kommen, kein Geld für Klassenfahrten da ist liegt es doch woran. Bei genügend Einkommen der Eltern würde es dieses Problem so nicht geben. Natürlich muss in Deutschland niemand hungern, und mit einem Vergleich aus der 3.Welt oder so manchem anderem Staat ist es nur bedingt vergleichbar. Aber trotz allen sind diese Kinder schon durch ihr soziales Umfeld im Nachteil. Viele kommen aus diesem Dilemma nicht wieder heraus.
Also Kinderarmut ist durchaus nicht zu ignorieren oder gar als abwegig hinzustellen, auch nicht in Deutschland. Unterhaltet Euch über dieses Thema ruhig einmal mit Mitarbeitern diverser Sozialen Einrichtungen.
Wer das mit der Kinderarmut so wie ich sieht, wird auch das Problem der Altersarmut sehen.
Ja so gesehen ist beides da! Beides nimmt auch Würde.
Gruß Peter(turtle)
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Interessierter » 30. Oktober 2011, 20:11

Zitat Nostalgiker
Ich bin nicht hier um Anderen zu gefallen.


Das gilt natürlich auch für andere User dieses Forums, denen Du es aber anscheinend nicht zugestehen kannst oder willst.
Mir gefallen Deine Ausführungen immer sehr gut. Besonders Dein letzter ach so sachlicher Beitrag.

[hallo] [shocked]
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Sirius » 30. Oktober 2011, 20:28

Nostalgiker hat geschrieben:@Sirius, Du machst es Dir sehr einfach jeden durchgeknallten Diktator und das Land das er knechtete als Kommunistisch zu bezeichnen. Das ist einfach falsch.

Gruß
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Diese Staaten, die dort herrschenden Parteien und deren Politiker haben sich doch selbst als "kommunistisch" bezeichnet, das habe ich mir doch nicht einfach so ausgedacht. Man kann es auch als die real existierende Form bezeichnen. Nicht umsonst gab es für diese Gesellschaftssysteme auch die Bezeichnung "real existierender Sozialismus/Kommunismus". Ob Lenin, Stalin, Mao, Pol Pot, die Kim´s in Nordkorea und andere nun alle "durchgeknallt" waren oder eiskalte, machtbesessene Politiker, die ihre Politik mit allen(!) Mitteln durchsetzen wollten, wäre auch noch zu diskutieren. Ich habe meine Zweifel, dass die alle durchgeknallt i.s. von geisteskrank waren.

Was nützt mir die schönste Theorie, wenn die Praxis anders aussieht? Das war beim Christentum auch nicht anders. Einerseits die Bibel, die zehn Gebote, das Gebot von Nächstenliebe und Vergebung und andererseits Inquisition, Hexenverbrennungen, Kreuzzüge, Kindesmissbrauch. Im Nachhinein zu sagen, das war kein echter Kommunismus, kein echtes Christentum, u.s.w. mag auf die Theorie bezogen stimmen, ändert aber nichts an der real existierenden Umsetzung dieser Theorie. Es ist aber auch eine Strategie, bei der es wohl darum geht, einen neuen Versuch wagen zu können. Nur wer kann garantieren, dass es das nächste mal nicht wieder so endet? Niemand! Der Mensch und die Machtbesessenheit derjenigen, die regieren, ändern sich doch nicht.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Edelknabe » 30. Oktober 2011, 21:36

Der Mensch Sirius, der braucht es und was er braucht, das muss er bekommen und wenns aber auch voll mit der Bratpfanne ist. Der Mensch war einfach noch nicht soweit für den Sozialismus und wenn ich ehrlich bin wird er auch nie soweit sein, wenn ich mir den Menschen heute so betrachte.
Und ehrlich, ich bin ein guter Beobachter und ich nehme mir bei jeder Gelegenheit auch die Zeit dazu. Dazu habe ich sogar meinen beruflichen Kram selbstbestimmt heruntergeschraubt bis auf das bestimmte Maß, das mich und die Meinen die Kohle gerade mal noch so ernährt. Sowas Blödes, seine Zeit mit viel zuviel Arbeit zu vergeuden und das Schöne im Leben dabei zu übersehen, also ich könnte mich heute noch...in den Hintern beisen.
Früher, da klingelte die Mark in meinen Augen....das ist lange vorbei und die Hobbys hinten angestellt, jetzt steht da der Mensch in dieser Gesellschaftsordnung und ich könnte mich jeden Tag neu beeumeln.
Aber genug von der Ironie und dem Herziehen oder Lustigmachen, das ist nämlich ne ganz ernsthafte Sache nicht das da Einer noch was völlig falsch versteht.
Ich glaube Interessierter war das einmal, der doch wirklich dachte, es gäbe oder besser gab im Sozialismus nur die "entwickelte sozial. Persönlichkeit?" Edel, moralisch und gut, noch dazu mit viel zuviel Gewissen.
Das zeigt mir heute, das die sozialistische Propaganda doch eher im Kopf des Westdeutschen auf fruchtbaren Boden fiel statt bei uns im Osten.

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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Larissa » 30. Oktober 2011, 21:50

@ Mara, wir sagen nicht adieu. Wenn ich in Deutschland weile, lebe ich uebrigens ganz nah an der hollaendischen Grenze an der Nordsee. Uebrigens meine Liebe, ich habe Deine Musik 'ausprobiert' bin ganz ueberrascht, finde ich cool, bin fuer alles offen. Also schoen Dich zu kennen.
http://www.youtube.com/watch?v=zRyQ-YqPuZc

@ Wosch, Dir moechte ich antworten. Ja, das moechte man ja, dass ich die Schnauze halte und das tue ich dann auch. Ich verstehe alles und hoere jedem zu, aber dazu gehoert beiderseitiger Respekt. Diskutieren und kontroverse Gespraeche fuehren ja, aber die Inquisition nicht. Wir beide haben schon harte und auch humorvolle Diskussionen gehabt. Das ist gerade das, was ich mir wuensche, aber hier wird jedes Wort in Frage gestellt. Es ging doch nicht um genaue Zahlen, es war eine Aufrechnung, dass auch andere, nicht nur Kommunisten 'Blut an den Haenden haben'. Einige Leute leben nur von von dem 'Wissen' das ihnen anderseitig eingedroschen wird. Mit mir kann man reden, und ich bin die Letzte, die nicht zuhoert. Aber dann erwarte ich auch, dass man mir zuhoert. Ich habe Dich auch dort vermisst, bekam keine Antwort, als ich nach Dir fragte, im Grunde aber fehlt mir ehrlich gesagt die Kraft, mich in alles zu vertiefen was Streitigkeiten usw. anbelangt zwischen den Foren. Wir haben reichlich Diskrepanzen und Unzufriedenheit zur Zeit im Genossenforum. Gesunde Diskussion ja, Rechthaberei und Streit, nein! Ohne Namen zu nennen, wie Du weisst, verteidige ich meine Genossen vehement, das heisst beileibe nicht, dass ich alles gutheisse was die bringen. So einfach ist das! Das habe ich versucht auch hier deutlich zum Ausdruck zu bringen. Hier wird nicht gelesen, hier wird gepounced, das ist das, was Nostalgiker sagte. Ich meine, die Antwort auf seine Aussage bringt nur ein 'Glashaus' hervor. Was fuer eine Denkweise! Alle Deutschen sitzen in einem Glashaus, nur wird nicht mit Steinen, sondern mit Schlamm geschmissen. Da ich als Kind bereits erhebliche Schwierigkeiten mit Deutschland hatte, interessiert mich schon wie die Deutschen denken, wie sie handeln auch. Nein, kapitulieren tue ich nie, ich halte zunaechst die andere Wange hin und dann drehe ich mich um. Lese Dir doch die einzelnen Antworten durch. Ich war als DA nur zwischen den Fronten und wusste immer, wann es Zeit war mich zurueckzuziehen.
Nun, selbst meine Genossen sagen mir : "bleib bloss in den USA, tu dir das nicht an, nach Deutschland zurueckzukehren." ich denke das sagt alles und zur Zeit beginne ich, diese Aussage wirklich zu verstehen. Habe einiges erlebt in den zweieinhalb Monaten in Deutschland. Wobei es gute Ansaetze gibt von oben herab, wohlgemerkt von oben herab, auf politischer Ebene und von den Medien. Und da werde ich mich beteiligen, denn da ist es eben erwuenscht, das kontroverse Gespraech. Nein, die Русская англичанка kann eine ganze Menge mehr ab! ich habe nur keine Lust mehr mich konstant zu verteidigen und mir sagen zu lassen was Kommunisten in dieser Welt angestellt haben, als das alle uebrigen einen Heiligenschein verpasst bekommen, einschliesslich der heutigen Schergen. Es ist realitaetsfremd, zu glauben es geht nur um Deutschland. Bei politischen Diskussion scheint fuer die Deutschen der Genosse jemand zu sein auf dem er nach Belieben schlagen darf. Ich wuenschte mir mehr Leute wie Turtle, der stets auf den anderen zugeht und sich fair verhaelt, der zuhoert und fuer den ich hoechsten Respekt habe, weil ich weiss, er zollt auch der ungeliebten Genossin Respekt. Wir haben inzwischen eine Freundschaft, die unerschuetterlich ist. Am Ende sind wir naemlich alle nur Menschen.
Ich wuensche Dir auch alles Gute Wosch, wer weiss, wo man wieder aufeinander trifft.
Larissa
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Nostalgiker » 30. Oktober 2011, 22:07

Wosch hat geschrieben:Na Nostalgiker, Du bist auch nicht gerade die "Ausgeburt" von Toleranz. Man sollte mit solchen Vorwuerfen ruhig etwas vorsichtiger sein, wenn man selber im "Glashaus" sitzt.
Schoenen Gruss aus Kassel.


@wosch, wenn ich von intoleranten Menschen umgeben bin leiste ich mir auch ab und zu den Luxus nicht allzu Tolerant Ihnen gegenüber zu sein.
Wozu sollte ich etwas sein was in ihrem Selbstverständnis keinen Platz hat?

@Interessierter,
das mit der Ironie und dem Sarkasmus muß aber von Deiner Seite noch heftig geübt werden.

Gruß
Nostalgiker
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Nostalgiker » 30. Oktober 2011, 22:25

@Sirius,

warum das Christentum bemühen?
Bleiben wir doch einfach bei der Theorie der Demokratie und der gerade ablaufenden Praxis.

Um auf Deinen Ausgangspunkt "Sozialismus/Kommunismus" und diesem ideologischen Kampfbegriff "real existierender Sozialismus" zurückzukommen.
In allen Staaten die sich auf dieser Welt Sozialistisch oder gar Kommunistisch schimpften herrschte alles mögliche aber garantiert nichts was einem Sozialismus auch nur Nahe gekommen wäre.
Falls es Dir noch nicht aufgefallen ist, der Kommunismus war das zu erreichende Ideal einer wirklich freien Menschheit. Wie das auszusehen hatte, weiß keiner und ist weder im "Mutterland des Sozialismus" oder anderswo ansatzweise verwirklicht worden.
Ich finde deshalb Deine Argumentation und das jonglieren mit Opferzahlen, auch in Bezug WK II und Deportation vor dem Kriegsbeginn in der SU als gewagt. Was hat die Deportation von den Bewohnern der Baltischen Staaten 1940 mit dem anschließenden Krieg gemeinsam? Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht.

Gruß
Nostalgiker
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 30. Oktober 2011, 23:29

Nostalgiker hat geschrieben:es ist nicht "schade", es ist die logische Konsequenz sich der Intoleranz und unwissender Rechthaberei von einigen Mitgliedern hier nicht mehr auszusetzen. Wobei diese Intoleranz und rechthaberisches Unwissen, inclusive einer gehörigen Portion teilweisen militanten Antikommunismus, eine unheilige Melange eingehen welche im allgemein Dummheit genannt wird.
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Und warum setzt du dich diesen sog. schlimmen Dingen weiterhin wissend aus? Du fühlst dich doch nicht etwa wohl..."in der unheiligen Melange der Dummheit"...? [denken]
AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Interessierter » 30. Oktober 2011, 23:36

Um mal wieder zur Partei " Die Linken " zurückzukommen, hier einmal meine Meinung dazu.

Realität für die Partei " Die Linke " und für linke Ideen ist einfach, daß sie keine Chance haben größere Zustimmung zu finden, solange sie Personen, die früher den SED Politikern und anderen sozialistischen/kommunistischen Staaten kritiklos zugejubelten, in ihren Reihen haben.
Diese Menschen haben jahrelang nicht bemerkt oder es bewußt ignoriert, daß ihr Staat dem westlichen System meilenweit unterlegen war und außerdem wegen permanenter Verletzung der Menschrechte auf wenig Zuneigung und Sympathie bei ihren Bürgern stieß.

Heute stellen sich diese gleichen Personen hin und wollen uns erklären was sich in Deutschland ändern muß und wie es gemacht werden sollte, indem sie vorher alles mies reden, aber selber oft wie die" Maden im Speck " leben .
Selbst - wie kürzlich zu lesen - vor Aussagen, daß sie sich die DDR zurückwünschen und hoffen, daß unser System kaputt geht, schrecken sie nicht zurück.

Vielleicht ist es ja der Frust über ihre " flöten gegangene " Ideologie, die sie hoffen lässt, daß man ihren Prophezeiungen glaubenschenkt, ich kenne die Gründe nicht.
Sie sind mit ihren Ideen gescheitert und haben kläglich versagt, aber besitzen die Dreistigkeit andere zu kritisieren und ihnen Ratschläge zu erteilen .
Wie gerade beispielhaft demonstriert können sie die Meinungen " Andersdenkender " immer noch nicht ertragen. Keiner wird im WWW gezwungen, sich auf Seiten aufzuhalten wo es ihm nicht gefällt. Wo ist also das Problem?
Da wird schnell wieder - wie üblich - die " Opferlegende " gestrickt

Ich habe noch keinen Jungunternehmer gesehen, der auf die Idee kommt sich bei einem pleitegegangenem anderen Unternehmer, Rat zu holen.
Daher finde ich derartige Versuche von Personen aus der " alten linken Garde " lediglich amüsant und frage mich, ob sie nicht eigentlich in Wirklichkeit der linken Bewegung schaden?

Was das " Blut an den Händen " angeht so frage ich: Ändert es etwas an der Tatsache, daß beide ( Kommunismus und Nationalsozialismus ) menschenverachtende Systeme waren, nur weil das eine X-Millionen und das andere Y-Millionen Menschen umgebracht hat ?
Das weltweit beiden Systemen immer noch eine gewisse Anzahl von " Sektierern " anhängen, kann jede Demokratie ertragen.

Mit einer neuen Generation, ohne die Garde der " Versager " denke ich, hätte ein menschlicher und demokratischer Sozialismus, vielleicht auch wieder eine Chance.

[hallo]
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon ex-maja64 » 30. Oktober 2011, 23:51

@ Interessierter, wie schon öfters bei dir festgestellt, was du als "deine Meinung" verkaufst, ist meistens ein Link ohne Quellenangabe den du dir aus dem Weltweitenweb holst.
Wenn ich mir deinen letzten Beitrag so durchlese, dann glaube ich, er könnte so ansatzweise 1989/90 gestimmt haben.
Was der Normalo in den neuen Bundesländern so denkt, du glaubst doch nicht wirklich das gerade du das weißt.
Deine paar Tage die du nach der Wende im Osten warst, langen bei weitem nicht aus um die Menschen dort im Jahre 2011 zu verstehen.


Mario [rose]
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Nostalgiker » 31. Oktober 2011, 08:38

augenzeuge hat geschrieben: Und warum setzt du dich diesen sog. schlimmen Dingen weiterhin wissend aus? Du fühlst dich doch nicht etwa wohl..."in der unheiligen Melange der Dummheit"...? [denken]
AZ


Weil mich zum Beispiel fasziniert wie speziell Du als Anfang zwanzigjähriger Jungspund mit kurzen Gastauftritten in der Produktion äußerst komplexe Makro- und Mikro Ökonomische Prozesse analysieren konntest und bereits 1984 zu der fundamentalen Erkenntnis kamst; die DDR macht es nicht mehr lang.
Danach kam von Dir nichts "bedeutendes" mehr.

Gruß
Nostalgiker
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 31. Oktober 2011, 09:03

Nostalgiker hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben: Und warum setzt du dich diesen sog. schlimmen Dingen weiterhin wissend aus? Du fühlst dich doch nicht etwa wohl..."in der unheiligen Melange der Dummheit"...? [denken]
AZ


Weil mich zum Beispiel fasziniert wie speziell Du als Anfang zwanzigjähriger Jungspund mit kurzen Gastauftritten in der Produktion äußerst komplexe Makro- und Mikro Ökonomische Prozesse analysieren konntest und bereits 1984 zu der fundamentalen Erkenntnis kamst; die DDR macht es nicht mehr lang.
Gruß
Nostalgiker


Ach, Nostalgiker, danke für die Blumen, ich freue mich, wenn ich auf so einen Menschen wie dich faszinierend wirke. Es soll Schlimmeres geben. [grin]

Vor mir gab es sicher noch Andere, die auch schon zu diesem Schluss kamen. Manchmal musste man nur mit den Menschen über ihre Erfahrungen sprechen, dann bekam man ein besseres, realistischeres Bild ...als sich mit Makro oder Mikro zu beschäftigen. Aber das reichte natürlich nicht immer, unbedingt erforderlich war es, die Fratze der "Machthabenden" vor Ort und die Gründe für ihr Verhalten zu erkennen. Dies passierte aber leider erst, wenn man irgendwie auffällig geworden war. Begründet oder nicht, spielte dabei keine Rolle.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 31. Oktober 2011, 09:30

Larissa hat geschrieben: Hunger in Deutschland, das gibt es meine Herren! Kinder, die Hunger haben.


Vielleicht darf ja Larissa wenigstens noch hier lesen..... [denken]

Ich hatte gestern die Möglichkeit mit 2 Hartz4lern zu sprechen. Stichwort: Muss man hungern? Ich fragte sie.......

Zitate:" Definitiv nein, auch Kinder müssen es nicht. Dafür hat man genug Geld! Auch als Hartz Familie. Das muss jedoch alles organisiert sein. Natürlich muss man überlegen, wo man einkaufen geht. Erfrieren muss man in D auch nicht. Das Amt zahlt im Regelfall Miete, Telefon/Internet als Flatrate, 2 mal im Jahr bekommt man extra Kleidergeld. Gehen Dinge wie Kühlschrank etc. kaputt, gibts Zuschüsse. Es geht uns soweit noch gut!!!! Vermutlich bekommt man finanzielle Probleme wenn man für Zigaretten, Alkohol, Drogen...viel Geld braucht." Zitatende.

Ohne Kommentar, AZ
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Nostalgiker » 31. Oktober 2011, 10:35

Augenzeuge hat geschrieben:Zitate:" Definitiv nein, auch Kinder müssen es nicht. Dafür hat man genug Geld! Auch als Hartz Familie. Das muss jedoch alles organisiert sein. Natürlich muss man überlegen, wo man einkaufen geht. Erfrieren muss man in D auch nicht. Das Amt zahlt im Regelfall Miete, Telefon/Internet als Flatrate, 2 mal im Jahr bekommt man extra Kleidergeld. Gehen Dinge wie Kühlschrank etc. kaputt, gibts Zuschüsse. Es geht uns soweit noch gut!!!! Vermutlich bekommt man finanzielle Probleme wenn man für Zigaretten, Alkohol, Drogen...viel Geld braucht." Zitatende.

Ohne Kommentar, AZ


Entweder ist Dein zitierter Hartz IV Empfänger keiner oder Du/Ihr lebt wirklich auf der Insel der Glückseligkeit.
Für Mieten gibt es Regelsätze, es wird nicht jede Miete bezahlt. Telefon/Internet: völlig Neu das dies das Amt bezahlen soll, extra Kleidergeld? Das war einmal als es noch Sozialhilfe gab. Jetzt ist das mit dem Regelsatz abgedeckt.
Hier mal zur Auffrischung ein Auszug wie siech der Regelsatz zusammensetzt:
Freizeit, Kultur ca. 11%
Bekleidung, Schuhe ca. 10%
Telekommunikation ca. 9%
sonstige Waren und Dienstleistungen, insbesondere Kosten für Hygiene und Körperpflege ca. 8%
Wohnung (ohne Mietkosten), Strom ca. 8%
Möbel, Haushaltsgeräte ca. 7%

Grundlage sind die aktuell gezahlten 364€ für einen Einpersonenhaushalt. "Bedarfsgemeinschaften" erhalten 328€, Kinder, gestaffelt nach Alter entsprechend weniger.

Im Prinzip stimmt es mit den "Zuschüssen" welche das Amt für Reparaturanfälliger bzw. für Neuanschaffungen von Haushaltsgeräten zahlt.
Nur hat Deine sichere Quelle vergessen zu erwähnen das diese Zuschüsse vom Amt für den Kauf; wenn es sich nicht eindeutig um eine Erstausstattung handelt; als Darlehen vergeben werden werden. Dieses muß vom laufenden Hartz IV Satz zurückgezahlt werden.

Früher nannte man sowas was Du hier verbreitest "Latrinenparolen". Das etwas deftigere Wort erspare ich mir.

Einfach mal sachkundig machen und nicht irgendwelchen Blödsinn ungefiltert weitergeben.

Falls Du irgendwas anzweifeln möchtest von dem was ich Dir geschrieben habe, ich vermittle Dir gerne Treffen und persönliche Gespräche mit Hartz IV Empfängern und auch mit Mitarbeitern der Leistungsabteilung der ARGE.

Gruß
Nostalgiker
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Sirius » 31. Oktober 2011, 10:37

Nostalgiker hat geschrieben:warum das Christentum bemühen?
Bleiben wir doch einfach bei der Theorie der Demokratie und der gerade ablaufenden Praxis.


Selbstverständlich haben wir in einigen sich demokratisch nennende Staaten keine echte Demokratie i.s. einer direkten Demokratie. Im Vergleich zu Diktaturen und absolutistischen Monarchien aber immerhin einige demokratische Elemente, wenn auch noch nicht perfekt, leider. Aber viel wichtiger - es gibt in diesen Staaten keine stalinistischen “Säuberungen” und Gulags mit Millionen von Opfern, es gibt auch keine Hexenverbrennungen mehr - diesen entscheidenden Unterschied sollte man schon erkennen. Abgesehen von ein paar “Nebensächlichkeiten”, wie mehr Rede-, Presse-, und Meinungsfreiheit und keiner ineffizienten Mangelwirtschaft. Insofern sind diese sich demokratisch nennenden Staaten das kleinere Übel. "Übel" deshalb, weil eben nicht alles perfekt ist und es noch einigen Reformbedarf gibt, insbesondere mehr direkte Demokratie und der Weg zurück zu einer sozialen Marktwirtschaft.

Nostalgiker hat geschrieben:Um auf Deinen Ausgangspunkt "Sozialismus/Kommunismus" und diesem ideologischen Kampfbegriff "real existierender Sozialismus" zurückzukommen.
In allen Staaten die sich auf dieser Welt Sozialistisch oder gar Kommunistisch schimpften herrschte alles mögliche aber garantiert nichts was einem Sozialismus auch nur Nahe gekommen wäre.
Falls es Dir noch nicht aufgefallen ist, der Kommunismus war das zu erreichende Ideal einer wirklich freien Menschheit. Wie das auszusehen hatte, weiß keiner und ist weder im "Mutterland des Sozialismus" oder anderswo ansatzweise verwirklicht worden.

Diese Staaten und deren herrschende Parteien haben sich auf Marx und Engels berufen und für sich in Anspruch genommen, das Idealbild des Kommunismus, einer klassenfreien Gesellschaft, zu erreichen. Insofern ist die Bezeichnung als kommunistische Parteien doch nicht abwegig, da sie dieses Ziel erreichen wollten. Der Name sagt etwas über das Ziel aus, welches man erreichen will. Es spricht den Grünen ja auch niemand die Bezeichnung “grün”ab, nur weil deren Idealbild einer “ökologischen Gesellschaft” im Sinne der Grünen noch nicht erreicht ist.

Nostalgiker hat geschrieben:Ich finde deshalb Deine Argumentation und das jonglieren mit Opferzahlen, auch in Bezug WK II und Deportation vor dem Kriegsbeginn in der SU als gewagt. Was hat die Deportation von den Bewohnern der Baltischen Staaten 1940 mit dem anschließenden Krieg gemeinsam? Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht.


Wieso deshalb? Der größte Teil der Deportationen fand ab 1944 statt und war auch eine Fortsetzung der 1940 begonnenen Deportationen.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Sirius » 31. Oktober 2011, 11:13

Auf eine zunehmende Ungleichheit in der Gesellschaft hat der Nobelpreisträger für Wirtschaftsswissenschaften, Solow, hingewiesen. Während Vorstände in den fünfziger Jahren noch das zehn bis zwanzigfache ihrer Angestellten verdienten, betragen deren Gehälter heute das bis zu 400-fache. Mit höheren Spitzensteuersätzen sollte man der Selbstbedienungsmentalität von solchen Berufsgruppen entgegenwirken, um etwas gegen diese zunehmende Ungleichheit zu unternehmen. Auch die Einführung von Mindestlöhnen wird von wirtschaftswissenschaftlicher Seite mehrheitlich nicht widersprochen.

Wie viel Prozent der weltweit 194 Staaten haben ein besser ausgebautes Sozialsystem als Deutschland? Es dürfte eine einstellige Prozentzahl sein. In mehr als 90 % aller Staaten weltweit gibt es überhaupt kein Sozialsystem oder es bietet weniger Leistungen. Das sollte man bei aller berechtigten Kritik an Hartz 4 immer bedenken. Für das Sozialsystem werden schon heute Schulden gemacht und zukünftigen Generationen aufgebürdet.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon augenzeuge » 31. Oktober 2011, 16:02

Nostalgiker hat geschrieben: Früher nannte man sowas was Du hier verbreitest "Latrinenparolen". Das etwas deftigere Wort erspare ich mir.
Gruß
Nostalgiker


Immer wieder wirst du ausfallend, wer hat dich eigentlich erzogen? Du drückst ja den "Nettigkeitslevel" der DDR.Bürger gewaltig. Versuch doch einfach mal so nett wie andere hier zu sein, ja ich versuchs auch und ich denke, mir ist das bisher oft ganz gut gelungen.

Nostalgiker, ich hatte etwas zitiert!!! Und mit Absicht ohne Kommentar! Klar hatte ich nur Sätze des Gesprächs zitiert, ich hatte es nicht verifiziert. Klar wollt ich drüber diskutieren, aber so?

Ich danke dir trotzdem für deine Erklärungen. Nun habe ich aber nochmals nachgefragt, nichts gefällt mir weniger, als hier falsche Dinge stehen zulassen, auch wenn es nur ein Zitat ist.

Zunächst, es scheint einen Ermessensspielraum des Hartz4-Sachbearbeiters zu geben. Nur so sind gewisse unterschiedliche Entscheidungen zu erklären.
Über den Sozialdienst der Stadt bekommt man mitunter auch gebrauchte Technikartikel (Waschmaschinen). Haben die nichts, kann man der Sozialarbeiter eine Stiftung beantragen, das kann auch über die Kirche passieren, dann gibt es den Betrag über diesen Weg. Dafür muss man nichts bezahlen, kein Darlehen aufnehmen. 200-300 EUR für eine Familie sind so schon mal für Notfälle drin. Allerdings, auch hier gilt, wie man in den Wald hineinruft....

Wie ich erfuhr, soll man ca. 30 EUR für Notfälle als Hartz4 Empfänger zurücklegen...mancheiner macht das wohl so und argumentiert dann, das habe ich von Hartz4 bezahlt. Das wusste ich bis dato auch nicht.

Übrigens, du kannst deinen Bekannten gern diese Info zukommen lassen. Aber nur wenn sie nett sind. [wink]
AZ
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Wosch » 31. Oktober 2011, 16:10

Also Nostalgiker, daß es außer den Regelsätzen noch eininge andere Aufwendungen gibt sollte man beim zusammenzählen nicht immer so abtun als ob es sie überhaupt nicht relevant wären. Ich denke da an die Befreiung von der GEZ, die "Sozialticketts" für öffentliche kommunale Verkehrsmittel und bestimmt noch einiges Andere. Und das eine 4-köpfige Familie nicht mit 364 € auskommen muß (hat zwar Keiner behauptet) möchte ich hier extra mal ganz laut erwähnen. Es gibt Kindergeld und auch für den Ehepartner gibt es Bargeld auf die "Faust". Daß der Staat die Miethöhe auf einen bestimmten Level begrenzt sollte Dir nicht dazu dienen das soziale System dieser Republik in Frage zu stellen oder würdest Du es für richtig erachten einer 3-köpfigen Familie zum Beispiel 12o qm zu bezahlen? Na, da möchte ich mal hören wie der Deutsche Michel reagieren würde, der sich seine 80 qm große Bleibe vom eigenen Mund absparen muß!
Bei allem Respekt für die Kritiker sollte man aber bedenken daß Allesvom Steurzahler berappt werden muß und ich denke daß auch Du 1 und 1 zusammenzählen kannst. Also bitte nicht immer nur polemisieren, Wunsch und Wirklichkeit sind zwei verschiedene Paar Schuhe, wenn man es nicht selbst bezahlen muß oder braucht ist ja Alles so einfach.
Zeige mir mal ein paar Länder in denen soviel Geld für Asylanten, Immigranten und anderen Spezie´s ausgegeben wird wie bei uns, wo Keiner auf der Staße verrecken muß weil er nirgendwo etwas eingezahlt hatte und laß uns über Länder reden in denen man froh wäre solche staatliche Leistungen zu haben wie in der BRD.
Daß Harz4 kein Zuckerschlecken ist, darüber brauchen wir nicht debattieren, was mich stört ist das diese negative "Kritiken" fast immer nur von Denen kommen, Die sich Auto, Computer, teure Urlaube und allen anderen Schnickschnack leisten können, es sie eigentlich überhaupt nicht betrifft!! Hauptsache man kann auf den politischen Klassenfeind eindreschen und hinter den Phrasen von "Ernst, Wagenknecht, Gysi und anderen strammen Parteisoldaten hinterhehr laufen.
Die "Linke" kann Alles, aber nur solange wie sie es nicht bezahlen braucht!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Merkur » 31. Oktober 2011, 17:38

Wosch hat geschrieben: was mich stört ist das diese negative "Kritiken" fast immer nur von Denen kommen, Die sich Auto, Computer, teure Urlaube und allen anderen Schnickschnack leisten können, es sie eigentlich überhaupt nicht betrifft!! Hauptsache man kann auf den politischen Klassenfeind eindreschen


Ist fast wie mit den Wessis und der Stasi nich ?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Nostalgiker » 31. Oktober 2011, 19:02

@wosch,

nichts mehr mit "automatisch" von GEZ befreit. Der selbstbestimmte Bürger muß dies selbstbestimmt und völlig autark beantragen. Sogenannte Sozialtickets gibt es, jedenfalls in Berlin, vom Bürgeramt. Hat also auch nichts mit der ARGE direkt zu tun.

Für Dich dann nochmals die Regelsätze für 2001:
Erwachsene: 364 Euro
Lebenspartner im gleichen Haushalt: 328 Euro
Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren: 287 Euro
Kinder zwischen 6 und 13 Jahren: 251 Euro
Kinder bis 6 Jahre: 215 Euro

Wobei zu beachten ist, sind beide Ehepartner Hartz IV Empfänger gilt das als "Bedarfsgemeinschaft" und beide erhalten je 328Euro, nicht Einer 364Euro und der Zweite dann die 324Euro. Das wäre ja noch schöner.
Kindergeld wird gezahlt, Ausbildungsbeihilfe ebenfalls. Beides gilt als Einkommen und wird mit dem jeweiligen Regelsatz verrechnet. Traurig aber war.
Das ein Staat Teilen seiner Bevölkerung per Gesetz vorschrieb wieviel Wohnraum er haben darf und vieviel er maximal Kosten darf, das gab es in dem von Dir so angeprangerten "Unrechtsstaat" DDR zum letzten Mal.
Bemerkenswert ist natürlich auch Dein "Argument" ich solle doch mal in anderen Ländern schauen. Dieses Argumentationsart ist wahrscheinlich nur anzuwenden wenn es gegen Deine heiliggesprochene Bundesrepublik geht. Wenn Du etwas Anprangerst was die DDR betrifft und jemand wagt es darauf hinzuweisen das es woanders auch nicht besser, vielleicht sogar noch viel schlimmer ist, dann ist solch ein Verweis natürlich völlig illegitim, weil verwirrend und vom "Sachverhalt" ablenkend.

Es interessieren hier auch nicht Asylanten, Immigranten und andere Spezie's (was für eine bornierte Formulierung). Die bekommen nämlich Sozialleistung und kein Hartz IV. Ist Dir in Deiner unendlichen Weitsicht vielleicht noch nicht aufgefallen.
Hartz IV bekommt nämlich derjenige der Arbeitsfähig ist und zur "Vermittlung" für den ersten Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Nachdem sein Anspruch auf ALG I ausgelaufen ist oder seine Selbstständige Tätigkeit den Lebensunterhalt nicht mehr absichern kann. Alles schön Nachweispflichtig.

Hier noch ein interessanter Link zum ThemaHartz-IV-Regelsatz: Was der Mensch braucht – 2011

Es ist natürlich schön das Du da so impulsiv des deutschen Michels Meinung vertrittst, nur ist es manchmal sich ein wenig nützlich sich in die Thematik einzulesen, sich zu informieren. Das hilft manchmal einen nicht allzu dusslig dastehen zu lassen.

@AZ
Kommunale Sozialdienste, auch kirchliche oder anderweitig gebundene haben nicht direkt etwas mit der ARGE und Hartz IV gemeinsam. Ich muß dort anhand meines Bewilligungsbescheides meine Bedürftigkeit nachweisen und nach Prüfung bekomme ich eventuell das gewünschte.
Das gilt nicht nur für "Gebrauchsgegenstände" auch für die diversen "Tafeln" gilt dieses.
Hier in Berlin gibt es diesbezüglich viele dieser Einrichtungen, auch Einrichtungen für bedürftige Kinder(welche es laut einiger User in Deutschland ja nicht geben soll)

Wenn du die 30€ pro Monat für Notfälle nicht zurückgelegt hast und ein bewilligtes Darlehen vom Amt vom Regelsatz abstotterst ist das Teil auch von Hartz IV bezahlt. Es ist dasselbe in Grün.

Da das Hartz IV Gesetz inzwischen nach dem Deutschen Steuergesetz zum zweit kompliziertesten Gesetz in Deutschland zählt, würde ich mal nicht von "Ermessensspielraum" des Sachbearbeiters sprechen, sondern einfach von Unkenntnis. Sollte eine zufällige Überprüfung ergeben der Bearbeiter hat sich geirrt, so schnell kannst garnicht gucken wie der Empfänger der ungerechtfertigten Leistungen diese zurückerstatten muß.

Ich bin nicht ausfallend, ich bin manchmal sehr direkt wo ich es für notwendig erachte. Das liegt an der gemachten Erkenntnis das ich mit netten und höflichen Worten auf taube Ohren stoße.

Gruß
Nostalgiker
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon karl143 » 31. Oktober 2011, 22:32

Nostalgiker hat geschrieben:Das ein Staat Teilen seiner Bevölkerung per Gesetz vorschrieb wieviel Wohnraum er haben darf und vieviel er maximal Kosten darf, das gab es in dem von Dir so angeprangerten "Unrechtsstaat" DDR zum letzten Mal.


@ Nostalgiker,
der Vergleich haut einen wirklich um. Die DDR verordnete die Größe des Wohnraumes gleich ihrer gesamten Bevölkerung. Dazu noch zum größten Teil in heruntergekommenen Häusern und Wohnungen, in denen seit Jahrzehnten nicht saniert und modernisiert wurde. Es ist doch vollkommen legitim, das der Staat, wenn er schon für die Miete aufkommt, auch einen angemessenen Wohnraum bezahlt.

So etwas wie Sozialhilfeempfänger gab es in dem sozialistischen Musterstaat ja nicht. Jeder hatte Arbeit, und wenn die Stellen auch total überbesetzt waren, und es von der kaufmännischen Seite her garnicht nachvollziehbar war. Und wenn einer wirklich nicht arbeiten wollte, war der nach dem Strafgesetzbuch der DDR nicht kriminell ?
karl143
 

Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon dein1945 » 1. November 2011, 11:42

Nostalgiker hat geschrieben:@wosch,

nichts mehr mit "automatisch" von GEZ befreit. Der selbstbestimmte Bürger muß dies selbstbestimmt und völlig autark beantragen. Sogenannte Sozialtickets gibt es, jedenfalls in Berlin, vom Bürgeramt. Hat also auch nichts mit der ARGE direkt zu tun.

Für Dich dann nochmals die Regelsätze für 2001:

Hier meinst Du sicher 2011 oder ?

Erwachsene: 364 Euro
Lebenspartner im gleichen Haushalt: 328 Euro
Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren: 287 Euro
Kinder zwischen 6 und 13 Jahren: 251 Euro
Kinder bis 6 Jahre: 215 Euro

Wobei zu beachten ist, sind beide Ehepartner Hartz IV Empfänger gilt das als "Bedarfsgemeinschaft" und beide erhalten je 328Euro, nicht Einer 364Euro und der Zweite dann die 324Euro. Das wäre ja noch schöner.

Auch hier irrst Du dich

http://www.gegen-hartz.de/hartzivregelleistung.php

Kindergeld wird gezahlt, Ausbildungsbeihilfe ebenfalls. Beides gilt als Einkommen und wird mit dem jeweiligen Regelsatz verrechnet. Traurig aber war.
Das ein Staat Teilen seiner Bevölkerung per Gesetz vorschrieb wieviel Wohnraum er haben darf und vieviel er maximal Kosten darf,

Auch hier irrst Du dich

Gerade Du als Berliner solltest es besser wissen, wo wird das vom Berliner Senat angewand, wohl kaum !

Wie war es dann mit Wohnraum in der DDR, Plattenbau 70qm, Eltern mit drei Kindern, davon schon zwei schon aus der Schule !

das gab es in dem von Dir so angeprangerten "Unrechtsstaat" DDR zum letzten Mal.

Bemerkenswert ist natürlich auch Dein "Argument" ich solle doch mal in anderen Ländern schauen. Dieses Argumentationsart ist wahrscheinlich nur anzuwenden wenn es gegen Deine heiliggesprochene Bundesrepublik geht. Wenn Du etwas Anprangerst was die DDR betrifft und jemand wagt es darauf hinzuweisen das es woanders auch nicht besser, vielleicht sogar noch viel schlimmer ist, dann ist solch ein Verweis natürlich völlig illegitim, weil verwirrend und vom "Sachverhalt" ablenkend.

Es interessieren hier auch nicht Asylanten, Immigranten und andere Spezie's (was für eine bornierte Formulierung). Die bekommen nämlich Sozialleistung und kein Hartz IV. Ist Dir in Deiner unendlichen Weitsicht vielleicht noch nicht aufgefallen.

Warum eigentlich nicht ? Oder ist es richtig wenn Mutter, Tochter und Ehemann, nebst Enkelkind in einer 70qm Wohnung leben, aber der Vater noch eine Wohnung von 60qm zur Verfügung hat, gleich nebenan, nur immer nach Deutschland kommt wenn er zum Arzt muß, ansonsten in Mazedonien im eigenen Haus lebt, schon mit 40 die Arbeit an den Nagel gehängt hat !
Hartz IV bekommt nämlich derjenige der Arbeitsfähig ist und zur "Vermittlung" für den ersten Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Nachdem sein Anspruch auf ALG I ausgelaufen ist oder seine Selbstständige Tätigkeit den Lebensunterhalt nicht mehr absichern kann. Alles schön Nachweispflichtig.

Hier noch ein interessanter Link zum ThemaHartz-IV-Regelsatz: Was der Mensch braucht – 2011

Es ist natürlich schön das Du da so impulsiv des deutschen Michels Meinung vertrittst, nur ist es manchmal sich ein wenig nützlich sich in die Thematik einzulesen, sich zu informieren. Das hilft manchmal einen nicht allzu dusslig dastehen zu lassen.

Wer steht hier eigentlich dusslig da ?

@AZ
Kommunale Sozialdienste, auch kirchliche oder anderweitig gebundene haben nicht direkt etwas mit der ARGE und Hartz IV gemeinsam. Ich muß dort anhand meines Bewilligungsbescheides meine Bedürftigkeit nachweisen und nach Prüfung bekomme ich eventuell das gewünschte.
Das gilt nicht nur für "Gebrauchsgegenstände" auch für die diversen "Tafeln" gilt dieses.

Hier in Berlin gibt es diesbezüglich viele dieser Einrichtungen, auch Einrichtungen für bedürftige Kinder(welche es laut einiger User in Deutschland ja nicht geben soll)

Na da hat ja Larissa einen Link eingesetzt der schon Asbach ist (Arche)

Sehr wohl lebt die Arche nur noch von Spenden, wer kommt da hin ? Stell doch einfach mal die Frage warum in Deutschland Kinder hungern, doch bestimmt nicht weil Hartz und Tafel nicht ausreichen, stell dich mal am Mittwoch in Lankwitz vor die Kirche und schau zu was da weggeschleppt wird, da bräuchte ich nicht mehr einkaufen gehen, habe ich aber schon mal geschrieben, nein Nudeln nehmen wir nicht, nur Fleischkonserven, kenne den Pfarrer sehr gut, er macht es aus nächstenliebe, weil ihm die Kinder leid tun, nur die Eltern nicht, wenn Papa um elf Uhr aufsteht und mit dem nötigen Restalkkohol zur nächsten Tanke geht um sich sein Morgenbier zu holen ! Ja sicher sind das ausnahmen, aber es ist in vielen Fällen auch die Regel, kann ein Lied davon singen, habe für das Bezirksamt Steglitz oft in den Wohnungen dieser Leute arbeiten dürfen. Heute war der Herd kaputt, nur eine Elektroplatte, der sollte repariert werden, als ich eine Stunde danach mit dem Ersatzteil kam war dere ganze Herd demoliert, noch Fragen ?


Wenn du die 30€ pro Monat für Notfälle nicht zurückgelegt hast und ein bewilligtes Darlehen vom Amt vom Regelsatz abstotterst ist das Teil auch von Hartz IV bezahlt. Es ist dasselbe in Grün.

Da das Hartz IV Gesetz inzwischen nach dem Deutschen Steuergesetz zum zweit kompliziertesten Gesetz in Deutschland zählt, würde ich mal nicht von "Ermessensspielraum" des Sachbearbeiters sprechen, sondern einfach von Unkenntnis. Sollte eine zufällige Überprüfung ergeben der Bearbeiter hat sich geirrt, so schnell kannst garnicht gucken wie der Empfänger der ungerechtfertigten Leistungen diese zurückerstatten muß.

Ich bin nicht ausfallend, ich bin manchmal sehr direkt wo ich es für notwendig erachte. Das liegt an der gemachten Erkenntnis das ich mit netten und höflichen Worten auf taube Ohren stoße.

Oft schon !

Gruß
Nostalgiker



Auch Gruß nach Berlin, wo auch immer Ost oder West, da bin ich mir bei Dir noch nicht im KLAREN ! [flash]
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Wosch » 1. November 2011, 12:29

Merkur hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben: was mich stört ist das diese negative "Kritiken" fast immer nur von Denen kommen, Die sich Auto, Computer, teure Urlaube und allen anderen Schnickschnack leisten können, es sie eigentlich überhaupt nicht betrifft!! Hauptsache man kann auf den politischen Klassenfeind eindreschen


Ist fast wie mit den Wessis und der Stasi nich ?



NEE Merkur, Die, die sich hier über die schlimmen Machenschaften des Ministerium für Staatssicherheit auslassen haben in der Regel Alle in irgend einer Weise unter diesem Ministerium und deren "Schergen" zu leiden gehabt, sie waren also mehr oder weniger selbst betroffen.
Nur weil man die ehemaligen NVA-Politniks und Stasileute nicht in ihren Unterschlüpfen beim Zoll und anderswo in die BRD-Dienste übernommen hatte besteht lange noch kein Grund für sie, hier über die Sozialleistungen eines demokratischen Staatswesens so verächtlich herzuziehen wie sie es hier und anderswo tagtäglich praktizieren.
Vor allen Dingen dann nicht wenn sie selbst, teilweise über viele Jahre, persönlich daran mitgewirkt hatten ihren eigenen Landsleuten das Leben in der DDR dermaßen zu versauen, daß Diese millionenfach in den angeblich so unsozialen westlichen Teil Deutschlands rüber machten und nur durch Mauer, Minen und Stacheldraht weiter daran gehindert werden konnten.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo] [hallo]
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Wosch » 1. November 2011, 12:47

Nostalgiker hat geschrieben:@wosch,

nichts mehr mit "automatisch" von GEZ befreit. Der selbstbestimmte Bürger muß dies selbstbestimmt und völlig autark beantragen. Sogenannte Sozialtickets gibt es, jedenfalls in Berlin, vom Bürgeramt. Hat also auch nichts mit der ARGE direkt zu tun.

Für Dich dann nochmals die Regelsätze für 2001:
Erwachsene: 364 Euro
Lebenspartner im gleichen Haushalt: 328 Euro
Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren: 287 Euro
Kinder zwischen 6 und 13 Jahren: 251 Euro
Kinder bis 6 Jahre: 215 Euro

Wobei zu beachten ist, sind beide Ehepartner Hartz IV Empfänger gilt das als "Bedarfsgemeinschaft" und beide erhalten je 328Euro, nicht Einer 364Euro und der Zweite dann die 324Euro. Das wäre ja noch schöner.
Kindergeld wird gezahlt, Ausbildungsbeihilfe ebenfalls. Beides gilt als Einkommen und wird mit dem jeweiligen Regelsatz verrechnet. Traurig aber war.
Das ein Staat Teilen seiner Bevölkerung per Gesetz vorschrieb wieviel Wohnraum er haben darf und vieviel er maximal Kosten darf, das gab es in dem von Dir so angeprangerten "Unrechtsstaat" DDR zum letzten Mal.
Bemerkenswert ist natürlich auch Dein "Argument" ich solle doch mal in anderen Ländern schauen. Dieses Argumentationsart ist wahrscheinlich nur anzuwenden wenn es gegen Deine heiliggesprochene Bundesrepublik geht. Wenn Du etwas Anprangerst was die DDR betrifft und jemand wagt es darauf hinzuweisen das es woanders auch nicht besser, vielleicht sogar noch viel schlimmer ist, dann ist solch ein Verweis natürlich völlig illegitim, weil verwirrend und vom "Sachverhalt" ablenkend.

Es interessieren hier auch nicht Asylanten, Immigranten und andere Spezie's (was für eine bornierte Formulierung). Die bekommen nämlich Sozialleistung und kein Hartz IV. Ist Dir in Deiner unendlichen Weitsicht vielleicht noch nicht aufgefallen.
Hartz IV bekommt nämlich derjenige der Arbeitsfähig ist und zur "Vermittlung" für den ersten Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Nachdem sein Anspruch auf ALG I ausgelaufen ist oder seine Selbstständige Tätigkeit den Lebensunterhalt nicht mehr absichern kann. Alles schön Nachweispflichtig.

Hier noch ein interessanter Link zum ThemaHartz-IV-Regelsatz: Was der Mensch braucht – 2011

Es ist natürlich schön das Du da so impulsiv des deutschen Michels Meinung vertrittst, nur ist es manchmal sich ein wenig nützlich sich in die Thematik einzulesen, sich zu informieren. Das hilft manchmal einen nicht allzu dusslig dastehen zu lassen.

@AZ
Kommunale Sozialdienste, auch kirchliche oder anderweitig gebundene haben nicht direkt etwas mit der ARGE und Hartz IV gemeinsam. Ich muß dort anhand meines Bewilligungsbescheides meine Bedürftigkeit nachweisen und nach Prüfung bekomme ich eventuell das gewünschte.
Das gilt nicht nur für "Gebrauchsgegenstände" auch für die diversen "Tafeln" gilt dieses.
Hier in Berlin gibt es diesbezüglich viele dieser Einrichtungen, auch Einrichtungen für bedürftige Kinder(welche es laut einiger User in Deutschland ja nicht geben soll)

Wenn du die 30€ pro Monat für Notfälle nicht zurückgelegt hast und ein bewilligtes Darlehen vom Amt vom Regelsatz abstotterst ist das Teil auch von Hartz IV bezahlt. Es ist dasselbe in Grün.

Da das Hartz IV Gesetz inzwischen nach dem Deutschen Steuergesetz zum zweit kompliziertesten Gesetz in Deutschland zählt, würde ich mal nicht von "Ermessensspielraum" des Sachbearbeiters sprechen, sondern einfach von Unkenntnis. Sollte eine zufällige Überprüfung ergeben der Bearbeiter hat sich geirrt, so schnell kannst garnicht gucken wie der Empfänger der ungerechtfertigten Leistungen diese zurückerstatten muß.

Ich bin nicht ausfallend, ich bin manchmal sehr direkt wo ich es für notwendig erachte. Das liegt an der gemachten Erkenntnis das ich mit netten und höflichen Worten auf taube Ohren stoße.

Gruß
Nostalgiker


Deine von mir rot hervorgehobene Äüsserung entspricht leider zu einem großen Teil nur Deiner eigenen Selbsteinschätzung. Im ersten Fall polemisierst Du wissentlich wider besseren Wissens. Wo habe ich zum Beispiel behauptet, daß die Befreiung von GEZ-Gebühren und anderweitige kostenlosen Annehmlichkeiten automatisch verabfolgt würden. Natürlich muß man das beantragen und der Hartz-4-Empfänger wird auch von staatlicher Seite darauf hingewiesen worauf er neben seinen Regelsätzen noch einen Anspruch hätte.
Daß man unter Anderem seine Hilfsbedürftikeit nachweisen muß ist m.E. doch in Ordnung. Wenn das nicht so wäre hätten wir es hier ja mit einem Selbstbedienungsladen zu tun und Du könntest Dir an allen zehn Fingern ausrechnen wann garnichts mehr geht.
Nein mein Lieber, mecker mal ruhig weiter, auch Du hast Deine Fans.
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]

PS: Rechne mal die Regelsätze für eine vierköpfige Familie zusammen, addiere die übernommenen Kosten für die Miete dazu, die Einsparungen der durch soziale Dienste übernommenen Leistungen wie GEZ-Gebühren, öffentlicher Nahverkehr (die mit Hartz-4 direkt nichts zu tun haben), die m.E. auch entwürdigende Prozedur bei den Tafeln hinzu und etliches was ich hier mangels Wissens nicht aufzählen konnte, vergleiche Dieses mit einer Familie die normal arbeitet (Frau halbtags) und dann versuche mir noch einmal zu erklären, wieso hier Kinder hungern müßten!
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Nostalgiker » 1. November 2011, 13:48

@dein1945,

natürlich meinte ich 2011 und nicht 2001.

Was die Angemessenheit der Wohnkosten betrifft.
Da darf laut Gesetz jeder Kreis und jede Stadt selbst festlegen was sie unter "Angemessenheit" versteht.
Das hat "der Staat" geschickterweise auf die Kommunen abgewälzt.
Die meisten Gemeinden regeln das über die Quadratmeterzahl, in Berlin gibt es wiederrum Bruttowarmmiethöchstgrenzen.

Für Berlin gelten folgende Sätze:
Angemessenheit ist die Brutto-Warmmiete einer Wohnung - unabhängig von ihrer Größe. Es wurden folgende Richtwerte in Relation zur Haushaltsgröße festgelegt:
1-Personen-Haushalt: 378 Euro
2-Personen-Haushalt: 444 Euro
3-Personen-Haushalt: 542 Euro
4-Personen-Haushalt: 619 Euro
5-Personen-Haushalt: 705 Euro
Für jede weitere Person im Haushalt erhöht sich der Richtwert um 50 Euro.

Nun versuch bitte in Berlin eine entsprechende Wohnung zu finden. Ich gehe hier allerdings von dem Fall aus das ein Arbeitnehmer mit Ende 50 entlassen wurde. Innerhalb der Anspruchsfristen für ALG I ist es ihm nicht gelungen eine adäquate Tätigkeit zu bekommen. Studiert; Diplomkaufmann; bisher in Positionen mit Personalverantwortung.
Ja auch solche Menschen trifft es mit Hartz IV, es sind nicht nur die Prolls, Ungelernten und sowieso Arbeitsscheuen.
Vom freien sozialen Fall mal abgesehen, wenn er nicht ein bereits Schuldenfreies Haus hat dann hat er ernsthafte Probleme mit "Angemessenem" Wohnraum.

Komisch, wenn ich in einem Thema "DDR" mit einem Beispiel Bundesrepublik komme, "das gehört nicht hierher!!!!", was soll also dieses Beispiel mit dem Mazedonier?????
Fällt mir mal wieder auf.

Thema "Bedarfsgemeinschaft"
Beim Alg II wird der Leistungsanspruch für den Arbeitslosen und seine Familie (so genannte Bedarfsgemeinschaften) gemeinsam ermittelt. Die Personen einer Bedarfsgemeinschaft werden quasi "in einen Topf geworfen": Die Leistungsansprüche werden zusammengezählt. Dem wird das vorhandene Einkommen und Vermögen aller Personen gegenüberstellt (Bedürftigkeitsprüfung). Zur Bedarfsgemeinschaft gehören:

- der Arbeitslose
- der im Haushalt lebende Partner (Ehe, eheähnliche Gemeinschaft, eingetragene Lebenspartnerschaften)
- im Haushalt lebende minderjährige und unverheiratete Kinder

Ist der Antragsteller selbst minderjährig und unverheiratet, dann zählen auch seine im Haushalt lebenden Eltern zur Bedarfsgemeinschaft.

Was ist "Eheähnlich"?
Im Alg-II-Antrag wird bereits in Frage II nach dem eheähnlichen Partner gefragt. Handelt es sich tatsächlich um eine eheähnliche Gemeinschaft, hat dies weitreichende Folgen: Statt dem Leistungssatz für Alleinstehende in Höhe von jeweils 364 € erhalten Paare zusammen nur 656 € (pro Partner 328 €). Ist der Partner erwerbstätig, wird auch sein Verdienst oberhalb eines sehr niedrigen Freibetrags angerechnet, d.h. vom gemeinsamen Anspruch abgezogen.
Also nix hier mit 364 € für den Ersten und dann 328 € für den Zweiten. Da haben die Politiker schon sehr doll aufgepasst das es die Hartz Iv Bezieher nicht allzu tief in die "Römische Dekadenz" abrutschen und wie wild prassen.

Hier mal ein aktueller Link zur Die Arche
Wie Aktuell er ist kannst Dir unter der Rubrik "aktuelles" anschauen.
Anderseits sollte es Dir zu denken geben wenn der Link von Larissa doch so Asbach ist wie Du bemerktest und dabei offensichtlich übersehen hast wie lange dieses Problem in Deutschland bereits existiert.


@wosch, ja was sage ich zu Dir?
Da hab ich doch fix mal gerechnet und frage mich ernsthaft wieso geht überhaupt noch jemand in Deutschland arbeiten? Da kann doch eine Familie in Saus und Braus leben. Besser kann man es doch überhaupt nicht haben.
Ich versteh da wirklich nicht das es Leute gibt die zur Schule gehen, einen Beruf lernen oder studieren um dann zu arbeiten wenn sie es doch als Schulabbrecher so bequem haben können.

Gerüchterweise habe ich allerdings gehört das auch Menschen geben soll die mit dem normalen Leben und dessen Bewältigung einfach überfordert sind, darunter zu leiden haben nun mal deren Kinder.
Bildungsferne und Bildungsresistente sind nun mal nicht gerade für einen strukturierten Tag zu begeistern, in den meisten Fällen jedenfalls.
Aber das ist ein anderes Thema denke ich.

Gruß
Nostalgiker
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Sirius » 1. November 2011, 14:10

Nostalgiker hat geschrieben:Vom freien sozialen Fall mal abgesehen, wenn er nicht ein bereits Schuldenfreies Haus hat dann hat er ernsthafte Probleme mit "Angemessenem" Wohnraum.

Die Leistungsansprüche werden zusammengezählt. Dem wird das vorhandene Einkommen und Vermögen aller Personen gegenüberstellt (Bedürftigkeitsprüfung). Zur Bedarfsgemeinschaft gehören:


Wie sieht es eigentlich mit dem schuldenfreien Haus bzw. Vermögen aus? Auf dem Konto darf ein Hartz IV-Bezieher, wie ich einmal gelesen habe, nicht viel haben. Dagegen darf er eine Wohnung besitzen, die ein vielfaches Wert ist. Wie groß darf so eine Wohnung eigentlich sein, gibt es da Grenzen? Da werden doch zwei Personen - der eine mit Geld auf dem Konto, der andere mit der Immobilie, unterschiedlich behandelt.

Wer damit rechnet, dass er einmal ein Hartz IV-Fall werden könnte, investiert sein ganzes Geld doch besser in eine Immobilie, oder? Dann bleibt doch das Ersparte besser erhalten?
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Re: Die Linke und ihr Verhältnis zur Realität

Beitragvon Dille » 1. November 2011, 14:24

Nostalgiker hat geschrieben:Was die Angemessenheit der Wohnkosten betrifft.
Da darf laut Gesetz jeder Kreis und jede Stadt selbst festlegen was sie unter "Angemessenheit" versteht.
Das hat "der Staat" geschickterweise auf die Kommunen abgewälzt.


Das kommt mir zu "vorgepolt" und polemisch 'rüber : wer denn sonst als die Kommunen kennt die Wohnungssituation in den Städten und Gemeinden ??
Hätte es aber "der Staat" gemacht, käme genau wieder Häme aus derselben Ecke : "...die versuchen im fernen Berlin alles zu regulieren und haben von der Situation vor Ort doch Null Ahnung..."

Gruß, Dille
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