Gartz (Oder) ist eine winzige Stadt im Nordosten Brandenburgs mit vielen Problemen: Die Kassen sind leer. Jeder zweite Bürger ist über 65 Jahre alt. Die Arbeitslosenquote in der Uckermark liegt bei 11,5 Prozent. Die Zukunft der PCK-Raffinerie in Schwedt - des größten Arbeitgebers der Region - ist ungewiss. Der Frust entlädt sich bei der Bundestagswahl: Mehr als 50 Prozent der Menschen geben ihre Stimme der AfD. Den 25-jährigen Bürgermeister von Gartz überrascht das nicht. "Die alten Parteien lassen sich im Wahlkampf nicht blicken, aber erwarten, dass die Gartzer sie wählen? Die AfD greift diese Arroganz und dieses Vakuum auf", sagt Luca Piwodda im "Klima-Labor" von ntv. Sein Erfolgsrezept für Stadt und Region? Mit Windkraft die Stadtkasse füllen und mit Wasserstoff Arbeitsplätze sichern.
Viele Kommunen im ostdeutschen ländlichen Raum finden in der Öffentlichkeit nicht mehr statt. Das wissen die Menschen. Sie wissen auch: Das ändert sich sofort, wenn sie die AfD wählen, denn deren Erfolge kann man nicht ignorieren. Diesen Menschen muss ich nicht zum x-ten Mal erklären, dass die AfD in Teilen rechtsextrem ist. Diese Moralisierung ist der falsche Weg, die Brandmauer auch. Die kann man sich in der Stadtversammlung nicht leisten, wenn eine Straße repariert werden muss. Die Menschen wollen Lösungen, auch für die PCK-Raffinerie in Schwedt: Das ist der größte Arbeitgeber der Region. Seit Kriegsbeginn steht sie unter Treuhandverwaltung der Bundesregierung, weil Russland über Rosneft Anteilseigner war. Auch drei Jahre später können Bund und Land den Menschen nicht sagen, ob 2000 Arbeitsplätze in der Raffinerie und 1200 bei den Zulieferern eine Zukunft haben oder nicht.
Wie reagieren Menschen in einer AfD-Hochburg, wenn Sie denen erneuerbare Energien als Lösung präsentieren?
Die sind offen für solche Konzepte, wenn man sie erklärt. Wir möchten gerne sieben Windräder oder einen Solarpark in der Region bauen. Daran schließen wir ein Nahwärmenetz an und garantieren niedrige Strompreise, damit die Menschen einen Vorteil im Portemonnaie merken. Man kann den erzeugten Strom auch verkaufen, zum Beispiel an Berlin. Die Einnahmen wären enorm: Eine Kommune kann laut Paragraf 6 EEG mit einer Windkraftanlage 30.000 Euro im Jahr verdienen.
https://www.n-tv.de/politik/Klima-Labor ... 91630.html
Klasse, der Mann!!
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AZ