Autoritätsgläubig und lammfromm? Das war einmal.
Die Stimmung in Deutschland dreht
Die Menschen wollen endlich Resultate: Mehr Impfungen und die Rückkehr zur Normalität.
Die Kanzlerin und ihre Partei liefern aber nicht. Sie erhalten dafür die verdiente Quittung.
In einem Jahr mit einer Bundestagswahl und sechs Landtagswahlen wäre alles andere als eine nervöse Stimmung sonderbar. In den letzten zwölf Monaten verhielt sich die Bevölkerung duldsam und autoritätsgläubig, aber jetzt unternimmt die Opposition alles, um die Wähler aufzurütteln. Zur Opposition zählt auch die SPD. Sie kritisiert am lautesten, was sie selbst mitentschieden hat.
Das hohe C, die natürliche Verbindung aus CDU und Covid, die souveräne Deutungshoheit der Kanzlerin über die Pandemie, existiert nicht mehr. War die Ausgrenzung der «Corona-Leugner» noch sehr bequem – eine klare Linie schied wahr von falsch, gut von böse –, so herrscht nun endlich wieder der politische Normalzustand: jeder gegen jeden. Die bis in jüngste Zeit den Niederungen des Parteienstreits entrückte Union ist hart auf dem Boden der Realität gelandet.
Die Corona-Schonfrist ist vorbei. CDU und CSU werden von allen anderen gejagt, denn sie sind auch nach zwei Wahlschlappen im Südwesten das Mass aller Dinge. Die Union stellt die Kanzlerin und liegt trotz Absturz in den Umfragen vor den anderen Parteien. Da die Kanzlerkandidatur von Armin Laschet das wahrscheinlichste Szenario ist, wird vor allem er ins Visier genommen.
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