SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon karnak » 1. Dezember 2019, 06:31

Der Deutsche braucht eine Mutter der man zutraut, dass sie weiß wie man Kartoffelsuppe kocht und die weiß wie sie die Familie satt bekommt oder einen Vater der die Rolle des Silberrückens glaubhaft rüberbringen kann und nicht zwei Intellektuelle von der Sie verkniffen wirkt wie Baba Jaga und daneben ein einen Kopf kleineren Zwerg mit Softi Bundesdödel Ausstrahlung. Von diesem aufgesetzten Getue mit der Doppelspitze, dass man von den Grünen abgekupfert hat weil man meint wenn es bei denen so funzt machen wir das auch mal, noch nicht geredet Von einer Sozialdemokratie erwartet der Wähler etwas ganz anders als von einer Partei bei der man hässliche, lahme Autos, Müsli Schüsseln und Familien Joga vor Augen hat. [flash] Was gerne ein Klischee und Vorurteil sein soll, aber davon lebt der Mensch nun mal und als Politiker muss man die Richtigen bedienen und die Falschen vermeiden. Um das Gedeih oder Verderb der Gesellschaft kümmern sich im Kapitalismus eh andere. Die Beiden dürften für die Schauspielerrolle die für den Politiker übrigbleibt nicht gemacht sein.
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Interessierter » 1. Dezember 2019, 07:46

Danny_1000 » 30. Nov 2019, 18:48

karnak hat geschrieben:
Könnse vergessen, die SPD hat einfach niemanden mit Charisma außer ihren Juso Vorsitzenden. Die Mutter mit ihrem gequälten Lächeln ist fast schon eine Zumutung.


So unterschiedlich kann Wahrnehmung sein. Dass das Duo um Scholz nicht gewann ist schon mal ein Gewinn für die SPD.
Saskia Esken gemeinsam mit Norbert Walter-Borjans stehen für eine andere Ausrichtung der SPD als bisher. Ich räume ihnen durchaus Chanen ein und würde aber trotzdem auch sagen:

Schaun mer mal.


@Danny: Das sehe ich auch so, obwohl ich schon lange keine SPD mehr wähle und drücke ihnen die Daumen.
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Harsberg » 1. Dezember 2019, 08:40

Nur die Hälfte der Wahlberechtigen hat gewählt und nur eine dünne Mehrheit erzeugt. Die SPD ist dreigeteilt in, "weiter so", "etwas anders" und der Mehrheit "interessiert mich nicht".

Auf dieser Basis lässt sich nichts aufbauen. Dieses Duo wird wohl die nächsten beiden Jahre bis zur Bundestagswahl nicht überstehen. Das ist ein Schaden für ganz Deutschland. Das Land benötigt eine funktionieren Sozialdemokratie.

Mit dem Ergebnis kann man in Sachen Groko absolut nichts unternehmen. Man kann sie weder verlassen, noch Nachbesserungen einfordern, noch einfach weitermachen. In allen Fällen rebelliert ein großer Teil der Partei gegen von Anfang an geschwächte Vorsitzende.

Hoffe mal dieses Casting-Format, welches zwangsläufig jeden "Gewinner" beschädigt wird nie wieder wiederholt.
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Volker Zottmann » 1. Dezember 2019, 11:15

Wenn nur noch die Hälfte einer Partei die Wahl unterstützt, heißt dass, das der zweiteTeil aufgegeben hat. Dazu dann die Wählenden, die so zerstritten sind.
Keine Aussage zur Groko.... Alles geht den Bach runter. So sehe ich das. Selbst die angedachte Grundrente ist nun wieder fraglicher als je zuvor.
Die SPD schafft, dass die Politikverdrossenheit weiter an Fahrt aufnimmt.

Gruß Volker
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon zonenhasser » 1. Dezember 2019, 11:49

Harsberg hat geschrieben: Das Land benötigt eine funktionieren Sozialdemokratie.
156 Jahre sind genug! Wer linke Politik will, hat eine Partei gleichen Namens zur Wahl, wer die Mitte will, hat die Union, wer rechts will die AfD, wer Zahnarzt oder Anwalt ist die FDP und für die Umweltschützer gibt's die Grünen.
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon zoll » 2. Dezember 2019, 12:07

zonenhasser hat geschrieben:
Harsberg hat geschrieben: Das Land benötigt eine funktionieren Sozialdemokratie.
156 Jahre sind genug! Wer linke Politik will, hat eine Partei gleichen Namens zur Wahl, wer die Mitte will, hat die Union, wer rechts will die AfD, wer Zahnarzt oder Anwalt ist die FDP und für die Umweltschützer gibt's die Grünen.

Sehr treffend charakterisiert.
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon pentium » 2. Dezember 2019, 12:17

zonenhasser hat geschrieben:
Harsberg hat geschrieben: Das Land benötigt eine funktionieren Sozialdemokratie.
156 Jahre sind genug! Wer linke Politik will, hat eine Partei gleichen Namens zur Wahl, wer die Mitte will, hat die Union, wer rechts will die AfD, wer Zahnarzt oder Anwalt ist die FDP und für die Umweltschützer gibt's die Grünen.


Herrlich diese Klischees...Anwälte und Zahnärzte sind also automatisch FDP-Wähler...die Welt kann so einfach sein!
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon karnak » 2. Dezember 2019, 14:33

[grin] Nun bilden sich aber nicht, besser hoffen klammheimlich einige, wenn sich die SPD marginalisiert bedeutet das auch , dass sich die linke Position in der Gesellschaft marginalisiert und alles was sich konservativ und oder liberal nennt wird unangefochten an den Hebeln der Macht Platz nehmen.
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon zonenhasser » 2. Dezember 2019, 16:47

pentium hat geschrieben:Herrlich diese Klischees...Anwälte und Zahnärzte sind also automatisch FDP-Wähler...die Welt kann so einfach sein!


Das nicht, aber die heutige FDP ist doch eine reine Klientelpartei. Früher war sie breiter aufgestellt. Neben dem wegen illegaler Annahme von Parteispenden rechtskräftig verurteilten Otto Graf Lambsdorff als liberalem Ökonomen gab es früher auch Nationalkonservative wie den ehemaligen F.D.P.-Chef Erich Mende und die den Bürgerrechten verpflichteten gebürtigen Dresdner Gerhart Baum und den Magdeburger Burkhart Hirsch. Nicht zu vergessen den Hallenser Hans-Dietrich Genscher und den Dresdner Wolfgang Mischnick sowie die rheinische Frohnatur Walter Scheel.
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon pentium » 2. Dezember 2019, 16:56

zonenhasser hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Herrlich diese Klischees...Anwälte und Zahnärzte sind also automatisch FDP-Wähler...die Welt kann so einfach sein!

Das nicht, aber die heutige FDP ist doch eine reine Klientelpartei. Früher war sie breiter aufgestellt. Neben dem wegen illegaler Annahme von Parteispenden rechtskräftig verurteilten Otto Graf Lambsdorff als liberalem Ökonomen gab es früher auch Nationalkonservative wie den ehemaligen F.D.P.-Chef Erich Mende und die den Bürgerrechten verpflichteten gebürtigen Dresdner Gerhart Baum und den Magdeburger Burkhart Hirsch. Nicht zu vergessen den Hallenser Hans-Dietrich Genscher und den Dresdner Wolfgang Mischnick sowie die rheinische Frohnatur Walter Scheel.

Welche Partei ist keine Klientelpartei...und was soll dieses Video?
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon zonenhasser » 2. Dezember 2019, 17:06

pentium hat geschrieben:Welche Partei ist keine Klientelpartei...und was soll dieses Video?
Die sog. Volksparteien sind schon breit aufgestellt. Mit dem Scheel-Lied wollte ich nur unter Beweis stellen, was die Politiker früher für Persönlichkeiten waren. Auch die SPD hatte solche wie Reuter, Ollenhauer, Schmidt, Brandt, Wehner.. Man könnte natürlich einwenden, dass es damals im kalten Krieg bewegtere Zeiten waren. Bloß - heute sind auch bewegte Zeiten, siehe USA, China, Rußland, Türkei, GB usw., und es bedarf gestandener Politiker, um diese Probleme halbwegs in den Griff zu bekommen. Frau Esken hat sich bisher nur im Landeselternrat von BW hervorgetan und NoWaBo hat noch nie eine Wahl gewonnen, sitzt in keinem Parlament.
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon pentium » 2. Dezember 2019, 17:12

zonenhasser hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Welche Partei ist keine Klientelpartei...und was soll dieses Video?
Die sog. Volksparteien sind schon breit aufgestellt. Mit dem Scheel-Lied wollte ich nur unter Beweis stellen, was die Politiker früher für Persönlichkeiten waren. Auch die SPD hatte solche wie Reuter, Ollenhauer, Schmidt, Brandt, Wehner.. Man könnte natürlich einwenden, dass es damals im kalten Krieg bewegtere Zeiten waren. Bloß - heute sind auch bewegte Zeiten, siehe USA, China, Rußland, Türkei, GB usw., und es bedarf gestandener Politiker, um diese Probleme halbwegs in den Griff zu bekommen. Frau Esken hat sich bisher nur im Landeselternrat von BW hervorgetan und NoWaBo hat noch nie eine Wahl gewonnen, sitzt in keinem Parlament.


Ja früher, nur gibt es diese Politiker nicht mehr...
Ansonsten. Die Wahl der Vorsitzenden war ein Debakel für die SPD. Das geht jetzt noch weiter nach unten mit denen. Wer gestern Anne Will geschaut hat, konnte nur noch fassungslos den Kopf über das Rumgeeiere der beiden designierten Vorsitzenden schütteln.
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon zonenhasser » 2. Dezember 2019, 17:13

Die Witwe von SPD-Legende Willy Brandt († 78), Brigitte Seebacher (73), reagierte gegenüber BILD entsetzt: „Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie Willy Brandt und Helmut Schmidt jetzt im Himmel sitzen und das Drama mitansehen müssen...“

https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Interessierter » 2. Dezember 2019, 19:34

Die Wahl der Vorsitzenden war ein Debakel für die SPD. Das geht jetzt noch weiter nach unten mit denen. Wer gestern Anne Will geschaut hat, konnte nur noch fassungslos den Kopf über das Rumgeeiere der beiden designierten Vorsitzenden schütteln.


Schaun mer erst mal wie das jetzt weitergeht. [denken]
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Klaus B. » 2. Dezember 2019, 19:57

Also, auch zu meinem Leben gehörte immer die SPD, obwohl ich diese kaum gewählt habe.

Wenn sich die SPD, wie gesehen, zunehmend aus der Wahrnehmung der Wähler verabschiedet, dann würde ich dies nur begrenzt den agierenden Politikern zuschreiben.
Denn unser Volk lebt seit mehreren Jahren mehrheitlich auf einem dicken Kissen des Wohlstands!
Gleichzeitig schwindet wahrnehmbar bei der Mehrheit unserer Gesellschaft das minimale Verständnis bzw. die politische Bildung für das Verständnis einfachster innen- und außenpolitischer Prozesse. Alle schreien nach sozialen Wohltaten, die bislang dank der Konjunktur weitestgehend erfüllt werden konnten...

Und dann? Was wird denn sein, wenn es mal nicht so läuft? Wer begreift dann noch seine soziale Stellung und erkennt, wie vielen es auch so geht? Wo bleiben dann die potentiellen Wähler der alten Tante SPD, wenn die CDU/CSU ungestraft und unbehelligt auf die AfD zudriftet?

Und eine Frage zur allgemeinen Provokation: Wann und wie erkennen eigentlich die SPD und die Linken, dass sie ganz unschuldsvoll betrachtet in dieser neuen Zeit zusammengehören, egal, wer dann von den jeweiligen Rändern aberodiert? Und ich meine keine neue SED.

Ich schreibe dies ganz bewusst aus einer sozial abgesicherten Position und müsste mir eigentlich um mich und meine Familie keine Sorgen machen. Aber ich habe täglich mit "dem Volk" im wohlgemeinten Zustand zu tun...

Und ich wünsche unserem Land auch keine ernsthafte Krise oder sonstwelche schicksalhaften Ereignisse...

Das waren meine Gedanken zu alten Tante SPD...

VG von Klaus B. [shocked]
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Volker Zottmann » 2. Dezember 2019, 20:14

Hallo Klaus,
Deine, sind auch unsere Gedanken.
Wehe, die Partei(SPD) zerlegt sich noch weiter und dann kommt mal eine kräftige Krisendelle, so ein paar Jahre Elend. Also richtiger sozialer Absturz breiter Bevölkerungsschichten.
Was Solidarität ist, lernen junge Leute nicht mehr. Egoismus macht sich überall breit.
In solcher Not wittert dann eine andere Karft Morgenluft. Dann sind Bedingungen wie zu Zeiten von Hitlers Aufstieg.
Ich mag mir solch mögliches und baldiges Szenario gar nicht vorstellen.

Ein Hauptschuldiger ist auch die SPD, welche sich auch nur noch um sich selbst dreht!

Gruß Volker
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Interessierter » 2. Dezember 2019, 20:14

Vielen Dank, Klaus.
Du hast es genau auf den Punkt gebracht. Die SPD muss wieder deutlich machen, wessen Interessen sie schon immer vertreten hat. Das wird mit der Schlaftablette Scholz nie etwas.
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Ari@D187 » 2. Dezember 2019, 20:20

pentium hat geschrieben:[...]Ansonsten. Die Wahl der Vorsitzenden war ein Debakel für die SPD. Das geht jetzt noch weiter nach unten mit denen. Wer gestern Anne Will geschaut hat, konnte nur noch fassungslos den Kopf über das Rumgeeiere der beiden designierten Vorsitzenden schütteln.

Mag sein, dass da etwas rumgeeiert wurde. Die Angriffe, insbesondere gegen Frau Esken, empfand ich jedenfalls als ziemlich respektlos und deplatziert.
Auch was da seit Samstag Abend an Weltuntergangsszenarien durch die Presse geht, ist mir unverständlich.

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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Klaus B. » 2. Dezember 2019, 20:37

Im Nachgang möchte ich meine Sympathie zur SPD noch etwas vertiefend erklären.

Schließlich ging von ihr, namentlich durch Willy Brand und Egon Bahr, die Annäherungspolitik zwischen Ost und West aus. Dazu gibt es hochinteressante Dokus bei YouTube. Und schließlich war die alte SPD ein starkes Gegenlager zum extremen Konservatismus der damaligen CDU/CSU in der alten Bundesrepublik.

Wir haben in der Schule in der DDR gelernt, dass die SPD in ihren Vorkriegsjahren viel zu kompromissbereit und "verräterisch an den Arbeitern" agiert habe. Sie wurde zwangsweise vereinnahmt in der Ostzone, um der radikalen KPD im Sinne der sowjetischen Besatzer nicht im Wege zu stehen. Ein demokratischer Sozialismus war verachtet!

Kurzum, die "alte Tante SPD" war immer ein ernstzunehmender Gegenspieler der anderen Seite, weil sie ein politisches Gegenangebot zur anderen Seite hatte.

Heute, in unserer kurzlebigen Zeit werden alle Ereignisse und Personen durch die Medien vorab gecheckt, voreilig bewertet und unaufgefordert durchgekaut und medial wieder "ausgekotzt", dass dem Betrachter sein eigenes Urteil nicht mehr in den Sinn kommt! Siehe oben!

Es kann natürlich sein, dass ich mit 60 Jahren einen anderen Blick auf die Dinge habe, als Jüngere.

VG Klaus B. [hallo]
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Volker Zottmann » 2. Dezember 2019, 21:22

Ich glaube nicht, dass sich unsere Sichten da rückwärts schauened unterscheiden, Klaus.
Die ganze Vorbereitung zur deutschen Einheit hat maßgebend die SPD vom Westen aus vorangetrieben. Sicher in kleinen Schritten, aber immer mit dem, was machbar war.

Gruß Volker
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Ari@D187 » 2. Dezember 2019, 21:51

Volker Zottmann hat geschrieben:[...]
Die ganze Vorbereitung zur deutschen Einheit hat maßgebend die SPD vom Westen aus vorangetrieben. Sicher in kleinen Schritten, aber immer mit dem, was machbar war.

Gruß Volker

Hmm, in den 80ern aber kaum noch.

Gruß
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon zonenhasser » 2. Dezember 2019, 21:55

Klaus B. hat geschrieben:Im Nachgang möchte ich meine Sympathie zur SPD noch etwas vertiefend erklären.
Schließlich ging von ihr, namentlich durch Willy Brand und Egon Bahr, die Annäherungspolitik zwischen Ost und West aus.


In dieser interessanten Diskussion u. a. mit Freya Klier spricht der bekannte Historiker Dr. Kowalczuk vom
"Chamäleon Bahr" -
bei Minute 20 - https://www.phoenix.de/sendungen/gespra ... 56395.html
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Interessierter » 3. Dezember 2019, 08:39

Klaus B. hat geschrieben:
Im Nachgang möchte ich meine Sympathie zur SPD noch etwas vertiefend erklären.
Schließlich ging von ihr, namentlich durch Willy Brand und Egon Bahr, die Annäherungspolitik zwischen Ost und West aus.


Das ist auch schon lange belegt. Welche Partei hat denn eigentlich während ihrer Existenz keine Fehler gemacht, wie auch die SPD sie nach Willy Brand machte?

Diejenigen Bürger aus der ehemaligen SED - Diktatur, die heute meinen Häme über die SPD ausschütten zu müssen, sollten sich besser einmal fragen, ob sie nicht ohne die durch die SPD geschaffenen Voraussetzungen, nicht immer noch in ihrer grauen, maroden und menschenverachtenden Diktatur leben würden?
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Dezember 2019, 13:04

Ari@D187 hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:[...]
Die ganze Vorbereitung zur deutschen Einheit hat maßgebend die SPD vom Westen aus vorangetrieben. Sicher in kleinen Schritten, aber immer mit dem, was machbar war.

Gruß Volker

Hmm, in den 80ern aber kaum noch.

Gruß
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Logisch, ab 82 war auch Kohl dran, der die Ernte dann einfuhr.

Gruß Volker
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon zonenhasser » 3. Dezember 2019, 14:01

Interessierter hat geschrieben:Diejenigen Bürger aus der ehemaligen SED - Diktatur, die heute meinen Häme über die SPD ausschütten zu müssen, sollten sich besser einmal fragen, ob sie nicht ohne die durch die SPD geschaffenen Voraussetzungen, nicht immer noch in ihrer grauen, maroden und menschenverachtenden Diktatur leben würden?


Was wäre wenn gewesen, wenn - eine bei Historikern besonder "beliebte" Frage. Zweifellos hat die Brandtsche Ostpolitik der Bevölkerung der DDR Erleichterungen gebracht. Doch wurde die SPD-Politik gegenüber der DDR immer widerlicher. Ich erinnere an das SED/SPD-Papier Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit, ein Schlag ins Gesicht der DDR-Opposition:
In der zentralen Passage darin lautete es: Bundesrepublik Deutschland und DDR sollten sich „auf einen langen Zeitraum einrichten“, in dem sie

„nebeneinander bestehen und miteinander auskommen müssen. Keine Seite darf der anderen die Existenzberechtigung absprechen. Unsere Hoffnung kann sich nicht darauf richten, dass ein System das andere abschafft. Sie richtet sich darauf, dass beide Systeme reformfähig sind und der Wettbewerb der Systeme den Willen zur Reform auf beiden Seiten stärkt.
...
Von der CDU wurde es als eine Art Indiz dafür genommen, dass die SPD die Wiedervereinigung nicht ernsthaft angestrebt habe, sondern sie vielmehr mit ihrer Dialogpolitik auf's Spiel gesetzt hätte. So heißt es etwa im Beschluss des 22. Parteitags der CDU vom November/Dezember 2008:

„Zwei Jahre vor dem Mauerfall, am 27. August 1987 legten SPD und SED ein Grundwertepapier vor, in dem die Sozialdemokraten das Ziel der Wiedervereinigung praktisch aufgaben.“


Rau und Lafontaine wollten der Zentralen Erfassungsstelle für DDR-Verbrechen in Salzgitter keine finanziellen Mittel mehr zukommen lassen.
Es sei auch an die Geraer Forderungen Honeckers vom 13. Oktober 1980 erinnert.

Die Bundesrepublik Deutschland lehnte die Geraer Forderungen ab und hielt so die Tür zur Wiedervereinigung für die Zukunft offen. Die Anerkennung einer DDR-Staatsangehörigkeit hätte auch im Widerspruch zum Grundgesetz gestanden, das den Deutschen in der DDR die deutsche Staatsangehörigkeit sicherte. Während CDU und FDP diese Position konsequent verfolgten, kamen aus den Reihen der Friedensbewegung sowie der SPD und den Grünen Stimmen, die sich für die Erfüllung dieser Forderungen einsetzten.

1984 forderte zum Beispiel Egon Bahr, die ersten drei der Geraer Forderungen zu erfüllen. Diese Position sei keine Abkehr der in den 1970er Jahren erfolgreichen „Politik der kleinen Schritte“. Vor dem Hintergrund der sozialdemokratischen Entspannungspolitik wäre demnach auch eine Anerkennung der DDR-Staatsbürgerschaft folgerichtig gewesen („Anerkennung des Status quo, um ihn zu überwinden“).


Vielleicht vor 25 Jahren war der frühere Brandt-Vertraute ("Steh' auf, Willy - wir müssen regieren!") Horst Ehmcke zu einer Diskussion in Leipzig, der das SED/SPD-Papier verteidigte. Den habe ich angebrüllt, ein herrlicher Moment!
Das ist alles Schnee von gestern - wozu sich heute noch über das Sozialdemokratische Pack Deutschlands aufregen.
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Werner Thal » 3. Dezember 2019, 15:21

Es brauchte 1989 nur das Team Gerhard Schröder als Bundeskanzler und Oskar Lafontaine als SPD-
Vorturner in Amt und Würden gewesen sein - unter deren Kommando hätte es auch keine Deutsche
Einheit gegeben!!!

W. T.
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon augenzeuge » 3. Dezember 2019, 18:01

Werner Thal hat geschrieben:Es brauchte 1989 nur das Team Gerhard Schröder als Bundeskanzler und Oskar Lafontaine als SPD-
Vorturner in Amt und Würden gewesen sein - unter deren Kommando hätte es auch keine Deutsche
Einheit gegeben!!!

W. T.


Ist wahrscheinlich. Oder doch nicht? Bleibt aber die Frage, was hätten sie getan...bei dem Druck, der ja nur im Osten gemacht wurde? [denken]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Interessierter » 5. Dezember 2019, 13:34

Nein, Kühnert ist immer noch gegen die Groko & macht keine “Kehrtwende”!

Liest man die Schlagzeilen verschiedenster Zeitungen heute morgen, könnte man den Eindruck bekommen, Juso-Chef Kevin Kühnert sei vom prominentesten SPD-Kritiker der Groko zu einem Verteidiger geworden.


Kühnert hat seine Position kein bisschen verändert!

Doch Kevin Kühnert hat seine Position in Wahrheit nicht verändert. Hier haben wir es mit einem Framing zu tun, das eine differenzierte Aussage aus dem Kontext gerissen hat und verzerrte. Sodass sie letztlich das Gegenteil dessen aussagte, dass der Juso-Chef meint. Es fing alles mit diesem Interview in der Rheinischen Post vom 3.12. an. Kühnert wurde in einem Interview über den bevorstehenden SPD-Parteitag befragt und darüber, dass er als Vizevorsitzender kandidieren möchte.

Mit Hinblick auf die neuen Vorsitzenden Walter-Borjans und Esken sagte Kühnert dort, dass er die SPD dazu drängen möchte, über die Revisionsklausel des Koalitionsvertrages neue Vorhaben zu vereinbaren. Er fordert u.a. mehr “soziale Gerechtigkeit” und eine “energischere Klimaschutzpolitik”, die “eine Rolle spielen müssen”. Dabei solle zunächst versucht werden, mit der Großen Koalition das zu erreichen, aber man dürfe nicht “auf Teufel komm raus in der Regierung zu bleiben,” sollte dies nicht gelingen. (Ganzes Interview hier)

Später erklärt er, dass seiner Einschätzung nach das Fortbestehen der Regierung davon abhängt, ob “Union und SPD nach den Gesprächen diesen ewigen Verhandlungsmodus dann auch mal zufriedenstellend beenden können.” Auf die Frage, ob bei einem Koalitionsbruch ihm Neuwahlen oder eine Minderheitsregierung lieber wären, verweigert er sich der Spekulation mit dem Hinweis: “Wer eine Koalition verlässt, gibt einen Teil der Kontrolle aus der Hand, das ist doch eine ganz nüchterne Feststellung. Auch das sollten die SPD-Delegierten bei ihrer Entscheidung berücksichtigen. Nicht weil sie Angst bekommen sollen, sondern weil Entscheidungen vom Ende her durchdacht werden müssen.”

Das mediale Stille-Post-Spiel

Wie Kühnert in einem kurzen Video auf Twitter auch selbst erklärte, kam es zu dieser Falschdarstellung folgendermaßen: Die Rheinische Post nutzte einen provokativen Aufhänger, aus welchem dann eine Agenturmeldung wurde, auf die sich wiederum viele andere Medien stürzten. Dadurch, dass weder von den Journalist*innen, noch den meisten Leser*innen das Original-Interview gelesen wurde (Es befindet sich auch hinter einer Bezahlschranke), ist das irreführende Herunterbrechen dieser Aussage das einzige, was viele zu Lesen bekamen.

“Das ist aus meiner Sicht falsch dargestellt worden”, erklärt Kühnert in seiner Ansprache, zitiert die wichtigsten Passagen aus dem Artikel und erklärt genauer, wie der Kontext aussah. Er beendet das Video mit den Sätzen: “Ich maße mir überhaupt nicht an, den Delegierten dazu irgendwelche Empfehlungen zu geben oder sie gar zu warnen. Und ich hab’ auch keine Angst, mit der SPD in den nächsten drei Monaten, wenn es sein muss, in den Bundestagswahlkampf zu ziehen. An mir soll’s nicht scheitern.”


Den vollständigen Bericht und ein Video findet man hier:
https://www.volksverpetzer.de/medien/kuehnert-groko/
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon zonenhasser » 5. Dezember 2019, 14:31

augenzeuge hat geschrieben:
Werner Thal hat geschrieben:Es brauchte 1989 nur das Team Gerhard Schröder als Bundeskanzler und Oskar Lafontaine als SPD-
Vorturner in Amt und Würden gewesen sein - unter deren Kommando hätte es auch keine Deutsche
Einheit gegeben!!!

Ist wahrscheinlich. Oder doch nicht? Bleibt aber die Frage, was hätten sie getan...bei dem Druck, der ja nur im Osten gemacht wurde? [denken]


Gute Beziehungen hatten sie ja zur DDR.

Bild

Auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs stieß Lafontaines Wirken auf Zuspruch. Jedenfalls suchte der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker den Kontakt. Angeblich trafen sich die gebürtigen Saarländer zu Beginn der Achtzigerjahre anlässlich der Messe in Leipzig. Lafontaine soll Honecker eine Aktie und eine Kiste Pfälzer Wein geschenkt haben.
https://www.welt.de/politik/article9496 ... aeter.html


Frau Lafontaine hatte die "ständigen Eskapaden" ihres Mannes satt. Ihre kurzfristige Liaison mit Schauspieler Jochen Senf war eher Trennungshilfe als Trennungsgrund. Jahrelang sei sie selbst betrogen worden, ließ sie in einem Interview durchblicken. Oskars Affäre mit der ostdeutschen Liedermacherin Bettina Wegner - von der Musikerin stets geleugnet (Wegner: "Wir haben nur zusammen gegen die Atomkraftwerke gesungen") - sei nur eine seiner Eskapaden gewesen.
https://www.welt.de/print-welt/article5 ... chser.html
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
Bert Brecht
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Re: SPD - Das Ende einer Volkspartei?

Beitragvon Kumpel » 5. Dezember 2019, 15:13

Im Nachgang sind die Genossen der SPD vielleicht noch froh das der Kelch der Wende an ihnen vorüber gegangen ist.
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