Obdachlosigkeit in Deutschland

Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon Zicke » 8. Januar 2017, 14:20

Immer mehr Menschen haben keine Wohnung. Immer mehr von ihnen sind Akademiker. Doch die Regierung verharmlost das Problem.

Obdachlosigkeit ist neben dem Hungern, Dursten, Frieren und Fehlen medizinischer Grundversorgung die krasseste Form der Armut, wobei die genannten Leiden oft miteinander verbunden sind. Auch in Deutschland gibt es solch existenzielle Not. Umso mehr erstaunt die Verharmlosung des Problems durch Regierungsvertreter: „Den Menschen in Deutschland ging es noch nie so gut wie im Augenblick“, verkündete die Bundeskanzlerin in der jüngsten Haushaltsdebatte. Undifferenzierter und oberflächlicher kann man die soziale Lage der Bevölkerung kaum charakterisieren.
Nach einem deutlichen Rückgang während der 1990er-Jahre existierten 2014 laut Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe in Deutschland wieder mehr als 335.000 Wohnungslose, darunter 29.000 Kinder und Minderjährige. 39.000 Menschen lebten dem Dachverband der Wohnungslosenhilfe zufolge auf der Straße.
Darunter befinden sich immer weniger Berber oder Trebegänger, wie die „klassischen“ Obdachlosen genannt wurden. Stattdessen steigt die Zahl der Mittelschichtangehörigen, von (Solo)selbstständigen, Freiberuflern und akademisch Gebildeten, die aufgrund sozialer Probleme „in die Gosse“ abrutschen.

Neuere Zahlen dazu gibt es nicht. Statistiker/innen erfassen wahrscheinlich eher, wie viele Bergziegen und Zwerghasen es hierzulande gibt, als dass sie verlässliche Angaben darüber liefern, wie viele Menschen ohne Wohnung dastehen. Umso notwendiger ist es, für eine solide Datengrundlage zu sorgen, die es bisher nur in den wenigsten Bundesländern und Kommunen gibt. Nur wenn offizielle Statistiken zum Problem der Wohnungslosigkeit existieren, kann man die zuständigen Behörden und die politisch Verantwortlichen zwingen, es mit der erforderlichen Konsequenz anzugehen.

Seit der Vereinigung von BRD und DDR sind mindestens 290 Obdachlose der Kälte zum Opfer gefallen, ohne dass die (Medien)öffentlichkeit mehr als nur sporadisch Notiz von den Tragödien genommen hätte, die sich auf den Straßen unseres reichen Landes abspielen. Nach wie vor werden die Obdachlosen in vielen Städten aus dem öffentlichen Raum verdrängt.

den ganzen Kommentar :
http://taz.de/Essay-zur-Obdachlosigkeit ... /!5368829/
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2017, 14:41

Wer in Deutschland auf der Straße lebt, ist selbst schuld, oder? Schließlich gibt es ein soziales Netz. Dass es trotzdem fast jeden treffen kann, zeigt Simons Geschichte.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... eit-berlin

Obdachlosigkeit gibt es heute fast überall. Auch Russland hat damit ein wachsendes Problem.

AZ
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon Spartacus » 8. Januar 2017, 15:59

Obdachlosigkeit gibt es heute fast überall. Auch Russland hat damit ein wachsendes Problem.


Das ist aber keine Entschuldigung dafür, dass es Obdachlosigkeit bei UNS gibt.

Eine Schande und äußerst beschämend für ein Land, das in einer Woche mal eben Milliarden für die Bankenrettung locker machen kann. [peinlich]

„Den Menschen in Deutschland ging es noch nie so gut wie im Augenblick“


Abgehobene Gutmenschenarroganz vom feinsten.

Pfui Deibel

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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Januar 2017, 16:28

Ich rede jetzt nur vom Osten, denn da kenne ich mich halbwegs aus.
Wer bei uns als Obdachloser auf der Straße lebt, ist doch wohl entweder selbst Schuld oder geistig nicht in der Lage, Anträge zu stellen. (Dem muss geholfen werden, von Amts wegen schon!)
Jerer Wohnungslose kann auf das Sozialamt gehen, erhält dort seine Unterstützung (meist Hartz IV). Er hat auch Anspruch auf angemessenen warmen Wohnraum.
In QLB beispielsweise bekommt derjenige eine Wohnung zugewiesen. Meist DDR-Plattenbau. Die Wohnungsgenossenschaften erhalten oft die Miete direkt vom Amt. Ebenso gibts heizkostenpauschalen ausgezahlt. Die Genossenschaftensind über die Vermietung selbst froh, weil deren Leerstand gemindert wird.
Wenn es in Ballungszentren schwerer ist Wohnraum zu ergattern, frage ich mich, warum der Wohnunglose, der ohnehin nicht arbeitet, dann nicht in eine Stadt wie QLB geht, wo es keine Unterstützerprobleme gibt?

Gruß Volker
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2017, 16:32

Ratata, ich habe deinen Beitrag mit den üblen Bemerkungen gegen mich gelöscht. Noch so ein Ding und du pausierst.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2017, 16:37

Spartacus hat geschrieben:Das ist aber keine Entschuldigung dafür, dass es Obdachlosigkeit bei UNS gibt.
Sparta


Nein, soll es auch nicht sein. Aber eine Erklärung, dass auch wir nicht zaubern können. Ansonsten schließ ich mich den Ausführungen von Volker an.
Jeder Obdachlose kann einiges dagegen tun. Aber er tut das aus unterschiedlichen Gründen nicht immer.

Wenn ich durch Fußgängerzonen gehe und ich von gesunden 25jährigen angebettelt werde, dann bin ich 100%ig sicher, dass das nicht sein müsste, wenn sie sich bemühen...
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon ratata » 8. Januar 2017, 17:00

augenzeuge hat geschrieben:Ratata, ich habe deinen Beitrag mit den üblen Bemerkungen gegen mich gelöscht. Noch so ein Ding und du pausierst.
AZ


Wieso ,du kannst auch so tief fallen . es ist doch keine üble Bemerkung

Bist du mit dein Latein jetzt am Ende , da du mir mit Sperre drohst . ratata
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2017, 17:05

ratata hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Ratata, ich habe deinen Beitrag mit den üblen Bemerkungen gegen mich gelöscht. Noch so ein Ding und du pausierst.
AZ


Wieso ,du kannst auch so tief fallen . es ist doch keine üble Bemerkung

Bist du mit dein Latein jetzt am Ende , da du mir mit Sperre drohst . ratata


Lies einfach mal verstehend: Beitrag von augenzeuge » 8. Januar 2017, 14:41

AZ
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon Merkur » 8. Januar 2017, 17:43

augenzeuge hat geschrieben:Obdachlosigkeit gibt es heute fast überall. Auch Russland hat damit ein wachsendes Problem.
AZ


Wir wollen doch schön beim Thema bleiben AZ. Hier geht es um die Obdachlosigkeit in Deutschland. Wenn Du zur Obdachlosigkeit in Russland schreiben möchtest, eröffne doch bitte ein eigenes Thema. [flash]
Der @Interessierte würde jetzt noch seinen oft strapazierten Spruch vom "Herrn Lehrer" bringen. [laugh]
Zuletzt geändert von Merkur am 8. Januar 2017, 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon Spartacus » 8. Januar 2017, 17:44

Jeder Obdachlose kann einiges dagegen tun. Aber er tut das aus unterschiedlichen Gründen nicht immer.


Ich kann das auch nicht nachvollziehen AZ, aber wenn ich so an unsere Bürokratie denke, da wird es wohl haken. Jedenfalls war das der Grund,
den der letzte Obdachlose, den ich angesprochen habe, angab. Er kam schlichtweg damit nicht klar und wollte da auch keine Hilfe annehmen.

LG

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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon Nostalgiker » 8. Januar 2017, 19:41

Teilweise interessante Ansätze so a la "der Obdachlose ist letztendlich selber schuld", das klingt verdächtig nach "der Arbeitslose ist selber Schuld an seiner Situation, wer Arbeit will findet auch welche."

Leider kann ich mich des Eindrucks nicht erwähren das es in Berlin immer mehr Obdachlose gibt.
Gerechterweise muß aber dazu bemerkt werden das es nicht immer Deutsche sind, sondern auch Ausländer sind unter ihnen.

Zwei Beispiele aus letzter Zeit, also Dezember.
Wir waren Abends im Prenzlauer Berg unterwegs und ich dacht ich sehe nicht richtig. Unter dem U-Bahn Viadukt; da wo es wieder unter die Erde geht; in der Nähe von Konnopke hatte ein Trupp von zirka 8 Menschen sein Nachtlager aufgeschlagen.
Mittels Kartons etc. haben sie ihr Lager hergerichtet, Schlafsäcke hatten sie auch dabei.
Die andere Konfrontation war in einer Fußgängerunterführung in der Nähe vom ICC und der Messe.
Da waren wir ebenfalls unterwegs zu einer Veranstaltung im Haus des Rundfunks in der Masurenallee.
Nicht nur das dort in dieser Unterführung ebenfalls gut 10 Menschen auf ihren Pappkartonlagern schliefen, nein es stank in dieser Unterführung auch noch wie in einem Raubtierkäfig ......

In Berlin werden inzwischen einige U-Bahnhöfe die ganze Nacht geöffnet um den Obdachlosen eine halbwegs geschützte Übernachtungsmöglichkeit zu bieten denn die vorhandenen Obdachlosenasyle reichen hinten und vorne nicht.
Letztens war in der Zeitung ein Porträt von acht Menschen welche als Obdachlose in Berlin auf der Strasse leben.
Alle selbst verschuldet an ihrer Situation? Mitnichten.

Etwas weiter weg hier im Kiez steht eine Immobilie seit Anfang der Neunziger leer. Davor war es ein Wohnheim in dem hauptsächlich vietnamesische Vertragsarbeiter lebten.
In den Gemäuern hausen jetzt ab und an Obdachlose und einige davon sind in den letzten Jahren dort auch im Winter erfroren ......
Übrigens ist das Gelände inzwischen von einem Investor gekauft worden. Die Gebäude sind noch nicht so marode (solider Plattenbau) das sich eine Instandsetzung nicht lohnen würde. Und was will der Investor daraus machen? Richtig, luxuriöse Eigentumswohnungen.

Ich halte es für ein Gerücht dass das Sozialamt Heizkosten bezahlt oder bezuschusst.
Mit solchen "Tatsachen" soll doch irgendwie der Sozialneid nach dem Motto; seht was die alles vorne und hinten reingesteckt bekommen, geschürt werden.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2017, 22:16

Nostalgiker hat geschrieben:Ich halte es für ein Gerücht dass das Sozialamt Heizkosten bezahlt oder bezuschusst.

Haushaltsgröße und der Heizkostenbetrag, der als angemessen gilt: 1 – 2 Personen 557,00 €/Jahr - 46,00 €/mtl. 3 – 4 Personen 722,00 €/Jahr - 60,00 €/mtl. 5 und mehr Personen 836,00 €/Jahr - 70,00 €/mtl.
http://www.datentransfer24.de/Arbeitslosengeld2.html

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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Januar 2017, 22:23

Es kann hier nie um Sozialneid gehen.
Richtig ist, dass obdachlos Gewordene in QLB in keine Obdachlosenbehausung gesteckt werden können, weil die geschlossen sind. Statt dessen werden normale Wohnungen bereitgestellt. Und selbstverständlich gibt es Heizkostenzuschüsse, wobei ich aber die Bedingungskriterien nicht kenne. Wohl aber bezuschusste Haushalte.
QLB ist eben nicht B

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 8. Januar 2017, 22:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon augenzeuge » 8. Januar 2017, 22:26

QLB ist eben nicht B

Sei froh!
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Januar 2017, 23:14

Arbeitssuchende Ostdeutsche sind in die ganze Welt gezogen und fanden Beschäftigung.
Warum Wohnungssuchende Obdachlose aber lieber erfrieren, als dorthin zu gehen, wo sie geschützt warm wohnen können, erschließt sich mir nicht.
Garantiert bekämen die auch freie Bahnfahrt. Es ist meiner Meinung sehr wohl so, dass manche Menschen an ihrem Verderben selbst Schuld sind.
Soziale Wurzeln als Ausrede dürfte hier nicht greifen. Meine Meinung!

Gruß Volker
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon karnak » 9. Januar 2017, 08:28

Ich muss Dir da recht geben, mir ist auch noch nie ganz klar gewesen warum sich Leute zur Obdachlosigkeit entschließen , zumindest in diesem Land besteht eigentlich keine Notwendigkeit dazu.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon Kumpel » 9. Januar 2017, 08:36

karnak hat geschrieben:Ich muss Dir da recht geben, mir ist auch noch nie ganz klar gewesen warum sich Leute zur Obdachlosigkeit entschließen , zumindest in diesem Land besteht eigentlich keine Notwendigkeit dazu.


Es entschließt sich kaum jemand zur Obdachlosigkeit. Das ist ein Prozess , in dem am Ende der Betreffende auf der Straße steht. Bis dahin hat er oder sie einiges ignoriert.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon karnak » 9. Januar 2017, 08:53

Kumpel hat geschrieben:
Es entschließt sich kaum jemand zur Obdachlosigkeit. Das ist ein Prozess , in dem am Ende der Betreffende auf der Straße steht. Bis dahin hat er oder sie einiges ignoriert.

Das mag schon stimmen und trotzdem dürfte der Prozess doch jederzeit rückgängig gemacht werden können, wird durch die Gesellschaft eine warme Wohnung und ein relativ menschenwürdiges Leben finanziert wenn man denn das will, oder verstehe ich da was falsch? Es bleibt für mich weiter schwer nachvollziehbar warum sich Leute anderes antun.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon Nostalgiker » 9. Januar 2017, 09:05

karnak, lies einfach mal den von Augenzeuge verlinkten Artikel. Vielleicht erkennst du dann wie "einfach" das für Obdachlose ist eine Wohnung und staatliche Unterstützung zu bekommen.

Ansonsten gilt bei einigen wohl die Ansicht das sich Menschen in diesem Land
- zur Obdachlosigkeit entschließen
- zur Arbeitslosigkeit entschließen
- zur Inanspruchnahme von Hartz IV entschließen
- für einem Job der so mies bezahlt wird das mit dem Endgeld der Lebensunterhalt nicht finanziert werden kann entschließen

und einige Mitbürger entschließen sich ab sofort natürlich blond zu denken ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon karnak » 9. Januar 2017, 09:27

[grin] Hätte vielleicht das Entschließen in Anführungsstriche schreiben sollen. Aber natürlich bekommt man, gerät man in soziale Nöte, egal aus welchen Grunden, Unterstützung durch die Gesellschaft. Das umfasst Wohnung, Kleidung, Nahrung, Heizung und Mobiliar. Oder siehst Du das anders? Natürlich muss man sich wenigstens an die zuständigen Behörden wenden und um Hilfe bitten. Oder was würde Dir vorschweben, dass man die Leute von der Straße holt und zwingt?
Der Rest den Du schreibst, dass ist ja alles richtig und in vielen Fällen eine Sauerei, hat aber nichts mit diesem Zusammenhang zu tun und ist deswegen hier einfach nur Populismus.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon Nostalgiker » 9. Januar 2017, 09:53

Lies die Anstriche einfach von unten nach oben und dann hast du den Weg welcher in die Obdachlosigkeit führen kann.
Du nennst das Populismus, andere nennen es die bittere Realität in einen Staat der sich mit dem Begriff "sozial" schmückt.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon Kumpel » 9. Januar 2017, 09:59

Sag mal kommst du dir nicht langsam selber lächerlich vor , stets andere aufzufordern sich mit diesem oder jenem zu bschäftigen oder zu lesen anstatt selbst Argumente zu liefern.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon Nostalgiker » 9. Januar 2017, 10:06

Kumpel, nenn mir einen einleuchtenden Grund warum ich den von Augenzeuge verlinkten Artikel für karnak nochmal zusammenfassen soll?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon karnak » 9. Januar 2017, 10:46

Nostalgiker hat geschrieben:Kumpel, nenn mir einen einleuchtenden Grund warum ich den von Augenzeuge verlinkten Artikel für karnak nochmal zusammenfassen soll?

Habe ich gelesen und was nun? Natürlich lebt man nicht in Saus und Braus , wäre das so, ich würde auch nicht arbeiten gehen. Aber das war doch nicht mein Punkt, mein Punkt war, EIGENTLICH müsste man nicht auf der Straße leben, grundlegende Dinge stellt die Gesellschaft wenn man diese haben will und deswegen ist es aus meiner Sicht nur schwer nachvollziehbar warum sich Leute das trotzdem antun.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon karnak » 9. Januar 2017, 10:54

Nostalgiker hat geschrieben:Du nennst das Populismus, andere nennen es die bittere Realität in einen Staat der sich mit dem Begriff "sozial" schmückt.

Die Frage wäre dann natürlich was Du unter dem Begriff sozial verstehen würdest, hinsichtlich der Aktivitäten des Staates den solche wie ich übrigens finanzieren, die Garantie auf einen Arbeitsplatz mit gleichzeitigem fairen Lohn? Dann musst Du das ökonomische System Kapitalismus in Frage stellen.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon pentium » 9. Januar 2017, 11:02

Plötzlich Penner
Wer in Deutschland auf der Straße lebt, ist selbst schuld, oder? Schließlich gibt es ein soziales Netz. Dass es trotzdem fast jeden treffen kann, zeigt Simons Geschichte.


Zitat:
Die Firma, für die der Dachdecker seit Jahren gearbeitet hatte, ging pleite, als der Chef wegen Steuerhinterziehung von der Polizei abgeführt wurde. Es gab keine Firma mehr, an die Simon Ansprüche hätte stellen können. Seine Freundin und er stritten sich nur noch, während Simon verzweifelt versuchte, Arbeit zu finden. Schließlich setzte sie ihn vor die Tür. "Ich habe sehr viel Geld in die Wohnung gesteckt," sagt er, "aber ich stand nicht im Mietvertrag. Ich war blind vor Liebe."
...
Simon kämpft gegen einen Teufelskreis: Ohne Wohnung bekommt er keinen Job, ohne Job keine Wohnung. "Das ist alles kompliziert" sagt er. "Die können einem nur helfen, wenn man sich wohnungslos meldet". So hat er zumindest ein Postfach bekommen, die Behörde kann ihm nun schreiben – das ist eine Voraussetzung, um einen festen Platz in einer Wohnungslosenunterkunft zugewiesen zu bekommen, und auch, um Hartz IV zu beziehen. Allerdings müssen die Obdachlosen alle drei Tage auftauchen, um das Postfach zu behalten. In eine andere Stadt fahren, vielleicht auch, um bei Verwandten oder Freunden unterzukommen ist quasi unmöglich.
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Nur mal so als Beispiel wie schnell man unter der Brücke schlafen muss!

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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon Nostalgiker » 9. Januar 2017, 11:23

karnak ich beschränke mich in meiner Antwort nur auf die Thematik "Obdachlos"; nicht das dann wieder so ein Oberschlaumerker daherkommt und sich über die abweichende Diskussion über den Eisberg mokiert ......

Es ist doch völlig ok wenn du es nicht nachvollziehen kannst, weil es offenbar völlig außerhalb deines Denkens liegt warum ein Mensch in die Obdachlosigkeit abrutschen kann und selbst wenn er sich in der Obdachlosigkeit befindet nicht umgehend und schnurstracks zu den diversen Ämtern marschiert wo ihm umgehend und unbürokratisch sofort geholfen wird. Er also nur Stunden später eine beheizte Wohnung sein eigen nennen kann und die Möbel sind auch bereits geliefert und aufgestellt.

Also ist der Obdachlose doch selber Schuld an seiner Situation?

Ist dir jemals in den Sinn gekommen das es durchaus Menschen gibt die mit dem was man im allgemeinen unter "sein Leben meistern" heillos überfordert sind? Wenn dann noch äußere Widrigkeiten dazu kommen; wie im bereits erwähnten Artikel beschrieben, können sich solche Menschen über kurz oder lang auf der Strasse wiederfinden.
Wer es bereits im "normalen" Leben nicht schaffte dieses zu meistern dem soll das dann so aus dem Handgelenk in dieser Extremsituation gelingen?
Findest Du solch eine Sichtweise nicht ein wenig zu verklärt?

Warum wird ein Mensch Drogenabhängig? (alle Drogen, auch Alkohol und Nikotin) Etwa weil er sich dazu entschlossen hat?
Solche Erklärungsversuche sind mir zu einfach, auch beim Abgleiten in die Obdachlosigkeit.

Und wenn alle Ämter so selbstlos und unbürokratisch helfen wie Du meinst, warum gibt es dann soviel Klagen gerade gegen diese Ämter?
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon karnak » 9. Januar 2017, 11:24

Und ich kann von der Brücke aus , wenn ich dann dort schon erstmal gelandet bin, nirgendwo hingehen und eine Unterkunft weg von der Brücke beanspruchen?
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon karnak » 9. Januar 2017, 11:30

Nostalgiker hat geschrieben:karnak ich beschränke mich in meiner Antwort nur auf die Thematik "Obdachlos"; nicht das dann wieder so ein Oberschlaumerker daherkommt und sich über die abweichende Diskussion über den Eisberg mokiert ......

Es ist doch völlig ok wenn du es nicht nachvollziehen kannst, weil es offenbar völlig außerhalb deines Denkens liegt warum ein Mensch in die Obdachlosigkeit abrutschen kann und selbst wenn er sich in der Obdachlosigkeit befindet nicht umgehend und schnurstracks zu den diversen Ämtern marschiert wo ihm umgehend und unbürokratisch sofort geholfen wird. Er also nur Stunden später eine beheizte Wohnung sein eigen nennen kann und die Möbel sind auch bereits geliefert und aufgestellt.

Also ist der Obdachlose doch selber Schuld an seiner Situation?

Ist dir jemals in den Sinn gekommen das es durchaus Menschen gibt die mit dem was man im allgemeinen unter "sein Leben meistern" heillos überfordert sind? Wenn dann noch äußere Widrigkeiten dazu kommen; wie im bereits erwähnten Artikel beschrieben, können sich solche Menschen über kurz oder lang auf der Strasse wiederfinden.
Wer es bereits im "normalen" Leben nicht schaffte dieses zu meistern dem soll das dann so aus dem Handgelenk in dieser Extremsituation gelingen?
Findest Du solch eine Sichtweise nicht ein wenig zu verklärt?

Warum wird ein Mensch Drogenabhängig? (alle Drogen, auch Alkohol und Nikotin) Etwa weil er sich dazu entschlossen hat?
Solche Erklärungsversuche sind mir zu einfach, auch beim Abgleiten in die Obdachlosigkeit.

Und wenn alle Ämter so selbstlos und unbürokratisch helfen wie Du meinst, warum gibt es dann soviel Klagen gerade gegen diese Ämter?

Das mag schon stimmen, dann wäre allerdings die Frage inwieweit einer Gesellschaft oder einem Staat die Labilität eines einzelnen Menschen vorgeworfen werden kann und was der Staat oder die Gesellschaft nun dagegen tun soll. Fakt ist jedenfalls der Staat und die Gesellschaft bietet Hilfe an und hält die auch vor und das meiner Meinung nach lange bevor man unter der Brücke gelandet ist.
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Re: Obdachlosigkeit in Deutschland

Beitragvon pentium » 9. Januar 2017, 11:31

karnak hat geschrieben:Und ich kann von der Brücke aus , wenn ich dann dort schon erstmal gelandet bin, nirgendwo hingehen und eine Unterkunft weg von der Brücke beanspruchen?


Beanspruchen? Herrlich...!

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