Russland ist nicht besiegbar, da können wir rüsten, was wir wollen. Oder wollen wir in 3 Jahren 10% für die BW/Nato ausgeben, weil wir sehen, dass Russland immer noch nicht am Boden liegt?
Es ist ja nicht so, dass Leute wie Stegner hinter Putin stehen, sie benennen ihn schon korrekt. Auch ein Breschnew war kein Demokrat, man erinnere sich aber daran, wie die Kommunikation durch Brandt lief. Und dann muss man sich doch die Frage stellen, hat diese Kommunikation irgendwo etwas gebracht? Es heißt ja nicht, dass Stegner gegen Rüstung ist, aber er ist gegen dieses allein erlaubte Merkmal.
Was sagt er denn?
Angesichts der weltweiten Kriege - insbesondere in der Ukraine und Gaza - müsse neben Verteidigungs- und Bündnisfähigkeit mehr in Sachen diplomatischer Anstrengungen getan werden, erklärt Stegner. Das schließe eine Unterstützung der Ukraine beispielsweise mit Flugabwehraketen jedoch nicht aus. Die Strategie, den russischen Präsidenten Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen, sei jedoch "gescheitert". Alleinige Aufrüstung könne nicht die Lösung sein.
Ein Nato-Ausgabenziel von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukt bedeute "irrsinnige Summen in Rüstung", das sei ein gefundenes Fressen für Populisten, sagt Stegner. Man dürfe das Thema nicht den Populisten überlassen, das müssten "demokratische Parteien" tun - insbesondere die SPD als Friedenspartei.
Wenn wir nicht mehr diskutieren, was soll denn die Alternative dazu sein? Die SPD ist überhaupt die einzige Partei, die über friedenspolitische Konzepte diskutiert. Andere tun das gar nicht, reden nur noch über Waffen.
Er wünsche sich manchmal ein bisschen mehr Toleranz für andere Positionen. Es sei ihm unterstellt worden, er sei ein "Trottel" oder "Putin-Freund". Das sei alles großer Humbug, so der SPD-Politiker.
AZ