Pressefreiheit in Österreich - Atmosphäre der AngstNicht erst seit der Ibiza-Affäre ist bekannt, dass österreichische Politiker versuchen, die Berichterstattung zu beeinflussen. Auch SPIEGEL-Korrespondent Hasnain Kazim erlebt, wie Journalisten in Österreich unter Druck gesetzt werden.Eines vorweg: Ja, in Österreich gilt Pressefreiheit. Es gibt Medienvielfalt, Meinungspluralismus, und Journalisten haben das Recht auf ungehinderte Ausübung ihrer Tätigkeit und vor allem auf die staatlich unzensierte Veröffentlichung von Nachrichten und Kommentaren. Kein Journalist sitzt wegen seiner Arbeit im Gefängnis, keinem wird wegen seiner Berichterstattung körperliche Gewalt angetan.
Rechtspopulisten sind groß darin, Wörter zu verdrehen, und in Österreich haben bis vor ein paar Tagen Rechtspopulisten mitregiert und nach wie vor viel zu sagen, daher diese Bemerkung zu Beginn.
Österreich ist beim letzten Ranking für Pressefreiheit, das die Organisation "Reporter ohne Grenzen" veröffentlicht hat, um fünf Ränge nach unten gefallen: von Platz 11 auf Platz 16. Mit anderen Worten: Nachdem der bürgerlich-konservative Sebastian Kurz von der ÖVP im Dezember 2017 gemeinsam mit der rechtspopulistischen FPÖ die Regierungsgeschäfte übernommen hatte, hat die Lage sich spürbar verschlechtert. In dem Video wird unter anderem deutlich, was diese Rechtspopulisten unter Journalismus verstehen: käufliche Hofberichterstattung, untertänig und jubelnd. Strache und Gudenus unterstützen die vermeintliche Milliardärin, die "Krone", größtes österreichisches Boulevardblatt, zu kaufen und Einfluss auf deren Berichterstattung zugunsten der FPÖ zu nehmen.
"Wir wollen eine Medienlandschaft ähnlich wie der Orbán aufbauen", sagt Strache in der Aufnahme. Der ungarische Regierungschef hat den staatlichen Rundfunk auf Linie gebracht, viele private Medien wurden von Orbáns Gefolgsleuten übernommen.Der vollständige Bericht hier:
https://www.spiegel.de/kultur/gesellsch ... 67710.html