Die Türkei und die Völkermord-Debatte

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Beitragvon Spartacus » 19. April 2015, 13:09

Ich habe es mal hier eingestellt.

Armenien-Debatte erreicht Berlin

Bundestag muss Farbe bekennen

Ein volles Jahrhundert nach dem Völkermord an den Armeniern steht Deutschland vor einer heiklen Frage: Erkennt der Bundestag die Taten als Genozid an, droht Ärger mit der Türkei. Wissenschaftler stärken den Parlamentariern den Rücken.


http://www.n-tv.de/politik/Bundestag-mu ... 20651.html

Na, wie peinlich ist das denn?

Ich hätte nicht nur die Anerkennung des Genozids verlangt, sondern auch noch, dass die Bundesregierung
die Türken dazu auffordert, in Istanbul ein Denkmal für den Genozid an den Armeniern zu errichten.

Das wäre doch mal "gelebte" Demokratie.

LG

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Beitragvon pentium » 19. April 2015, 13:41

Spartacus hat geschrieben:Ich habe es mal hier eingestellt.

Armenien-Debatte erreicht Berlin

Bundestag muss Farbe bekennen

Ein volles Jahrhundert nach dem Völkermord an den Armeniern steht Deutschland vor einer heiklen Frage: Erkennt der Bundestag die Taten als Genozid an, droht Ärger mit der Türkei. Wissenschaftler stärken den Parlamentariern den Rücken.


http://www.n-tv.de/politik/Bundestag-mu ... 20651.html

Na, wie peinlich ist das denn?

Ich hätte nicht nur die Anerkennung des Genozids verlangt, sondern auch noch, dass die Bundesregierung
die Türken dazu auffordert, in Istanbul ein Denkmal für den Genozid an den Armeniern zu errichten.

Das wäre doch mal "gelebte" Demokratie.

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Wenn man aber bedenkt, dass die Osmanen im 1.Weltkrieg die Verbündeten des Deutschen Kaiserreiches waren, kannst du deine Forderung nach einem Denkmal in Istanbul ad absurdum führen, Sparta. Und wieso eigentlich in Isanbul, die Stadt nannte sich damals noch Konstantinobel!

Mal davon abgesehen unter der Überschrift, wird dieses meiner Meinung nach wichtige Thema wohl eher nicht gefunden....

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Die Türkei und die Völkermord-Debatte

Beitragvon pentium » 23. April 2015, 15:41

Erst der Papst, denn Franziskus nannte die Massaker der Türken an den Armeniern den "ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts" und brachte Ankara gegen sich auf!

Jetzt wurde gegen die Erklärung des österreichischen Nationalrats zum Völkermord an den Armeniern protestiert!

Ankara protestiert gegen das Wort "Völkermord" und sieht Beziehung zu Österreich "dauerhaft beschädigt"
Ankara/Wien - Die türkische Regierung hat am Mittwoch gegen die Erklärung des österreichischen Nationalrats zum Völkermord an den Armeniern 1915 protestiert. Diese habe für Empörung gesorgt und werde die Beziehungen zwischen beiden Ländern dauerhaft beschädigen, hieß es in einer Stellungnahme des türkischen Außenministeriums. Botschafter Mehmet Hasan Gögüs wurde aus Wien zurückberufen...

http://derstandard.at/2000014695361/Tue ... hafter-ein

Nun darf man gespannt sein, wenn am Freitag Deutschen Bundestag den ermordeten Armeniern gedenkt. Oder wie es die DW formuliert:

"dann kommt es auf die Genauigkeit der Formulierungen an. Das Wort "Völkermord" oder "Genozid" haben bislang nur wenige Abgeordnete in den Mund genommen. Die offizielle Position der Bundesregierung war die: Bedauern ja, aber von Genozid war nie die Rede - weder mündlich noch schriftlich. Der Begriff Völkermord, das "böse V-Wort" war tabu. Doch das ändert sich gerade. Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht es nun aus und hat sich sogar mit Joachim Gauck, dem Bundespräsidenten, über die Wortwahl abgestimmt. Eine echte Sensation, die lange auf sich warten ließ."

http://www.dw.de/der-armenier-komplex-w ... a-18394100

Dazu noch ein Beitrag aus dem Standart:
Genozid an Armeniern: "Kontinuität vom Völkermord zur Republik"

http://derstandard.at/2000014570227/Gen ... ik?ref=rec

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Re: Die Türkei und die Völkermord-Debatte

Beitragvon pentium » 23. April 2015, 20:46

Lange wollten Diplomaten in Berlin die Massaker an den Armeniern nicht als Genozid bezeichnen. Zu groß war die Sorge vor neuem Krach mit der Türkei. Zum 100. Jahrestag nennt der Bundespräsident die Dinge nun doch beim Namen.

Zitat:
Bundespräsident Joachim Gauck hat den Massenmord an den Armeniern vor 100 Jahren im Osmanischen Reich als Völkermord bezeichnet und zugleich Deutschland eine Mitschuld gegeben. In seiner Rede nach einem ökumenischen Gottesdienst im Berliner Dom ging Gauck damit über eine Formulierung der Regierungskoalitionen hinaus, die der Bundestag am Freitag beschließen will. "In diesem Fall müssen auch wir Deutsche insgesamt uns noch der Aufarbeitung stellen, wenn es nämlich um eine Mitverantwortung, unter Umständen sogar Mitschuld, am Völkermord an den Armeniern geht", sagte Gauck mit Blick auf Militärvertreter des Kaiserreichs, die an den Deportationen beteiligt waren...]

http://www.n-tv.de/politik/Gauck-sprich ... 70701.html

Gaucks Rede im Wortlaut
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 55237.html

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Re: Die Türkei und die Völkermord-Debatte

Beitragvon augenzeuge » 24. April 2015, 07:29

"Lange wollten Diplomaten in Berlin die Massaker an den Armeniern nicht als Genozid bezeichnen. Zu groß war die Sorge vor neuem Krach mit der Türkei. Zum 100. Jahrestag nannte der Bundespräsident Joachim Gauck die Dinge nun beim Namen - und erhält damit viel Zuspruch von den führenden Medien in Deutschland.

Joachim Gauck findet jene klaren Worte, die von ihm erwartet werden....."


Ob jene die ihn gern vorführen, das auch erkennen?

Wenn die Türkei ihre Schuld ablehnt, dann muss sie sachlich erklären können, in welcher Verantwortung diese Vorgänge damals waren. Da bin ich gespannt.
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Re: Die Türkei und die Völkermord-Debatte

Beitragvon Interessierter » 24. April 2015, 07:54

Inzwischen drohen die Türken den Österreichern mit Sanktionen, weil diese es ebenfalls als Völkermord bezeichneten. [bloed]
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Die Türkei und die Völkermord-Debatte

Beitragvon Interessierter » 25. April 2015, 08:58

Und das sagte Lammert:

„Obwohl die Reichsleitung (des Deutschen Reichs – d. Red.) umfassend darüber informiert war, nutzte sie ihre Einflussmöglichkeiten nicht. Diese Mitschuld einzuräumen, ist Voraussetzung unserer Glaubwürdigkeit gegenüber Armeniern wie der Türkei.“


Nun haben wir auch noch die Ausrottung der Armenier zu verantworten ? Will man uns etwa auch noch eine Mitschuld an den Verbrechen Stalins, Maos oder Pol Pots einreden ? Immerhin haben wir ja Lenin einreisen lassen [bloed]

Seit wann muß ein Volk Verantwortung oder Schuld empfinden, für Dinge die es nicht getan hat ?
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Re: Die Türkei und die Völkermord-Debatte

Beitragvon pentium » 25. April 2015, 13:53

Deutsch Türkische Nachrichten vom 19.02.15

Hundert Jahre nach den Gräueltaten an den Armeniern in der Türkei hat der Autor und Journalist Jürgen Gottschlich Deutschland «Beihilfe zum Völkermord» vorgeworfen.
Eindeutig belegt sei, dass deutsche Militärs und Diplomaten im Osmanischen Reich von Massakern gewusst und die Vertreibung der Armenier gutgeheißen hätten, sagte Gottschlich der Deutschen Presse-Agentur in Istanbul.
Das Buch «Beihilfe zum Völkermord» des Türkei-Korrespondenten der Berliner «tageszeitung» («taz») erschien am Donnerstag.


Gottschlich kritisierte, dass sich Deutschland bislang kaum mit seiner Rolle bei der Vertreibung der Armenier auseinandergesetzt habe. Zwar fehle in den ausgewerteten Dokumenten «der rauchende Colt», der eine aktive deutsche Beteiligung beweisen würde. «Aber die Indizienkette ist so dicht, dass man davon ausgehen kann, dass deutsche Militärs an der Organisation der Deportationen beteiligt waren.» Viele Dokumente aus der Zeit lagerten im Archiv der Armee in Ankara und seien für Außenstehende nicht einsehbar.

Im Jahr 1914 drängt das Deutsche Reich das bereits geschwächte Osmanische Reich in den Ersten Weltkrieg. Heute ist kaum noch bekannt, wie eng Deutsche und Türken verbündet gewesen sind, so die dpa. Als Chef der deutschen Militärmission wird General Otto Liman von Sanders 1914 nach Konstantinopel (heute Istanbul) entsandt. Sein Stellvertreter, Fritz Bronsart von Schellendorf, wird Generalstabschef des Osmanischen Heeres. Zahlreiche weitere deutsche Offiziere übernehmen Führungsaufgaben in den osmanischen Streitkräften. Ein zeitgenössisches Propagandabild mit dem Titel «Bündnistreue» zeigt den Handschlag eines deutschen und eines türkischen Soldaten.

Die Armenier im Osmanischen Reich sehen sich bald dem Vorwurf ausgesetzt, die Kriegsgegner zu unterstützen. Die Festnahme und anschließende Verbannung armenischer Führungspersönlichkeiten in Konstantinopel am 24. April 1915 markiert den Beginn der Gräueltaten gegen die christliche Minderheit. Zwar gibt es deutsche Offiziere und Diplomaten, die Armenier (meist erfolglos) zu schützen versuchen. Aus den von Gottschlich ausgewerteten Dokumenten geht aber eindeutig hervor, dass viele Deutsche nicht nur von den Massakern wissen, sondern dass einige sie sogar befürworten. Selbst Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg weiß Bescheid – und unternimmt nichts.

Der deutsche Marineattaché Hans Humann schreibt in einem Vermerk im Juni 1915: «Die Armenier werden – aus Anlass ihrer Verschwörung mit den Russen! – jetzt mehr oder weniger ausgerottet. Das ist hart, aber nützlich.» Im Monat darauf notiert der deutsche Chef der türkischen Flotte, Admiral Wilhelm Souchon, in seinem Tagebuch: «Für die Türkei würde es eine Erlösung sein, wenn sie den letzten Armenier umgebracht hat, sie würde dann die staatsfeindlichen Blutsauger los sein.»

Der einstige Operationschef des türkischen Heeres, Otto von Feldmann, räumt 1921 – also lange nach Kriegsende – in einem Zeitungsbeitrag ein: «Es soll und darf aber nicht geleugnet werden, dass auch deutsche Offiziere – und ich selbst gehöre zu diesen – gezwungen waren, ihren Rat dahin zu geben, zu bestimmten Zeiten gewisse Gebiete im Rücken der Armee von Armeniern frei zu machen.»

Nachdem im Oktober 1915 ein Deportationsbeschluss von einem deutschen Offizier mitunterzeichnet wird, schreibt der Chef der Bagdadbahn, Franz Günther, an Staatssekretär Gottlieb von Jagow im Auswärtigen Amt: «Denn die Unterschrift eines Mitglieds der deutschen Militärmission beweist, dass die Deutschen nicht nur nichts getan haben, um die Verfolgung der Armenier zu verhindern, sondern stattdessen verschiedene Befehle dazu von ihnen ausgegangen sind und unterzeichnet wurden.»

Vorstöße von Diplomaten, mäßigend auf das Osmanische Reich einzuwirken, bügelt Reichskanzler von Bethmann Hollweg persönlich ab. Ans Auswärtige Amt schreibt er Ende 1915: «Unser einziges Ziel ist, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig ob darüber Armenier zugrunde gehen oder nicht.»

Gottschlich hat jahrelang zur Vertreibung der Armenier recherchiert – unter schwierigen Bedingungen, denn das Thema ist in der Türkei immer noch mit Tabus behaftet. Er nennt die deutsche Rolle dabei «das dunkelste deutsche Kapitel im Ersten Weltkrieg». Und der Autor bemängelt: «Dass vor dem Genozid an den europäischen Juden im 20. Jahrhundert schon einmal ein Menschheitsverbrechen stattgefunden hatte, an dem deutsche Soldaten und Diplomaten mittelbar beteiligt waren, ist bis heute vielen Deutschen kaum bewusst.»

http://www.deutsch-tuerkische-nachricht ... chuld-vor/

Bleibt die Frage, wie machen wir diese Mitschuld fest, wie bewerten diese Verstrickungen des Deutschen Kaiserreiches in den Völkermord an den Armeniern?
Ist eine ganze Nation dafür verantwortlich zu machen, nur weil der Kaiser, die oberste Heeresleitung und wer auch immer noch, darüber bescheid wussten? Ich denke nein! Höchstens die damalig so handelnden Personen, doch die sind längst verstorben!

Das Argument, wir waren mit den Osmanen verbündet, auch seltsam, die K. u. K. Monarchie war auch mit den Osmanen verbündet, kam aus Wien im Rahmen der Erinnerung an den Völkermord ein Redebeitrag in dem eine Mitschuld eingeräumt wird?

Oder ist das wieder einmal ein Beitrag aus der Reihe: Die bösen, bösen Deutschen? Ich korregiere mich: Wir bösen, bösen....

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Re: Die Türkei und die Völkermord-Debatte

Beitragvon Spartacus » 25. April 2015, 14:16

Interessierter hat geschrieben:Und das sagte Lammert:

„Obwohl die Reichsleitung (des Deutschen Reichs – d. Red.) umfassend darüber informiert war, nutzte sie ihre Einflussmöglichkeiten nicht. Diese Mitschuld einzuräumen, ist Voraussetzung unserer Glaubwürdigkeit gegenüber Armeniern wie der Türkei.“


Nun haben wir auch noch die Ausrottung der Armenier zu verantworten ? Will man uns etwa auch noch eine Mitschuld an den Verbrechen Stalins, Maos oder Pol Pots einreden ? Immerhin haben wir ja Lenin einreisen lassen [bloed]

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Gauck hat ja in das selbe Horn gestoßen und ja, es widert mich auch an, dass wir Deutschen überall zumindest
eine Mitschuld tragen, also laut unseren Politikern halt. Sie - die deutschen Politiker - sollen doch endlich
einfach mal ihr vorlautes Maul halten, denn der Rest der Welt sieht das mittlerweile mehr als entspannt.

Ich hatte ja vor gut zwei Jahren mal ein spontanes Gespräch in einem Biergarten mit einem Juden, der nicht
verbarg Jude zu sein. ( er trug eine entsprechende Kette) Zum Thema Holocaust winkte er ab, sagte das sei
Geschichte, die Deutschen weltweit für ihre Leistungen anerkannt und junge Juden hätten heute weiß Gott
andere Probleme in Israel, wie zum Beispiel die irrsinnigen Mieten. Der junge Typ war ganz entspannt, meinte
er wäre sehr gerne in Deutschland und wäre noch nie von Deutschen angemacht worden. Im Gegenteil
reagierten die meisten wie ich, indem sie mit ihm interessante Gespräche führen und eben vor allem wissen
wollen, wie denkt den der junge Jude von heute.....?

Israel steht auch noch auf meiner Liste, da will ich noch unbedingt hin.

LG

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Re: Die Türkei und die Völkermord-Debatte

Beitragvon Spartacus » 25. April 2015, 16:32

Der Steinmeier schießt den Vogel ab.

Steinmeier warnt vor Verharmlosung des Holocaust

Anders als Präsident Gauck und Abgeordnete aller Bundestagsparteien will Außenminister Steinmeier nicht von "Völkermord" an den Armeniern sprechen. Denn: So drohe eine Verharmlosung des Holocaust.


http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... caust.html

Unglaublich!

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Re: Die Türkei und die Völkermord-Debatte

Beitragvon Olaf Sch. » 25. April 2015, 17:36

na wer das Gesicht von Steinmeier gesehen hat bei der Verkündung im Bundestag...der hat sich schon das Spießruten laufen beim türkischen Botschafter vorgestellt.

wenn ich das Thema bei meiner türkischen Schwägerin anschneide, ernte ich einen tötenden Blick. und Schweigen.

was auch gern vergessen wird, die zivilen Opfer durch die USA im US/Spanischen Krieg 1898-1902 auf den Philippinen. Bis zu einer Millionen Tote soll es da gegeben haben.
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Re: Die Türkei und die Völkermord-Debatte

Beitragvon augenzeuge » 25. April 2015, 18:57

AkkuGK1 hat geschrieben:na wer das Gesicht von Steinmeier gesehen hat bei der Verkündung im Bundestag...der hat sich schon das Spießruten laufen beim türkischen Botschafter vorgestellt.

wenn ich das Thema bei meiner türkischen Schwägerin anschneide, ernte ich einen tötenden Blick. und Schweigen.

was auch gern vergessen wird, die zivilen Opfer durch die USA im US/Spanischen Krieg 1898-1902 auf den Philippinen.


Wir können gern auch noch weiter zurückgehen..... [flash]
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Re: Die Türkei und die Völkermord-Debatte

Beitragvon Olaf Sch. » 25. April 2015, 19:44

es ging mir um den angeblichen ERSTEN Genozids des 20.Jahrhunderts.
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Re: Die Türkei und die Völkermord-Debatte

Beitragvon pentium » 25. April 2015, 19:51

Na Bitte, die Reaktion aus der Türkei auf die Rede unseres BP

„Das türkische Volk wird dem deutschen Präsidenten Gauck seine Aussagen nicht vergessen und nicht verzeihen”, erklärte das Außenministerium in Ankara.

Die Regierung in Ankara reagierte entsprechend scharf auf Gaucks Worte: Dieser habe keine Befugnis, der türkischen Nation eine Schuld anzulasten, die den rechtlichen und historischen Fakten widerspreche, hieß es in der Mitteilung des Außenministeriums. Die Regierung warnte vor „langfristigen negativen Auswirkungen“ auf das deutsch-türkische Verhältnis.

http://www.bild.de/politik/ausland/tuer ... .bild.html

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Re: Die Türkei und die Völkermord-Debatte

Beitragvon Olaf Sch. » 25. April 2015, 20:12

na der Supergau wäre ja wenn alle Türken jetzt wieder nach Hause wollen!
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Re: Die Türkei und die Völkermord-Debatte

Beitragvon pentium » 27. April 2015, 19:53

Es knirscht zwischen der Türkei und Deutschland, weil der Bundespräsident die Dinge beim Namen nennt: Der türkische Präsident hat Joachim Gauck in scharfen Worten zurechtgewiesen, weil dieser die Massaker im Osmanischen Reich an bis zu 1,5 Millionen Armeniern als Völkermord einstuft. Deutschland solle sich um seine eigene Geschichte kümmern, sagte Recep Tayyip Erdogan laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu. Auch Russland und Frankreich bekommen ihr Fett weg.

"Zuerst müssen sie, einer nach dem anderen, die dunklen Punkte ihrer eigenen Geschichte bereinigen", sagte ein sichtlich erboster türkischer Präsident.

Die Russen erinnerte die türkische Regierung an eigene "Gräueltaten und Vertreibungen" im Kaukasus, in Zentralasien und Osteuropa während der vergangenen hundert Jahre, und speziell an absichtlich herbeigeführte Hungersnöte und unmenschliche Behandlungen türkischer und muslimischer Menschen...

Quelle: t-online

Was den Papst betrifft, wegen seinen Aussagen zum Genozid an den Armeniern, ist die Türkei scheinbar um Entspannung bemüht.
So meldet die italienischen Nachrichtenagentur ANSA, der Vize-Wirtschaftminister Adnan Yildirim lud Franziskus am Montag ein, der Eröffnung des türkischen EXPO-Pavillons am Freitag in Mailand beizuwohnen.

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