Separatisten vs. Proeuropäer: Moldau droht das Ukraine-Schicksal

Russland bestraft Republik Moldau für EU - Kurs

Beitragvon Interessierter » 25. Juli 2014, 09:43

Russland reagiert auf den Europa-Kurs der früheren Sowjetrepublik Moldau mit Strafmaßnahmen: Agrarexporte werden erschwert, die Visaverlängerung für moldauische Gastarbeiter wird in Frage gestellt.

Auch diesmal hat Russland Wort gehalten: die Republik Moldau wird wegen der Unterzeichnung und Ratifizierung des Assoziierungs- und Freihandelsabkommens mit der Europäischen Union wirtschaftlich bestraft. Ab sofort ist die Einfuhr jeglichen Obstes aus der Republik Moldau in die Russische Föderation - auch als Wegzehrung oder im Handgepäck - verboten. Mehr noch: Das Wirtschaftsministerium in Moskau will das Handelsregime kündigen, wonach moldauische Produkte - inklusive Wein, Obst, Fleisch, Gemüse und Getreide - keinem Einfuhrzoll unterliegen. Die Vergünstigungen für die Moldau - wie auch für die Ukraine - sollen gestrichen werden.

Die Republik Moldau hatte Ende Juni - zusammen mit Georgien und der Ukraine - das Abkommen mit der EU unterzeichnet, das auch den freien Warenaustausch regelt. Moskau hatte mehrmals angedeutet, dass es auf die europäische Annäherung dieser ehemaligen Sowjetrepubliken wirtschaftlich und politisch reagieren würde. Die EU insgesamt ist zwar seit einigen Jahren der wichtigste Handelspartner der Republik Moldau, Russland bleibt aber der größte direkte bilaterale Handelspartner.

Weiter hier:
http://www.dw.de/die-abh%C3%A4ngigkeit- ... a-17806917
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Re: Russland bestraft Republik Moldau für EU - Kurs

Beitragvon pentium » 25. Juli 2014, 10:39

Vielleicht sollte man die Überschrift um das Wort "Republik Moldau" ergänzen.
Russland bestraft Moldau für EU - Kurs

Könnte im Klugscheissmodus ja die Frage auftauchen, was ist mit Moldau gemeint?
Moldau heißen folgende geographischen Objekte:

Republik Moldau, offizielle Bezeichnung für Moldawien, ein Staat in Südosteuropa (unabhängig seit 1991)
Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik, eine ehemalige sozialistische Sowjetrepublik (1940–1991)
Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, eine ehemals autonome sozialistische Sowjetrepublik (1924–1940)
Moldauische Demokratische Republik (1917–1918)
Fürstentum Moldau, ein historischer Staat zwischen Siebenbürgen und dem Schwarzen Meer (1359–1861)
Moldau (Region), eine Region im Nordosten Rumäniens

Orte:

Moldava nad Bodvou, Stadt im Košický kraj, Slowakei (Moldau an der Bodwa)
Moldava, Gemeinde im Ústecký kraj, Tschechien (Moldau)
Moldova Nouă, Stadt im Kreis Caraș-Severin, Banat, Rumänien

Gewässer:

Moldau (Fluss) (tsch. Vltava), Nebenfluss der Elbe in Tschechien
Moldova (Fluss), Fluss in Rumänien

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Separatisten vs. Proeuropäer: Moldau droht das Ukraine-Schicksal

Beitragvon Interessierter » 28. November 2014, 09:18

In der Ex-Sowjetrepublik Moldau ringen proeuropäische und prorussische Kräfte um die Macht. Kreml-Chef Putin will eine EU-Ausrichtung nicht dulden. Die Separatisten in Transnistrien sind militärisch gut ausgerüstet.

Wütend beugt sich der russische Staatspräsident zu seinem Gesprächspartner hinüber. Während er auf den Mann einredet, verzerren sich seine Gesichtszüge. Er schlägt mit der Hand mehrmals auf den Tisch, schließlich ballt er die Faust.

Kameraleute filmten die Szene während des GUS-Gipfels in Minsk am 10. Oktober. Wladimir Putins Zornesausbruch galt Nicolae Timofti, dem Staatspräsidenten der Republik Moldau. Über den Inhalt wurde nichts bekannt. Jedoch wusste die Zeitung "Moskowski Komsomolez" zu berichten, dass es fast zu einem Handgemenge zwischen den beiden gekommen wäre. Kurz vor dem Streit hatte sich Putin gegenüber den Gipfelteilnehmern darüber empört, dass die Republik Moldau ihre Pläne zur EU-Integration nicht mit Russland abgestimmt habe.


Putins Wutanfall in Minsk könnte ein böses Vorzeichen gewesen sein - dafür, dass der kleinen Ex-Sowjetrepublik Moldau ein ähnliches Schicksal droht wie der Ukraine. Am Sonntag wählt das zwischen Ukraine und Rumänien gelegene Drei-Millionen-Einwohner-Land ein neues Parlament. Dabei stehen sich eine proeuropäische Regierungskoalition und prorussische Oppositionsparteien gegenüber. Politologen in der moldauischen Hauptstadt Chisinau werten die Wahl als historisch und schicksalhaft. "Es geht um unsere völlige Stagnation oder unsere europäische Weiterentwicklung", sagt Igor Botan von der Vereinigung für partizipative Demokratie (ADEPT). Sein Kollege Oazu Nantoi vom Institut für öffentliche Politik (IPP) behauptet sogar: "Vom Wahlausgang hängt das Schicksal unserer weiteren Staatlichkeit ab."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/m ... 05155.html
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Re: Separatisten vs. Proeuropäer: Moldau droht das Ukraine-Schicksal

Beitragvon pentium » 30. November 2014, 19:30

Mit großer Spannung wird der Ausgang der Parlamentswahl in der ehemaligen Sowjetrepublik Moldau erwartet, die auch Moldawien genannt wird. Das verarmte Land mit seinen rund 3,5 Millionen Einwohnern muss entscheiden, ob der pro-europäische Reformkurs weiter verfolgt wird oder ob es sich wieder Russland annähert.

http://www.bild.de/politik/ausland/wlad ... .bild.html

Die Wahllokale schließen am Sonntag um 20 Uhr (MEZ). Erste Prognosen werden am späten Abend erwartet.

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Re: Separatisten vs. Proeuropäer: Moldau droht das Ukraine-Schicksal

Beitragvon pentium » 1. Dezember 2014, 18:55

Nähert sich Moldau Europa weiter an? Bei den richtungweisenden Wahlen in der kleinen Ex-Sowjetrepublik zeichnet sich ein knapper Sieg der prowestlichen Kräfte ab.

Zitat:
Chisinau - Die Stimmen sind fast komplett ausgezählt, und das Wahlergebnis fällt wohl denkbar knapp aus: Bei der Parlamentswahl in der Ex-Sowjetrepublik Moldau bahnt sich ein Sieg des proeuropäischen Lagers an. Auf die drei prowestlichen Parteien entfielen nach Auswertung von mehr als 85 Prozent der Wahlzettel rund 44 Prozent der Stimmen, wie die Wahlleitung Agenturberichten zufolge mitteilte.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/m ... 05878.html

Zitat:
In Russland leben nach Schätzungen etwa 500.000 moldauische Gastarbeiter. Dennoch hatte die Zentrale Wahlkommission dort nur fünf Wahllokale eingerichtet, die nach offiziellen Angaben insgesamt 15.000 Stimmzettel erhielten. Der stellvertretende russische Außenminister Grigorij Karasin sagte, das könne Einfluss auf den Wahlausgang haben. Das russische Außenministerium hatte schon nach dem Wahlausschluss der „Patria“-Partei in einer Stellungnahme Zweifel an der der Legitimität der Wahl geäußert.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 95630.html

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Re: Separatisten vs. Proeuropäer: Moldau droht das Ukraine-Schicksal

Beitragvon pentium » 5. Dezember 2014, 21:52

Der Konflikt in der Ostukraine weist viele Parallelen mit der Geschichte der Republik Moldau auf: Ihr früheres Gebiet Transnistrien ist heute politisch und wirtschaftlich von Russland abhängig.

Zitat:
Wer auf den Straßen der Stadt Tiraspol am Fluss Dnister spaziert, könnte denken, eine Zeitreise gemacht zu haben: Hier und da hängen Fahnen mit zwei roten und einem grünen Streifen sowie Hammer und Sichel. Die Verwaltungsgebäude sind mit einem Wappen geschmückt, das dem sowjetischen Staatswappen sehr ähnlich sieht: Ein Ährenkranz ist darauf abgebildet, die aufgehende Sonne, Hammer und Sichel und oben ein Stern. Es ist wie ein Splitter der Sowjetunion, der ihren alten Symbolen treu geblieben ist.
...
Vor dem Gebäude des Obersten Sowjets steht ein Lenin-Denkmal, der Vater der Oktoberrevolution schaut auf die halb leere Stadt. Das ist Transnistrien, ein schmaler Streifen Land am linken Ufer des Dnisters. Transnistrien nennt sich Staat, hat einen Präsidenten, eine Regierung, eine eigene Währung und ein eigenes Zahlungssystem, doch es ist von keinem anderen Staat anerkannt. Völkerrechtlich gehört es zu Moldau – de facto hat die Republik aber keine Kontrolle über das Gebiet. Es ist einer der "eingefrorenen Konflikte" in der ehemaligen Sowjetunion, die mit deren Zerfall entstanden sind.
...
Politisch schaut Transnistrien weiter auf Russland. "Unser Präsident hat die eurasische Integration 2012 zu einer nationalen Idee ausgerufen", sagt Außenministerin Stanski. Viele Einwohner wünschen sich auch den Anschluss an Russland. Rund 200.000 Menschen haben russische Pässe; die Jüngeren gehen oft nach Russland, um sich Arbeit zu suchen. Wenn man also von einer "nationalen" Idee Transnistriens sprechen möchte, scheint diese in dem Wunsch nach etwas mehr Wohlstand zu bestehen.

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... raine.html

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Re: Russland, Putin und die Politik...

Beitragvon Interessierter » 28. Mai 2015, 07:47

Moldau entzieht russischem TV-Kanal Sendelizenz

Der Einfluss Russlands in der Ex-Sowjetrepublik Moldau ist groß, auch in den Medien. Nun hat das Land dem russischen Sender "Rossija TV" die Lizenz entzogen - wegen Propaganda gegen die Ukraine.

Es ist nicht das erste Mal: Wegen "voreingenommener Berichterstattung" im Ukraine-Konflikt darf der russische Fernsehkanal "Rossija 24" nicht mehr in Moldau senden.

Die Medienaufsicht der ehemaligen Sowjetrepublik begründete die Entscheidung damit, dass der Kanal nicht informiere, sondern Propaganda betreibe. Weitere russische Sender wurden nach einer Programmkontrolle mit Geldstrafen belegt.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 35851.html
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