Russland reagiert auf den Europa-Kurs der früheren Sowjetrepublik Moldau mit Strafmaßnahmen: Agrarexporte werden erschwert, die Visaverlängerung für moldauische Gastarbeiter wird in Frage gestellt.
Auch diesmal hat Russland Wort gehalten: die Republik Moldau wird wegen der Unterzeichnung und Ratifizierung des Assoziierungs- und Freihandelsabkommens mit der Europäischen Union wirtschaftlich bestraft. Ab sofort ist die Einfuhr jeglichen Obstes aus der Republik Moldau in die Russische Föderation - auch als Wegzehrung oder im Handgepäck - verboten. Mehr noch: Das Wirtschaftsministerium in Moskau will das Handelsregime kündigen, wonach moldauische Produkte - inklusive Wein, Obst, Fleisch, Gemüse und Getreide - keinem Einfuhrzoll unterliegen. Die Vergünstigungen für die Moldau - wie auch für die Ukraine - sollen gestrichen werden.
Die Republik Moldau hatte Ende Juni - zusammen mit Georgien und der Ukraine - das Abkommen mit der EU unterzeichnet, das auch den freien Warenaustausch regelt. Moskau hatte mehrmals angedeutet, dass es auf die europäische Annäherung dieser ehemaligen Sowjetrepubliken wirtschaftlich und politisch reagieren würde. Die EU insgesamt ist zwar seit einigen Jahren der wichtigste Handelspartner der Republik Moldau, Russland bleibt aber der größte direkte bilaterale Handelspartner.
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