Griechenland

Ist Griechenland zu retten?

Beitragvon manudave » 19. Juli 2011, 19:48

Was haltet Ihr von der Diskussion?

Meiner Meinung nach gehören Griechenland ein Teil der Schulden erlassen - sprich Schuldenschnitt. Danach raus aus der Währungsunion, damit es keine Nachahmer gibt.
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Re: Ist Griechenland zu retten?

Beitragvon manudave » 20. Juli 2011, 19:08

Der Schuldenerlass rückt näher. Er gehört zu einer Reihe von Lösungen, gilt aber als eine der Wahrscheinlichsten. Mit hohen Abschlägen kauft Griechenland Anleihen zurück - falls die privaten Investoren da mitspielen. Schließlich müssen sie da mit hohen Verlusten leben - aber wahrscheinlich besser als ein Status "Zahlungsunfähig" der Rating-Agenturen.

Die Frage ist, ob der Schuldenerlass die Griechen wirklich zu einem wirklichen Neuanfang veranlasst....
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Re: Ist Griechenland zu retten?

Beitragvon augenzeuge » 20. Juli 2011, 21:11

Es gibt wohl keine Alternative dazu. Wenn es nicht zu dem Schuldenerlaß kommt, steht Europa auf dem Spiel. Eine Abspaltung der Südländer kann nicht im Interesse der Gemeinschaft sein. Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Allerdings muss es zukünftig deutliche Kontrollmaßnahmen dieser Länder geben....

Außerdem, der nächste Schuldenerlaß für Afrika steht auch schon vor der Tür....

Aber trotz allem sollte man sich keine großen Hoffnungen auf eine von den Linken befürwortete Gesellschaft machen. Manch einer soll ja schon seine Uniform putzen.... [flash]
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Re: Ist Griechenland zu retten?

Beitragvon Nonkonform » 28. Juli 2011, 21:20

Rettungspakete vergrößern die Staatsschuldenberge.Deutschland muß die Reißleine ziehen,und aus dem Euro austreten und so Europa retten.

NK
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Re: Ist Griechenland zu retten?

Beitragvon augenzeuge » 28. Juli 2011, 21:29

Nonkonform hat geschrieben:Deutschland muß die Reißleine ziehen,und aus dem Euro austreten und so Europa retten.
NK


Wenn D aus dem Euro austritt, retten wir Europa? Interessante Logik... [flash]
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Re: Ist Griechenland zu retten?

Beitragvon Nonkonform » 28. Juli 2011, 22:04

Tatsächlich. Hängt mit der Rolle der EZB zusammen.Die EZB -Anleihenverkäufe könnten nun überflüssig werden. Denn der EFSF ist nach seiner Machterweiterung in der Lage , Regierungen Kreditlinien einzuräumen und Staatsanleihen auf dem Markt zu erstehen.Diese Finanzierungsmöglichkeiten verringern den Druck auf die Euro-Miltglieder, ihre Staatsschulden abzubauen.Warum sparen, den Arbeitsmarkt reformieren und Staatseigentum verkaufen,wenn EFSF-Darlehen zu extrem günstigen Zinsen bereitstehen ?
Mit den günstigen Transfers wächst die Macht von Brüssel.Der Eu-Superstaat rückt näher.Garantiert wird dies alles vom deutschen Steuerzahler, womit wir beim Verlierer
des Gipfels wären.

Also im Interesse des deutschen Steuerzahlers raus aus dem Euro.

NK
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Re: Ist Griechenland zu retten?

Beitragvon manudave » 29. Juli 2011, 05:59

Die D-Mark wäre eine so schwache Währung - da könnten wir schonmal die Baugenehmigung beantragen - um die Arbeitsämter und Brücken (unter denen wir dann nächtigen) zu vergrößern.
Im Notfall retten uns die Chinesen - die haben nämlich richtig was von unserem Euro.
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Re: Ist Griechenland zu retten?

Beitragvon augenzeuge » 29. Juli 2011, 18:48

manudave hat geschrieben:Die D-Mark wäre eine so schwache Währung - da könnten wir schonmal die Baugenehmigung beantragen - um die Arbeitsämter und Brücken (unter denen wir dann nächtigen) zu vergrößern.
Im Notfall retten uns die Chinesen - die haben nämlich richtig was von unserem Euro.


Ich denke, die DM wäre eine zu starke Währung für den Außenhandel...... [blush]
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Re: Ist Griechenland zu retten?

Beitragvon manudave » 29. Juli 2011, 19:11

Oh - im Eifer des Schreibens... hat natürlich recht Jörg. Hätte ich das Beispiel des Schweizer Franken noch gebracht, wie eigentlich geplant, wäre es auch klar gewesen.
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Re: Ist Griechenland zu retten?

Beitragvon Edelknabe » 29. Juli 2011, 19:20

Du meinst Jörg," wenn man etwas stärkeres Papier nimmt bei dem Neudruck der Banknoten, dann käme auch mehr Stärke heraus bei der neuen DM?"
Ja, das leuchtet mir ein, allerdings verstehe ich nicht, warum die Regionalzeitung immer dünner vom Papier her wird, die ich in der Nacht verteile?
Du, die sparen, diese Zeitungsvereine und das nicht nur am Hungerverteillohn, die Zeitung würde uns nicht mal mehr unter der Brücke wärmen als Unterlage zum schlafen dann auf dem nackten Beton.
Schöne Aussichten...also ich gebe den Euro nicht wieder her, gerade, weil ich mal 100,-Euro gespart habe fürs nächste Forumtreffen im September(vielleicht in Leipzig)...sollen doch die Griechen verdammt nochmal die deutschen U-Boote wieder verkaufen an die Saudis, um wieder flüssig zu werden.Zu was braucht das Land U-Boote zum Küstenschutz?

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Griechenland

Beitragvon Interessierter » 18. Oktober 2011, 21:20

Wenn ich das lese fehlen mir die Worte und ich könnte k.......... :

Pleite-Griechen kaufen mit Geld aus dem nächsten EU-Rettungsschirm 400 Kampfpanzer


Hellenic Defence ist eine griechische Webseite, die sich mit Fragen der
Landesverteidigung befasst. Und dort wurde jetzt die Bombe veröffentlicht:
Die USA haben einem Ersuchen der Griechen nach Lieferung von 400
amerikanischen Kampfpanzern des Typs M1A1Abrams zugestimmt. Zudem werden die
USA den Griechen etwa 100 gepanzerte Militärfahrzeuge liefern. Schwedische
Journalisten reiben sich verwundert die Augen, Wirtschaftsjournalisten
kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus – und in Deutschland schweigen die
Medien dazu.

Die Deutschen tragen die finanzielle Hauptlast für das Rettungsprogramm der
Griechen und hätten mit dem Leopard einen eigenen Kampfpanzer anzubieten.
Doch mal ganz abgesehen von der Frage, ob und wozu die Pleite-Griechen in
einer Lage des drohenden Staatsbankrotts hunderte Kampfpanzer benötigen, sei
die Frage gestellt, ob man Athen nicht endlich einfach den finanziellen
Stecker ziehen sollte. Erst beschlossen die Griechen, mit unseren
Rettungs-Milliarden eine Großmoschee in Athen zu bauen. Und nun verballern
sie das noch nicht einmal ausbezahlte Geld gleich wieder an die Amerikaner.
Wer solche Pleite-Griechen noch unterstützt, der ist ein Verbrecher. Denn
die Griechen wollen mit dem Kauf amerikanischer Panzer die amerikanische
Wirtschaft unterstützen. Nicht die europäische. Doch mit dem Datum vom 26.7
2011 und der »Referenz-Nummer der staatlichen Beihilfe SA.33204 (11/N)« gibt
es für die Griechen die EU-Rettungsmilliarden als Hilfe zur »Behebung einer
beträchtlichen Störung im Wirtschaftsleben«. Gemeint ist eine Störung im
Wirtschaftsleben der EU, nicht der USA. Die griechische Regierung betrügt
uns offenkundig, wo auch immer sie kann.

http://www.defencegreece.com/index.php/ ... to-greece/


[wut] [wut] [wut]
Interessierter
 

Re: Griechenland

Beitragvon SkinnyTrucky » 18. Oktober 2011, 21:26

Von welchem Land nochmal wird Griechenland konkret bedroht.... [denken]

Ich glaub, Panzer sind nun wirklich dat Letzte wat se da brauchen....bah-bah.... [bloed]

groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 18. Oktober 2011, 21:29

Interessierter hat geschrieben: – und in Deutschland schweigen die
Medien dazu.


Stimmt nicht, am 10.10.11 erschien es bei Spiegel.de
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 10,00.html

Aber natürlich sehe ich das wie du, wir finanzieren den ihre Rüstungsausgaben, die müssten eigentlich 400 Panzer verkaufen, um an Geld zu kommen.
Von wem werden die Griechen derzeit bedroht?
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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 18. Oktober 2011, 21:34

Warum die Griechen Panzer brauchen.....

http://silvias-montag.vienna.at/2011/10 ... -brauchen/
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Re: Griechenland

Beitragvon Edelknabe » 19. Oktober 2011, 05:44

Da war doch auch mal was mit zwei U-Booten bevor der ganze Geldkram anfing da unten? Also die U-Boote lagen auf einer deutschen Werft und die Griechen konnten ihre Bestellung nicht auslösen, weil sie völlig klamm waren.
Doch dann kam der deutsche Rettungsschirm und bumms....he, so wird Wirtschaft gemacht, so wie beim Marshalplan damals aus den USA und dem westdeutschen Nachkriegsdeutschland..."du bekommst also richtig von mir Geld aber kaufen musst du logischerweise bei mir, also meine Ware", das ist doch ganz einfach und so bringe ich auch meine Rüstungshersteller richtig in die Gänge siehe die U-Boote.

Rainer -Maria also nein die Griechen aber auch, diese Schlitzohren und die deutschen Schlitzohren gleich dazu.
Zuwas brauche denn die Griechen U-Boote, ich würde eher Sandstein liefern für deren Denkmalkram?
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Re: Griechenland

Beitragvon Sirius » 19. Oktober 2011, 09:19

augenzeuge hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben: – und in Deutschland schweigen die
Medien dazu.


Stimmt nicht, am 10.10.11 erschien es bei Spiegel.de
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 10,00.html


Im Fernsehen habe ich davon nichts erfahren, erst durch den Thread hier. Über das Thema wird in den Medien tatsächlich sehr wenig berichtet, und das wohl mit Absicht. Es lässt sich dem deutschen Steuerzahler wohl kaum vermitteln, das das hoch verschuldete Deutschland den Griechen auch noch Panzerkäufe mitfinanziert, indem es selber neue Schulden macht! Deutschland hat dieses Geld gar nicht, sondern macht dafür neue Schulden. Und das Geld wird Griechenland mit fast absoluter Sicherheit nie zurück zahlen können, auch wenn die Politiker immer verharmlosend von "Krediten" sprechen.

Griechenland erhält schon jetzt 110 Mrd. Euro, verteilt über drei Jahre, alle drei Monate eine Tranche von etwa 9 Mrd. Euro, finanziert von IWF, EZB und Euro-Staaten. Im September hieß es, dass Griechenland sofort pleite ist, wenn es Anfang Oktober die nächste Tranche nicht sofort erhält. Als sich wegen der Überprüfungen der EU-Troika in Griechenland eine Verschiebung dieser Auszahlung abzeichnete, hieß es plötzlich aus Athen, das sei nun doch nicht so tragisch, man habe - sinngemäß - noch etwas Geld in irgemdwelchen Kassen gefunden. Jetzt ist sogar Geld dafür vorhanden, Panzer zu kaufen, da geht es um mehrere Milliarden. Das ist natürlich ein Unding, wie die ihre Geldgeber veralbern. Die politisch desinteressierte deutsche Bevölkerung scheint sich noch nicht über die langfristigen Folgen dieser Schulden-Politik durch deutsche Politiker im klaren zu sein.

augenzeuge hat geschrieben:Von wem werden die Griechen derzeit bedroht?
AZ

Die Türkei ist für Griechenland ein Trauma nach 400-jähriger osmanischer Besatzung. Dazu kommt der Streit um Ägäis-Inseln und Zypern. Es ist aber trotzdem nicht die Aufgabe des deutschen Steuerzahlers und nachfolgender Generationen, anderen Staaten ihr Militär und eventuelle Konflikte mitzufinanzieren.
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Re: Griechenland

Beitragvon Edelknabe » 24. Oktober 2011, 06:12

Gestern hörte ich so sinngemäß aus dem Mund von Angela und ich denke, ich habe mich nicht verhört, das nicht Griechenland das Problem ist sondern wir sind das Problem, das vereinigte Europa?
Wie hängt denn das nun wieder zusammen? Sind wir etwa auch zahlungsunfähig und können einfach nicht dem gutem Freund aus der Verlegenheit retten? Sowas wäre natürlich bitter denn wir Europäer helfen doch gerne und Jeder, der möchte kann sich schonmal hinten an der Schlange anstellen und wenn alles in die Hose geht sind ja auch noch die Steuergelder da...davon hörte ich gestern auch.
Ach ist das eine innere Genugtuung Allem und Jedem helfen zu können, das ist schon was ganz Edles und Bruderhaftes, das beruhigt den Bürger und schafft Ruhe in seinem kleinen Herzen, dafür verkauft er auch gerne einmal seinen Zweitwagen...das Jahresauto denn der Erste ist ja der Neuwagen, der erst Morgen kommt, der neue Porsche Cheyenne nach der verdammt langen Wartezeit bei dieser Baukasten-Fertigung in Leipzig.
Na, die Sachsen waren schon immer langsam genau wie beim Trabant, diesem Kopfsteinpflasterhobel, das liegt irgendwie in ihrem Blut.
Aber besser langsam als dumm, also das kann uns nun Keiner vorwerfen...ich möchte doch bitten....bitteschön.

Rainer-Maria auch manchmal langsam und auch mal faul...sowas soll gesund sein, habe ich mir sagen lassen.
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Re: Griechenland

Beitragvon Sirius » 24. Oktober 2011, 06:38

Edelknabe hat geschrieben:Gestern hörte ich so sinngemäß aus dem Mund von Angela und ich denke, ich habe mich nicht verhört, das nicht Griechenland das Problem ist sondern wir sind das Problem, das vereinigte Europa?


Hätten wir eine echte Demokratie, also mit Volksabstimmungen, dann hätten wir wohl noch die DM und nicht diesen ganzen Euro-Schlamassel.
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Re: Griechenland

Beitragvon karl143 » 24. Oktober 2011, 08:35

Wie immer hat die Wahrheit 2 Seiten. Fakt ist auch, das die deutsche Wirtschaft durch ihren Außenhandelsüberschuß in den letzten 8 Jahren ca. 900 Milliarden Gewinn gemacht hat. Der muß ja irgendwo herkommen ! Die Länder die unsere Waren gekauft haben, mußten dafür zum großen Teil Kredite aufnehmen.

Deutschland als Ausfuhrnation Nr. 1 hat gewaltige Vorteile durch eine gemeinsame Währung. Das sollte man bei der ganzen Diskussion nicht vergessen. Gegen den Euro sein, bedeutet sehr oft, auch Vorurteile weiterzugeben. So ist z. B. die Inflation in D seit Einführung des Euro geringer gewesen, als zu D-Mark Zeiten. Ist nachzugoogeln, wurde auch von Altkanzler Schmidt gestern in die Diskussion bei Jauch eingebracht.

Komisch find ich es auch, das nach einer Umfrage die am Donnerstag von Forsa veröffentlicht wurde, in den ostdeutschen Ländern der Euro von bald doppelt so vielen Menschen abgelehnt wird. Die hatten aber gerade mal 10 Jahre die D-Mark. Fakt ist, gerade Deutschland braucht mit seiner Industrie, die von dem Export lebt weiterhein eine gemeinsame Währung. Was waren das früher für Schwankungen durch Auf- und Abwertungen, es gingen riesige Summen Vermögen verloren. Die Zeit will keiner wiederhaben. Und wenn es der Wirtschaft schlechtgeht, dann schlägt das auch auf den letzten in der Reihe, also uns durch.
karl143
 

Re: Griechenland

Beitragvon Sirius » 24. Oktober 2011, 09:57

karl143 hat geschrieben:Wie immer hat die Wahrheit 2 Seiten. Fakt ist auch, das die deutsche Wirtschaft durch ihren Außenhandelsüberschuß in den letzten 8 Jahren ca. 900 Milliarden Gewinn gemacht hat. Der muß ja irgendwo herkommen ! Die Länder die unsere Waren gekauft haben, mußten dafür zum großen Teil Kredite aufnehmen.


Der Außenhandelsüberschuß kommt durch die Exportstärke der deutschen Wirtschaft. Diese beruht auf konkurrenzfähigen Produkten, die in der Welt stark gefragt sind. Der weiche Euro - das will ich nicht verschweigen - trägt sicherlich auch dazu bei. Aber auch die DM hätte man abwerten können.

Die Süd-Staaten in der Euro-Zone, die große Kredite aufgenommen haben, haben das nur wegen der niedrigen Zinsen getan, die sie durch den Euro bekommen haben. Durch diese Kreditaufnahme sind sie jetzt aber Pleite und daher haben wir jetzt die Euro-Krise! Vor dem Euro haben sie viel höhere Zinsen zahlen müssen und deshalb weniger Kredite aufgenommen. Das Deutschland anderen Staaten Kredite gibt, damit diese deutsche Produkte kaufen, ist übrigens kein gutes und nachhaltiges Geschäftsmodell, wie wir jetzt sehen.

karl143 hat geschrieben:Deutschland als Ausfuhrnation Nr. 1 hat gewaltige Vorteile durch eine gemeinsame Währung.


Was nützen Vorteile, wenn die Nachteile größer sind?

Nachteile:
1)Ein weicher Euro verteuert Importe nach Deutschland, wie z.B. Rohstoffe
2)Transferzahlungen an andere Staaten haben jetzt begonnen - das erste große Problem, das auf Deutschland noch zu kommt.
3)Hohe Inflation droht, Entwertung/Verlust der Ersparnisse, wenn der Euro zu weich wird aufgrund eines Vertrauensverlustes in die Währung - das zweite große Problem, das auf Deutschland noch zukommen kann.
4)Sinkende Realeinkommen durch verstärkten Wettbewerb innerhalb der Euro-Zone.
5)Verlust des Vorteils niedriger Zinsen. Zu DM-Zeiten hatte Deutschland niedrige Zinsen, andere Länder hatten höhere Zinsen. Diesen Zinsvorteil gegenüber anderen Staaten hat die deutsche Wirtschaft durch den Euro verloren.

Vorteile:
1)Ein weicher Euro verbilligt deutsche Exporte.
2)Wegfallende Währungsabsicherungskosten der deutschen Unternehmen, die aber nicht sehr hoch waren.

karl143 hat geschrieben:Das sollte man bei der ganzen Diskussion nicht vergessen. Gegen den Euro sein, bedeutet sehr oft, auch Vorurteile weiterzugeben. So ist z. B. die Inflation in D seit Einführung des Euro geringer gewesen, als zu D-Mark Zeiten. Ist nachzugoogeln, wurde auch von Altkanzler Schmidt gestern in die Diskussion bei Jauch eingebracht.


Nun, der "Weltökonom" Schmidt hat auch einmal gesagt, um seine Wirtschaftspolitik zu verteidigen, lieber fünf Prozent Inflation als fünf Prozent Arbeitslosigkeit. Am Ende hatte er beides.

Was die Inflation seit Einführung des Euros betrifft - niedrige Inflation alleine hilft den Menschen nicht unbedingt. Entscheidend ist die Entwicklung der Realeinkommen, also Einkommenszuwächse abzüglich Inflationsrate. Und seit Einführung des Euros haben wir sinkende Realeinkommen, d.h. die Einkommenszuwächse liegen unter der Inflationsrate. Zu DM-Zeiten war die Inflationsrate zwar höher, aber die Einkommenssteigerungen waren noch höher als die Inflationsrate, d.h. es gab steigende Realeinkommen.

karl143 hat geschrieben:Fakt ist, gerade Deutschland braucht mit seiner Industrie, die von dem Export lebt weiterhein eine gemeinsame Währung.


Warum soll das ein Fakt sein? Das lässt sich leicht widerlegen:

1)Schon zu DM-Zeiten war Deutschland Exportweltmeister, wegen seiner gefragten Exportprodukte. Eine gemeinsame Währung war über 50 Jahre nie notwendig gewesen!
2)Ähnlich wie Deutschland strukturierte Exportstaaten wie Schweden oder die Schweiz stehen ohne Euro sogar besser da als Deutschland - niedrigere Arbeitslosigkeit und niedrigere Staatsschulden. Diese Staaten exportieren stark in Euro-Staaten, den Euro brauchen sie dafür nicht. Ähnliches gilt auch für Dänemark.
3)Der Anteil der deutschen Exporte in Euro-Staaten ist heute sogar niedriger als bei Einführung des Euros, der Anteil der Schwellenländer (z.B. China) bei den Exporten ist gestiegen.

karl143 hat geschrieben:Was waren das früher für Schwankungen durch Auf- und Abwertungen, es gingen riesige Summen Vermögen verloren.

Die Unternehmen haben sich gegen Auf-und Abwertungen durch Währungs-Absicherungen (Hedging) geschützt, große Summen wurden deshalb nicht verloren. Die deutschen Unternehmen standen zu DM-Zeiten nicht schlechter da als heute.

karl143 hat geschrieben:Die Zeit will keiner wiederhaben. Und wenn es der Wirtschaft schlechtgeht, dann schlägt das auch auf den letzten in der Reihe, also uns durch.

Die Probleme haben IMHO jetzt erst begonnen. Um die Staatsschulden abbauen zu können, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Höhere Inflation oder eine Währungsreform mit Verlust der Ersparnisse (Schuldenschnitt). Nicht zuletzt möchte ich an die hunderten Experten (Volkswirtschaftsprofessoren) erinnern, die vor Einführung des Euros in ganzseitigen Zeitungsanzeigen vor dem Euro gewarnt hatten. Hunderte Experten können nicht irren! Der Euro war eine politische Entscheidung, getroffen von wirtschaftlichen Laien (Politikern), die auf den Rat dieser Experten nicht hören wollten.

Meine Antwort ist leider etwas lang geworden. Aber die Materie ist ziemlich komplex.
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Re: Griechenland

Beitragvon karl143 » 24. Oktober 2011, 13:54

Sirius,
wie gesagt, es gibt immer 2 Seiten. Keine Sache hat nur Vorteile.
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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 3. November 2011, 22:24

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Re: Griechenland

Beitragvon Danny_1000 » 4. November 2011, 09:39

Zur Umfrage:

Wieder mal typisch deutsch und dumm noch dazu: Wenn die Griechen die Euro- Zone verlassen würden, löste das vermutlich kein einziges Problem dieser bedrohlichen, europäischen Krise. Die Diskussion darüber zeigt nur, wie konzeptions- und hilflos unsere Regierung der ganzen Sache gegenübersteht und fast genauso wie die griechische Führung, wöchentlich ihre Positionen ändert.

Daniel
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dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
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Re: Griechenland

Beitragvon karl143 » 4. November 2011, 10:22

Danny_1000 hat geschrieben:Zur Umfrage:

Wieder mal typisch deutsch und dumm noch dazu: Wenn die Griechen die Euro- Zone verlassen würden, löste das vermutlich kein einziges Problem dieser bedrohlichen, europäischen Krise. Die Diskussion darüber zeigt nur, wie konzeptions- und hilflos unsere Regierung der ganzen Sache gegenübersteht und fast genauso wie die griechische Führung, wöchentlich ihre Positionen ändert.

Daniel


Genau Danny,
das griechische Problem ist ja nur eines der sichtbaren. Im Grunde bestehen dieselben Probleme (Überschuldung des Staatshaushaltes) auch in Spanien, Portugal und besonders in Italien. Das eigentliche Problem, von dem die verantwortlichen Politiker gerne ablenken, warum wurde nicht rechtzeitig eingeschritten. So richtig nach dem Motto, es läuft ganz gut, verschließen wir mal die Augen. Ein Austritt von Griechenland aus der Eurozone hilft der Eurozone auch nicht viel weiter, dem Staat Griechenland bringt es aber den Staatsbankrott. Und ob es mit diesem genausogut umgehen kann, wie es Argentinien vorgemacht hat, ist zweifelhaft. Die Politiker, welche die EU in diese Krise geführt haben, sind heute schon Legende. Sie haben die eigentliche Schuld an dem Problem. Sowenig wie ich Merkel und Co. abkann, sie haben nur einen kleinen Teil Schuld daran. In dieser Zeit haben sie aber auch leider immer wieder falsch oder verspätet reagiert. Schulnote eigentlich für alle: 6 -Sitzengeblieben und Stoff lernen - kann ich da nur sagen.
karl143
 

Re: Griechenland

Beitragvon Interessierter » 5. November 2011, 16:04

Angst vor dem Griechen - Euro

http://www.wiwo.de/finanzen/euro-bankno ... 41984.html

Was manchen Menschen so alles einfällt?!

[flash]
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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 5. November 2011, 16:07

Das sage ich nächstes Mal im Supermarkt: Bitte nur deutsche Euros als Wechselgeld..... [grins]
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Re: Griechenland

Beitragvon SkinnyTrucky » 7. November 2011, 08:47

Günther Jauch zum Thema....

groetjes

Mara
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Re: Griechenland und Eurokrise

Beitragvon Interessierter » 7. Dezember 2011, 19:03

07.12.2011

Rettungsfonds Soffin
Schäuble will Banken notfalls verstaatlichen

Nur ein Jahr nach der Einstellung reaktiviert die Bundesregierung den Rettungsfonds Soffin. Ein Sprecher von Finanzminister Schäuble bestätigte entsprechende Berichte. Der CDU-Politiker will die Banken notfalls zwangsweise mit frischem Kapital versorgen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 40,00.html
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Re: Griechenland

Beitragvon karl143 » 7. Dezember 2011, 19:16

Die Banken hätte man schon bei der letzten Krise an die kurze Kette legen müssen. Einerseits wurden sie mit Milliarden von Steuergelder gestützt und gerettet, und kurz danach haben sie wieder angefangen zu zocken. Ich meine, unumgänglich ist auch die Aufteilung von Banken in Investmentbanken und Sparbanken. Dann würde auch eine klarte Trennung herrschen. Bei den ganzen Richtungswechseln der letzten Monate innerhalb unserer Regierung ist mein Vertrauen in Schäuble und Merkel aber abhanden gekommen. Und wenn dann noch der US Finanzminister uns erklären will, was eine gute Finanzpolitik ist, dann ist das nur noch Tollhaus. Oder steigt die Kompetenz mit den Billionen-Schulden ?
karl143
 

Re: Griechenland

Beitragvon Interessierter » 5. Januar 2012, 10:48

Premier Papademos droht mit Staatspleite im März

Damit es nicht langweilig wird, meldet sich der griechische, neue Premier zu Wort.
Griechenlands Ministerpräsident Papademos hat seine Landsleute auf erneute Lohnkürzungen vorbereitet. Nur so könne die nächste Kredit-Tranche der internationalen Geldgeber gesichert werden. Sollte das Geld nicht fließen, kündigte er eine unkontrollierte Staatspleite für den März an.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 54,00.html
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