ÖVP-Fraktion wirft Abgeordneten wegen sexistischem Tweet raus

ÖVP-Fraktion wirft Abgeordneten wegen sexistischem Tweet raus

Beitragvon augenzeuge » 3. September 2018, 18:19

Die ÖVP hat einen Politiker aus ihrer Fraktion ausgeschlossen. Er hatte über die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli getwittert, sie habe ihre Position durch sexuelle Gefälligkeiten erreicht.
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Es begann mit einem Tweet der Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli zu den Ereignissen in Chemnitz. "Rechte werden immer stärker… wir sind zu wenig radikal", schrieb sie. "Wir sind mehr (noch), aber zu still, zu bequem, zu gespalten, zu unorganisiert, zu zaghaft." Manche verstanden das als Aufforderung zu mehr Engagement gegen Rechtsextremisten, andere als Rechtfertigung von linker Gewalt oder gar als Aufruf dazu. Chebli löschte den Tweet später und erklärte, sie wolle das Wort "radikal" angesichts "der ekelhaften rechten Gewalt" nicht mehr nutzen.

Der Kölner Aktivist Ali Utlu schrieb daraufhin auf Twitter: "Immer wieder gelingt es ihr, nicht die richtigen Formulierungen zu finden, immer wieder muss sie zurückrudern. Wie konnte sie jemals Staatssekretärin werden?" So weit eine akzeptable Kritik, die man inhaltlich teilen kann oder auch nicht.

Doch auf den Tweet von Utlu antwortete Efgani Dönmez, Abgeordneter der bürgerlich-konservativen Regierungspartei ÖVP im österreichischen Parlament: "Schau dir mal ihre Knie an, vielleicht findest du da eine Antwort." In der österreichischen Politik sorgt das nun für große Aufregung und für Ärger: Dönmez wird Sexismus und Frauenfeindlichkeit vorgeworfen. Der 41-Jährige wurde in der Türkei geboren und wuchs in Österreich auf. Bis 2017 war er Mitglied der österreichischen Grünen, seit der Wahl im vergangenen Jahr auf einem Ticket der ÖVP im Parlament. Am Montag wurde er jedoch aus der Fraktion ausgeschlossen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/o ... 26318.html

Aus dem Umfeld von Kurz war außerdem zu hören, dass er Chebli angerufen habe, um ihr mitzuteilen, dass ihm die Angelegenheit leid tue. Es sei ihm wichtig gewesen, sie persönlich zu sprechen.

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