Griechenland

Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 13. Juli 2015, 07:52

US Nobelpreisträger Krugman: Forderungen der Eurogruppe sind "Wahnsinn" +++
Die Forderungen der Eurogruppe seien ein Wahnsinn und die Einschätzung absolut richtig, dass dahinter nur Staatsstreich-Gedanken stecken könnten.


Es ist mehr als dumm und peinlich was ein angeblicher Wirtschaftsexperte hier schreibt, finde ich. Er sollte seinen Focus eher auf die Probleme im eigenen Land richten, da gibts genug zu tun.
AZ
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Re: Griechenland

Beitragvon Grenzwolf62 » 13. Juli 2015, 08:55

Manchmal möchte man als Otto-Normal einfach gerne nach Brüssel fahren und bei den Kaspern da auf den Tisch hauen.
Ist doch alles nur eine Hinausverzögerei von einer Sache die wohl unabänderbar ist.
Die Milliarden kann man abschreiben, da kommt nie und nimmer was retour, anstatt sich immer neue Reformen für die Griechen auszudenken sollte mal daran gearbeitet werden wie das Land vorsichtig in die nationale Währung zurückgeleitet werden kann damit die in Ruhe ihre Finanzen selbst wirklich wieder in den Griff bekommen.
Momentan erscheint das alles wie ein vollkommener Wahnwitz, da wird sich umarmt und abgekusselt als wenn man mehr als nur eine politische Beziehung hätte und Leute die die bittere Wahrheit sagen werden von Opperetten-Politikern wie dem Italiener Renzi niedergemacht, ich frag mich ernsthaft welchen Leuten wir alle als Entscheidungsträger für die Zukunft ausgeliefert sind.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 13. Juli 2015, 09:08

Jedenfalls gefallen sich die Griechen in ihrer Opferrolle. Wie man in den griechischen Zeitungen nachlesen kann.

Zitat:
Die rechte Tageszeitung "Dimokratia" hat die eindeutigste Titelseite des Tages: "Griechenland in Auschwitz - Schäuble strebt einen Holocaust in Europa an". Das Blatt greift auch die Einschätzung von SPIEGEL ONLINE auf, die Forderungen der Eurofinanzminister seien "grausam". Die Geldgeber stellten Bedingungen auf, "die in die Hölle führen".
...
Die meistverkaufte Zeitung "Ta Nea" titelt: "Gordischer Knoten". Auf der Frontseite prangt eine Karikatur, die Wolfgang Schäuble in Napoleons Uniform zeigt. Der Finanzminister präsentiert Tsipras eine Liste. Griechenlands Premier antwortet: "Nein, nein, nein! Ich werde niemals eine Schlinge tragen." Währenddessen schaut die Welt zu und sagt: "Alle sind verrückt geworden."
...
Die linke Tageszeitung "Efsyn" titelt: "Schäuble befiehlt: Versenkt dieses Land!" Das Blatt schreibt von einem "schwarzen Kapitel in der Geschichte der alten Welt, das von seinen Anführern geschrieben wurde. Schäubles Unnachgiebigkeit gegenüber Griechenland hat sich durchgesetzt: Sie verlangen, dass harsche Maßnahmen binnen weniger Tage Gesetz werden."
...
Das Syriza-Sprachrohr "Avgi" hat folgende Schlagzeile: "Deutschland reißt Europa wieder auseinander." Der Leitartikel beklagt einen Putsch gegen die europäische Idee, der die Souveränität Griechenlands abschaffen, das Land demütigen oder aus dem Euro werfen wolle."
...
Die Webseite iskra.gr, die als wichtige Plattform für den radikalen Syriza-Flügel gilt, schreibt: "Die Eurozone ist ein Verein von Erpressern und Vernichtern."

quelle: SPON

In ihrer Wut scheuen die Blätter auch vor geschmacklosen Vergleichen nicht zurück.

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Re: Griechenland

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Juli 2015, 12:09

Ich wage die Prognose, dass Frau Bundeskanzlerin Merkel noch komplett über Griechenland stolpern wird.
Kein weiteres Geld sprachen vor wenigen Stunden noch sie und der Herr Schäuble; unterwerfen sich nun aber dem Diktat des unheilvollen Euro. Sie werden genau das Gegenteil von Dem beklatschen, was sie gestern noch vertraten.

Unglaubwürdige Politiker schaffen sich, wenn auch ungewollt, irgendwann selbst ab. [bloed]

Gruß Volker
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Re: Griechenland

Beitragvon Interessierter » 13. Juli 2015, 12:38

Durchmarsch der Gläubiger

In einem Marathongipfel haben sich die Eurostaaten zu einer Einigung mit der griechischen Regierung gekämpft. Die Gläubiger haben sich durchgesetzt - verloren haben alle.

17 Stunden haben die Staats- und Regierungschefs der Eurozone verhandelt, mehrfach sah es so aus, als könnte der Eurogipfel doch noch scheitern. Dann trat am Montagmorgen um 9 Uhr die zentrale Figur dieses Gipfels vor die Presse: Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Wenn man unbedingt will, könnte man sagen, sie hat das Ringen um eine Lösung der Krise gewonnen. Doch im Grunde haben alle verloren - mindestens beim Thema Vertrauen und beim freundlichen Umgang miteinander.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 43316.html

Meiner Meinung nach war das ein Fehler und das Kasperletheater wird weitergehen.
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Re: Griechenland

Beitragvon Danny_1000 » 13. Juli 2015, 14:42

ZItat: "Faktisch will die Eurogruppe Griechenland in ein Protektorat der Eurozone umwandeln", kritisiert der grüne Europaabgeordnete Sven Giegold, der Schäubles Forderungsliste auf seiner Website geleakt hatte. Sein belgischer Parteifreund Philippe Lamberts urteilt noch härter: "Das ist ein deutsches Diktat. Heute ist die europäische Idee gestorben." Varoufakis hätte es wohl weniger pathetisch formuliert. Doch im Kern hatte er genau das schon am Freitag vorausgesehen.

Den ganzen Artikel über den Ablauf des europäischen Wochenendmarathons gibt's hier:
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45425/1.html

Meine Meinung: Eine Schande, wie wir Deutschen uns hier in Europa gebärden !

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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 13. Juli 2015, 16:31

Danny_1000 hat geschrieben:Meine Meinung: Eine Schande, wie wir Deutschen uns hier in Europa gebärden !
Danny


Wirklich? Folgst du hier nicht dem falschen Mainstream?

Danny, die Krise in Gr macht es einfach. Als Kritiker der Linken kann man vorab 2 Versionen schreiben, eine für den Grexit, eine für die Rettung. In jedem Fall sind die Deutschen schuld, nicht wahr? Oder gab es noch eine andere Möglichkeit? Man hat fast den Verdacht, D steht am Pranger und nicht GR. Wer hat denn hier nach dem Schuldenschnitt sämtliche Reformen verweigert?
Wer ist den schuld, dass das Geld nicht dort landet, wo man es braucht? D oder GR?

Wahr ist:
-die Deutschen haben mehr als jeder andere getan, um die Rettung zu erreichen.
- wir haben deutlicher als jeder andere die Fakten genannt
- Gysi hat sich genau das gewünscht, was jetzt passiert ist
-für Griechenlands Veralberung der EU sind die Linken blind

Nee, ich bin froh, dass wir so eine ehrliche und offene Strategie hier geführt haben. Und wir waren nicht allein! Auch das vergessen einige. Tsipras hatte mit anderen EU Staaten mehr Ärger als mit D. Auch das verschweigen die Linken. Aber das war zu erwarten, nicht wahr?

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Re: Griechenland

Beitragvon Interessierter » 13. Juli 2015, 16:57

Wenn Tsipras kürzlich noch behauptete, sein Land wolle oder brauche keine finanzielle Unterstürzung mehr und jetzt über 3 Jahre mehr als 80 Milliarden benötigt, dann ist er naiv, dumm und oder verlogen.

Für mich ist dieses Theater noch lange nicht beendet, sondern wird weitergehen. Keine Bank hätte einem Firmeninhaber, der sich so wie Tsipras verhält und ohne Sicherheiten und mit Beleidigungen gegenüber den Geldgebern, von denen Milliarden fordert.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei Volksabstimmungen der Euroländer die Griechen keine Milliarden mehr erhalten hätten. Das Gesülze der Grünen und Linken finde ich einfach widerlich.
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Re: Griechenland

Beitragvon karnak » 13. Juli 2015, 16:58

Volker Zottmann hat geschrieben:Ich wage die Prognose, dass Frau Bundeskanzlerin Merkel noch komplett über Griechenland stolpern wird.
Kein weiteres Geld sprachen vor wenigen Stunden noch sie und der Herr Schäuble; unterwerfen sich nun aber dem Diktat des unheilvollen Euro. Sie werden genau das Gegenteil von Dem beklatschen, was sie gestern noch vertraten.

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Gruß Volker

[grin] Na und,Politiker sind völlig unwichtig und austauschbar geworden,nichts weiter als willfährige Erfüllungsgehilfen.Die wichtigen Dinge entscheiden sie nicht,sie führen nur aus.Ich befürchte fast Du lebst da in einer Traumwelt der Demokratie die es schon lange nicht mehr gibt,zumindest nicht so wie Du sie Dir wünschst,ich übrigens auch.
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Re: Griechenland

Beitragvon Interessierter » 13. Juli 2015, 17:04

Was haben denn die europäischen Politiker wem erfüllt?
Interessierter
 

Re: Griechenland

Beitragvon karnak » 13. Juli 2015, 17:30

Interessierter hat geschrieben:Was haben denn die europäischen Politiker wem erfüllt?

Das ist ein längerfristiger Prozess und hat ziemlich wenig mit Griechenland an sich zu tun, sondern mit denen die irgendwelchen schwachköpfigen Politikern, unter anderem denen in Griechenland die Möglichkeit eröffnet haben potemkinsche Dörfer zu bauen und die dabei ihr Schnäppchen machen. Und Fakt ist eben auch, ERSTMAL ist die aktuelle Regierung von Griechenland für diese organisierten Dörfer nicht verantwortlich. Wenn man auch gerne die Verantwortlichkeit vergessen machen will, eben weil man den abgewählten Schwachköpfen und noch viel mehr Korrupten ideologisch wesentlich näher ist und das und nur dieser Punkt ärgert mich.
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Re: Griechenland

Beitragvon Danny_1000 » 13. Juli 2015, 17:34

augenzeuge hat geschrieben:
Danny_1000 hat geschrieben:Meine Meinung: Eine Schande, wie wir Deutschen uns hier in Europa gebärden !
Danny


Wirklich? Folgst du hier nicht dem falschen Mainstream?

Danny, die Krise in Gr macht es einfach. Als Kritiker der Linken kann man vorab 2 Versionen schreiben, eine für den Grexit, eine für die Rettung. In jedem Fall sind die Deutschen schuld, nicht wahr? Oder gab es noch eine andere Möglichkeit? Man hat fast den Verdacht, D steht am Pranger und nicht GR. Wer hat denn hier nach dem Schuldenschnitt sämtliche Reformen verweigert?
Wer ist den schuld, dass das Geld nicht dort landet, wo man es braucht? D oder GR?

Wahr ist:
-die Deutschen haben mehr als jeder andere getan, um die Rettung zu erreichen.
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Wahr ist:
Wir haben europäische, insbesondere aber wiedermal deutsche und französische Banken gerettet und sitzen nun auf einem Berg von Schulden.

Wahr ist;
Bei den einfachen griechischen Bürgern ist so gut wie nichts von den Milliarden angekommen. Mehr als 3 Millionen verarmten innerhalb der letzten Jahre.

Wahr ist:
Die Wirtschaft Griechenlands sank in den letzten 5 Jahren um 25%. Die Arbeitslosigkeit stieg auf satte 30% und die Jugendarbeitslosigkeit auf 50%.Also das neoliberale Konzept der letzten Troikajahre ist auf breiter Front gescheitert.

In einem stimme ich vermutlich mit dir überein: Diese Regierung in Griechenland hat nicht einmal einen Plan B und muß daher sämtliche Kröten des deutschen Rollstuhlfahrers schlucken.

Dany
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Re: Griechenland

Beitragvon Rei » 13. Juli 2015, 17:53

Es werden die Banken gerettet,aber nicht die Bevölkerung,dort kommt nichts an,sie müssen noch mehr bluten.Deutsche Banken,reiben sich die Hände,auch sie verdienen daran.
Sollte es jemals zu einer Rückzahlung kommen,dann in 50-60 Jahren,wenn überhaubt.Dieses Problem wird mal unseren Kindern auf die Füße fallen.
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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 13. Juli 2015, 18:06

Danny_1000 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Danny_1000 hat geschrieben:Meine Meinung: Eine Schande, wie wir Deutschen uns hier in Europa gebärden !
Danny


Wirklich? Folgst du hier nicht dem falschen Mainstream?

Danny, die Krise in Gr macht es einfach. Als Kritiker der Linken kann man vorab 2 Versionen schreiben, eine für den Grexit, eine für die Rettung. In jedem Fall sind die Deutschen schuld, nicht wahr? Oder gab es noch eine andere Möglichkeit? Man hat fast den Verdacht, D steht am Pranger und nicht GR. Wer hat denn hier nach dem Schuldenschnitt sämtliche Reformen verweigert?
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Wahr ist:
Wir haben europäische, insbesondere aber wiedermal deutsche und französische Banken gerettet und sitzen nun auf einem Berg von Schulden.

Wahr ist;
Bei den einfachen griechischen Bürgern ist so gut wie nichts von den Milliarden angekommen. Mehr als 3 Millionen verarmten innerhalb der letzten Jahre.

Wahr ist:
Die Wirtschaft Griechenlands sank in den letzten 5 Jahren um 25%. Die Arbeitslosigkeit stieg auf satte 30% und die Jugendarbeitslosigkeit auf 50%.Also das neoliberale Konzept der letzten Troikajahre ist auf breiter Front gescheitert.

In einem stimme ich vermutlich mit dir überein: Diese Regierung in Griechenland hat nicht einmal einen Plan B und muß daher sämtliche Kröten des deutschen Rollstuhlfahrers schlucken.

Dany


Alles richtig, Danny. Wer hat das zu verantworten? Und warum muss ich mich für Deutschland bezüglich GR oder EU schämen? Was hätte man denn tun sollen, oder anders gefragt, glaubst du an eine Alternative, welche die Linken hier hätten tun können?

Für mich ist es einfach nicht nachvollziehbar, wieviel Geld GR für seine 11 Mio Einwohner in so wenigen Jahren verbraten hat. Das schafft ja nicht einmal Berlin!!
Ein Schuldenschnitt wäre das absolut falscheste Signal gewesen.

AZ

P.S. Wir haben einen tollen Finanzminister. Der macht zwar nicht alles richtig, hat aber Ideen und die gehen in die richtige Richtung. Der Mann im Rollstuhl zeigt manchen Schuldensportlern, wo es lang geht.
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Re: Griechenland

Beitragvon Rei » 13. Juli 2015, 18:16

Noch ein Beitrag dazu:
13.07.2015 Neues Hilfsprogramm für Hellas
"Unten links" - die deutsche Euro-Politik ist krachend gescheitert
Von Daniel Stelter
REUTERS
Bundeskanzlerin Merkel am Montagmorgen in Brüssel zur Einigung mit Griechenland.
Die lange Nacht von Brüssel: "Entschuldigung, Sie werden diesen Raum jetzt nicht verlassen"
Nun steht es also fest: Die verfehlte Eurorettungspolitik geht in die nächste Runde. Zu spät hat die deutsche Regierung versucht, die Notbremse zu ziehen. Der Versuch ist gescheitert, der Druck war schlichtweg zu groß. Die Griechen bekommen mehr Geld im Gegenzug für erneute Reformversprechungen, deren Einhaltung nicht viel wahrscheinlicher ist als in den vergangenen Jahren. Die 50 Milliarden an angestrebten Privatisierungserlösen sind eine reine Luftnummer.
In Paris und Rom dürften die Korken knallen. Die heutigen Entscheide sind der endgültige Dammbruch in der Europolitik, der den deutschen Steuerzahlern in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch enorm teuer kommen wird. Der Weg in die Transferunion ohne ernsthafte Gegenleistungen ist damit frei.
Der Schaden der nun eintritt, ist die direkte Folge einer von Anfang an zum Scheitern verurteilten Politik. Im Versuch, dem eigenen Wahlvolk die wahren Dimensionen der Eurokrise und die zu erwartenden Kosten zu verheimlichen, hat die deutsche Regierung in den letzten fünf Jahren den Schaden potenziert. Im Beraterdeutsch würde man sagen, die Europolitik von Schäuble und Merkel "ist unten links".

Daniel Stelter ist Gründer des auf Strategie und Makroökonomie spezialisierten Diskussionsforums "Beyond the Obvious" und Unternehmensberater. Zuvor war Stelter von 1990 bis 2013 bei der Boston Consulting Group (BCG),zuletzt als Senior Partner, Managing Director und Mitglied des BCG Executive Committee. Im September 2014 erschien sein neues Buch Die Schulden im 21. Jahrhundert.
Berater lieben es Problemstellungen in einer einfachen Matrix mit vier Feldern darzustellen. Die Achsenbeschriftung wird dann so gewählt, dass die beste Alternative oben rechts positioniert ist, die Alternativen mit Vor- und Nachteilen entweder oben links oder unten rechts. Die Alternative, die man auf keinen Fall nehmen sollte, ist die unten links. Diese hat nämlich keine Vorteile, sondern nur Nachteile. Und hier befindet sich Deutschland nun nach fünf Jahren verfehlter Europolitik.
Lassen Sie uns zunächst die Ausgangslage im Jahre 2010 in Erinnerung rufen und die Achsenbeschriftung definieren.

Bereits 2010 war offensichtlich, dass die Einführung des Euro ein großer ökonomischer Fehler gewesen ist, der zu einem schuldenfinanzierten Konsum- und Investitionsboom geführt hat. Die Schuldenlast von Ländern wie Irland, Portugal, Spanien und Griechenland war bereits damals untragbar. In Italien und Frankreich zeichneten sich die Probleme der Staatsschulden deutlich ab. Schon damals hätte man sich an einen Tisch setzen können und müssen, um diese Schulden in einem geordneten Prozess zu bereinigen und zugleich die Frage zu klären, ob das Korsett des Euro, das jegliche Anpassung innerhalb Europas nur noch über einen langjährigen, schmerzhaften Prozess der "internen Abwertung" verbunden mit hoher Arbeitslosigkeit zulässt, wirklich für alle passt. Dies hat man nicht getan. Stattdessen hat man auf Zeit gespielt.
In diesem Spiel ging es aus deutscher Sicht letztlich um zwei Dimensionen: die Minimierung des finanziellen Schadens auf der einen Achse und des politischen Schadens - gemessen an der Akzeptanz und Beliebtheit Deutschlands in Europa - auf der anderen Achse.
Oben rechts wäre in diesem Bild eine Lösung, die politische Sympathien und Einfluss bringt und die finanziellen Kosten gering hält. Unten links eine Lösung die sehr teuer ist und zugleich den politischen Einfluss und die Akzeptanz Deutschlands in Europa reduziert. Zielsicher haben wir uns in dieses Feld manövriert.
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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 13. Juli 2015, 18:20

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel und die anderen EU-Regierungschefs haben mit den Spar- und Reformvorgaben für Griechenland auch die Zulassung von Apothekenketten zementiert. Die bereits von der griechischen Vorgängerregierung umgesetzte Öffnung des Apothekenmarktes darf die Tsipras-Regierung nicht wieder aufheben. Das sieht der Sparkompromiss von letzter Nacht als Voraussetzung für weitere Milliardenhilfen vor.

Zitat:
Kaum gibt es eine Entscheidung aus Brüssel, legt der erste Verband seine Arbeit nieder. Die Apotheker wollen am heutigen Nachmittag in den Streik treten. Das kündigte Konstantinos Loudaros, Präsident der Apothekenvereinigung in Athen, vor wenigen Minuten in Athen an. Sein Verband wehre sich damit gegen die angestrebte Öffnung des Apothekerberufs und die Freigabe des Medikamenten-Verkaufs in Griechenland.

quelle: DAZ
http://www.deutsche-apotheker-zeitung.d ... 16250.html

Die vom Linksbündnis Syriza seit Jahresbeginn geführte Tspiras-Regierung wollte ursprünglich einen Teil der Öffnungen im Arzneimittel- und Apothekensektor wieder rückgängig machen.

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Re: Griechenland

Beitragvon Spartacus » 13. Juli 2015, 18:20

Von 2010 bis 2014 hat der Bund 360 Millionen Euro an Zinszahlungen von Griechenland eingestrichen.

Ein ganz nettes Zubrot für den Schäubele und das sollte man mal im Hinterkopf behalten.
Nun bin ich mal gespannt, auf die Oberpeinlichkeiten im Bundestag, wenn das dritte Hilfspaket
durchgewunken wird. Das mit den Griechen ist eh schon gelaufen, die werden am Mittwoch
zustimmen, was sollen sie auch anders machen.

LG

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Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 13. Juli 2015, 18:30

Was zahlt D?

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 13. Juli 2015, 18:35

Rückblick: Da lehnten 61% der zur Urne gegangenen Griechen Sparmaßnahmen ab. Und jetzt bekommen sie die Sparmaßnahmen und zwar härtere als die Maßnahmen welche sie abgelehnt haben. Kann mir dass Kasperletheater bitte mal jemand erklären?
Zu was wurde da ein Referendum gemacht? Hatte man mal Geld und Papier übrig oder wie....?

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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 13. Juli 2015, 18:37

pentium hat geschrieben: Und jetzt bekommen sie die Sparmaßnahmen und zwar härtere als die Maßnahmen welche sie abgelehnt haben. Kann mir dass Kasperletheater bitte mal jemand erklären?
Zu was wurde da ein Referendum gemacht? Hatte man mal Geld und Papier übrig oder wie....?

pentium


Schau mal..... [grins]

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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 13. Juli 2015, 18:46

Spartacus hat geschrieben:Nun bin ich mal gespannt, auf die Oberpeinlichkeiten im Bundestag, wenn das dritte Hilfspaket
durchgewunken wird.
Sparta


Ich erwarte nichts Besonderes. Einige aus der Union stimmen dagegen, SPD ähnlich, die Linken werden in ihre Reden die Überschriften der griechischen Zeitungen kopieren,
nur Gysi muss aufpassen, unterm Strich hatte er ja gehofft, was raus gekommen ist.

Und Merkel?! 19 Staaten der Eurogruppe haben gemeinsam eine Einigung erzielt. "Deutschland hat an keiner Stelle alleine dagestanden".....wird man argumentieren.

Was will man also machen? Sich gegen Europa stellen?

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 13. Juli 2015, 18:48

Außerdem, was wäre das Fernsehen ohne Griechenland? Schon wieder läuft eine Spezial im ZDF.

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 14. Juli 2015, 09:29

Die Erklärung des Euro-Gipfels, falls es sich jemand antun will:

http://www.consilium.europa.eu/de/press ... nt-greece/

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Re: Griechenland

Beitragvon Bahndamm 68 » 14. Juli 2015, 09:53

Beteiligung an Hilfsprogramm: Großbritannien lehnt Finanzhilfen für Griechenland ab
Das geplante Hilfsprogramm für Griechenland könnte Großbritannien eine Milliarde Euro kosten. Doch die Regierung in London wehrt sich gegen eine Beteiligung. Aus dem Finanzministerium heißt es: "Das ist ein Rohrkrepierer."

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Ja das ist Europa: "Alle für Einen", nein, "Einer (Deutschland) für Einen und dennoch auf der ganzen Linie ist Deutschland der Buhmann in Europa.
Die Menschheit ist schon ein wenig verrückt.
FÜR MICH IST EUROPA GESCHEIDERT, aber nicht weil Großbritannien eine Beteiligung ablehnt, sondern weil die Menschheit auf dieser Erde, ein Heer von Egoisten ist.

VG Bahndamm 68
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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 14. Juli 2015, 10:05

Ja so ist Europa, da steht Großbritannien nicht alleine mit der Ablehnung:

Tschechien lehnt Brückenfinanzierung durch alle EU-Staaten ab

Die Tschechische Republik lehnt es ab, Direktzahlungen an Griechenland zu leisten sowie die Haftung für eine eventuelle Anleihe zu übernehmen. Das führten Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) und Finanzminister Andrej Babiš (Ano) nach der Kabinettssitzung am Montag an.

Eine der erwogenen Varianten der Griechenlandhilfe ist eine Anleihe aus dem Europäischen Finanzstabilisierungsmechanismus (EFSM). Tschechien sollte sich an der Haftung mit 1,13 Prozent der Anleihe beteiligen, wie es seinem Beitrag im EU-Haushalt entspricht. Der EFSM sei als Provisorium angelegt gewesen, betonte Sobotka.
Finanzminister Babiš verwies am Montag auf eine frühere Entscheidung des Europa-Rates, den Mechanismus nach Juni 2013 nicht mehr zu nutzen. Tschechien wolle diesen Mechanismus nicht gebrauchen, und wenn schon, dann nur temporär, führte Tschechiens Finanzminister an. Auch Präsident Miloš Zeman äußerte sich ablehnend gegenüber der möglichen Haftung.
Tschechische Steuerzahler sollten keinesfalls griechische Schulden bezahlen, sagte er in Reaktion auf die Vereinbarung der Leiter der Eurozone. Über den eventuellen Zwischenkredit werden die Finanzminister der Europäischen Union am Dienstag entscheiden.

quelle: Radio Prag

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Re: Griechenland

Beitragvon Sirius » 14. Juli 2015, 15:47

Danny_1000 hat geschrieben:Wahr ist:
Wir haben europäische, insbesondere aber wiedermal deutsche und französische Banken gerettet und sitzen nun auf einem Berg von Schulden.

Wahr ist;
Bei den einfachen griechischen Bürgern ist so gut wie nichts von den Milliarden angekommen. Mehr als 3 Millionen verarmten innerhalb der letzten Jahre.

Wahr ist:
Die Wirtschaft Griechenlands sank in den letzten 5 Jahren um 25%. Die Arbeitslosigkeit stieg auf satte 30% und die Jugendarbeitslosigkeit auf 50%.Also das neoliberale Konzept der letzten Troikajahre ist auf breiter Front gescheitert.

In einem stimme ich vermutlich mit dir überein: Diese Regierung in Griechenland hat nicht einmal einen Plan B und muß daher sämtliche Kröten des deutschen Rollstuhlfahrers schlucken.

Dany


Wahr ist:
Griechenland hat mit der Einführung des Euros 2002 seine Verschuldung in die Höhe getrieben, nachdem die Zinsen durch die Einführung des Euros stark gesunken waren.

Wahr ist:
Griechenland hat mit den neu aufgenommenen Krediten ab 2002 seinen Staatsapparat aufgebläht. 25 % aller Beschäftigten in Griechenland sind Beamte. Und diesen Beamten hat man mit den Krediten gute bis fürstliche Gehälter bezahlt. Ein Lokführer der griechischen Bahn kam mit Zulagen auf ein Jahresgehalt von 100.000 Euro. Da haben viele Bauern, die früher z.B. Oliven und Baumwolle angebaut hatten, ihren Beruf an den Nagel gehängt und sind in den Staatsdienst gegangen. Die Nahrungsmittelimporte sind so immer weiter gestiegen.

Wahr ist:
Das man mit den Krediten sich ein Rentensystem mit Frühverrentung geschaffen hat, von der andere Rentner in Europa nur träumen können.

Wahr ist:
Das Griechenland eine völlig überdimensionierte Armee und Militärausgaben hat.

Wahr ist:
Das Deutschland nicht schuld daran ist, wenn Griechenland jahrelang in Saus und Braus lebte, über seine Verhältnisse lebte. Die ständigen Beleidigungen und Beschimpfungen aus Griechenland sind unverschämt. Unverschämt ist auch die Erwartung aus Griechenland, dass Deutschland und andere den erwähnten Lebensstandard bis zum Sankt Nimmerleinstag finanzieren sollen. Die Hand zu schlagen und zu beleidigen, die einen füttert, ist schon dreist.

Wahr ist:
Das alle griechischen Parteien, auch Linke/Kommunisten, die Interessen des eigenen Landes vertraten, indem sie sich durch die Rettungspakte 5 Jahre lang weiter Geld geben ließen, um einen Staatsbankrott und in der Folge harte Einschnitte in die Zukunft zu verschieben. Deutsche Parteien haben nicht die Interessen des eigenen Landes vertreten, indem sie immer weiter Geld in dieses Fass ohne Boden steckten und weiter stecken.
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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 14. Juli 2015, 16:23

Wahr ist auch, Griechenland ist nicht zum ersten mal pleite.
Bereits vor mehr als 150 Jahren war der griechische Staat pleite.

Zitat:
Geschichte wiederholt sich: „Griechenland. Die Regierung befindet sich in einer kleinen Geldverlegenheit: sie hat nämlich gar nichts“, heißt es in einem Artikel der „Leipziger Locomotive“ vom 4. Januar 1843...]

quelle:
Westdeutsche Zeitung

Damals wie heute setzten die Hellenen vor allem auf Kredite aus deutschen Landen. Der junge griechische Staat – erst 1830 nach rund 500 Jahren Unterdrückung durch das Osmanische Reich unabhängig geworden – wurde sogar von einem Deutschen geführt: dem bayrischen Prinzen Otto. Er verdankte seinen Posten den Spenden seines Vaters Ludwig I., des bayrischen Königs.

Um die neben den Spenden aufgenommenen Kredite bedienen zu können, benötigten die Griechen ein neues Steuersystem und setzten auf bayrische Finanzbeamte. Doch die arbeiteten nicht wirklich effizient.

Da von den Krediten kaum etwas in der Realwirtschaft ankam, sondern im aufgeblähten Staatsapparat versickerte, konnte der Staat seine Schuldner nicht mehr bedienen.

1843 wurden die Beamten aus dem Land gejagt, 20 Jahre und weitere Finanzprobleme später musste auch Otto gehen. 1875 war der Staatsbankrott schließlich nicht mehr abzuwenden.

Kein Einzelfall in der Geschichte Griechenlands. Sechs Mal bekamen die Kreditgeber ihr Geld nicht zurück. Bereits im vierten Jahrhundert vor Christus konnten die griechischen Stadtstaaten ihre Schulden nicht begleichen. 1826 stand die provisorische Regierung durch die Unabhängigkeitskriegs-Kosten vor dem Aus, es folgten die erwähnten Krisen von 1843 und 1875.

Und es ging weiter: Als die Griechen Ende des 19. Jahrhunderts in ihre Infrastruktur investierten, stieg die ohnehin hohe Verschuldung. 1893 folgte der Staatsbankrott, wie auch durch die Wirtschaftskrise der 1930er.

Ob die aktuelle Krise abzuwenden ist, steht in den Sternen. Die „Leipziger Locomotive“ hatte bereits 1843 eine Lösung, die auch heute diskutiert wird: eine Bankenbeteiligung. „Vielleicht lässt Rothschild mit sich reden.“

Bleibt die Frage, welche Lehren soll man aus der griechischen Geschichte der Staatspleiten ziehen und wie sich doch die Bilder von damals, mit denen von gleichen...?!

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Re: Griechenland

Beitragvon Bahndamm 68 » 14. Juli 2015, 16:49

Macht die Presse uns alle verrückt oder was ist hier los:
Brückenfinanzierung für Griechenland: Geld her - aber schnell!

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-so-koennte-die-brueckenfinanzierung-funktionieren-a-1043565.html

oder ein anderes Zitat:
Diese 21 Länder stehen zusammen mit Griechenland vor dem Pleite-Abgrund

bitte komplett lesen
http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/in-der-schuldenfalle-diese-21-laender-stehen-zusammen-mit-griechenland-vor-dem-pleite-abgrund_id_4815315.html

VG Bahndamm 68

PS wer hat für mich mal eine Milli?
Wer die Vergangenheit nicht kennt,
kann die Gegenwart nicht begreifen
und die Zukunft nicht gestalten.
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Re: Griechenland

Beitragvon Spartacus » 14. Juli 2015, 18:22

Wahr ist auch, das es den Polen genau so gehen würde, wie Griechenland, wenn sie schon den
Euro hätten. Die leben nämlich auch in Saus und Braus auf EU - Kosten, haben aber eben immer
noch den Zloty und können so abwerten.

Das selbe gilt für die Tschechen mit ihrer Krone. Wenn beide Länder in den Euro "gezwungen" werden,
haben wir ein paar Jahre später, zweimal ein neues Griechenland.

Irgendwann bricht dieser EU - Laden zusammen und das werden wir noch erleben. [hallo]

LG

Sparta


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Re: Griechenland

Beitragvon Rei » 14. Juli 2015, 23:28

Nun reiben sich die Großbanken die Hände.
Prost mal Zeit.
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