Griechenland

Re: Griechenland

Beitragvon Bahndamm 68 » 8. Juli 2015, 13:31

Praktisch ist Griechenland pleite, doch das Land hat sich erneut Geld am Kapitalmarkt beschafft. Investoren liehen der Regierung für gut sechs Monate 1,6 Milliarden Euro. Das geht nur dank der hilfswilligen griechischen Banken.
In Brüssel läuft den Euro-Mitgliedsstaaten im Schuldenstreit mit Griechenland die Zeit davon. Doch das Land hat sich im Kampf gegen die offizielle Pleite selbst noch einmal etwas Luft verschafft und sich kurzfristig frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt. Dazu wurden erneut sogenannte T-Bills verkauft. Das sind Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit.

Wie der griechische Rundfunk unter Berufung auf die Schuldenagentur PDMA am Mittwoch berichtete, konnten insgesamt 1,625 Milliarden Euro für 26 Wochen in Form kurzlaufender Staatspapiere aufgenommen werden. Die Rendite der versteigerten Papiere lag - wie bei einer vergleichbaren Auktion im Vormonat - bei 2,97 Prozent.

Athen hat sich das Geld geliehen, weil es am 10. Juli zwei Milliarden Euro Schulden zurückzahlen muss. In der griechischen Finanzpresse wird damit gerechnet, dass das restliche Geld an diesem Donnerstag in die Staatskasse fließt. Denn dann dürfte Athen wie üblich im Rahmen eines gesonderten Verfahrens zusätzliche Wertpapiere versteigern.

Käufer der kurzfristigen Anleihen sind in erster Linie Banken, an die am 10. Juli eine auslaufende Schuldverschreibung zurückgezahlt werden müsste. Sie verzichteten aber auf die Auszahlung und erneuerten stattdessen ihre Position, indem sie die neuen Geldmarktpapiere zeichneten. Die Auktion war 1,3-fach überzeichnet.

Dass die griechischen Banken überhaupt noch überleben, liegt an den Nothilfen (sogenannte Ela) der Europäischen Zentralbank. Diese gibt der griechischen Zentralbank einen Rahmen vor, in dessen Umfang sie die Banken des Landes weiter flüssig halten kann.

Für Griechenland ist es deshalb so wichtig, die Schulden bei den privaten Banken zu bedienen, da sonst die großen Ratingagenturen einen Zahlungsausfall und damit die Pleite des Landes feststellen würden. Solange Staat und Banken den Kreislauf aus auslaufenden und neuen Krediten aufrechterhalten können, wird die Pleite nach den Maßstäben der Ratingagenturen hinausgezögert.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/griechenland-staatsanleihen-trotz-pleite-gefahr-verkauft-a-1042646.html
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Re: Griechenland

Beitragvon Bahndamm 68 » 8. Juli 2015, 13:41

Neue Milliarden für Griechen? Was die Eurorebellen im Bundestag der Kanzlerin jetzt sagen wollen

Erst stimmte das Volk mit Nein, dann kamen die Griechen ohne neue Vorschläge nach Brüssel – und dann sagte Merkel das: Im Grund diskutiere man jetzt über ein drittes Hilfspaket. Wie bitte? Dafür braucht es die Zustimmung des Bundestags. FOCUS Online hat bei einigen Abgeordneten nachgefragt, was sie der Kanzlerin zu diesem Thema gerne sagen würden

hier jetzt weiter:
http://www.focus.de/politik/deutschland/merkel-spricht-von-drittem-hilfspaket-was-die-eurorebellen-im-bundestag-der-kanzlerin-jetzt-sagen-wollen_id_4803745.html
15-07-08-Bossbach und Merkel.jpg
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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 8. Juli 2015, 21:07

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 8. Juli 2015, 21:22

Von allen Euroländern sind die Osteuropäer am strengsten mit Griechenland. Denn Balten, Slowaken und Slowenen haben ihre Krisen mit drastischen Einschnitten überwunden. Jetzt wollen sie nicht weiter für ein reicheres Land zahlen.

Zitat:
Als Eurozonen-Mitglieder zahlen die Osteuropäer ihren Beitrag für den Rettungsfonds ESM - und der soll jetzt verausgabt werden, um ein Land zu retten, in dem der Durchschnittslohn fast doppelt so hoch liegt wie etwa in Lettland.

Diese Aussicht macht schlechte Laune: "Vier Monate lang haben wir versucht, die Syriza-Wahlversprechen einzulösen", sagte der slowakische Finanzminister Peter Kazimir: "Wenn jemand den Himmel auf Erden verspricht und das nicht halten kann, soll er nicht anderen die Schuld geben."

Der slowakische Premier Robert Fico klagt schon lange. Er kann seinen Landsleuten einfach nicht erklären, warum sie für die Rentner in Griechenland zahlen sollen, wo doch die Altersbezüge in den Karpaten gerade mal halb so hoch sind. Zu Verhandlungsbeginn diese Woche in Brüssel sagte Finanzminister Kazimir denn auch, ein Schuldenschnitt sei für Bratislava "die rote Linie".

http://www.spiegel.de/politik/ausland/g ... 42711.html

Was man durchaus aus Sicht der Slowaken verstehen kann!

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Re: Griechenland

Beitragvon Suentaler » 8. Juli 2015, 21:32

pentium hat geschrieben:Von allen Euroländern sind die Osteuropäer am strengsten mit Griechenland. Denn Balten, Slowaken und Slowenen haben ihre Krisen mit drastischen Einschnitten überwunden. Jetzt wollen sie nicht weiter für ein reicheres Land zahlen.

Zitat:
Als Eurozonen-Mitglieder zahlen die Osteuropäer ihren Beitrag für den Rettungsfonds ESM - und der soll jetzt verausgabt werden, um ein Land zu retten, in dem der Durchschnittslohn fast doppelt so hoch liegt wie etwa in Lettland.

Diese Aussicht macht schlechte Laune: "Vier Monate lang haben wir versucht, die Syriza-Wahlversprechen einzulösen", sagte der slowakische Finanzminister Peter Kazimir: "Wenn jemand den Himmel auf Erden verspricht und das nicht halten kann, soll er nicht anderen die Schuld geben."

Der slowakische Premier Robert Fico klagt schon lange. Er kann seinen Landsleuten einfach nicht erklären, warum sie für die Rentner in Griechenland zahlen sollen, wo doch die Altersbezüge in den Karpaten gerade mal halb so hoch sind. Zu Verhandlungsbeginn diese Woche in Brüssel sagte Finanzminister Kazimir denn auch, ein Schuldenschnitt sei für Bratislava "die rote Linie".

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 8. Juli 2015, 21:37

Suentaler hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Von allen Euroländern sind die Osteuropäer am strengsten mit Griechenland. Denn Balten, Slowaken und Slowenen haben ihre Krisen mit drastischen Einschnitten überwunden. Jetzt wollen sie nicht weiter für ein reicheres Land zahlen.

Zitat:
Als Eurozonen-Mitglieder zahlen die Osteuropäer ihren Beitrag für den Rettungsfonds ESM - und der soll jetzt verausgabt werden, um ein Land zu retten, in dem der Durchschnittslohn fast doppelt so hoch liegt wie etwa in Lettland.

Diese Aussicht macht schlechte Laune: "Vier Monate lang haben wir versucht, die Syriza-Wahlversprechen einzulösen", sagte der slowakische Finanzminister Peter Kazimir: "Wenn jemand den Himmel auf Erden verspricht und das nicht halten kann, soll er nicht anderen die Schuld geben."

Der slowakische Premier Robert Fico klagt schon lange. Er kann seinen Landsleuten einfach nicht erklären, warum sie für die Rentner in Griechenland zahlen sollen, wo doch die Altersbezüge in den Karpaten gerade mal halb so hoch sind. Zu Verhandlungsbeginn diese Woche in Brüssel sagte Finanzminister Kazimir denn auch, ein Schuldenschnitt sei für Bratislava "die rote Linie".

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Aber nur, wenn man immer noch nicht begriffen hat, dass man nicht für Rentner in Griechenland, sondern für Banken in Deutschland und Frankreich zahlt.


Dann sollte man auch begreifen, was in dem Beitrag steht, es geht um den Rettungsfonds ESM - und der soll jetzt verausgabt werden! Nicht um irgendwelche Bankenrettungspakete aus der Vergangenheit!

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 8. Juli 2015, 21:48

Griechenland und kein Ende, gibt es keine anderen Probleme mehr in Europa. Jetzt schon wieder bei Anne Will, das Thema, ja es ist Griechenland!

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 9. Juli 2015, 09:03

Wie geht es weiter mit Griechenland? Heute will Griechenland eine neue Reformliste vorlegen. Man darf gespannt sein?!

+++ 9:32 Weidmann gegen weitere Notkredite +++
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann spricht sich gegen kurzfristige Liquiditätshilfen für Griechenland aus, die nicht von einem neuen Hilfspaket gedeckt sind. Bei der Bundesbank-Konferenz in Frankfurt sagt er: "Das Eurosystem sollte die Liquiditätszufuhr nicht erhöhen und die Kapitalverkehrskontrollen sollten nicht aufgehoben werden, ehe sich alle Parteien auf ein angemessenes Hilfsprogramm geeinigt haben und die Solvenz sowohl der griechischen Regierung als auch des griechischen Bankensystems gesichert ist." Sollten kurzfristigere Hilfen für notwendig gehalten werden, müssten diese aus den Staatshaushalten geleistet werden.

+++ 7:58 Tsipras und die "westliche Ordnung" +++
Der langjährige CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok hat eine klare Haltung zum griechischen Regierungschef: "Tsipras kann mit der westlichen Ordnung nichts anfangen. Ich fürchte, es wird kein Programm von ihm geben", sagte er in der ARD zum Griechen-Drama. Außerdem: "Wer kurz vor Schluss die Verhandlungen abbricht, ein Referendum fordert und dafür ein 'Nein' empfiehlt, dem muss man die Frage stellen, ob er überhaupt eine Lösung will, die ihn im Euro hält." Griechenland hat einen Antrag auf neue finanzielle Hilfen aus Europa gestellt. Das pleitebedrohte Land muss den Euro-Finanzministern bis Mitternacht eine detaillierte Liste mit Reform- und Sparvorschlägen übermitteln.

quelle: n-tv

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Re: Griechenland

Beitragvon ratata » 9. Juli 2015, 12:06

Heute morgen im NDR 1 Niedersachsen , waren einige Kommentare von hier lebenden Griechen zum gewaltigen Problem ihrer Verwanden in Griechenland zu hören .
Hier wurde ganz deutlich von einer jungen Griechin gesagt , wie die Bevölkerung dem Versprechen der Regierenden vor dem Referendum gefolgt ist . Viele Bürger waren sich gar nicht bewusst , was nach einem NEIN , für sie bedeutet . Ihnen wurde vorgegaukelt , das Griechenland weitere Hilfen, egal was sie ankreuzen ,von der EU bekommen werden . Im medizinischen Bereich sieht es momentan sehr schlecht für die vielen Kranken aus . Wer sich mit der Politik in Griechenland beschäftigt , der weis worauf sich die Regierung einlässt . Sie haben dort kein Konzept aus ihrer Schuldenkrise herauszukommen . Jeder Steuerzahlende Bürger der EU trägt da zu bei, das Griechenland sich weiterhin Verschulden kann.
Sogar die U 21 deutschen Fußballer wurden von den Griechen ausgepfiffen .

Hoffentlich bleibt unsere Regierung hart in ihren kommenden Verhandlungen .MfG ratata

Wenn Griechenland das dritte Hilfspaket bekommt , geht das Theater immer weiter . Sie warten doch nur darauf , wenn sie auch Vorschläge unterbreiten und diese auch anerkannt werden , keine 14 Tage später zählt dort nichts mehr und sie haben uns Europäer wieder verarscht . ratata [bravo] [bravo]
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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 9. Juli 2015, 12:24

ratata hat geschrieben:Hoffentlich bleibt unsere Regierung hart in ihren kommenden Verhandlungen .MfG ratata

Wenn Griechenland das dritte Hilfspaket bekommt , geht das Theater immer weiter . Sie warten doch nur darauf , wenn sie auch Vorschläge unterbreiten und diese auch anerkannt werden , keine 14 Tage später zählt dort nichts mehr und sie haben uns Europäer wieder verarscht . ratata [bravo] [bravo]


Es sieht aktuell ganz nach dem dritten Hilfspaket aus...

Irland bewertet die Chance auf eine Einigung im griechischen Schuldenstreit auf mehr als 50 Prozent. Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras werde nun wohl ein Abkommen mittragen, teilt das Finanzministerium in Dublin mit. Das Referendum über die Vorschläge der Gläubiger habe dafür den Weg geebnet.


Kanzlerin Angela Merkel hatte vorschlagen, dem Antrag Griechenlands zuzustimmen, wenn alle Auflagen der Geldgeber erfüllt seien. Dennoch kann sich die Kanzlerin nicht auf eine Mehrheit innerhalb ihrer Fraktion verlassen. Der CDU-Abgeordnete Wolfgang Bosbach: "Es würde sehr, sehr schwierig, für ein drittes Hilfspaket eine Mehrheit in der Unionsfraktion zu finden. Möglicherweise gibt es aber eine deutliche Mehrheit im Bundestag."


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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 9. Juli 2015, 12:31

Ohne Worte.... [shocked]

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Re: Griechenland

Beitragvon Interessierter » 9. Juli 2015, 12:55

Die Bankrotteure tanzen auf dem Vulkan

Wenn jemand Bankrott gemacht hat, ist er mit seinem Geschäft gescheitert, tragisch, unverschuldet, leichtsinnig, aus Dummheit, weil er nichts auf der Pfanne hatte oder sonst irgendwie. Gleichviel, er muss zusperren, den Laden dichtmachen und sehen, wie er davon kommt. Dass dann einer noch große Töne spuckt, kommt in der Wirtschaft seltener vor. Eher schon wählen die Herren, bisweilen auch die Damen, den Hinterausgang, um sich zu verkrümeln.

Nicht so in der Politik. Wer da Millionen, öfter noch Milliarden, die er weder verdient noch besessen hat, in den Sand setzt, haut auf die Tassen, dass es nur so scheppert. Obwohl die Pleitegeier schon auf dem Dach saßen, feierte Honecker am 7. Oktober 1989 in seinem „Palast der Republik“ den 40. Jahrestag der Gründung der DDR mit großem Brimborium. Für den Beifall, den sie dazu spendeten, bekamen die Claqueure nachher Rotkäppchen-Sekt.


Außer Frage stand, was der Genosse Honecker wenige Wochen zuvor bei einer anderen Veranstaltung in Erfurt mit überschnappender Stimme verkündet hatte: „Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.“ Wie auch hätten sie das tun sollen, saßen sie doch applaudierend zu Füßen ihres Generalsekretärs. Nach seinem Willen sollte der Weg verlaufen. Dass es Menschen geben könnte, die dem nicht folgen wollten, war ihm schlichtweg unvorstellbar. Ihre Demonstrationen glaubte der bankrotte Ideologe nach wie vor nicht weiter ernst nehmen zu müssen.

Da ging es ihm nicht anders als Juncker, Merkel, Draghi, Gabriel, Hollande, Schulz, Schäuble und all den anderen Euro-Priestern, die wie vor den Kopf geschlagen wirkten, als es die Griechen trotz aller Drohungen und der Prophezeiung unendlichen Elends wagten aus der Reihe zu tanzen, nicht mit knapper Mehrheit, sondern zu mehr als sechzig Prozent.

Weiter geht es hier:
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/ ... dem_vulkan

Wo bleiben eigentlich die deutschen Stimmen, die sonst immer gleich nach einer Volksabstimmung rufen? Dann könnten wir den Griechen einmal zeigen, dass die Deutschen demokratisch abegstimmt haben, dass es kein neues Geld mehr gibt.

Dann können sie endlich wieder ihre " Drachmen " steigen lassen.
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Re: Griechenland

Beitragvon Spartacus » 9. Juli 2015, 17:50

Ich bin gespannt, ob wir nun den letzten Akt in diesem Theater sehen, oder nicht?

Und was da im Hintergrund mit den USA läuft, würde mich brennend interessieren, denn die Griechen
sind ja in der NATO auf "Außenposten" gegen die bösen Russen so was von wichtig.
Wenn die Griechen sich selber "neutralisieren" dann geht das natürlich gar nicht, denn dann würde dort
im Ägäischen Meer ja ein Vakuum entstehen, wären ja nur noch die Türken da. Und die.... na ja.

LG

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 9. Juli 2015, 17:58

Spartacus hat geschrieben:Ich bin gespannt, ob wir nun den letzten Akt in diesem Theater sehen, oder nicht?

Und was da im Hintergrund mit den USA läuft, würde mich brennend interessieren, denn die Griechen
sind ja in der NATO auf "Außenposten" gegen die bösen Russen so was von wichtig.
Wenn die Griechen sich selber "neutralisieren" dann geht das natürlich gar nicht, denn dann würde dort
im Ägäischen Meer ja ein Vakuum entstehen, wären ja nur noch die Türken da. Und die.... na ja.

LG

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Letzter Akt? Mir fehlt da noch der Glaube! Warten wir erst einmal ab, was da so aus Athen für Vorschläge kommen und wie man in Brüssel reagiert?
Auch Herr Obama soll ja, laut SPON für einen Schuldenschnitt in der Geschichte sein....

http://www.spiegel.de/politik/ausland/g ... 42807.html

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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 9. Juli 2015, 18:05

pentium hat geschrieben: Auch Herr Obama soll ja, laut SPON für einen Schuldenschnitt in der Geschichte sein....
pentium


Eigentlich dürfte man in den USA über den Zustand nicht überrascht sein. Oder hörte man hier nicht ab?

Wer verbietet es den USA, sich am Schuldenschnitt zu beteiligen? Langsam schwenken ja einige Richtung Schuldenschnitt um....IWF, Tusk... Die hatten mal ne andere Meinung dazu.
Das es hier ein Abkommen gibt, was dies verbietet, interessiert plötzlich nicht.

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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 9. Juli 2015, 21:21

Wer setzt sich durch?

Der IWF galt als Deutschlands engster Verbündeter in der Griechen-Krise. Doch ausgerechnet in der entscheidenden Phase fordert Chefin Lagarde einen Schuldenerlass für Athen – zum Leidwesen von Merkel. Der Streit zwischen dem IWF und Deutschland über einen Schuldenschnitt wird damit neben den Reformanforderungen an Athen zu einem der Haupthindernisse für Deutschland. Angela Merkel, die Kanzlerin, die den Einsatz des IWF in Europa erzwungen hatte, dürfte sich nun manchmal fragen, ob das nicht sogar ein Fehler war.
http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... garde.html

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 9. Juli 2015, 21:31

Sind die neuen Vorschläge aus Athen nun in Brüssel oder nicht?

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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 9. Juli 2015, 21:32

Die Vorschläge seien gegen 21.30 Uhr deutscher Zeit per E-mail an den Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem abgeschickt worden.

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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 9. Juli 2015, 21:38

augenzeuge hat geschrieben:Die Vorschläge seien gegen 21.30 Uhr deutscher Zeit per E-mail an den Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem abgeschickt worden.

AZ


Ja jetzt habe ich es gefunden, der BR meldet:

"Griechenland hat mit seinen Reformvorschlägen kurz vor Ablauf der Frist den Ball damit an die Euro-Finanzminister weitergereicht. Ob die Vorschläge für ein drittes Hilfspaket ausreichen, müssen jetzt die Kreditgeber beurteilen.

Zuvor hatte die Athener Finanzzeitung "Naftemboriki" berichtet, Griechenland wolle ein Reformpaket im Wert von zehn bis zwölf Milliarden Euro jährlich vorlegen. Es sehe auch eine deutlich stärkere Belastung der Tourismusbranche vor. So solle die Mehrwertsteuer im Bereich Hotellerie von 6,5 auf 13 Prozent und im Gastronomiebereich von 13 auf 23 Prozent steigen. Zudem sollten fast alle Frührenten abgeschafft werden. Die griechische Regierung will die Liste für neue Reform- und Sparvorschläge fristgerecht vorlegen. Das bekräftigte Verteidigungsminister Panos Kammenos nach einer Kabinettssitzung in Athen...]

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Re: Griechenland

Beitragvon steffen52-1 » 9. Juli 2015, 21:56

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Die Vorschläge seien gegen 21.30 Uhr deutscher Zeit per E-mail an den Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem abgeschickt worden.

AZ


Ja jetzt habe ich es gefunden, der BR meldet:

"Griechenland hat mit seinen Reformvorschlägen kurz vor Ablauf der Frist den Ball damit an die Euro-Finanzminister weitergereicht. Ob die Vorschläge für ein drittes Hilfspaket ausreichen, müssen jetzt die Kreditgeber beurteilen.

Zuvor hatte die Athener Finanzzeitung "Naftemboriki" berichtet, Griechenland wolle ein Reformpaket im Wert von zehn bis zwölf Milliarden Euro jährlich vorlegen. Es sehe auch eine deutlich stärkere Belastung der Tourismusbranche vor. So solle die Mehrwertsteuer im Bereich Hotellerie von 6,5 auf 13 Prozent und im Gastronomiebereich von 13 auf 23 Prozent steigen. Zudem sollten fast alle Frührenten abgeschafft werden. Die griechische Regierung will die Liste für neue Reform- und Sparvorschläge fristgerecht vorlegen. Das bekräftigte Verteidigungsminister Panos Kammenos nach einer Kabinettssitzung in Athen...]

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Kann diese Schauspielerei nicht mehr lesen! Sie bekommen ihr 3 Hilfspaket, man will sie doch nicht an die Russen verlieren! [bloed] Die Blöden machen nur wir! Wenn man die Kohle für unser Land genutzt hätte, oh wie super würde es uns gehen, keine Strasse mehr kaputt, Spielplätze für unsere Kinder super, Jugendclubs OK und was auch immer! Aber nein, das Geld wegwerfen, die Griechen( Regierung) spielt doch mit der EU, lässt sich das 3 Hilfspaket auszahlen und dann gehen sie raus aus der Eurozone, Geld weg! Mir persönlich tut nur die einfache Bevölkerung leid, sie baden diese ganze Schei.... aus! [frown]
Grüsse steffen52-1
steffen52-1
 

Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 10. Juli 2015, 09:12

Zitat:

Griechenland hat der Eurozone eine umfassende Vorschlagsliste vorgelegt, die allerdings auch den Euro-Partnern einiges abverlangt. Wie aus den in der Nacht zum Freitag veröffentlichten Vorschlägen hervorgeht, bietet Athen unter anderem eine Rentenreform, diverse Steuererhöhungen sowie Privatisierungen an. Im Gegenzug fordert die Regierung ein dreijähriges Hilfsprogramm, ein Investitionspaket sowie Zugeständnisse beim Primärüberschuss. Die angebotenen Maßnahmen kommen den Forderungen nahe, die die internationalen Gläubiger vor dem Abbruch der Verhandlungen vergangenen Monat aufgestellt hatten.
Die Reformen im Detail:

Rente:

Das Rentenalter wird auf 67 Jahre festgelegt. Die bisher übliche Frühverrentung soll künftig erschwert und Rentner stärker an den Gesundheitskosten beteiligt werden, heißt es in einem 13-seitigen Dokument, das Athens Vorschläge an die Euro-Partner erläutert. Auf Zusatzrenten wird eine Sondersteuer von 3,5 Prozent erhoben. Diese Rentenreform ist bereits seit 2010 fällig. Sie war Teil eines Reformpakets des damailigen griechischen premiers Giorgos Papandreou.

Steuern:

Um die Staatseinnahmen zu steigern, sollen die Mehrwertsteuer für Hotels und die Gastronomie, Unternehmenssteuer, Luxussteuer sowie die Besteuerung der Schifffahrt angehoben werden. Der 30-prozentige Steuernachlass für die griechischen Inseln soll für die wohlhabendsten Inseln und diejenigen mit den meisten Touristen gestrichen werden und nicht wie von den Gläubigern gefordert für alle Inseln. Für Bauern sollen ab 2017 keine Steuererleichterungen mehr gelten. Steuerschlupflöcher sollen gestopft werden.

Im Detail bedeutet das: Die Mehrwertsteuer für Hotels steigt von 6,5 auf 13 Prozent, für Restaurants von 13 auf 23 Prozent. Die Luxussteuer, etwa auf teure Autos, steigt auf 13 Prozent.

Ende 2016 will Tsipras die Steuererhöhung allerdings prüfen: Sollte es einen besseren Weg geben, Geld einzunehmen, etwa durch stärkere kontrollen des Steuersystems, könnten die Reformen wieder rückgängig gemacht werden.

Öffentlicher Dienst:

Der öffentliche Dienst soll reformiert werden. Als Kürzung bei den Verteidigungsausgaben bietet Athen statt der geforderten 400 Millionen Euro für dieses Jahr 100 Millionen Euro und für das kommende weitere 200 Millionen Euro an. außerdem sollen weniger Boni gezahlt werden.

Verkauf von Staatseigentum:

Athen willigt dem Dokument zufolge nun auch in den Verkauf der verbliebenen staatlichen Anteile an dem Telekommunikationskonzern OTE ein. Zudem sollen 14 Flughäfen privatisiert werden. Eine gute Nachricht auch für den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport, der im November den Zuschlag zum Kauf der Flughäfen bekam. Die Syriza-Regierung hatte diese Deals auf Eis gelegt. Zusammen mit einem griechischen Partner will sich der Flughafenbetreiber den Kauf 1,2 Milliarden Euro kosten lassen.

Außerdem sollen verbindliche Fristen für Gebote für die Staatsanteile an den Häfen von Piräus und Thessaloniki bis spätestens Oktober aufgestellt werden.

Haushaltsüberschuss:

Für die Jahre 2015 bis 2018 verspricht Tsipras einen Haushaltsüberschuss von 1, 2, 3 und 3,5 Prozent.

Dafür fällt die vorgeschlagene Kürzung der Militärausgaben geringer aus, als bisher angekündigt: Tsipras will hier statt 500 Millionen Euro 300 Millionen Euro in zwei Jahren sparen.

Was Athen dafür fordert:

Im Gegenzug zu den Reformen fordert Athen ein dreijähriges Hilfsprogramm und Schuldenerleichterungen und 53,5 Milliarden Euro, um bis 2018 Schulden bezahlen zu können. Athen will eine Lösung, um seine enormen Schulden zu "regeln", heißt es in der Vorschlagsliste. Außerdem wirbt die Regierung in dem Papier um ein Investitionspaket für Griechenland im Umfang von 35 Milliarden Euro. Dieses war Athen bereits in Aussicht gestellt worden.

Zugeständnisse fordert die griechische Regierung auch beim Primärüberschuss, also dem Haushaltssaldo ohne Schuldendienst. Athen hatte seine Gläubiger bereits überzeugt, die Vorgabe für dieses Jahr auf ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu verringern.

quelle: Focus

Das Reformpapier birgt politische Sprengkraft. Viele Vorschläge stammen aus der Feder der Troika, berichtet unter anderem das ZDF - also von der bei der Syriza-Partei verhassten Geldgeber-Gemeinschaft, die Tsipras kurz nach den Wahlen aus dem Land geworfen hatte. Schon im Juni hätte die Troika Tsipras ganz ähnliche Vorschläge vorgelegt.

Verstehe einer diese Geschichte. Erst lehnt man die Vorschläge ab, lässt Sie vom Volk ablehnen um dann, wenn ich es richtig verstehe, die erst abgelehnten Vorschläge wieder vorzulegen?
Irre Geschichte oder sehe ich dass alles nur falsch?

mfg
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Re: Griechenland

Beitragvon karnak » 10. Juli 2015, 10:04

Was sollen sie denn nun machen? Wenn man gutgläubig ist könnte man sagen sie haben eingesehen,nachgegeben, das Unvermeidliche akzeptiert. Bei ihren Wählern werden sie sich nicht sonderlich beliebt machen damit, aber letztlich hat das Land erst mal keine andere Alternative wenn es nicht völlig untergehen will.
Nun auf die Regierung einzudreschen weil sie die Vorschläge nicht angenommen haben und das nun zu tun weil sie es doch tun, ist natürlich durchschaubar und letztlich peinlich, es passt den Kritisieren die Regierung an sich nicht. Nun ist die auch noch demokratisch gewählt, ist schon ein Kreuz mit der Demokratie, wenn das Volk die falsche Regierung wählt, mit einer Diktatur hat man es da schon einfacher, was das kritisieren angeht, da weiß man wenigstens was man hat. [flash]
Und zum Schluss nochmal, wenn dieses Regierung für etwas nicht kann ist es die Situation in dem sich das Land befindet, dafür verantwortlich ist die abgewählte und wahrscheinlich wesentlich genehmere Regierung, im engen Verbund mit den internationalen Banken.
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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 10. Juli 2015, 10:25

karnak hat geschrieben:Was sollen sie denn nun machen? Wenn man gutgläubig ist könnte man sagen sie haben eingesehen,nachgegeben, das Unvermeidliche akzeptiert. Bei ihren Wählern werden sie sich nicht sonderlich beliebt machen damit, aber letztlich hat das Land erst mal keine andere Alternative wenn es nicht völlig untergehen will.
Nun auf die Regierung einzudreschen weil sie die Vorschläge nicht angenommen haben und das nun zu tun weil sie es doch tun, ist natürlich durchschaubar und letztlich peinlich, es passt den Kritisieren die Regierung an sich nicht. Nun ist die auch noch demokratisch gewählt, ist schon ein Kreuz mit der Demokratie, wenn das Volk die falsche Regierung wählt, mit einer Diktatur hat man es da schon einfacher, was das kritisieren angeht, da weiß man wenigstens was man hat. [flash]
Und zum Schluss nochmal, wenn dieses Regierung für etwas nicht kann ist es die Situation in dem sich das Land befindet, dafür verantwortlich ist die abgewählte und wahrscheinlich wesentlich genehmere Regierung, im engen Verbund mit den internationalen Banken.


Moment mal, Herr Tsipras regiert seitdem 26. Januar 2015! Und was ist bis jetzt passiert, richtig, Nichts! Sicher sind an den Zuständen in Griechenland viele Regierungen schuld! Nur ist eben seit einem halben Jahr auch nichts passiert, was die Lage ändern könnte!
Diese neue Reformliste ist nun mal im Wesentlichen die, die Griechenland im Referendum abgelehnt hat.
Oder wie das "Handelsblatt" berechtigt fragt:
„Tsipras trickst sein Volk aus – oder uns“

Wo sind die Maßnahmen der griechischen Regierung gegen die Steuerhinterziehung, wo sind die Maßnahmen zum Aufbau einer ordentlichen Finanzverwaltung und eines Katasteramtes, wann werden die griechischen Reeder besteuert, was tut man gegen die Vetternwirtschaft, was gegen die Korruption und den aufgeblähten Beamtenapparat...u.s.w....
Nichts von dem steht in dieser neuen Reformliste. Wie gesagt, man regiert seit Januar...


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Re: Griechenland

Beitragvon Interessierter » 10. Juli 2015, 12:24

Sehr richtig Steffen. Mit Deinen ersten beiden Sätzen wollte ich auch gerade meinen Beitrag starten. Tsipras hat sein Volk mit seiner Trickserei und Täuscherei an den Abgrund geführt.
Mit seinem jetzt unterbreitetem Angebot hat er Dinge angeboten, zu denen er vorher NEIN gesagt hat und wozu er das griechische Volk aufgefordert hat auch nein zu sagen.
In meinen Augen ist er ein Dilletant und Lügner, völlig unfähig einer Regierung vorzustehen, der auch nicht davor zurückgeschreckt ist, um der Machtwillen ein Bündnis mit " Rechten " einzugehen.

Ich lehne mich einfach einmal weit aus dem Fenster, wenn ich prognostiziere bei einer Annahme seines Vorschlages durch die EU, dass er mit seinem täuschen und tricksen weitermachen wird. Am Ende werden wir noch mehr Milliarden als uneinbringliche Forderungen ausbuchen müssen und Griechenland wird zur Drachme zurückkehren.
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Re: Griechenland

Beitragvon karnak » 10. Juli 2015, 14:06

Interessierter hat geschrieben:In meinen Augen ist er ein Dilletant und Lügner, völlig unfähig einer Regierung vorzustehen,

Im Gegensatz zu den Vorgängerregierungen meinst Du, die die ganze Situation geschaffen haben? Und was für uneinbringbare Forderungen denn? Also ob die für den eigentlichen Gläubiger, dem europäischen Steuerzahler einbringbar wären, egal mit welchen Programmen, einschließlich der Schulden des deutschen Staates, das ist doch lächerlich und darum geht es doch schon lange nicht mehr. Diese Kreditgeber rechnen doch überhaupt nicht mehr damit und vergeben auch nicht Kredite um diese mit Zins und Zinseszins zurückzubekommen, sie kaufen Länder und deren Regierungen, nichts anderes.
Ich lehne diese Form der Finanzpolitik aus tiefster Überzeugung ab,für mich wird es hohe Zeit ,daß wieder mal einer kommt und den Geldverleihern in den Tempeln die Tische umwirft. Der Grieche wird es sicher nicht sein,aber dass er den "Geldverleihern"wenigstens etwas auf den S...geht,er wird mir dadurch ein kleines bisschen sympatisch.
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Re: Griechenland

Beitragvon karnak » 10. Juli 2015, 14:15

pentium hat geschrieben:Sicher sind an den Zuständen in Griechenland viele Regierungen schuld!

Genau, außer eine, die Letzte. Und nun scheint sie ja wohl das tun zu wollen von dem man meint, dass das das Land rettet und das ist jetzt Trickserei und damit zu verurteilen? Wenn sie es nicht tun würden, was wären sie dann? Das was man ihnen seit 14 Tagen vorwirft doch wohl.
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Re: Griechenland

Beitragvon pentium » 10. Juli 2015, 14:45

karnak hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Sicher sind an den Zuständen in Griechenland viele Regierungen schuld!

Genau, außer eine, die Letzte. Und nun scheint sie ja wohl das tun zu wollen , dass das Land rettet und das ist jetzt Trickserei und damit zu verurteilen? Wenn sie es nicht tun würden, was wären sie dann? Das was man ihnen seit 14 Tagen vorwirft doch wohl.


Das Land retten, Karnak? Entschuldige bitte! Dazu hatten Tsipras & Co schon einige Monate Zeit und was ist passiert nichts! Man ist angetreten und wollte keine neuen Kredite mehr und was passiert jetzt, plötzlich will man neue Kredite oder wie? Erst lehnt man die Vorschläge ab und jetzt will man sie doch umsetzen! Wie will man so das Land retten? Jetzt ist man doch wieder in dem Teufelskreis, Kredite, Sparen, neue Kredite. Oder wie jemand in einer der vielen Talkrunden der letzten Tage meinte: Man wollte neue Schulden vermeiden und trotzdem fremdes Geld bekommen.

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Re: Griechenland

Beitragvon augenzeuge » 10. Juli 2015, 14:56

karnak hat geschrieben:Und nun scheint sie ja wohl das tun zu wollen , dass das Land rettet ...


Das glaubst du wirklich? Ich glaube fast, er hat dich auch schon manipuliert...[flash] Dann empfehle ich dir einmal zu recherchieren, was Herr Tsipras wann tat. Wie viele Möglichkeiten hatte er seit 1/2015, den jetzigen Zustand Griechenlands zu vermeiden? Das heute Rentner vor den Banken weinend zusammenbrechen, das wichtige Medikamente fehlen, hat er ganz allein zu verantworten. Dazu hätte es nie kommen müssen.

Ich glaube fast, es ist egal, welche Partei in Griechenland regiert. Die können einfach nicht wirtschaften und wollen es auch nicht. Oder warum zeigen Staaten wie Portugal, dass es geht?

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Re: Griechenland

Beitragvon karnak » 10. Juli 2015, 15:10

pentium hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Sicher sind an den Zuständen in Griechenland viele Regierungen schuld!

Genau, außer eine, die Letzte. Und nun scheint sie ja wohl das tun zu wollen , dass das Land rettet und das ist jetzt Trickserei und damit zu verurteilen? Wenn sie es nicht tun würden, was wären sie dann? Das was man ihnen seit 14 Tagen vorwirft doch wohl.


Das Land retten, Karnak? Entschuldige bitte! Dazu hatten Tsipras & Co schon einige Monate Zeit und was ist passiert nichts! Man ist angetreten und wollte keine neuen Kredite mehr und was passiert jetzt, plötzlich will man neue Kredite oder wie? Erst lehnt man die Vorschläge ab und jetzt will man sie doch umsetzen! Wie will man so das Land retten? Jetzt ist man doch wieder in dem Teufelskreis, Kredite, Sparen, neue Kredite. Oder wie jemand in einer der vielen Talkrunden der letzten Tage meinte: Man wollte neue Schulden vermeiden und trotzdem fremdes Geld bekommen.

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Ich habe geschrieben das sie nun wohl das tun wollen von dem MAN meint ,dass das das Land rettet. MAN sind nicht die Griechen.
Und wenn dieses Volk es nicht kann oder schlimmer nicht will,ja was reden wir dann überhaupt,was treffen sich Merkel und Co. regelmäßig,nur um sich auf meine Kosten durchzufressen?Dann Mauer rum und Posten auf die Türme,oder Internieren im Umerziehungslager,oder vielleicht eigentlich doch dem Griechen mit etwas Druck beizubringen schnell neu und diesmal richtig zu wählen?
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Re: Griechenland

Beitragvon Volker Zottmann » 10. Juli 2015, 15:39

Die Griechen können froh sein, dass deren Winter nicht klimatisch so ins Gewicht fällt, wie in Deutschland. Zur Not sitzt man die Kälte dort in Decken gehüllt aus.
Die Eierei wir also weitergehen. Reformen werden sicher noch mehrmals versprochen, damit Hilfsmilliarden fließen, aber ändern wird sich so nichts!
Wenn neues Geld dorthin transferiert wird, wird es wohl bis zum nächsten großen Jammertal in der Weihnachtszeit reichen.
Knallen tut es trotzdem! Warum nur kann man nicht mit einem ehrlichen Ruck aus dem Euro austreten und mit neuer abgewerteter Währung neu beginnen?

Ich habe die polnische Inflation damals, so um 1989 hautnah erlebt und kann bestätigen, dass nach dieser Ernüchterung allen klar war, dass es so schludrig nicht weitergeht. 1995 wurde 1:10000 abgewertet und seitdem ist der neue Slotych relativ berechenbar.
Ebenso sollte man mit Griechenland verfahren, alles andere ist "kriminelle" Verschleppung auf Kosten Unbeteiligter.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

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