Ein Blick in die Geschichte Griechenlands!
Griechenland war immer schon bankrott.
"Wie es genau aussieht, wissen wir nicht": Mit diesem ernüchternden Statement hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble soeben das Wissen darüber auf den Punkt gebracht, wie es im griechischen Schuldenloch wirklich aussieht. Das ist wahrlich nichts Neues. Man könnte dieses Stochern im Nebel auch als konstitutiven Bestandteil griechischer Staatlichkeit beschreiben.
Denn seit seiner Gründung 1827 begleitet das Land der – wie es ein Zeitzeuge charakterisierte – "Luxus von geborgtem Geld".Das Jahr 1842 bietet ein schönes Beispiel. Damals reiste eine Delegation französischer Wirtschaftsfachleute nach Athen, um zu prüfen, ob das Land für den Empfang einer internationalen Anleihe über 20 Millionen Francs – heute wäre es ein Milliardenbetrag – bereit sei. Die Herren de Regny und Lemaître entwarfen eine Reihe von Vorschlägen zur Verbesserung der Finanzverwaltung, die umgehend in der Schublade verschwanden. Statt dessen versprach die griechische Regierung eine Intensivierung ihrer Sparmaßnahmen, was indes nur dazu führte, dass 1843 nicht einmal die Zinsen für die laufende Verschuldung aufgebracht werden konnten.
"Hier herrschte ein Chaos, eine Dunkelheit", hatte ein Beobachter schon 1837 geklagt. Das "Budget des Landes" werde nicht veröffentlicht, sei gleichsam unbekannt. Moderne Forscher haben dennoch eine erstaunliche Diskrepanz entdeckt. Obwohl das Wirtschaftswachstum des jungen Königreichs seinerzeit zunahm, wuchsen auch die Steuerrückstände, obwohl doch eigentlich das Gegenteil zu erwarten gewesen wäre. Um eine drohende Zahlungsunfähigkeit im Reich seines Sohnes Otto abzuwenden, musste der bayerische König Ludwig I. mit einem Millionenkredit einspringen – der im Übrigen zu seinen Lebzeiten nicht zurückgezahlt wurde.
Landbesitzende Magnaten und landlose Krieger fanden bald über die gemeinsame Suche nach dem Schuldigen zusammen: In den landfremden Spezialisten, vor allem in den deutschen Beamten und Offizieren, die ihnen eine geordnete Verwaltung überstülpen wollten. Als die Großmächte die Auszahlung der letzten Tranche ihrer Anleihe von massiven Sparmaßnahmen im Militärhaushalt abhängig machten, kam es 1843 zur Revolution.
Die Mitteleuropäer wurden umgehend des Landes verwiesen, wobei ihnen nicht einmal erlaubt wurde, ihr Eigentum mitzunehmen. Turczynski resümiert: "Griechenland existierte seit seiner Gründung in einem Zustand des Bankrotts und schien sich damit abgefunden zu haben."
http://www.welt.de/geschichte/article13 ... Recht.htmlmfg
pentium