Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon pentium » 16. Oktober 2015, 18:31

Aus dem schnellen Afghanistan-Abzug der Bundeswehr wird nichts. Nachdem die USA ihren Einsatz verlängern, werden nun wohl auch deutsche Truppen in dem Land bleiben. Frühestens 2017 gehe der Einsatz zu Ende, kündigte das Außenministerium an.

http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan-355.html

Offenbar ist auch die SPD bereit, einer Verlängerung des Afghanistan-Mandats zuzustimmen. SPD-Verteidigungspolitiker Rainer Arnold sagte jüngst: "Die Sicherheitslage in Afghanistan wird sich in den nächsten Wochen nicht so verbessern, dass man ruhigen Gewissens Masar-i-Scharif verlassen kann. Ich habe die Bitte, dass die Kanzlerin die Obama-Administration auch drauf hinweist, dass wir bereit wären, nochmal ein Jahr anzuhängen."

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon marder » 16. Oktober 2015, 22:54

Hallo,
das sind aber keine Kampftruppen sondern Ausbilder und Berater für Polizei und afghaniasche Armee.
Das macht schon einen Unterschied.
Mit freundlichen Grüßen Marder
Ich bin auf der Westseite der Grenze in ca. 3 km Entfernung gross geworden.
Ab 1976 als Offiziersanwärter bei den Panzergrenadieren.
1976 1. Pz.Div. Pz.Brig2 Pz.GrenBtl21
1989 11.Pz.GrenDiv. Pz.Brig33 Pz.GrenBtl332
1994 1.Pz.Div. Pz.Gren.Brig1 usw.
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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon HPA » 16. Oktober 2015, 23:04

Im Kosovo dachte man 2004 auch, alles schick.

Wir können massiv reduzieren. Und dann musste Anfang März das ORF Btl aktiviert und verlegt werden.
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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon pentium » 8. Dezember 2015, 21:14

Kämpfer der afghanischen Taliban-Miliz versuchen den Flughafen von Kandahar zu stürmen. Die Rebellen hätten das erste Tor zum Flughafengelände durchbrochen, sagte Samim Chpalwak, Sprecher des Provinzgouverneurs von Kandahar.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 6758.html#

Augenzeugen berichteten von Explosionen und Schüssen rund um den Flughafen.

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon Spartacus » 9. Dezember 2015, 18:14

Kämpfer der afghanischen Taliban-Miliz versuchen den Flughafen von Kandahar zu stürmen.


Und wenn wundert das wirklich?

Afghanistan kannst du nicht besiegen, sondern nur "geprügelt" verlassen. Afghanistan ist da wie ein
zweites Vietnam, aber erzähl das mal den Politikern.

LG

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon pentium » 10. Dezember 2015, 17:12

11 Angreifer, und man braucht 24 Stunden um den Angriff zu beenden. Das Stimmt mich nicht gerade zuversichtlich.
http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan-397.html

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon Spartacus » 10. Dezember 2015, 18:11

pentium hat geschrieben:11 Angreifer, und man braucht 24 Stunden um den Angriff zu beenden. Das Stimmt mich nicht gerade zuversichtlich.
http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan-397.html

pentium


Erstens kennen die sich da bestens aus und zweitens haben sie Geiseln genommen, was die
Sache noch zusätzlich komplizierte. Drittens sieht die Gurkentruppe auf dem Foto zwar sehr
martialisch aus, aber das war es dann auch, wenn die wirklich 24 Stunden gebraucht haben
um die 11 Typen zu Allah zu schicken.

Bei uns - in den guten alten Zeiten - hätte das höchstens eine Stunde gedauert und beteiligt
daran wären nur 3 Scharfschützen gewesen.

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon marder » 11. Dezember 2015, 22:57

Hallo,
Das kann man professioneller lösen. Allerdings ist ein Gegner mit unbekannter Stärke und auch mit Geiseln nicht ganz einfach.
Allerdings ist das Ergebnis wichtig und das lautet " Gegner vernichtet" damit Ziel erreicht.
Mit freundlichen Grüßen Marder
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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon pentium » 17. Dezember 2015, 16:24

Abrechnung mit Afghanistan - ZDFinfo Doku, 83 Min.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... &flash=off


Der Bundestag hat den Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan gestoppt. Mit großer Mehrheit sprach sich das Parlament für die Aufstockung der Bundeswehrtruppe am Hindukusch von 850 auf bis zu 980 Soldaten im kommenden Jahr aus.
...
Die Bundesregierung machte zudem deutlich, dass ein Ende des Einsatzes derzeit nicht absehbar ist...

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 68314.html

Was hat man eigentlich von 2001 bis 2015 erreicht? Und was soll jetzt noch erreicht werden?

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon Spartacus » 17. Dezember 2015, 19:31

Was hat man eigentlich von 2001 bis 2015 erreicht? Und was soll jetzt noch erreicht werden?


Nichts, außer das die Soldaten versuchen dort möglichst zu überleben. Also einigeln und den Ball
schön flach halten.

LG

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon SCORN » 18. Dezember 2015, 06:12

als 89 die letzten sowjetischen Schützenpanzer den Grenzfluß Richtung Norden passierten, waren die verächtlichen und höhnischen Kommentare, auch der deutschen Leidmedien, kaum zu überhören. Trotzdem konnte das von den Russen installierte System noch mehrere Jahre militärisch bestehen. Erst als die Taliban mit massiver direkter Unterstützung Pakistans und indirekter Unterstützung der USA das Land überrollten kolabierte das System und ein Status trat ein der im wesentlichen bis heute anhällt!

Sollte man man sich heute, nach einem viertel Jahrhundert mal wieder ins Gedächtniss rufen! Wie lange würde wohl das derzeitige System überleben wenn alle westlichen Soldaten das Land verlassen haben? Jahre? Monate? Wochen? Tage? Ich persönlich tippe auf Stunden!

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon Kumpel » 18. Dezember 2015, 07:36

Die sowjetische Intervention in Afghanistan kostete 1-1,5 Millionen Menschen das Leben und Legte einen wichtigen Grundstein für den heutigen islamistischen Terrorismus!
Das von den Russen installierte System......., man scorn , erzähl hier keine Geschichten.Welches System denn? Kabul war bald nach dem Abzug der Russen nur noch durch eine Luftbrücke zu erreichen.
Du solltest nicht immer versuchen deine sowjetisch/russischen Freunde so plump in ein besseres Licht rücken zu wollen. Allzu durchsichtig.
Kumpel
 

Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon SCORN » 18. Dezember 2015, 10:35

Kumpel hat geschrieben:Du solltest nicht immer versuchen deine sowjetisch/russischen Freunde so plump in ein besseres Licht rücken zu wollen. Allzu durchsichtig.


ich beziehe mich ausdrücklich auf den leider viel zu früh verstorbenen Peter Scholl-Latour! Hier explizit auf die Bücher: "Kampf dem Terror-Kampf dem Islam?" ,-" Die Welt aus den Fugen" und "Russland im Zangengriff".

ich weis dass Scholl-Latour bei dir nicht hoch im Kurs steht, stehen seine Äusserungen, Analysen und Einschätzungen doch diametral zu deinen Auslassungen. Nichts desto trotz treffen sie fataler weise so gut wie immer zu!

Dein Versuch mir mal wieder etwas zu unterstellen ist nur allzu durchsichtig, von Nichtwissen und Ignoranz geprägt und einfach nur lächerlich. [wink]

herzlichst [hallo]
SCORN
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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon Kumpel » 18. Dezember 2015, 10:44

Dann mal Butter bei die Fische und nicht nur immer deine herabwürdigenden Bemerkungen.
Kumpel
 

Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon SCORN » 18. Dezember 2015, 10:46

Kumpel hat geschrieben:Die sowjetische Intervention in Afghanistan kostete 1-1,5 Millionen Menschen das Leben und Legte einen wichtigen Grundstein für den heutigen islamistischen Terrorismus!
.


interessante These! Halte ich nur zum geringen Teil für Stichhaltig! Es gibt da noch ein paar andere "wichtige Grundsteine", welche man zumindest nennen sollte! [hallo]
SCORN
 

Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon SCORN » 18. Dezember 2015, 10:48

Kumpel hat geschrieben:Dann mal Butter bei die Fische und nicht nur immer deine herabwürdigenden Bemerkungen.


Las dir doch die Bücher zu Weihnachten schenken, dann können wir darüber diskutieren wenn du es schaffst sie zu lesen und zu verstehen! Aber mach das erst nach den Feiertagen denn deinen "Glauben" dürfte es arg erschüttern! [hallo]
SCORN
 

Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Dezember 2015, 10:57

Ich würde bezüglich Afghanistan Die Sowjetunion mit den Amerikanern auf einer Ebene sehen.
Beginnend mit dem russischen Einmarsch haben die Amis mit den fingierten Kriegsgründen ebenso wenig Grund gehabt, das Volk zu massakrieren. Und nun sage keiner,es gäbe in beiden Kriegen nicht genügend zivile Opfer.
Ebenso haben da heute keine Deutschen was zu suchen.
Man kann kein Land, was patriarchisch und traditionell von Clans geführt wird in die Neuzeit bomben!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon pentium » 18. Dezember 2015, 11:49

Das Trauerspiel von Afghanistan

Der Schnee leis stäubend vom Himmel fällt,
Ein Reiter vor Dschellalabad hält,
„Wer da!“ – „Ein britischer Reitersmann,
Bringe Botschaft aus Afghanistan.“

Afghanistan! Er sprach es so matt;
Es umdrängt den Reiter die halbe Stadt,
Sir Robert Sale, der Kommandant,
Hebt ihn vom Rosse mit eigener Hand.

Sie führen ins steinerne Wachthaus ihn,
Sie setzen ihn nieder an den Kamin,
Wie wärmt ihn das Feuer, wie labt ihn das Licht,
Er atmet hoch auf und dankt und spricht:

„Wir waren dreizehntausend Mann,
Von Kabul unser Zug begann,
Soldaten, Führer, Weib und Kind,
Erstarrt, erschlagen, verraten sind.

Zersprengt ist unser ganzes Heer,
Was lebt, irrt draußen in Nacht umher,
Mir hat ein Gott die Rettung gegönnt,
Seht zu, ob den Rest ihr retten könnt.“

Sir Robert stieg auf den Festungswall,
Offiziere, Soldaten folgten ihm all‘,
Sir Robert sprach: „Der Schnee fällt dicht,
Die uns suchen, sie können uns finden nicht.

Sie irren wie Blinde und sind uns so nah,
So laßt sie’s hören, daß wir da,
Stimmt an ein Lied von Heimat und Haus,
Trompeter blast in die Nacht hinaus!“

Da huben sie an und sie wurden’s nicht müd‘,
Durch die Nacht hin klang es Lied um Lied,
Erst englische Lieder mit fröhlichem Klang,
Dann Hochlandslieder wie Klagegesang.

Sie bliesen die Nacht und über den Tag,
Laut, wie nur die Liebe rufen mag,
Sie bliesen – es kam die zweite Nacht,
Umsonst, daß ihr ruft, umsonst, daß ihr wacht.

„Die hören sollen, sie hören nicht mehr,
Vernichtet ist das ganze Heer,
Mit dreizehntausend der Zug begann,
Einer kam heim aus Afghanistan.“


Ein Fundstück. Verfaßt hat es Theodor Fontane im Jahre 1859. Seinen Ton erkennt man gleich. Aber es ist doch ein kunstloses Gedicht, eher wie ein paar Merkverse, ein bißchen ausgeschmückt, damit man diesen geschichtlichen Vorgang weitersagen kann und ihn nicht vergißt.

Fontane griff mit seinen Versen eine Tragödie am Ende des I. Anglo-afghanischen Kriegs (1839-1842) auf: Der britische General Elphinstone war unter Zusicherung freien Geleits mit rund 5000 Soldaten und ihren teilweise am Feldzug beteiligten Familien sowie einem riesigen Troß aus dem belagerten Kabul aufgebrochen, um sich nach Dschalalabad durchzuschlagen – insgesamt waren rund 13 000 Leute unterwegs. Die Kolonen wurden allerdings unentwegt angegriffen und letztlich in der Khurd-Kabul-Schlucht nahe Kabul vollständig aufgerieben. Nur der Feldarzt Dr. William Brydon erreichte mit seinem Pferd die Garnison in Dschalalabad.

Fontane war seit 1857 als Auslandskorrespondent für verschiedene deutsche Zeitungen in London tätig und beschäftigte sich dabei mit der britischen Kolonialgeschichte. Die Niederlage von 1842 hatte aus dem „Großen Spiel“ (dem geoipolitischen Ringen zwischen Rußland und Großbritannien) ein „Trauerspiel“ werden lassen – es war die erste große Niederlage der britischen Kolonialgeschichte und eine Demütigung vor der ganzen Welt.

quelle: http://www.sezession.de/22403/das-janua ... ltsam.html

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon Spartacus » 18. Dezember 2015, 18:57

Kumpel hat geschrieben: Kabul war bald nach dem Abzug der Russen nur noch durch eine Luftbrücke zu erreichen.


Der war echt gut Kumpel, denn heute erreicht man Kabul wie? [grins]

Und Scorn hat recht. Lies mal besagte Bücher, die in einer gut sortierten Bibliothek nicht fehlen dürfen.

LG

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon pentium » 19. Dezember 2015, 17:56

Ein Stimmungsbild aus Afghanistan.

http://www.zeit.de/2015/48/afghanistan- ... 3#comments

Das Fest des Kriegsherrn
Deutschland wollte Afghanistan Frieden bringen. Unsere Reporter Wolfgang Bauer und Stanislav Krupar sind an die einstigen Bundeswehr-Stützpunkte gereist. Sie trafen einen Bürgermeister mit eigener Privatarmee, einen Gouverneur, der aus Angst vor den Taliban nicht aus dem Haus geht, und Menschen, die nach Deutschland fliehen wollen.

Zitat:
180 Kilometer von Kundus entfernt, in Masar-i-Scharif, wo alles noch so sicher ist, wie es einst in Kundus war, hat sich der Rest des Bundeswehr-Kontingents zurückgezogen. 850 deutsche Soldaten leben in einer Zwischenwelt, die weder Deutschland ist noch Afghanistan. Sie werden geschützt von einem ersten Sicherungsring aus afghanischen Soldaten und einem zweiten Sicherungsring aus mongolischen Truppen. Angehörige von 21 Nationen schieben Dienst an diesem Stützpunkt der internationalen Gemeinschaft. . .
Die meisten Deutschen verlassen das Camp so gut wie nie. Die einzigen Afghanen, die sie zu Gesicht bekommen, sind die Putzleute. . . .
Es gibt keinen Ort in Afghanistan, der weiter vom Krieg entfernt ist als dieses Militärlager. Das größte Problem, sagt ein Deutscher hier, sei, die Ödnis des Stützpunkts auszuhalten.

Ein Kommando der Deutschen aus Masar-i-Scharif sei kürzlich in Faisabad gewesen, erzählt der Leiter der UN-Mission. Sie wollten herausfinden, wie gefährlich die Region ist. Die Soldaten verließen den Flughafen nicht, sprachen mit Vertretern afghanischer Sicherheitskräfte und ließen dabei die ganze Zeit die Hubschrauberrotoren laufen. Nach drei Stunden flogen sie davon.

Zitat:
Die Taliban haben so großen Erfolg, weil sie für die Menschen verlässlicher sind als die Warlord-Regierung. Die Steuern, die sie erheben, so hört man, sind niedriger und fair. Ihre Richter urteilen auf Grundlage der Scharia, sollen aber weniger bestechlich sein. Die Richter der afghanischen Regierung halten sich meist ebenfalls an die Scharia, lassen sich aber vom Meistbietenden kaufen. In den Gerichtssälen der Regierung herrscht das Recht des Reicheren. Die Taliban, nicht die vom Westen unterstützte Regierung, unterhalten in Afghanistan das Verwaltungssystem, das am besten funktioniert...]

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Dezember 2015, 18:02

Was will also Deutschland da?
Wenn Soldaten nur in Angst ihre Dienstjahre absitzen und nichts bewirken, hätten sie doch auch ein Lager in Schwedt aufmachen können. Es kostet den Steuerzahler Unsummen, die sinnvoller ausgegeben werden könnten.
Hisst endlich die weiße Fahne und erlöst deutsche Mütter und Ehefrauen von ihren Ängsten.

Gruß Volker
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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon SCORN » 19. Dezember 2015, 20:33

Volker Zottmann hat geschrieben:Was will also Deutschland da?
Wenn Soldaten nur in Angst ihre Dienstjahre absitzen und nichts bewirken, hätten sie doch auch ein Lager in Schwedt aufmachen können. Es kostet den Steuerzahler Unsummen, die sinnvoller ausgegeben werden könnten.
Hisst endlich die weiße Fahne und erlöst deutsche Mütter und Ehefrauen von ihren Ängsten.

Gruß Volker


ne weiße flagge würde ich nicht gerade hissen, die würde den abzug wohl nur schwieriger und gefährlicher machenn. ansonsten bin ich deiner meinung volker.

so erklären sich auch die vielen postraumatischen störungen bei vielen zurückgekehrten bundeswehrsoldaten. diese stehen nämlich in keinem verhältniss zum anteil der soldaten welche wirklich "draußen" waren und tatsächlich mal ihre waffe in einem scharmützel abgefeuert haben. die meisten haben sich wohl psychisch krank gelangweilt! das ist gar nicht komisch sondern nur tragisch und etwas beschämend.

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon SCORN » 20. Dezember 2015, 05:45

Kumpel hat geschrieben:Das von den Russen installierte System......., man scorn , erzähl hier keine Geschichten.Welches System denn? Kabul war bald nach dem Abzug der Russen nur noch durch eine Luftbrücke zu erreichen.
Du solltest nicht immer versuchen deine sowjetisch/russischen Freunde so plump in ein besseres Licht rücken zu wollen. Allzu durchsichtig.


ich habe mir doch noch mal die Mühe gemacht und diesbezüglich etwas recherchiert werte Schnatter! Die Sowjets zogen am 15.Februar 1989 ihre letzten verbliebenen Einheiten vollkommen geordnet und geplant über den Grenzfluß nach Nordan aus A'stan ab. Sie hinterliesen eine intakte und kampffähige Militärmacht unter der Regierung Nadschibullāhs. Bis zum Sommer 89 tobte die Schlacht um Dschalalabad, in der die Gruppen der Mudschahedin versuchten das Regime militärisch zu stürzen aber sie letztendlich erfolglos blieben, die Regierungstruppen behielten die Oberhand! Danach began die schrittweise Zurückdrängung der Regierungstruppen, masgeblich hierbei die intensive materielle, personelle und logistische Unterstützung aus Pakistan und indirekt der USA! Am 16.April 1992 trat Nadschibullah nach UNO-Vermittlung zurück und am 25.April 92 wurde Kabul kampflos an die Mudschahedin übergeben!

So war das Schnatter, deine Behauptung Kabul sei "bald" nach dem Abzug der Russen nur noch aus der Luft zu erreichen gewesen entspricht nicht den Tatsachen!

Das Regime Nadschibullāhs häte sich möglicherweise auch länger halten können wenn Pakistan und die USA nicht so intensiv auf Seiten der "Mudschahedin-Freiheitskämpfer" eingegriffen hätten, die selben Galgenvögel übrigens welche heute auf unsere Soldaten schießen............!

Gelernt hat man daraus aber offensichtlich nichts!

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon pentium » 20. Dezember 2015, 17:08

Der Krieg, der nicht zu gewinnen war
Die Intervention der Sowjets in Afghanistan 1979
http://www.zeit.de/zeitlaeufte/sietz_afghanistan

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon pentium » 21. Dezember 2015, 16:15

Volker Zottmann hat geschrieben:Was will also Deutschland da?
Wenn Soldaten nur in Angst ihre Dienstjahre absitzen und nichts bewirken, hätten sie doch auch ein Lager in Schwedt aufmachen können. Es kostet den Steuerzahler Unsummen, die sinnvoller ausgegeben werden könnten.
Hisst endlich die weiße Fahne und erlöst deutsche Mütter und Ehefrauen von ihren Ängsten.

Gruß Volker


Es kann aber auch nicht die Lösung sein, dass man Afghanistan sich selbst überlässt, und dann kommt Afghanistan nach Deutschland.

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon Kumpel » 21. Dezember 2015, 16:49

SCORN hat geschrieben:ich habe mir doch noch mal die Mühe gemacht und diesbezüglich etwas recherchiert werte Schnatter! Die Sowjets zogen am 15.Februar 1989 ihre letzten verbliebenen Einheiten vollkommen geordnet und geplant über den Grenzfluß nach Nordan aus A'stan ab. Sie hinterliesen eine intakte und kampffähige Militärmacht unter der Regierung Nadschibullāhs. Bis zum Sommer 89 tobte die Schlacht um Dschalalabad, in der die Gruppen der Mudschahedin versuchten das Regime militärisch zu stürzen aber sie letztendlich erfolglos blieben, die Regierungstruppen behielten die Oberhand! Danach began die schrittweise Zurückdrängung der Regierungstruppen, masgeblich hierbei die intensive materielle, personelle und logistische Unterstützung aus Pakistan und indirekt der USA! Am 16.April 1992 trat Nadschibullah nach UNO-Vermittlung zurück und am 25.April 92 wurde Kabul kampflos an die Mudschahedin übergeben!

So war das Schnatter, deine Behauptung Kabul sei "bald" nach dem Abzug der Russen nur noch aus der Luft zu erreichen gewesen entspricht nicht den Tatsachen!

Das Regime Nadschibullāhs häte sich möglicherweise auch länger halten können wenn Pakistan und die USA nicht so intensiv auf Seiten der "Mudschahedin-Freiheitskämpfer" eingegriffen hätten, die selben Galgenvögel übrigens welche heute auf unsere Soldaten schießen............!

Gelernt hat man daraus aber offensichtlich nichts!

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Das mit dem baldigen Zusammenbruch war zugegebeneremaßen etwas übertrieben, allerdings gilt es zu beachten mit welchem Aufwand/Truppenstärke und in welcher Zeitspanne die Russen in Afghanistan zu Gange waren.
Für diesen Aufwand den die Russen in Afghanistan betrieben ist das Ergebnis mindestens genau so kläglich. Kein Grund für dich da etwas positiv herausstellen zu wollen.
Kumpel
 

Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon pentium » 2. Februar 2016, 17:40

Abgesehen von einer kurzen Meldung um den Besuch von De Maiziere kommt das Thema in den Medien kaum noch vor.
https://www.medico.de/der-preis-des-schweigens-16358/

Über die Anziehungskraft der Taliban:
Geblieben ist auch die ideologische Verwobenheit ihrer extremen Deutung des Islam mit der paschtunischen Stammeskultur, der sich schon ihre Vorherrschaft in den 1990er Jahren verdankte. Deshalb hat man die Taliban immer auch als eine Manifestation des paschtunischen Nationalismus und seines Kampfes um die Wiederherstellung der ethnischen Dominanz der Paschtunen in Afghanistan gesehen, die während der Zeit der Mudjaheddin ins Wanken gekommen war. Noch heute nutzen die Taliban die ethnischen Spaltungen und Unterschiede und üben so eine große Anziehung auf die paschtunische Jugend in den armen ländlichen Gebieten beiderseits der afghanisch-pakistanischen Grenze aus.

Gleichzeitig aber sprechen sie in äußerst geschickter Weise die weit verbreitete Unzufriedenheit aller Jugendlichen mit der herrschenden Ungerechtigkeit, mit der Korruption und der Vetternwirtschaft der afghanischen Regierung an. Und natürlich greifen sie erfolgreich die Enttäuschung über die internationalen Verbündeten dieser Regierung auf!

Nicht zu vergessen ist zu guter Letzt, dass auch der grenzüberschreitende Opiumhandel die Jugend zu den Taliban treibt, weil sie so an dessen finanziellem Erfolg teilhaben können. In nicht wenigen Fällen ist den jungen Taliban das lukrative Geschäft wichtiger als die Ideologie.

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon Spartacus » 2. Februar 2016, 18:20

der grenzüberschreitende Opiumhandel


Fragt man sich, wie so der überhaupt noch existiert?

Den hätte ich doch als erstes platt gemacht, aber das hätte vielleicht der CIA nicht ins Konzept gepasst. [flash]

LG

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon SCORN » 5. Februar 2016, 06:46

Spartacus hat geschrieben:
der grenzüberschreitende Opiumhandel


Fragt man sich, wie so der überhaupt noch existiert?

Den hätte ich doch als erstes platt gemacht, aber das hätte vielleicht der CIA nicht ins Konzept gepasst. [flash]

LG

Sparta


Könnte man denken Sparta, aber hier kann man der CIA keine Vorwürfe machen. Es ist ein Fakt das die ISAF-Truppen den Befehl hatten die Opiumfelder, an denen sie jeden Tag vorbei pattroulierten, auf keinen Fall anzutasten! Man wollte nicht die Drogenlords und Bauern auch noch als Gegner haben!
Kein Glanzstück des A'stan Engagements des Westens, wobei man konstatieren muss dass eigentlich alles was man dort gemacht hat im Desaster endete, so löblich auch die Ziele gewesen sein mögen!

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Re: Der Westen kapituliert-Afghanistan Thread

Beitragvon Spartacus » 5. Februar 2016, 18:46

Ich weiß Scorn, war ja nur ne kleine Provokation. [hallo]

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



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