Attentat auf den indisch-britischen Schriftsteller Salman Rushdie

Attentat auf den indisch-britischen Schriftsteller Salman Rushdie

Beitragvon augenzeuge » 16. August 2022, 18:13

Pressestimmen


Die in London erscheinende arabische Zeitung AL QUDS AL-ARABY wirft ein: „Wenn Anschläge von Menschen verübt werden, die in westlichen Gesellschaften geboren und aufgewachsen sind, ist das ein echter Schock. Es sind abscheuliche Verbrechen, die sich gegen Personen richten, mit denen die Täter im weitesten Sinn gelebt haben und mit denen sie manches teilen. Schockierend ist zudem die Einsicht, dass die offenen Gesellschaften des Westens mit ihren guten Bildungssystemen und einer von Toleranz und Akzeptanz geprägten Allgemeinkultur manche Angehörige der arabischen und muslimischen Gemeinschaften nicht vor dem Abrutschen in die Falle des Extremismus schützen und davor bewahren können, das reaktionäre Weltbild von Extremisten, von Scheichs und Ayatollahs zu übernehmen“, analysiert AL QUDS AL-ARABY.

Die schwedische Zeitung DAGENS NYHETER ist folgender Meinung: „Personenschutz kostet Millionen und hält die Polizei von anderen Aufgaben ab. Spontan hat deshalb wohl kaum jemand Lust, Provokateure zu schützen, die der Gesellschaft schaden wollen. Dazu gehören auch Rechtsradikale wie der Hetzer Rasmus Paludan, der nur die Botschaft verbreitet, wonach Muslime nicht hierhergehören. Er ist wahrhaft kein Salman Rushdie. Aber die Meinungsfreiheit dient nicht nur dazu, brillante und liebenswerte Autoren zu schützen. Die Verfassung kennt keine vorgeschriebene Fallhöhe, sonst bräuchte es auch gar kein solches Gesetz. Ebenso wenig ist es die Aufgabe der Polizei zu entscheiden, was gesagt werden darf. Sie muss vielmehr vor der Gewalt schützen“, fordert DAGENS NYHETER aus Stockholm.

https://www.deutschlandfunk.de/die-inte ... -6634.html

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Re: Attentat auf den indisch-britischen Schriftsteller Salman Rushdie

Beitragvon Spartacus » 16. August 2022, 18:36

Rushdie hat ehe Glück gehabt, denn seit wann gilt die Fatwa noch einmal? Ende der 90er Jahre?

Ist schon fast ein Wunder, dass es nicht schon eher passiert ist. Ich hoffe er kommt damit klar, denn bewusst war es ihm ja schon immer. [hallo]

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Zuletzt geändert von Spartacus am 16. August 2022, 18:43, insgesamt 1-mal geändert.


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Re: Attentat auf den indisch-britischen Schriftsteller Salman Rushdie

Beitragvon augenzeuge » 16. August 2022, 18:40

Die Fatwa galt seit 1998 gar nicht mehr....
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Re: Attentat auf den indisch-britischen Schriftsteller Salman Rushdie

Beitragvon Spartacus » 16. August 2022, 18:46

augenzeuge hat geschrieben:Die Fatwa galt seit 1998 gar nicht mehr....
AZ


Die Drohungen werden bis heute vom geistlichen Führer des Irans und Nachfolger Chomeinis, Ali Chamenei, ebenso wie von der Iranischen Revolutionsgarde vertreten. Der Iran erklärte, die Fatwa könne nicht zurückgenommen werden, dies könne nur der Aussteller, der gestorben sei.Im September 2012 wurde das Kopfgeld noch einmal erhöht und betrug nunmehr 3,3 Millionen Dollar. 2013 hatte Rushdie schon seit einigen Jahren keinen Leibwächter mehr und wurde nicht mehr rund um die Uhr bewacht.

Im Februar 2016 meldete die iranische Nachrichtenagentur Fars, dass vierzig staatliche iranische Medien zum Jahrestag der Fatwa das Kopfgeld für den Tod Rushdies um 600.000 Dollar – auf insgesamt mittlerweile fast 4 Millionen Dollar – erhöht hatten


Aufgehoben sieht aber anders aus. [shocked]

Sparta


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Re: Attentat auf den indisch-britischen Schriftsteller Salman Rushdie

Beitragvon augenzeuge » 16. August 2022, 18:50

Zehn Jahre lang hatte sich Salman Rushdie ab 1989 versteckt, bevor er wieder den Schritt aus dem Untergrund in die Öffentlichkeit wagte. Das fiel ihm damals etwas leichter, nachdem der iranische Präsident Mohammed Khatami 1998 die Sache für die iranische Regierung für ‚beendet‘ erklärt hatte. Dass die Gefahr damit nicht aus der Welt war, das war Rushdie immer bewusst. Eine Fatwa, ein islamisches Rechtsgutachten, ist nichts ewig Gültiges.


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Re: Attentat auf den indisch-britischen Schriftsteller Salman Rushdie

Beitragvon pentium » 16. August 2022, 19:24

augenzeuge hat geschrieben:
Zehn Jahre lang hatte sich Salman Rushdie ab 1989 versteckt, bevor er wieder den Schritt aus dem Untergrund in die Öffentlichkeit wagte. Das fiel ihm damals etwas leichter, nachdem der iranische Präsident Mohammed Khatami 1998 die Sache für die iranische Regierung für ‚beendet‘ erklärt hatte. Dass die Gefahr damit nicht aus der Welt war, das war Rushdie immer bewusst. Eine Fatwa, ein islamisches Rechtsgutachten, ist nichts ewig Gültiges.


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Irgendwie stimmt in deinem Text etwas nicht:
Im Februar 1989 rief der iranische Revolutionsführer alle Muslime zur Tötung des Autors der «Satanischen Verse» auf. Hinter der Fatwa steckte mehr politisches Kalkül als religiöse Überzeugung. Trotzdem hält das Regime bis heute an dem Mordaufruf fest.
Obwohl im Islam eine Fatwa mit dem Tod ihres Autors traditionell ihre Gültigkeit verliert, bekräftigte das iranische Regime den Aufruf zur Tötung Rushdies. Der reformorientierte Präsident Mohammed Khatami sagte zwar 1998, Iran werde sich nicht für die Vollstreckung des Urteils einsetzen. Eine religiöse Stiftung setzte jedoch ein erneutes Kopfgeld auf Rushdie aus. Noch 2019 bekräftigte Khamenei auf Twitter, dass Khomeinys Fatwa ihre Gültigkeit bewahrt habe.
https://www.nzz.ch/international/attent ... ld.1697817
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Re: Attentat auf den indisch-britischen Schriftsteller Salman Rushdie

Beitragvon augenzeuge » 17. August 2022, 11:06

Da sieht man, so unterschiedlich schreibt die Presse.
Also doch Lügen im ersten Fall?

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