Belarus: Das Ende der letzten Diktatur Europas

[augenzeuge]

Manches erinnert an das letzte DDR-Jahr. Der Wahlbetrug, die Festnahmen, die Gewalt/Folter gegen Verhaftete....der Blick nach Moskau.

Es ist ein Moment, der wohl in die Geschichte von Belarus eingehen wird. Sicherheitskräfte vor dem Parlament in der Hauptstadt Minsk haben ihre Schilder gesenkt und Frauen laufen auf sie zu. Statt mit brutaler Gewalt die Menschenmenge vom Platz der Unabhängigkeit zu prügeln, machen die Beamten nichts. Die Frauen umarmen sie, verteilen Küsschen und die Leute machen Selfies mit den friedlichen Polizisten, die teilweise sogar lächeln.

Es sind Szenen, die bis vor wenigen Tagen unvorstellbar waren. Denn Belarus ist die letzte Diktatur Europas. Und seit die Präsidentschaftswahl am Sonntag endete und die staatliche Wahlkommission einen Sieg von Machthaber Alexander Lukaschenko verkündete, versuchten die Sicherheitskräfte jeden noch so kleinen Protest der Bevölkerung zu brechen.

Einen Arbeiteraufstand, der fast alle großen staatlichen Betriebe, ja das ganze Land, erfasst, hat das heutige Belarus noch nicht gesehen. Egal ob vor dem Traktorenwerk in Minsk, bei den Kali-Kumpeln in Salihorsk oder auf dem Betriebsgelände der Düngemittelfabrik in Grodno – überall haben sie sich versammelt und fordern ein Ende der Diktatur.

Am Freitag spielten die Menschen Badminton vor dem Hauptgebäude des KGB in Minsk, auf der anderen Straßenseite ist das Denkmal des auf dem Gebiet der heutigen Republik Belarus geborenen Feliks Dserschinski, Gründer der berüchtigten ersten Sowjet-Geheimpolizei "Tschekka", bereits beschädigt worden. Grabkerzen und Blumen liegen nun wie vor einem Grab auf den Treppenstufen des Haupteinganges der gefürchteten Geheimdienstzentrale.

Im Innenhof der Sowetskom-Polizeistation in #Minsk wird eine halbnackte Frau gequält. Sie fleht die Polizisten um Gnade an.
https://twitter.com/i/status/1293657684915478528

https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... o-nah.html

AZ

[Interessierter]

Auch den dortigen mutigen Menschen gilt meine Bewunderung. Wie damals in der DDR wünsche ich ihnen viel Glück und Erfolg ohne Blutvergießen.

[augenzeuge]

Das belarussische Regime hatte seit Sonntag mindestens 6700 Menschen festgenommen, einen Teil der Gefangenen ließ es nun gehen. Die Mehrheit sitzt weiterhin in Gefängnissen. Viele, die rauskamen, brachten Rippenbrüche, schwere Blutergüsse, Platzwunden oder andere schlimmere Verletzungen mit.

Einige zeigten sie auf Fotos in den sozialen Netzwerken, sprachen in Videos über das Durchlebte. Vieles dringt über belarussische Nachrichtenseiten wie tut.by nach außen, das Portal war Anfang der Woche lange nicht aufrufbar. Auch über Telegram-Kanäle von Regimegegnern verbreiten sich die Leidensgeschichten.

Korrespondenten im Land, belarussische und ausländische, liefen schon vor der Wahl Gefahr, festgenommen oder angegriffen zu werden. Der belarussische Journalistenverband BAJ zählte bis zum Mittwoch 133 schwerwiegende Rechtsverletzungen gegen Journalisten, wie Festnahmen, Arreste, Schläge. Teilweise machten Einsatzkräfte gezielt Jagd auf Pressevertreter.

Eine Journalistengruppe filmte, während sie mit Gummigeschossen attackiert wurde und eine Mitarbeiterin der belarussischen Zeitung Nascha Niwa am Knie getroffen wurde. Vor der Wahl wurde ein Team des russischen TV-Senders Doschd auf rabiate Weise festgenommen. Auch ein Kamerateam der BBC wurde angegriffen, Ausrüstung zerstört. Westen, um sich als Pressevertreter zu identifizieren, Akkreditierungskarten, all das nützte den Berichten zufolge nichts. Mehrere Dutzend Journalisten saßen oder sitzen im Gefängnis. Teilweise hatten ihre Redaktionen über Tage keine Nachricht von ihnen.
https://www.sueddeutsche.de/politik/bel ... -1.4999815

Nikita Telishenko, der für die russische Nachrichtenseite Znak.com berichtet:
„RUNDHERUM LAGEN MENSCHEN IN BLUTLACHEN“
https://www.dekoder.org/de/article/bela ... ugenzeugen

AZ

[HPA]

Die fortwährenden Demonstrationen in Chabarowsk, der Ostukrainekonflikt, die Annektion der Krim,jetzt Belarus...Buddin und Konsorten müssen aufpassen dass denen nicht das fortwährende "Faschisten" Produzieren ausgeht. .

....und wenn man plötzlich urrussisches Gbeot im Osten von Belarus "entdeckt"

[augenzeuge]

Am Samstagabend berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Belta, der russische Präsident Wladimir Putin habe Lukaschenko gegen eine Militärintervention von Außen "umfassende Hilfe" angeboten. Später revidierten die Staatsmedien die Berichte. Auch der Kreml erwähnte keine Hilfsangebote zum jetzigen Zeitpunkt.

Gleichzeitig ordnete Lukaschenko die Verlegung von Fallschirmjägern nach Grodno im Westen des Landes an. Zudem wies er das Verteidigungs- und das Innenministerium sowie den Geheimdienst KGB an, keine "ungesetzlichen Aktionen" im Land zuzulassen. Konkret planten seine Gegner eine Menschenkette vom EU-Land Litauen durch Belarus in die Ukraine. Diese Solidaritätsaktion für die Proteste müsse verhindert werden.

AZ

[augenzeuge]

Das ist schon eine Sensation. Staatssender zeigen Lukaschenko-Rede nicht!

Litauens Außenminister nennt Lukaschenko inzwischen „ehemaliger Präsident“…

https://www.bild.de/politik/ausland/pol ... .bild.html
AZ

[Interessierter]

Wo ist Maria Kolesnikowa? Dissidentin soll Pass zerrissen und Ausreise verweigert haben

Fast einen Tag lang gab es keine Informationen über den Verbleib von Maria Kolesnikowa.
Am Dienstagmorgen sagte der Grenzschutz in Belarus, er habe die Oppositionelle beim Versuch der illegalen Ausreise festgenommen.
Nun gibt es Berichte, dass Kolesnikowa zum Verlassen gedrängt wurde, sich aber widersetzt habe. Dafür soll sie auch ihren Pass zerrissen haben.

Minsk. Neue Wendung im Fall Maria Kolesnikowa: Die prominente belarussische Oppositionsaktivistin hat sich nach übereinstimmenden Berichten am Dienstag dem Versuch der Obrigkeiten widersetzt, sie aus dem Land zu drängen. Daraufhin wurde sie von diesen in Gewahrsam genommen. Kolesnikowa war am Vortag mit zwei weiteren Mitgliedern des oppositionellen Koordinierungsrats, Iwan Krawzow und Anton Rodnenkow, in Minsk festgenommen worden. Am Dienstag sollen sie zur Grenze gefahren sein, wo belarussische Beamte sie angewiesen haben sollen, in die Ukraine zu gehen.

Grenzschutz bestätigt Festnahme Kolesnikowas - Taktik bekannt

Angeblich weigerte sich Kolesnikowa und blieb auf der belarussischen Seite in Gewahrsam. Krawzow und Rodnenkow gingen in die Ukraine. Berichten zufolge zerriss Kolesnikowa ihren Reisepass, damit sie nicht gezwungen werden konnte, in die Ukraine zu gehen. Den Gewahrsam bestätigte ein Sprecher des belarussischen Grenzschutzkomitees, Anton Bytschkowski.

Die belarussischen Behörden haben die Taktik bereits gegen andere Oppositionelle angewandt. Erst am Samstag ging Olga Kowalkowa nach Polen. Eigenen Angaben zufolge drohten die Behörden ihr mit einer längeren Haftstrafe für den Fall, dass sie sich weigert, das Land zu verlassen. Nach der Präsidentschaftswahl vor einem Monat flüchtete zudem die Herausforderin des autoritär regierenden Amtsinhabers Alexander Lukaschenko, Swetlana Tichanowskaja, nach Litauen. Die Behörden hatten sie ebenfalls unter Druck gesetzt.

Mehr erfährt man hier:
https://www.rnd.de/politik/wo-ist-maria ... LDG5M.html

So agieren eben diktatorische Systeme, die vom " lupenreinen Demokraten " Putin ( lt. Gas - Gerd ) unterstützt werden.

[augenzeuge]

Lukaschenko muss geplatzt sein, als sie Sonntag im TV lachend und singend demonstrierte.

Ihre Festnahme wird nicht zur Ruhe führen, ganz im Gegenteil.

AZ

[pentium]

Wladimir Putin hat den Aufbau einer Polizeitruppe angekündigt, die entsandt werden könnte, um Alexander Lukaschenko zu helfen. Auf welcher Rechtsgrundlage geht so etwas überhaupt?
https://www.mdr.de/nachrichten/osteurop ... s-100.html

[augenzeuge]

Zwei Tage war sie verschollen, nun steht fest: Oppositionsführerin Kolesnikowa sitzt in einem Untersuchungsgefängnis in Minsk und muss sich gegen den Vorwurf der versuchten Machtergreifung verteidigen. Mitstreiter loben ihren Mut. Den dürfte auch Diktator Lukaschenko inzwischen fürchten.

hre Wohnung wurde bei einer Razzia aufgebrochen und durchsucht. Auch ihr Vater Alexander Kolesnikow teilte mit, das Ermittlungskomitee von Belarus habe ihn angerufen und ihm die Inhaftierung seiner Tochter mitgeteilt.

https://www.n-tv.de/politik/Kolesnikowa ... 26440.html

Es ist grotesk, wenn sich alte Männer vor jungen starken Frauen fürchten.

AZ

[Volker Zottmann]

Versuchte Attentate auf Diktatoren gibt es geschichtsrückblickend so einige.
Wenige nur glückten.
In Weißrussland würde so unter Umständen dem Volk viel Leid erspart. Der Lukaschenko sollte ob der Friedfertigkeit seiner Opposition dankbar sein und seinen Hut nehmen, solange er noch kann.

Gruß Volker

[Interessierter]

Belarus: Vieles erinnert an die DDR 1989

Was derzeit in Belarus geschieht, geschah so ähnlich vor über 30 Jahren auch im Osten Deutschlands.

Allerdings war die friedliche Revolution eingebettet in den Zusammenbruch des Ostblocks.

Heute ist die Lage leider ganz anders, kommentiert Markus Decker.

https://www.rnd.de/politik/belarus-oder ... VRDHU.html

[Interessierter]

Der Honecker von Minsk

Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko ist so starrsinnig wei einst der Staats- und Parteichef der DDR. Wo ist der „Wind des Wandels“, der ihn stoppt? Ein Kommentar.

Keine Frage, vieles, was jetzt in Belarus geschieht, mutet wie ein Déjà-vu aus 1989er Tagen an. Das gilt nicht allein für die friedlichen Proteste. Der Starrsinn von DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker stand dem Starrsinn von Alexander Lukaschenko kaum nach. Auch spielten im ostdeutschen Widerstand Frauen eine Rolle wie im belarussischen heute. Nur die Erfolgsaussichten sind leider andere.

Die friedliche Revolution 1989 war eingebettet in einen „Wind of Change“ zugunsten der Freiheit. 30 Jahre später gibt es einen autoritären Rückschlag, der von Moskau, Warschau und Budapest bis nach Washington reicht. Während die DDR-Führung vor einer chinesischen Lösung zurückschreckte, tritt Lukaschenko weitaus brutaler auf, als Honecker es konnte. Im Hintergrund dient der russische Präsident als Absicherung.

Umso dringlicher sind öffentliche Aufmerksamkeit und Druck des Westens. Schließlich hat der Herrscher in Minsk soeben selbst gesagt, dass er vielleicht schon „etwas zu lange auf dem Posten“ sei. Es ist Zeit, dieser Erkenntnis zum praktischen Durchbruch zu verhelfen.

https://www.fr.de/meinung/kommentare/de ... 39536.html

[Edelknabe]

Ja gut und dann,angenommen der Diktator dankt ab, nur als Bsp. Wie sieht dann die wirtschaftliche Seite von diesem Land aus, so was die Firmen und deren Arbeitsplätze betrifft? Massenarbeitslosigkeit etwa?Hat sich da schonmal Einer ernsthaft Gedanken gemacht? Wer ist gleich nochmal deren Exportpartner, zu wohl über 50%?

Rainer Maria

[augenzeuge]

Achso, Lukaschenko sichert Arbeit?

Hoffentlich lebt er noch lange.

Ironie aus.

Der MPi tragende Greis kann überhaupt nichts mehr sichern.

AZ

[Edelknabe]

Bleib doch mal ernsthaft Jörg. Wie sähe denn die Zukunft der Leute dort aus nachdem der Mann sagen wir abgedankt hätte? Wer sichert deren jetzige Arbeitsplätze, doch nicht etwa die EU? Irgendwie seht Ihr das alles durch die rosarote Brille, nur helfen wird das den Leuten dort unter Garantie nicht. Erst Revolutionstaumel, dann Ernüchterung und gebrochene Erwerbsbiografien. Kennen wir doch schon.

Rainer Maria

[Danny_1000]

Viele der Forderungen bezüglich der Demokratisierung des Landes halte ich für berechtigt. Die Zeit des Herrschers ist einfach abgelaufen.

Die Frage nach den Plänen der Oppositionsgalionsfiguren nach Lukaschenko beantworten einige u.a. so:

Grundlegende Demokratisierung des Landes nach westlichen Mustern;
Assoziierung an die NATO;
Priivatisierung von Staatsbetrieben in grossem Stil;
Öffnung des Landes für ausländische Investoren;
Zweiklassen- Gesundheitssystem;
Zweiklassen- Bildungssystem;

[Edelknabe]

"Der war richtig gut, aus dem Vortext:"

"Assoziierung an die NATO;"Textauszug ende

Statt zu entspannen sucht man nach Ärger gen Russland.Ist wohl unheimlich wichtig, so "wieder ein Land nahe dem Russen mit ner Nato drin"????????

Rainer Maria

[Kumpel]

Na Leutchen , da könnt ihr euch ja wieder hoch schaukeln. Die bitter böse NATO.
Mal ernsthaft , für wie dämlich haltet ihr eigentlich die Belarussen?
Weder Russlandfahnen noch Fahnen der EU sind in den Demozügen zu sehen und die Galionsfiguren dieser Bewegung haben keinen Plan außer Lukaschenko muss weg.

[pentium]

Na Leutchen , da könnt ihr euch ja wieder hoch schaukeln. Die bitter böse NATO.
Mal ernsthaft , für wie dämlich haltet ihr eigentlich die Belarussen?
Weder Russlandfahnen noch Fahnen der EU sind in den Demozügen zu sehen und die Galionsfiguren dieser Bewegung haben keinen Plan außer Lukaschenko muss weg.

Also ich schaukele mich nicht hoch...! Immer diese Verallgemeinerungen. Also wer ist Ihr?

[Edelknabe]

Ach so Kumpel, und du meinst die da in Belarus haben noch alles im Griff, mit ihrer Demonstriererei? In die EU möchte keiner und mit die Russen nein danke möchte auch keiner? Ist das naiv oder was soll das werden, etwa ne SchweizII?

Rainer Maria

[pentium]

Ach so Kumpel, und du meinst die da in Belarus haben noch alles im Griff, mit ihrer Demonstriererei? In die EU möchte keiner und mit die Russen nein danke möchte auch keiner? Ist das naiv oder was soll das werden, etwa ne SchweizII?

Rainer Maria

Im Notfall übernimmt Putin die Schlüsselgewalt....

[Edelknabe]

Kann, könnte Putin das....so siehe Vortext? Gäbe, gibt es dafür so ne Art militärischen Bündnispakt?

Rainer Maria

[Danny_1000]

Ja, den gibt es und das Gebilde nennt sich: "Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit" (OVKS). Dazu gehören neben Belarus und Russland noch einige andere Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Teile der Opposition wollen raus aus diesem Vertrag, um sich der NATO annähern zu können.

[Edelknabe]

Na toll Danny, dann wird wohl das Bündnis greifen, wenn die Masse in Belarus die Ministerien stürmt. Dann wird es Ausgangssperre und anderes geben.Keine gute Entwicklung.

Rainer Maria

[Kumpel]

Ach so Kumpel, und du meinst die da in Belarus haben noch alles im Griff, mit ihrer Demonstriererei? In die EU möchte keiner und mit die Russen nein danke möchte auch keiner? Ist das naiv oder was soll das werden, etwa ne SchweizII?

Woher weißt du das keiner in Belarus mit Moskau will?
Sorry , aber das sehe ich nicht und auch die Opposition ist sich sehr bewusst was die Konsequenzen wären.
Die Sanktionen der EU gegen Personen der belarussischen Regierung wurden bereits von der Opposition kritisiert.
Sie würden ihre Verhandlungsposition schwächen.



Rainer Maria

[Ari@D187]

Ach so Kumpel, und du meinst die da in Belarus haben noch alles im Griff, mit ihrer Demonstriererei? In die EU möchte keiner und mit die Russen nein danke möchte auch keiner? Ist das naiv oder was soll das werden, etwa ne SchweizII?

Rainer Maria

Im Notfall übernimmt Putin die Schlüsselgewalt....

Die Sache ist doch bereits durch, siehe Thementitel.

Ari

[pentium]

Ach so Kumpel, und du meinst die da in Belarus haben noch alles im Griff, mit ihrer Demonstriererei? In die EU möchte keiner und mit die Russen nein danke möchte auch keiner? Ist das naiv oder was soll das werden, etwa ne SchweizII?

Rainer Maria

Im Notfall übernimmt Putin die Schlüsselgewalt....

Die Sache ist doch bereits durch, siehe Thementitel.

Ari

Na ja da hat man sicher ein Fragezeichen vergessen...

[Danny_1000]

Wir hier erfahren ja recht wenig über die Hintermänner der Opposition und ihre Ziele. Denn nur ein paar uns allabendlich präsentierte, mutige Frontfrauen sind es mit Sicherheit nicht.

Belarus hat eine knapp 1000 km lange Grenze zu Russland. 50% seines Aussenhandels wickelt Bealerus mit Russland ab. Und da wird der Z2ar im Kreml schon dafür "sorgen", dass der Wandel in Minsk nicht allzu NATO- freundlich und russlandfeindlich ausfällt.

Der Herrscher in Minsk gab kürzlich RT ein Interview. Die Art und Weise seines Agierens erinnert doch sehr daran, dass er genau wie damaks in der DDR um 1989 die Zeichen des Wandels nicht erkennen kann oder will.

[Interessierter]

Männchen ohne Masken

Die Proteste in Belarus sind fest in der Hand von Frauen. Sie kämpfen für mehr Demokratie und lassen verfestigte Rollenbilder zusammenbrechen.

In Belarus wankt nicht nur ein Diktator. In Belarus wankt auch das sowjetische Patriarchat. Die Proteste im Land sind fest in der Hand von Frauen. Und diese Frauen kämpfen nicht nur für mehr Demokratie, sondern lassen auch die über Jahrzehnte verfestigten Rollenbilder von Mann und Frau zusammenbrechen.

Sie stellen sich in den ersten Reihen dem Sicherheitsapparat in den Weg, und sie kämpfen auch gegen die staatlichen Schlägertrupps, wenn diese Demonstrierende jagen. Sie befreien immer wieder andere Frauen und stellen sich immer wieder schützend vor demonstrierende Männer, wenn die Polizei die festnehmen will.

Seit dem Wochenende greifen die Frauen auf eine neue Taktik zurück. Sie reißen den Trupps des Präsidenten die Masken von ihren Gesichtern. Auf Videos aus der Hauptstadt Minsk ist zu sehen, wie mutig die Frauen vorangehen, wie hilflos die muskelbepackten Männchen wirken und wegrennen, sobald die Masken weg sind. Diese Art des Protests kennt keine andere demokratische Bewegung in den ehemaligen Sowjetrepubliken.

Die Hilflosigkeit des patriarchalen Regimes macht es zugleich auch besonders gefährlich. Es ist zu befürchten, dass Lukaschenko bei seinem Untergang viele Menschen verletzen und viel Schaden anrichten wird.

https://www.fr.de/meinung/maennchen-ohn ... 43000.html