Beziehungen zu China problematisch
Maas verteidigt Treffen mit Hongkong-Aktivist
Außenminister Heiko Maas gibt sich unbeeindruckt: Nach der Kritik aus China an seinem Treffen mit Joshua Wong kündigt der SPD-Politiker an, auch in Zukunft Aktivisten zu treffen.
"Unsere grundsätzliche Position zu Chinas "Ein Land, zwei Systeme"-Politik ist unverändert. Und wir unterstützen die Rechte, die Hongkong im Rahmen dieser chinesischen Politik genießt", sagte der Außenminister. "Wir haben uns immer dafür ausgesprochen, dass diejenigen, die in Hongkong demonstrieren, auch ihre Meinung auf der Straße äußern können."
Maas verwies auch auf die jüngste Reise von Kanzlerin Angela Merkel nach China. "Wenn die Kanzlerin in Peking ist, trifft sie auch Menschenrechtsanwälte, Aktivisten. Wenn ich in Peking bin, tue ich das auch", sagte der Außenminister. "Und wenn ich in Berlin bin, tue ich das genauso und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern."
China hatte die Zusammenkunft mit Wong scharf missbilligt, den deutschen Botschafter ins Außenministerium einbestellt und Konsequenzen für die bilateralen Beziehungen angekündigt. Wong sei ein Organisator gewaltsamer Proteste, kritisierte der chinesische Botschafter in Deutschland, Wu Ken, am Vortag.
AZ