Einen direkten Angriff wird es nicht geben, ist sich Miller sicher. Dann würde der Bündnisfall eintreten und auch ein wohlwollender US-Präsident käme nicht um einen bewaffneten Konflikt herum. Russland sähe sich der Militärmacht der USA und sämtlicher Verbündeter gegenüber. Ein zu großes Risiko. Miller geht daher von einem anderen Weg aus.
Seiner Ansicht nach dürfte Putin in den nächsten zwei Jahren eine Reihe von Stellvertreter-Konflikten beginnen, an denen er jede Beteiligung verleugnen kann. Wie in der Ukraine könnten sich etwa in Lettland und Estland die russischen Minderheiten gegen eine vermeintliche Unterdrückung erheben. In beiden Ländern haben knapp 25 Prozent der Bevölkerung russische Wurzeln. Diese gesteuerten Bewegungen dürften dann "internationalen Schutz" ihrer Minderheitenrechte fordern, spekuliert Miller. Bald darauf dürften merkwürdig gut gerüstete "Befreiungsarmeen" aus den Bewegungen entstehen und das Land in einen Bürgerkrieg stürzen. Ähnlich, wie es in der Ukraine geschah.
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AZ