Transnistrien und sein Sheriff, das Land, das es nicht gibt

[augenzeuge]

Putins Russland strebt wieder eine stärkere Position in der Weltpolitik an. Der renommierte Politikwissenschaftler Paul D. Miller warnt nun: Am Konflikt um ein EU-Mitglied könnte sich der Dritte Weltkrieg entzünden - oder die Nato zerbrechen.

Einen direkten Angriff wird es nicht geben, ist sich Miller sicher. Dann würde der Bündnisfall eintreten und auch ein wohlwollender US-Präsident käme nicht um einen bewaffneten Konflikt herum. Russland sähe sich der Militärmacht der USA und sämtlicher Verbündeter gegenüber. Ein zu großes Risiko. Miller geht daher von einem anderen Weg aus.

Seiner Ansicht nach dürfte Putin in den nächsten zwei Jahren eine Reihe von Stellvertreter-Konflikten beginnen, an denen er jede Beteiligung verleugnen kann. Wie in der Ukraine könnten sich etwa in Lettland und Estland die russischen Minderheiten gegen eine vermeintliche Unterdrückung erheben. In beiden Ländern haben knapp 25 Prozent der Bevölkerung russische Wurzeln. Diese gesteuerten Bewegungen dürften dann "internationalen Schutz" ihrer Minderheitenrechte fordern, spekuliert Miller. Bald darauf dürften merkwürdig gut gerüstete "Befreiungsarmeen" aus den Bewegungen entstehen und das Land in einen Bürgerkrieg stürzen. Ähnlich, wie es in der Ukraine geschah.

http://www.stern.de/politik/ausland/dri ... 34944.html
AZ

[HPA]

In beiden Ländern haben knapp 25 Prozent der Bevölkerung russische Wurzeln.

Das vor allem durch gezielte Russifizierung nach der Annexion des Baltikums und der Deportation und/oder physischen Vernichtung der ursprünglichen Ethnien, insbesondere der intellektuellen Eliten im sowjetischen Lagersystem.
Leider stehen diese Tatsachen nicht sehr im Fokus der Öffentlichkeit um dies als Völkermord zu verurteilen.

[Ari@D187]

Putins Russland strebt wieder eine stärkere Position in der Weltpolitik an. Der renommierte Politikwissenschaftler Paul D. Miller warnt nun: Am Konflikt um ein EU-Mitglied könnte sich der Dritte Weltkrieg entzünden - oder die Nato zerbrechen.[...]

Was soll er, bei seinem Hintergrund, auch anderes schreiben?
https://en.wikipedia.org/wiki/Paul_D._Miller_(academic)

Ari

[Spartacus]

Seiner Ansicht nach dürfte Putin in den nächsten zwei Jahren eine Reihe von Stellvertreter-Konflikten beginnen, an denen er jede Beteiligung verleugnen kann.

Na, dann warten wir es mal ab.

Ich glaube das nicht, denn - schon oft geschrieben - die Krim ( Donbass inbegriffen) war / ist ein Sonderfall.

LG

Sparta

[Kumpel]

Man muß nicht für Obama oder Bush gearbeitet haben um auch diese Problematik zu erkennen.
Die Minderheiten in den baltischen Staaten sind durchaus ein Faktor der eine gewisse Unsicherheit schafft.
Zumal die Russen in diesen Ländern keine Staatsbürger ihres jeweiligen Landes sind , sondern gewissermaßen staatenlos.
Allerdings sehen wohl auch viele Russen die Vorteile die ein Leben in einem wenn auch armen EU Staat mit sich bringt und was sie mit russischen Verhältnissen verlieren würden.
Ein bildhaftes Beispiel dafür ist die ruinierte Ost-Ukraine mit ihren von Moskau protegierten kriminellen Herrschern.
Eines ist jedoch gewiss,Putin wird weiter Einfluss nehmen und die EU und NATO weiter spalten und auch wir werden uns noch 2017 über unsere Russlanddeutschen wundern.

[pentium]

Seiner Ansicht nach dürfte Putin in den nächsten zwei Jahren eine Reihe von Stellvertreter-Konflikten beginnen, an denen er jede Beteiligung verleugnen kann.

Na, dann warten wir es mal ab.

Ich glaube das nicht, denn - schon oft geschrieben - die Krim ( Donbass inbegriffen) war / ist ein Sonderfall.

LG

Sparta

So so ein Sonderfall! Sicher ist dann Transnistrien auch so ein Sonderfall genauso wie Südossetien, Abchasien, Berg-Karabach...alles Sonderfälle

pentium

[Kumpel]

Ja das Märchen von dem Sonderfall , der wie eine Selbstverteidigung aussehen sollte.
Ich denke auch , dass wir in den nächsten Jahren weitere Konflikte in Russlands Nachbarschaft erleben werden. Wo und wie ist allerdings die Frage.
Da Putin wirtschaftlich und innenpolitisch kaum etwas bewegte und das Einkommen der Russen nicht wächst , sondern eher sinkt braucht er um sein Volk bei der Stange zu halten
Feinde im Ausland um wenigstens militärische Erfolge präsentieren zu können.

[Spartacus]

Seiner Ansicht nach dürfte Putin in den nächsten zwei Jahren eine Reihe von Stellvertreter-Konflikten beginnen

Hier hat jemand in die Glaskugel geschaut und darum geht es ja.

Sparta

[augenzeuge]

Östlich des Flusses Dnister liegt das letzte Bollwerk des Kommunismus in Europa. Zumindest auf dem Papier, denn offiziell existiert das Land nicht. Es wird von einem Konzern regiert, der unkommunistischer kaum sein könnte. Jetzt hat es an diesem 2. September seinen 28. Geburtstag gefeiert.

Das Land, das völkerrechtlich zu Moldawien gehört, bezeichnet sich selbst als "Pridnestrowische Moldauische Republik" - und wird von keinem Land der Welt anerkannt, nicht einmal von seiner Schutzmacht Russland. Gerade einmal 200 Kilometer lang und nur zwei bis zwanzig Kilometer breit ist das Gebiet. Faktisch ist Transnistrien aber bereits seit langem in der Hand eines einzigen, alles beherrschenden Players mit bezeichnend unkommunistischem Namen: Sheriff.

Sheriff, von zwei ehemaligen KGB-Offizieren gegründet, war in seiner Anfangszeit nichts weiter als eine "Firma" mit mafiösen Strukturen und Geschäftspraktiken unter vielen.

In der Hauptstadt Tiraspol sieht es auf den ersten Blick tatsächlich so aus, wie man sich eine sowjetische Stadt der ausgehenden 1980er eben so vorstellt....

https://www.n-tv.de/politik/Das-Land-da ... 02663.html
AZ