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Re: Hitlers letzte Opfer

BeitragVerfasst: 24. Mai 2015, 21:11
von pentium
Sudetendeutscher Tag
Vom Wert der Versöhnung


In seiner Augsburger Rede würdigt Ministerpräsident Seehofer, dass Sudetendeutsche um Verständigung bemüht sind. Doch einige Bezirksgruppen sind unzufrieden mit einer Satzungsänderung, die auf die "Wiedergewinnung der Heimat" verzichtet.

Den deutsch-tschechischen Dialog fördern statt Gebietsforderungen an die Regierung in Prag zu richten - das ist die Linie von Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe und CSU-Europapolitiker. Doch mit dieser Linie verprellt er vor allem die Bezirksgruppen Oberbayern und Schwaben. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer aber stärkte Posselt heute bei seiner Rede in Augsburg den Rücken, auch indem er den Versöhnungsgedanken ganz in den Mittelpunkt rückte.

"Nach Jahrzehnten der Feindschaft und Trennung sind Bayern und Tschechen Nachbarn und Freunde im Herzen Europas. Seit vielen Jahren halten die Sudetendeutschen Kontakt und Dialog mit ihrer Heimat. So entstehen menschliche Brücken."

Ministerpräsident Horst Seehofer

Bernd Posselt, der Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft sagte in seiner Rede, es gehe „nicht darum, sich die Wunden zu lecken und auch nicht darum, Wunden über Jahrzehnte hinweg am Schmerzen zu halten“.

Vielmehr sei es entscheidend, offen und ehrlich über das Verbrechen der Vertreibung zu sprechen im Sinne eines "Nie wieder". Posselt musste sich dennoch Pfiffe und etliche Buhrufe anhören. Am Rande der Veranstaltung forderten Kritiker seinen Rücktritt auf Plakaten und Flugblättern. Der Unmut mancher richtet sich gegen eine Satzungsänderung im Programm der Sudetendeutschen, wonach auf territoriale Rückforderungen verzichtet werden soll.

quelle: BR

Richtig Herr Posselt. Territoriale Rückforderungen sind einfach Unsinn!

mfg
pentium

Re: Hitlers letzte Opfer

BeitragVerfasst: 10. August 2015, 19:38
von pentium
70 Jahre im Dachstuhl: „Sudetenschatz“ in Nordböhmen aufgetaucht

In Nordböhmen ist ein wertvoller Schatz aufgetaucht: Es sind die Habseligkeiten von sudetendeutschen Familien, die sie vor der Vertreibung 1945 versteckten. Verborgen im Dachstuhl einer Familienvilla in Libouchec / Königswald blieben die Alltagsgegenstände 70 Jahre lang unbemerkt. Nun kehrte der Sohn der Familie zurück und zeigte staunenden Historikern das Versteck.

Zitat:
Rudi Schlattner erledigte es selbst: Nach ein paar Schlägen gegen die Holzverkleidung öffnete er einen Hohlraum im Dachstuhl der Villa. Dahinter befanden sich über 100 sorgfältig verschnürte Pakete und weitere Gegenstände, zum Beispiel ein hölzernes Paar Skier. Mit dabei war auch Václav Houfek, der Leiter des Stadtmuseums im benachbarten Ustí nad Labem / Aussig an der Elbe.

„Es ist wohl überhaupt das erste Mal, dass Historiker einen solch umfassenden ‚Sudetenschatz‘ dokumentieren können. Und dank des Zeitzeugen, der damals 12, 13 Jahre alt war, bekommen wir noch ergänzende Informationen zu den Gegenständen.“

http://www.radio.cz/de/rubrik/tagesecho ... ufgetaucht

mfg
pentium

Flucht und Vertreibung...Das Sudetenland

BeitragVerfasst: 16. Mai 2016, 15:03
von pentium
Sudetendeutscher Tag in Nürnberg
"Mehr für die europäische Idee tun"

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat beim Sudetendeutschen Tag in Nürnberg mehr Dialog zum Erhalt der europäischen Idee gefordert, denn Europa befinde sich in einer großen Vertrauenskrise. Zum ersten Mal hat auch ein Vertreter der tschechischen Regierung an dem Sudetendeutschen Treffen teilgenommen.
http://www.br.de/nachrichten/mittelfran ... g-100.html

"Ich wähle Worte des Bedauerns über Verbrechen, die von einigen ihrer Vorfahren verübt wurden. Zugleich bedauere ich zutiefst, was vor sieben Jahrzehnten von einigen unserer Vorfahren begangen wurde und dass dadurch unser jahrhundertelanges Zusammenleben verletzt wurde."

Tschechiens Kulturminister Daniel Herman

mfg
pentium

Flucht und Vertreibung...Das Sudetenland

BeitragVerfasst: 16. Mai 2016, 15:27
von Spartacus
"Ich wähle Worte des Bedauerns über Verbrechen, die von einigen ihrer Vorfahren verübt wurden. Zugleich bedauere ich zutiefst, was vor sieben Jahrzehnten von einigen unserer Vorfahren begangen wurde und dass dadurch unser jahrhundertelanges Zusammenleben verletzt wurde."


Respekt dafür, das er das so gesagt hat. [hallo]

Sparta

Re: Flucht und Vertreibung...Das Sudetenland

BeitragVerfasst: 28. Februar 2024, 19:14
von pentium
Aus Böhmische Heimat

Das_Falkenauer Internierungslager
Zeitzeugenbericht von Walter Hamm - Haberspirk
Heute, genau vor 43 Jahren, man schrieb den 30. Mai, haben die Tschechen Vater und mich verhaftet. Wir waren zwar nicht die Ersten, aber eine der Ersten. Mein Haftbefehl, in dem ich später Einblick nehmen konnte lautete:
"Walter Hamm - früher Zelnitscheck - war ein Velky Turner. Über seine Tätigkeit im Protektorat ist nichts bekannt. Gegen eine Enthaftierung spricht nichts, der Bürger-meister Dražan."
Damit war ich mit 25 Jahren der Jüngste meines Ortes, den die Tschechen inter-nierten.

Wie ging die Internierung vor sich?
Etwa gegen 21 Uhr, Vater und ich wollten gerade zu Bette gehen, hörten wir vorm Haus Stimmen und kurz darauf auch ein Poltern an der Haustüre. Ich machte auf, vor mir standen 6 Mann mit Maschinen-pistole und forderten mich auf, mit ihnen zu gehen.
Ich ging in die Küche um mich umzuziehen, die anderen kamen nach und forderten auch meinen Vater auf mitzukommen. Während wir uns umzogen, durchsuchten 5 Mann die Wohnung, rissen alles heraus und Mutter stand dabei und weinte. Vorm Haus bekamen wir beide eine Tracht Prügel von den draußen noch wartenden und ab ging's in Richtung Gemeindekanzlei, wo ein vollbesetzter Omnibus bereits auf uns wartete. Auch hier gab es nochmals Schläge, stieß uns in den Omnibus und ab ging es ins Amtsgericht nach Falkenau. Jeweils 16 Mann kamen in eine Zelle, Vater war dabei. Wie die Heringe lagen wir nebeneinander. Auf Grund meiner Tschechischkenntnisse machte man mich zum Zimmerkommandanten, ich hatte für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen, aber auch Meldung zu machen wenn jemand bei der Tür hereinkam. Dies war in den ersten Tagen sehr häufig der Fall, großenteils waren es polnische Gefangene die uns die Schläge verabreichten. Täglich wurden mehr und mehr Landsleute interniert, die Gefängniszellen reichten nicht mehr aus und so kam es, daß man uns in das ehemalige Kriegsgefangenenlager bzw. die früheren Kasernen verlegte.

Weiterlesen:
https://www.boehmische-heimat.de/wp/zei ... ungslager/