Es passierte heute 2.0....

Weltgeschichte, Geschichte Deutschlands und allgemeine geschichtliche Themen, sowie archäologische Beiträge u.s.w...

Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 2. Oktober 2015, 10:28

1990
2. Oktober

In Ost-Berlin löst sich die DDR-Volkskammer mit einer Festveranstaltung auf. Die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin und die der DDR in Bonn stellen ihre Tätigkeit ein. Die diplomatischen Beziehungen der DDR mit 135 Staaten und „Befreiungsorganisationen" enden. Die Nationale Volksarmee der DDR wird aufgelöst.

Die nicht entlassenen Offiziere und Soldaten unterstehen nun Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg. Die Berliner Stadtkommandanten der drei Westmächte gratulieren in einem gemeinsamen Schreiben an den Regierenden Bürgermeister Walter Momper den Bürgern Berlins zum Beginn einer neuen Ära und erklären ihre Aufgabe um Mitternacht für erfüllt und beendet.

Das Schreiben der Stadtkommandanten der drei Alliierten Mächte an den Regierenden Bürgermeister Walter Momper findet man im unten stehenden Link.



Der amerikanische Präsident George Bush richtet anlässlich der bevorstehenden Vereinigung der beiden deutschen Staaten eine Botschaft an das deutsche Volk: „Heute tritt die deutsche Nation in ein neues Zeitalter ein. Ein Zeitalter, um die Worte Ihrer Nationalhymne zu zitieren, von ‚Einigkeit und Recht und Freiheit’. Während wir in diesem feierlichen Augenblick gemeinsam mit Ihnen voller Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft blicken, möchte ich im Namen aller Amerikaner sagen: Möge Gott das deutsche Volk schützen."


Um 21.00 Uhr beginnt im Schauspielhaus in Berlin der Festakt zur Vereinigung („Fest der Einheit"). Zu den Gästen zählen Bundespräsident Richard von Weizsäcker und Bundeskanzler Helmut Kohl. Unter der Leitung von Kurt Masur erklingt die 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven. Ministerpräsident Lothar de Maizière und Bundeskanzler Helmut Kohl wenden sich über Rundfunk und Fernsehen an die Bevölkerung.

http://www.chronik-der-mauer.de/chronik ... rnid172346
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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon pentium » 2. Oktober 2015, 11:43

Historischer Kalender – 2. Oktober

1820 – Ampere schlägt der "Akademie der Wissenschaften" in Paris einen elektrischen Telegrafen vor.

1870 – In einer von Papst Pius IX. nicht anerkannten Volksabstimmung entscheiden sich die Einwohner Roms für die Vereinigung mit dem Königreich Italien. Damit hört der Kirchenstaat zu bestehen auf, Rom wird italienische Hauptstadt.

1880 – Die Schweiz führt das Telefon ein.

1905 – Die von Max Reinhardt gegründete Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin wird eröffnet.

1910 – Über Mailand stoßen erstmals zwei Flugzeuge in der Luft zusammen.

1925 – In London wird der erste Doppeldeckerbus mit Dach eingesetzt.

1930 – Der amerikanische Firmengründer Henry Ford legt in Köln den Grundstein für ein Automobil-Zweigwerk seines Konzerns in Deutschland.

1940 – Die deutschen Besatzer ordnen die Errichtung des Warschauer Ghettos für die jüdische Bevölkerung der polnischen Hauptstadt an.

1945 – Die erste (Londoner) Konferenz des Rates der Außenminister über Friedensverträge für Deutschlands ehemalige Verbündete wird ohne Ergebnis beendet.

1945 – In einer Proklamation an das belgische Volk betont König Leopold III., dass er unter der deutschen Okkupation alles vermieden habe, was den Interessen der Alliierten hätte abträglich sein können. Er erklärt seine Bereitschaft, sich dem "Urteilsspruch der Nation" zu fügen.

1975 – Eine Anti-Franco-Demonstration in Wien endet mit einer Straßenschlacht, 66 Polizisten werden verletzt.

1980 – Ein Comeback-Versuch des früheren Boxweltmeisters Muhammad Ali (Cassius Clay) scheitert in Las Vegas an Larry Holmes.

1990 – Mit einer Katastrophe endet eine Flugzeugentführung in der südchinesischen Metropole Kanton (Guangzhou). Die Maschine stürzt ab und reißt 172 Menschen in den Tod.

1995 – Ungeachtet weltweiter Proteste zündet Frankreich im Fangataufa-Atoll die zweite Atombombe der Testserie.

2000 – Beginn eines von der Opposition ausgerufenen Generalstreiks in Serbien. Drei Tage später, am 5.10., stürmen Gegner des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic das Parlamentsgebäude und bringen das Staatsfernsehen unter ihre Kontrolle. Das Milosevic-Regime bricht zusammen.

2000 – Die Firma Haribo bringt erstmals koschere, also nicht auf der Basis von Gelatine hergestellte Gummibären auf den Markt.

Geburtstage

Felix Fürst zu Schwarzenberg, öst. Staatsmann (1800-1852)
Nat Turner, US-Aufständischenführer (1800-1831)
Groucho Marx, US-Filmkomiker (1895-1977)
Franjo Seper, jugosl. Kardinal (1905-1981)
Fumiko Enchi, jap. Schriftstellerin (1905-1986)
Jose Cardoso Pires, portug. Schriftsteller (1925-1998)
Paul Goma, rumän. Schriftsteller (1935- )
Don McLean, US-Sänger und Komponist (1945- )
Lore Brunner, öst. Schauspielerin (1950-2002)

Todestage

Joseph Madersperger, öst. Erfinder (1768-1850)
Franz Seraph Vincenz Emanuel Freiherr
von Sommaruga, öst. Jurist und Politiker (1780-1860)
Max Bruch, dt. Komponist (1838-1920)
Leonhard von Muralt, schwz. Historiker (1900-1970)
Grethe Weiser, dt. Schauspielerin (1903-1970)
Rock Hudson, US-Schauspieler (1925-1985)

quelle: derstandard.at

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 3. Oktober 2015, 08:12

1961
3. Oktober

Ein ganzes Dorf flüchtet aus der DDR in die Bundesrepublik: Die Bewohner von Böseckendorf im Harz machen sich in der Nacht zum 3. Oktober auf den Weg über die Grenze: 16 Familien mit 22 Kindern, insgesamt 53 Menschen, gelangen bei Duderstadt wohlbehalten in die Bundesrepublik.

Kurz zuvor hat die SED-Führung eine Aussiedlungsaktion (Aktion „Festigung") aus dem Grenzgebiet zur Bundesrepublik befohlen. Etwa 3.000 Menschen, darunter rund 1.000 Kinder, müssen innerhalb weniger Stunden ihre Häuser und Dörfer verlassen. Sie dürfen nur „lebensnotwendiges Inventar" und „besondere Liebhabereien" („Aquarien, Hunde usw.") mitnehmen.

Die Rias Reportage dazu hier:
http://www.chronik-der-mauer.de/chronik/
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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 3. Oktober 2015, 08:19

1990
3. Oktober

Um Mitternacht wird der Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes wirksam. Die offizielle Feier mit Feuerwerk findet im Beisein der höchsten Vertreter der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR sowie Hunderttausender Menschen vor dem Berliner Reichstag statt.

Bild
Zeremonie vor dem Reichstagsgebäude in Berlin, 3. Oktober 1990. (Foto: Bundesregierung, Fotograf: Engelbert Reineke)

Unter den Klängen der Nationalhymne wird um 0.00 Uhr die Bundesflagge gehisst. Die Bundesrepublik zählt nun insgesamt 78,7 Millionen Einwohner. Das Staatsgebiet hat sich um rund 108.000 auf 357.000 Quadratkilometer vergrößert, zu den bisherigen 10 Bundesländern (ohne Berlin) kommen fünf neue hinzu: Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Auch Berlin ist wieder vereint. Das Besatzungsstatut ist erloschen. In beiden Teilen der Stadt besteht nach dem 1. Mantelgesetz vom 25. September 1990 weitgehende Rechtseinheit. Bis zu den Wahlen am 2. Dezember 1990 wird die Stadt von Senat und Magistrat gemeinsam regiert.

Bundeskanzler Helmut Kohl richtet zum Tag der Einheit eine Botschaft an alle Regierungen der Welt, mit denen das vereinte Deutschland diplomatische Beziehungen unterhält.


In der Berliner Philharmonie findet auf Anordnung von Bundespräsident Richard von Weizsäcker ein Staatsakt statt. Die Eröffnungsrede hält die ehemalige Präsidentin der DDR-Volkskammer Sabine Bergmann-Pohl. Es folgen Ansprachen der Bundestagspräsidentin, des Regierenden Bürgermeisters von Berlin und des Bundespräsidenten.

http://www.chronik-der-mauer.de/chronik ... rnid172352
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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 5. Oktober 2015, 10:08

1961
5. Oktober

Der Ausbau der Sperranlagen und die Arbeiten zur Errichtung eines 100 Meter breiten Todesstreifens am Berliner Außenring werden fortgesetzt.

Bild
Grenzpolizisten legen im Todesstreifen zu West-Berlin (Neukölln) eine Sprengladung, um Gräben auszuheben, 24. Oktober 1961. (Foto: Polizeihistorische Sammlung des Polizeipräsidenten in Berlin)

http://www.chronik-der-mauer.de/chronik/
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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 6. Oktober 2015, 09:55

1961
6. Oktober


Mit Befehl 76/61 erlässt der DDR-Minister für Nationale Verteidigung, Armeegeneral Heinz Hoffmann, „Bestimmungen über den Schußwaffengebrauch für das Kommando Grenze der Nationalen Volksarmee".

Bild
Grenzpolizisten zerstören eine Laubenkolonie, um freies Schussfeld zu schaffen (Aufnahme: Sept./Oktober 1961). (Foto: Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen)

Danach ist an der innerdeutschen Grenze die Schußwaffe anzuwenden „zur Festnahme von Personen, die sich den Anordnungen der Grenzposten nicht fügen, indem sie auf den Anruf „Halt – Stehenbleiben – Grenzposten" oder nach Abgabe eines Warnschusses nicht stehenbleiben, sondern offensichtlich versuchen, die Staatsgrenze der DDR zu verletzen und keine andere Möglichkeit der Festnahme besteht

Die Bestimmung über den Schusswaffengebrauch findet man hier:
http://www.chronik-der-mauer.de/materia ... tober-1961
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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 9. Oktober 2015, 10:47

1961
9. Oktober

US-Senator Jacob Javits überbringt Bundeskanzler Adenauer eine Botschaft, die die amerikanischen Verpflichtungen gegenüber Berlin und der NATO bekräftigt.

Auf einer Pressekonferenz erklärt Javits, dass die erste Verteidigungslinie für die USA im freien Europa liege und die Freiheit West-Berlins bewahrt werden müsse. Am gleichen Tag äußert sich auch der Regierende Bürgermeister Willy Brandt auf einer Pressekonferenz über seine Reise nach New York (5. bis 8. Oktober 1961). Brandt folgte einer Einladung der US-Organisation Freedom House und nahm als erster Deutscher die Freiheitsmedaille entgegen.

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 12. Oktober 2015, 10:36

1961
12. Oktober


Bild
Montage von Y-Abweisern auf der Mauer (Berlin-Kreuzberg, Leuschnerdamm), Oktober 1961 (Foto: Polizeihistorische Sammlung des Polizeipräsidenten in Berlin)

Auf die Frage, ob er noch einmal auf den Einsatz von Gewalt gegen den Mauerbau verzichten oder eine andere Entscheidung treffen werde, antwortet US-Präsident John F. Kennedy auf einer Pressekonferenz: „Wie Sie wissen, stehen Ost-Berlin und Ostdeutschland bereits effektiv seit 1947 und 1948 unter der Kontrolle der Sowjetunion. Es gab hierbei keine Vier-Mächte-Kontrolle; sie (die Sowjets) haben dieses Gebiet kontrolliert.

Es gibt viele Dinge, die in Osteuropa geschahen, die wir (...) für völlig unbefriedigend halten, nämlich die Verweigerung der Grundfreiheiten, die Verweigerung der politischen Freiheit, der nationalen Unabhängigkeit und all die anderen Dinge. Dies ist eine Frage von gleichem Interesse wie das Vorgehen, das Sie beschrieben.

Dies sind Gebiete, die die Sowjetunion seit dem Ende des zweiten Weltkrieges, seit über 16 Jahren, besetzt gehalten hat." Mit dem sowjetischen Außenminister Gromyko seien in den zurückliegenden Wochen keinerlei Verhandlungen, sondern lediglich „Erkundungsgespräche" über die Berlin-Frage geführt worden, die die Meinungsunterschiede klarer gemacht hätten. Die Gespräche würden fortgesetzt.


An der innerdeutschen Grenze bei Zicherie im Landkreis Gifhorn erschießen Grenzpolizisten den westdeutschen Journalisten Kurt Lichtenstein. Der Redakteur der „Westfälischen Rundschau" hatte sich für eine Reportage einige Meter auf DDR-Gebiet vorgewagt.


In West-Berlin dringen bewaffnete DDR-Grenzpolizisten in den frühen Morgenstunden im Bezirk Reinickendorf auf West-Berliner Gebiet vor und umstellen ein an der Grenze liegendes Haus, in dem sie einen in der Nacht geflüchteten Grenzpolizisten vermuten. Die zu Hilfe geholte West-Berliner Polizeifunkstreife verhandelt mit den Grenzpolizisten und bewegt sie zum Rückzug. Der Leiter der Polizeiinspektion Reinickendorf schildert einem RIAS-Reporter den Grenzzwischenfall und äußert sich zum polizeilichen Schutz von West-Berlin.

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 13. Oktober 2015, 08:14

1961
13. Oktober

Neun DDR-Flüchtlinge unternehmen mit einem Lastkraftwagen im Süden von Berlin, an der Grenze zu Zehlendorf, einen Fluchtversuch nach West-Berlin. Der Lkw bleibt in den Grenzanlagen stecken. Die Insassen des Fahrzeuges müssen ihre Flucht zu Fuß fortsetzen. Grenzpolizisten nehmen die Flüchtenden unter Dauerbeschuss. Doch keiner von ihnen wird getroffen, alle erreichen West-Berlin.

Das Rias Gespräch mit den Flüchtlingen hier:
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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 14. Oktober 2015, 08:22

1961
14. Oktober


Bild
(Quelle: BStU, MfS, AIM 7188/61, Personalakte, Bl. 125)

Bei dem Versuch, vom östlichen Spreeufer an der Schillingbrücke an das West-Berliner Ufer zu schwimmen, wird der 25-jährige Werner Probst von Grenzpolizisten entdeckt und beschossen. Tauchend schwimmt er weiter durch das kalte Wasser. Als er bereits die Ausstiegsleiter an der West-Berliner Kaimauer erreicht hat, wird er von einer Kugel tödlich in die Brust getroffen.


Bild
Zugemauerte Fenster in der Bernauer Straße 18. Oktober 1961 (Foto: Polizeihistorische Sammlung des Polizeipräsidenten in Berlin)

In der Bernauer Straße werden weitere Fenster von Grenzhäusern zugemauert. Auf den Dächern werden Stacheldraht und Drahthindernisse gezogen, die früheren Straßenübergänge mit einem Meter breiten und zwei Meter langen Betonplatten zusätzlich blockiert.

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 16. Oktober 2015, 07:34

1961
16. Oktober

Zu den wichtigsten Aufgaben des am 18. August 1961 eingerichteten Studios am Stacheldraht gehört es, Grenzpolizisten dazu zu bewegen, nicht auf Flüchtende zu schießen.

Bild
Nachrichtensendung des Studios am Stacheldraht an der Mauer am S-Bahnhof Wollankstraße, 20. Oktober 1961 (Foto: Polizeihistorische Sammlung des Polizeipräsidenten in Berlin)

Mobile Lautsprecherstationen strahlen vom Westteil Berlins Informationen in den Ostsektor. „Wer einen Menschen erschießt, der von Deutschland nach Deutschland gehen will, begeht einen Mord. Niemand soll glauben, er könne sich eines Tages, wenn er zur Rechenschaft gezogen wird, auf höheren Befehl berufen. Mord bleibt Mord – auch wenn er befohlen worden ist", wird den Grenzpolizisten an der Sektorengrenze zugerufen. Gegenpropaganda und Tränengas sind die Antwort aus Ost-Berlin.

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 17. Oktober 2015, 09:43

1961
17. Oktober

In Moskau beginnt der XXII. Parteitag der KPdSU. Er zieht sich über zehn Tage hin. In seinem Rechenschaftsbericht erklärt Parteichef Nikita Chruschtschow, dass der Termin einer Unterzeichnung des Friedensvertrages dann nicht mehr von Bedeutung sei, wenn die Westmächte ihre Bereitschaft „zur Regelung des deutschen Problems" zeigten.

Chruschtschow erklärt weiter: „Wir werden dann nicht darauf bestehen, den Friedensvertrag unbedingt bis zum 31. Dezember 1961 zu unterzeichnen." Damit signalisiert der Kreml-Chef, dass er das Berlin-Ultimatum aufheben möchte und wegen eines separaten Friedensvertrages mit der DDR kein unkalkulierbares Risiko eingehen will.

SED-Chef Walter Ulbricht drängt demgegenüber in seiner Parteitags-Ansprache drei Tage später auf den schnellstmöglichen Abschluss eines Friedensvertrages und auf die Umwandlung von West-Berlin in eine entmilitarisierte Freie Stadt. Den Bau der Mauer bezeichnet er als „Errichtung eines antifaschistischen Schutzwalls". - Ein weiterer Schwerpunkt des KPdSU-Parteitages ist erneut der stalinistische Personenkult. Es wird beschlossen, den Leichnam Stalins aus dem Mausoleum auf dem Roten Platz zu entfernen.

Im Mittelpunkt des XXII. KPdSU-Parteitages steht die Beratung des Parteiprogramms. Es verspricht die Errichtung des Kommunismus in nur 20 Jahren. Bis 1981, so Chruschtschow in seiner Programmrede, werde „der Traum, 100 Jahre zu leben, ohne zu altern", Wirklichkeit. Auf wirtschaftlichem Gebiet prognostiziert er „einen Überfluss an materiellen und kulturellen Gütern". Die Sowjetunion werde die kapitalistischen Länder übertreffen und den höchsten Lebensstandard auf der Welt bieten. Geradezu hymnisch kommentiert das SED-Zentralorgan „Neues Deutschland" am 20. Oktober 1961: „Die Verwirklichung dieses Programms bedeutet den Anbruch der glücklichsten Ära in der Menschheitsgeschichte."

Der letzte Absatz ist einer der größten Witze der Geschichte, wie die Realität gezeigt hat... [laugh]

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 18. Oktober 2015, 07:55

Bild
Auszeichnung der 1. Grenzbrigade (Berlin) mit der Fahne für kasernierte Einheiten (Quelle: Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen)

Der DDR-Innenminister verleiht der für die Berliner Sektorengrenze zuständigen 1. Grenzbrigade die „Fahne für kasernierte Einheiten". Die Fahne, so heißt es in der Verleihungsurkunde, „ist das Symbol der Ehre, Tapferkeit und des Ruhmes. Sie mahnt jeden Kämpfer und Kommandeur an seine heilige Pflicht, der Deutschen Demokratischen Republik ergeben zu dienen, sie mutig und opferbereit zu schützen.

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 22. Oktober 2015, 06:32

Bild
US-Soldaten eskortieren ein Zivilfahrzeug über den Grenzübergang am Checkpoint Charlie, Oktober 1961. (Foto: Polizeihistorische Sammlung des Polizeipräsidenten in Berlin)

Der stellvertretende Chef der US-Mission in Berlin, Edwin A. Lightner, wird von der Volkspolizei zur Kontrolle gestoppt. Er ist in Zivil und möchte mit seiner Frau eine Theatervorstellung in Ost-Berlin besuchen. Die Amerikaner betrachten die DDR-Kontrollmaßnahme als Anmaßung und Angriff auf die alliierten Rechte.

Amerikanische Militär-Eskorten begleiten danach wiederholt Wagen mit amerikanischen Zivilisten durch den Übergang, ohne vom Kontrollpersonal angehalten zu werden.

Einen Tag später verfügt das DDR-Innenministerium, dass sich Mitglieder der amerikanischen Militärmission in Zivil bei der Einfahrt nach Ost-Berlin ausweisen müssen.

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 23. Oktober 2015, 09:32

1961
23. Oktober


Bild
Betonplatten blockieren einen früheren Straßenübergang zwischen Berlin-Mitte (Ost-Berlin) und Wedding (West-Berlin), 18. Oktober 1961. (Foto: Polizeihistorische Sammlung des Polizeipräsidenten in Berlin)

Zur „Eindämmung bzw. Verhinderung weiterer Übergriffe" der DDR-Grenzpolizisten werden die West-Berliner Sektor- und Zonengrenzposten mit Maschinenpistolen und Tränengaswurfkörpern ausgerüstet. Jede von der östlichen Seite ausgelöste Tränengasaktion und der Einsatz von Rauchkörpern darf fortan mit gleichen Mitteln erwidert werden.

Bei der Anwendung der Schusswaffe gilt, dass das Schießen in den Ostsektor Berlins bzw. in die DDR verboten ist. Grundsätzlich sind zunächst Warnschüsse abzugeben. Ist durch deren Abgabe das polizeiliche Ziel nicht zu erreichen, dürfen gezielte Schüsse abgegeben werden. Dabei, heisst es in einem Schreiben des West-Berliner Innensenators, sei „der Grundsatz, nicht zu töten, zu beachten!"

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 25. Oktober 2015, 08:18

1961
25.-28. Oktober


Bild
US-Militärfahrzeuge sichern die Einfahrt eines Zivilfahrzeuges über den Grenzübergang Checkpoint Charlie nach Ost-Berlin ab, Oktober 1961. (Foto: Polizeihistorische Sammlung des Polizeipräsidenten in Berlin)

Panzerkonfrontation am Checkpoint Charlie: Die DDR beschwört seit einigen Tagen in Berlin eine Kraftprobe mit den westlichen Alliierten herauf, indem sie am Übergang Friedrichstraße („Checkpoint Charlie") den unbehinderten und unkontrollierten Zugang der Alliierten nach Ost-Berlin in Frage stellt.

Am 25. Oktober läßt General Lucius Clay am Checkpoint Charlie zehn US-Panzer auffahren um zu demonstrieren, dass sich die Amerikaner - ob in Zivil oder in Uniform - das Recht auf unkontrollierte Fahrten in ganz Berlin nicht nehmen lassen wollen. Zeitgleich fahren britische Panzer im Tiergarten auf. Der amerikanische Stadtkommandant Watson verhandelt in Ost-Berlin mit dem sowjetischen Stadtkommandanten Solowjew. Nach Watson’s Rückkehr werden die US-Panzer zurückgezogen.

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon pentium » 27. Oktober 2015, 12:43

Historischer Kalender – 27. Oktober

1820 – In Troppau beginnt ein Fürstenkongress der Heiligen Allianz und dauert bis 17.12.

1870 – Metz in Lothringen kapituliert nach vielen Wochen vor den Preußen. Vier französische Marschälle, 4.000 Offiziere und 173.000 Mann ergeben sich den Angreifern.

1945 – Die tschechoslowakische provisorische Nationalversammlung tritt in Prag zusammen und bestätigt Staatspräsident Edvard Benes im Amt.

1947 - Mit dem Einsatz indischer Luftlandetruppen in Kaschmirs Hauptstadt Srinagar beginnt der Erste Indisch-Pakistanische Krieg.

1980 – Sieben IRA-Häftlinge treten in ihren Gefängnissen in Nordirland in den Hungerstreik.

1985 – Der auf der Flucht aus den USA befindliche Sektenführer Bhagwan wird in Charlotte/North Carolina festgenommen, am 29.10. werden in Häusern/Schwarzwald seine ehemalige Vertraute Ma Amand Sheela und zwei weitere Frauen unter Mordverdacht verhaftet.

1985 – Aus dem Pariser Marmottan-Museum rauben Bewaffnete neun impressionistische Bilder, darunter Claude Monets "Impression, soleil levant".

2005 – Bei einem Brand in einem Zellentrakt des Amsterdamer Flughafens Schiphol kommen elf ausländische Häftlinge ums Leben. In dem gesamten Komplex waren zu dieser Zeit rund 350 Gefangene, zumeist mutmaßliche Drogenschmuggler und illegale Immigranten, untergebracht.

Geburtstage:

August Wilhelm Anton Graf Neidhardt von Gneisenau, preuß. Generalfeldmarschall (1760-1831)
Harry Saltzman, kanad./US-Filmproduzent (1915-1994)
Kocheril Raman Narayanan, ind. Politiker und Staatspräsident 1997-2002 (1920-2005)
Warren Christopher, US-Rechtsanwalt/Polit.(1925-2011)
Giorgio Grassi, ital. Architekt (1935- )
John Gotti, US-amerikanischer Mafioso (1940-2002)
Gerhard Jagschitz, öst. Historiker (1940- )
Waltraud Klasnic, öst. Politikerin (1945- )

Todestage:

Rudolf Agricola, niederl. Humanist (1444-1485)
Jean Charles Peltier, frz. Physiker (1785-1845)
Rex Stout, US-Schriftsteller (1886-1975)
Rolf Nesch, dt. Grafiker (1893-1975)
Paul Blau, öst. Publizist (1915-2005)
Ugo Tognazzi, ital. Schauspieler (1922-1990)
Walter Berry, öst. Opernsänger (1929-2000)
Jacques Demy, frz. Filmregisseur (1931-1990)

quelle:
derstandard.at

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon pentium » 30. Oktober 2015, 19:16



Weihe der Frauenkirche Dresden am 30.10. 2005
Man glaubt es kaum, die Frauenkirche gehört seit zehn Jahren wieder zum Stadtbild von Dresden!

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 31. Oktober 2015, 09:10

1961
31. Oktober

Tagtäglich ist die Mauer Treffpunkt von Berlinern aus Ost und West: Bekannte, Freunde, Verwandte, Großmütter, Töchter, Söhne und Enkelkinder versuchen trotz des seit Wochen verhängten Verbots, durch Winken und Zurufe miteinander in Kontakt zu bleiben.

Bild
Unterhaltung von Ost- und West-Berlinern über die Mauer hinweg - die Grenzpolizisten schreiten nicht ein (Aufnahme: 21. September 1961). (Foto: Polizeihistorische Sammlung des Polizeipräsidenten in Berlin)

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon augenzeuge » 3. November 2015, 16:50

3. November 1970 - Salvador Allende wird als Präsident von Chile vereidigt

"Es konnte nicht gut gehen, weil der Anspruch, ein eigenes Modell zu entwickeln, mit der Realität nicht in Übereinstimmung zu bringen war", sagt Politikwissenschaftler und Chile-Kenner Dieter Nohlen.

Er ist Anfang der 1970er Jahre die Hoffnung der undogmatischen Linken. Der chilenische Arzt Salvador Allende ist Marxist aus Überzeugung. Schon 1937 wird er erstmals Parlamentsabgeordneter für die Sozialistische Partei. Seine Vision ist eine Art südamerikanisches Gegenstück zum "Prager Frühling", der 1968 vom Warschauer Pakt niedergeschlagen wurde: Allende will in Chile einen demokratischen Sozialismus aufbauen - ohne Diktatur des Proletariats.

1969 haben sich in Chile Sozialisten, Kommunisten und einige kleine Linksparteien zum Wahlbündnis "Unidad Popular" zusammengeschlossen. Allende ist ihr Kandidat für die Präsidentschaftswahlen. Er erhält am 4. September 1970 zwar eine relative Mehrheit von 34 Prozent der Stimmen. Doch das reicht nicht aus, die absolute Mehrheit ist notwendig. In dieser Situation wird Allende von den Christdemokraten unterstützt und am 24. Oktober vom Parlament in der Hauptstadt Santiago mit einer Dreiviertelmehrheit ins Amt gehoben. Zum ersten Mal in der Geschichte ist ein bekennender Marxist demokratisch an die Spitze eines Staates gewählt worden. Am 3. November 1970 wird Allende als Präsident vereidigt: "Wir werden eine echte Demokratie errichten. Denn das Volk wird daran beteiligt sein - und nicht wie bisher nur eine Minderheit", verspricht der neue Amtsinhaber.

Nixon: "Ich werde ihn zerstören"

Ein ganz anderes Verständnis von Demokratie als Allende hat die US-Regierung unter Richard Nixon. "Die USA befürchteten, dass es zu einer Achse Santiago-Havanna kommen könnte in Lateinamerika, und dass das die gesamte Region destabilisieren und sich gleichzeitig der Einfluss der Sowjetunion ausdehnen würde", sagt Edward Korry, US-Botschafter in Chile von 1967 bis 1971. Bei einem Besuch im Weißen Haus habe Nixon überlegt, wie er den Che-Guevara-Fan Allende vernichten könne. "Und dann sagte er: 'Ich werde ihn wirtschaftlich zerstören.'"

Tatsächlich boykottieren die USA und andere kapitalistische Länder Chiles Handel und Wirtschaft. Auslandskredite gibt es nicht. Allendes Umverteilungspolitik kommt ins Stocken. Die Verstaatlichung des Kupferbergbaus bringt nicht den erwarteten Gewinn. Die Enteignung der Großgrundbesitzer führt zu hohen Ernteeinbußen. Die Geldentwertung nimmt ständig zu. Schon nach einem halben Jahr geht es wirtschaftlich bergab. "Es konnte nicht gut gehen, weil der Anspruch, ein eigenes Modell zu entwickeln, mit der Realität nicht in Übereinstimmung zu bringen war", sagt Politikwissenschaftler und Chile-Kenner Dieter Nohlen.

General Pinochet putscht

Der Ausstand der Lkw-Fahrer im Oktober 1972 wird zu einer Massendemonstration des Mittelstandes gegen Allende. In vielen Provinzen wird der Ausnahmezustand verhängt. 1973 nehmen die politischen Konfrontationen zu. Bei den Parlamentswahlen im März gewinnt die "Unidad Popular" gut 35 Prozent der Stimmen und verfehlt damit die angestrebt absolute Mehrheit. Ein erster Putschversuch gegen die Regierung wird im Juni vereitelt. Mitte August erklärt Allende, Chile stehe am Rand eines Bürgerkrieges.

Am 11. September 1973 geben die chilenischen Generäle unter Führung von Augusto Pinochet bekannt, sie wollten das Vaterland vom marxistischen Joch befreien und die öffentliche Ordnung wieder herstellen. Im Präsidentenpalast "La Moneda" in Santiago verschanzt sich Allende daraufhin mit einigen Getreuen. Seine beiden Töchter schickt er aus dem Gebäude. "Er hat uns noch bis zum Seiteneingang 'Morandé 80' begleitet und uns wortlos umarmt", erinnert sich Elisabeth Allende. Ihr Vater ist nun fast allein im brennenden Palast. Salvador Allende klemmt sich ein Maschinengewehr zwischen Knie und Kinn. Dann drückt er ab. Zunächst herrscht allerdings Unklarheit über Allendes Todesumstände. Während der 17 Jahre dauernden Pinochet-Diktatur wird dazu kein medizinisches Gutachten veröffentlicht. Auch eine Hinrichtung scheint möglich. Erst im Juli 2011 bestätigt eine Autopsie der chilenischen Behörde für Gerichtsmedizin die Suizidversion.
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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Bahndamm 68 » 6. November 2015, 11:07

06.11.1902
In den Friedhofsanlagen in Grimmen in Mecklenburg-Vorpommern wird ein Standbild für den Reichseiniger und ehemaligen deutschen Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck feierlich enthüllt.
Das Denkmal wurde nach einem Entwurf des Bildhauers Cuno von Uechtritz-Steinkirch in der Kunstgießerei der Lauchhammerwerke in Bronze gegossen. Das Standbild fiel im Zweiten Weltkrieg der Metallspende zum Opfer.

06.11.1913
Der indische Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi protestiert in Südafrika mit mehr als 2.200 Anhängern gegen die Rassendiskriminierungspolitik gegenüber den indischen Einwanderern.

06.11.1932
Die NSDAP verliert bei den vorgezogenen Reichstagswahlen in der Weimarer Republik Stimmen und Mandate, bleibt aber weiterhin stärkste Partei vor der SPD. Wahlgewinner sind die KPD und die DNVP unter Alfred Hugenberg.

06.11.1939
Bei der "Sonderaktion Krakau" werden 183 Professoren und Universitätsmitarbeiter in Krakau von den Nationalsozialisten verhaftet und in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau verschleppt.

06.11.1942

Das deutsche U-Boot U 68 versenkt das britische Passagierschiff City of Cairo. Die Rettungsboote verlieren sich im Atlantik, das letzte wird erst 51 Tage später gefunden. 104 Passagiere und Besatzungsmitglieder kommen ums Leben.

06.11.1943
In der Schlacht am Dnepr gelingt der Roten Armee die Rückeroberung des im Zweiten Weltkrieg zuvor von den Deutschen eingenommenen Kiew.

06.11.1944
Der schwerste Luftangriff der Royal Air Force in einer Reihe von Luftangriffen auf Koblenz führt zur weitgehenden Zerstörung der Stadt.

06.11.1949
Der Deutsche Verband für Freikörperkultur (FKK) wird gegründet.

06.11.1956
Mehrere Kommandos der Royal Marines landen in der Suezkrise mit amphibischen Fahrzeugen und Feuerunterstützung von Schlachtschiffen an den Stränden Ägyptens und beginnen mit der Invasion des Landes. Port Said wird durch verheerende Brände fast vollständig zerstört.

06.11.1961
Heinz Felfe, der Leiter der Spionageabwehr Sowjetunion beim Bundesnachrichtendienst, erweist sich als sowjetischer Doppelagent und wird festgenommen.

06.11.1966
Bei den Landtagswahlen in Hessen zieht mit der NPD erstmals in der Nachkriegsgeschichte eine rechtsextreme Partei in ein deutsches Landesparlament ein.

06.11.1978

Franz Josef Strauß (CSU) wird zum bayerischen Ministerpräsidenten gewählt. Er wird Nachfolger von Alfons Goppel, der aus Altersgründen nicht wieder kandidierte.

06.11.1983
In der Türkei finden die ersten Parlamentswahlen nach dem Militärputsch von 1980 statt. Die rechtsliberale Mutterpartei des Wirtschaftsfachmanns Özal erringt die absolute Mehrheit.

06.11.1984
Bei den US-Präsidentschaftswahlen erringt der republikanische Amtsinhaber Ronald Reagan gegen den demokratischen Herausforderer Walter Mondale den deutlichsten Sieg seit der Präsidentschaftswahl 1936. Mondale kann mit Minnesota nur einen einzigen Staat für sich entscheiden.

06.11.1990
Ungarn wird als erstes Land des ehemaligen Ostblocks in den Europarat aufgenommen.

06.11.1991
In Kuwait wird die letzte der 727 Ölquellen gelöscht, die der Irak im Golfkrieg in dem Emirat in Brand gesetzt hat.

06.11.1991

Wegen seiner Verwicklung in den Augustputsch in Moskau wird der sowjetische Geheimdienst KGB (Komitee für Staatssicherheit) aufgelöst. Seine Aufgaben werden den neuen Behörden FSB und Sluschba Wneschnei Raswedki übertragen.

06.11.2007
Mit einem 8:0 gegen Besiktas Istanbul gelingt dem FC Liverpool der bislang höchste Sieg in der UEFA Champions League.

06.11.2012
Amtsinhaber Barack Obama wird bei der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten als US-Präsident für weitere 4 Jahre bestätigt.
Wer die Vergangenheit nicht kennt,
kann die Gegenwart nicht begreifen
und die Zukunft nicht gestalten.
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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 7. November 2015, 08:55

Bild
Vereidigung von Konrad Adenauer als Bundeskanzler im Deutschen Bundestag, 7. November 1961. CDU-Wirtschaftsminister Ludwig Erhard (links im Bild) tritt 1964 seine Nachfolge an. (Foto: Bundesregierung, Fotograf: Ludwig Wegemann)

Konrad Adenauer wird im Deutschen Bundestag mit knapper Mehrheit erneut zum Bundeskanzler gewählt. Die FDP, die während des Wahlkampfs eine Koalition mit der CDU/CSU vom Rückzug Adenauers abhängig gemacht hatte, setzt jedoch durch, dass Adenauer noch während der Legislaturperiode das Amt an den Wunschkandidaten der FDP, Ludwig Erhard, übergibt.

http://www.chronik-der-mauer.de/chronik/
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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon pentium » 7. November 2015, 14:59

7. November

1917 - (25. Oktober nach Julianischem Kalender) In Petrograd beginnt mit einem Signalschuss des Kreuzers Aurora die Oktoberrevolution. Der Winterpalast, der Sitz der provisorischen Regierung, wird gestürmt, alle Regierungsmitglieder außer Ministerpräsident Alexander Fjodorowitsch Kerenski werden festgenommen.

1938 - Der 17-jährige Jude Herschel Grynszpan schießt auf den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath. Dieses Attentat nehmen die Nationalsozialisten zum Anlass, in der sog. Reichspogromnacht hunderte Menschen zu ermorden und jüdische Synagogen, Friedhöfe und Geschäfte gezielt zu zerstören.

quelle: Wiki

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 9. November 2015, 07:47

1961
9. November

In einem Gespräch mit dem Botschafter der Bundesrepublik in Moskau, Hans Kroll, bekennt sich der sowjetische Ministerpräsident und KPdSU-Chef Nikita Chruschtschow zu seiner Verantwortung für den Bau der Berliner Mauer:

„Die Mauer ist auf dringenden Wunsch Ulbrichts von mir angeordnet worden. Sie ist eine häßliche Sache. Aber Sie kennen die Gründe, weswegen ich sie für notwendig hielt. Ich brauche mich darüber jetzt nicht näher auszulassen. Sorgen Sie dafür, daß es zu einer allgemeinen deutsch-sowjetischen Verständigung und zu einem besseren Einvernehmen zwischen der Bundesrepublik und der DDR kommt. Dann wird die Mauer wieder verschwinden."

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Bahndamm 68 » 9. November 2015, 13:40

09.11.1888
Jack the Ripper ermordet in Whitechapel mit Mary Jane Kelly sein fünftes und wahrscheinlich letztes Opfer.

09.11.1911
Der französische Physiker Georges Claude aus Paris meldet ein US-Patent für die Neonröhre an. Am 19.01.1915 wurde ihm ein Patent des US-Patentamts erteilt. Die Neonröhre entstand als Abfallprodukt bei seinen Versuchen, reinen Sauerstoff aus der Luft zu isolieren.
Sein großes Vermögen erwarb Georges Claude mit "Air Liquide", der von ihm 1902 gegründeten Firma für Flüssiggase.

09.11.1918
Novemberrevolution: Reichskanzler Max von Baden verkündet eigenmächtig die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. und betraut Friedrich Ebert mit den Amtsgeschäften.
Der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann (MSPD) ruft gegen 14 Uhr vom Reichstagsgebäude aus die "deutsche Republik" aus.
2 Stunden später verkündet der Spartakist Karl Liebknecht vom Berliner Stadtschloss aus die "deutsche Räterepublik".

09.11.1918
Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gründen in Berlin die Zeitung "Die Rote Fahne" als Organ des Spartakusbundes.

09.11.1923
Der Hitler-Ludendorff-Putsch wird von der Bayerischen Landespolizei vor der Feldherrnhalle in München blutig niedergeschlagen, nachdem der Bayerische Ministerpräsident Gustav Ritter von Kahr über den Rundfunk seine Unterstützung für den Putsch zurückgenommen und die Auflösung der NSDAP erklärt hat.

09.11.1923
An der Münchner Feldherrnhalle wird der von Adolf Hitler angeführte "Marsch auf Berlin" mit Polizeigewalt aufgelöst.

09.11.1925
Um sich und ranghohe NSDAP-Funktionäre zu schützen, gründet Adolf Hitler die Schutzstaffel (SS).

09.11.1936
In der Nacht vom 9. zum 10. November entfernen die Nationalsozialisten das Denkmal des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy vor dem Leipziger Gewandhaus.
Der Leipziger Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler, der sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Auslandsreise befindet, erklärt daraufhin unter Protest seinen Rücktritt.

09.11.1938
Reichspogromnacht (Reichskristallnacht):
Im Deutschen Reich kommt es reichsweit zu organisierten Übergriffen der NSDAP gegen Juden und jüdische Einrichtungen, bei denen unter anderem Synagogen, Wohnungen und 7.000 Geschäfte jüdischer Besitzer zerstört und niedergebrannt werden.
Tausende Juden werden mißhandelt und 70 werden in dieser Nacht getötet. Polizei und Feuerwehr haben Weisung, nur nichtjüdisches Eigentum zu schützen. Vor dem ersten Weltkrieg lebten 6.000 Juden in Dresden, Ende des Zweiten Weltkrieges waren es nur noch 40 Personen.

09.11.1944
Dem deutsche Wissenschaftler Otto Hahn wird der Nobelpreis für Chemie zuerkannt.

09.11.1949
Die Außenminister der USA, Großbritanniens und Frankreichs beschließen die Aufnahme von Verhandlungen mit der Bundesrepublik Deutschland, die schließlich zum Petersberger Abkommen führen.

09.11.1953
Durch den Austritt aus der Union française erlangt Kambodscha die vollständige Unabhängigkeit von Frankreich.

09.11.1953
In der Treppenstraße in Kassel wird die erste Fußgängerzone Deutschlands eröffnet.

09.11.1955
Das deutsche Bundesverfassungsgericht urteilt, dass in Deutschland lebende Österreicher, die mit dem Anschluss 1938 die deutsche Staatsbürgerschaft bekamen, diese mit der Souveränität Österreichs wieder verloren haben.

09.11.1963
Eine Kohlenstaubexplosion im Mitsui Miiki-Bergwerk in Omuta kostet 458 Menschen das Leben, 555 werden in der schwersten Bergwerkskatastrophe nach dem Krieg in Japan verletzt.

09.11.1965
Ein großflächiger Stromausfall legt das Leben im Nordosten der Vereinigten Staaten und auch in Teilen Kanadas über Stunden hinweg lahm. Der Blackout beeinflusst den Tagesablauf von etwa 30 Millionen Menschen und beschert einen Babyboom 9 Monate später.

09.11.1967
Beim ersten Start einer Saturn V-Rakete wird unter anderem der Hitzeschutzschild von Apollo 4 getestet.

09.11.1967
In den USA erscheint die erste Ausgabe der Musikzeitschrift Rolling Stone.

09.11.1969
Die linksradikale Organisation Tupamaros West-Berlin platziert eine Bombe im Jüdischen Gemeindehaus in Berlin. Die Bombe explodiert jedoch nicht.

09.11.1974
Nach 58 Tagen Hungerstreik stirbt RAF-Mitglied Holger Meins in der Justizvollzugsanstalt Wittlich.

09.11.1977
Mitglieder der "Bewegung 2. Juni" unter der Führung von Thomas Gratt entführen in Wien den Großindustrielle Walter Michael Palmers, Leiter der Palmers Textil AG, um Geld für die Stadtguerilla zu beschaffen. Nach Zahlung von 31 Millionen Schilling Lösegeld wird er am 13.11.1977 wieder freigelassen.

09.11.1983
In Amsterdam werden der Vorstandschef der Brauerei Heineken, Alfred Heineken, und sein Fahrer entführt. Die Täter erpressen umgerechnet fast 16 Millionen Euro Lösegeld. Nach 3-wöchiger Gefangenschaft kann die Polizei die beiden Männer befreien.

09.11.1985
Der Russe Garri Kasparow wird der 13. und bis dahin jüngste Weltmeister der Schachgeschichte, in Moskau besiegt er in einem Wettkampf über 24 Partien mit 5:3 Siegen bei 16 Remisen Titelverteidiger Anatoli Karpow.

09.11.1989
Fall der Berliner Mauer: Nachdem SED-Politbüromitglied Günter Schabowski auf einer im DDR-Fernsehen übertragenen Pressekonferenz die Gewährung von Reisefreiheit bekanntgegeben und die Nachfrage nach dem Beginn dieser Regelung um 18:57 Uhr mit "Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, nverzüglich" beantwortet hatte, strömen Tausende zu den Grenzübergangsstellen:
Beginnend mit dem Übergang Bornholmer Straße öffnen sich für die DDR-Bürger damit die Berliner Mauer und die anderen innerdeutschen Grenzen. Hunderttausende aus Ost und West feiern zusammen bis in den Morgen.

09.11.1992
Der 1990 von den Mitgliedstaaten der NATO und des Warschauer Paktes unterzeichnete Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) tritt in Kraft.

09.11.1993
Die 1566 erbaute "Stari most" ("Alte Brücke"), das Wahrzeichen der Stadt Mostar in Bosnien-Herzegowina, stürzt nach andauerndem Beschuss durch die kroatische Armee ein.
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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon augenzeuge » 9. November 2015, 19:13

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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Wosch » 9. November 2015, 19:48

Auch wenn es ein bitterkalter Tag war, gefroren hatte ich nicht-damals vor 26 Jahren.
Ich war dabei!
Wosch. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Volker Zottmann » 9. November 2015, 19:57

Die 2 schönsten Worte dieses Abends: SOFORT und UNVERZÜGLICH


[freu] [freu] [freu]
Volker Zottmann
 

Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Interessierter » 11. November 2015, 11:47

1961
11. November

Im RIAS berichtet ein geflüchteter Transportpolizist über die Existenz einer Grenzsondereinheit bei der dem DDR-Innenministerium unterstellten Transportpolizei der Deutschen Reichsbahn. Die Schießbestimmungen in dieser Einheit seien verschärft und es sei angewiesen worden, dass kein Flüchtling lebend nach West-Berlin entkommen dürfe.

Das Interview mit dem geflüchteten Transportpolizisten findet man hier:
http://www.chronik-der-mauer.de/chronik/
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Re: Es passierte heute 2.0....

Beitragvon Volker Zottmann » 11. November 2015, 14:06

Heute vor 43 Jahren, an einem Samstag, habe ich meine Frau kennen gelernt. [knuddel]
Volker Zottmann
 

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