Wettin Obelisk am Taschenberg
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Der Wettin-Obelisk war ein obeliskartig ausgeführtes Denkmal an die Jubelfeier der 800-jährigen Herrschaft des Hauses Wettin über Sachsen.
Er befand sich an der Sophienstraße, Ecke Taschenberg, in der Inneren Altstadt von Dresden, unweit der Hauptwache.
Er stand zwischen dem Südwestflügel des Schlosses, dem Zwinger und dem Taschenbergpalais auf einer dreieckigen Verkehrsinsel mit aufwendig verziertem Kleinpflaster.
Die beiden Bronzefiguren waren 3 Meter hoch, der gesamte Obelisk hatte eine Höhe von 18,50 Meter. Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. 114.600 Mark. Zu den 33.750 Mark Überschussgeld der Stadt gaben die Stadträte noch 20.000 dazu. Den Restbetrag von 60.850 Mark spendierte die Dr.-Güntz-Stiftung.[2] Im Jahr 1896, am 23. April, fand die feierliche Einweihungsfeier in Anwesenheit von König Albert und der gesamten königlichen Familie statt. Mit Militärmusik und Festansprachen gestaltete sich die Zeremonie vor hunderten Dresdner Bürgern zu einem Höhepunkt.
In allen namhaften Reiseführern konnte man das neue Kunstwerk finden.
Nach nur 44 Jahren sollte das Ende des Denkmales kommen, das Jahr 1942 besiegelte im Rahmen der Aktion Metallspende des Deutschen Volkes an den Führer das Ende des Obelisken.
Während in anderen früheren Monarchien in Deutschland, darunter Bayern und Preußen, die Erhaltungsmöglichkeiten angewandt wurden, kam die Denkmalsebene für die dauernde Erhaltung vorgesehen nicht zur Anwendung. Denn die Wettiner, nicht den Formationen und Eliten des Dritten Reiches beitretend, galten als Widerständler.
Im Jahr 1942 quartierte sich die Wehrmachtskommandantur im Taschenbergpalais ein.
Nach der Demontage des Obelisken im Jahr 1942 diente der Sockel propagandistischen Zwecken, indem auf ihm eine französische 155 mm-Beutekanone
aus dem Ersten Weltkrieg aufgestellt wurde.
Inzwischen beherrschte das Militär den kleinen Platz am Taschenberg.
Die Kanone wirkte wie ein Fanal
zwischen den historischen Gebäuden von Schloss, Zwinger
und Taschenbergpalais.
Am 13. Februar 1945 erfolgten die schlimmsten Luftangriffe auf Dresden. Alle umliegenden Gebäude brannten total bis auf die Umfassungsmauern aus und waren zerstört.
Gerade in der Innenstadt entwickelte sich der sogenannte Feuersturm mit Temperaturen über 1400 bis 1600 Grad Celsius. Der Sockel mit der Kanone allerdings überlebte alle Angriffe und symbolisierte weiterhin die Demütigung der Kunst durch das Militär.
Nach dem Krieg, Dresden lag in Schutt und Asche, begann der Wiederaufbau der Stadt.
Gemäß den Beschlüssen vom neuen kommunistischen Stadtrat mussten alle nationalsozialistisch und militärisch anmutenden Ehren- und Denkmale beseitigt werden.
Bei einer antimilitärischen Großveranstaltung auf dem Theaterplatz am 3. Mai 1946 rollten junge FDJler die französische Beutekanone vom Sockel und quer über den Theaterplatz bis hin zur Treppenanlage am Italienischen Dörfchen zum
Terrassenufer in die Elbe.
Seit dieser Aktion ist dieses militärische Museumsstück verschollen und nicht wieder auffindbar.
In den 1960er Jahren wurde der Granitsockel abgebaut und im Lapidarium der Stadt eingelagert.
Obwohl nun nach der politischen Wende in der DDR auch der Wiederaufbau des Residenzschlosses und des Taschenbergpalais erfolgte, sind keine Bestrebungen vorhanden, den Obelisken wiederherzustellen.
Nur der kleine Platz am Taschenberg erinnert mit seinem Zierpflaster an das Denkmal.
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