Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon Spartacus » 3. Oktober 2023, 18:40

Nun ja. Ich habe einen großen Gutshof und gute tausend Hektar bestes Ackerland in Neustettin. ( Westpommern )

Aber auch nur auf dem Papier. Die Besitzurkunde stammt aus dem Jahr 1865. Eingetragen ist mein Urgroßvater und meine Mutter verwahrt die im Familienerbe. Wenn sie mal nicht mehr ist, bekomme ich sie.
Hilft mir aber auch nicht viel, denn einklagen kann ich da nix.

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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon ratata » 7. Oktober 2023, 10:32

Mein Opa stammt auch aus der nähe von Neustettin , ist aber mit Frau so um 1900 nach Mitteldeutschland ausgewandert .
Bei den Nachforschungen vor Jahren stieß ich bei Google auf Informationen aus der Vergangenheit Ostpreußen speziell aus der Gegend um Neustettin . [frown] ratata
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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon Ari@D187 » 7. Oktober 2023, 11:14

Spartacus hat geschrieben:Nun ja. Ich habe einen großen Gutshof und gute tausend Hektar bestes Ackerland in Neustettin. ( Westpommern )

Aber auch nur auf dem Papier. Die Besitzurkunde stammt aus dem Jahr 1865. Eingetragen ist mein Urgroßvater und meine Mutter verwahrt die im Familienerbe. Wenn sie mal nicht mehr ist, bekomme ich sie.
Hilft mir aber auch nicht viel, denn einklagen kann ich da nix.

Sparta

Sparta, warst Du mal vor Ort, um Dir anzuschauen, wie es dort heute ausschaut?

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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon augenzeuge » 7. Oktober 2023, 16:57

Spartacus hat geschrieben:Nun ja. Ich habe einen großen Gutshof und gute tausend Hektar bestes Ackerland in Neustettin. ( Westpommern )

Sparta


Heute heißt das Szczecinek. [hallo]
Info:
http://www.landkreis-neustettin.de

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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon Spartacus » 7. Oktober 2023, 18:59

Ari@D187 hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:Nun ja. Ich habe einen großen Gutshof und gute tausend Hektar bestes Ackerland in Neustettin. ( Westpommern )

Aber auch nur auf dem Papier. Die Besitzurkunde stammt aus dem Jahr 1865. Eingetragen ist mein Urgroßvater und meine Mutter verwahrt die im Familienerbe. Wenn sie mal nicht mehr ist, bekomme ich sie.
Hilft mir aber auch nicht viel, denn einklagen kann ich da nix.

Sparta

Sparta, warst Du mal vor Ort, um Dir anzuschauen, wie es dort heute ausschaut?

Ari


Ich war 1995 mit meiner Mutter dort. Der Gutshof stand noch und sah recht ordentlich aus und im Dorf war der Teufel los, da ich meinem Großvater wie aus dem Gesicht geschnitten bin. Die Alten
des Ortes ( teilweise viel älter als meine Mutter) haben mich also erkannt und erst auf polnisch und dann auf deutsch angesprochen. Sind sie nicht....?

[hallo]

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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon steffen52 » 7. Oktober 2023, 19:03

Spartacus hat geschrieben:
Ari@D187 hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:Nun ja. Ich habe einen großen Gutshof und gute tausend Hektar bestes Ackerland in Neustettin. ( Westpommern )

Aber auch nur auf dem Papier. Die Besitzurkunde stammt aus dem Jahr 1865. Eingetragen ist mein Urgroßvater und meine Mutter verwahrt die im Familienerbe. Wenn sie mal nicht mehr ist, bekomme ich sie.
Hilft mir aber auch nicht viel, denn einklagen kann ich da nix.

Sparta

Sparta, warst Du mal vor Ort, um Dir anzuschauen, wie es dort heute ausschaut?

Ari


Ich war 1995 mit meiner Mutter dort. Der Gutshof stand noch und sah recht ordentlich aus und im Dorf war der Teufel los, da ich meinem Großvater wie aus dem Gesicht geschnitten bin. Die Alten
des Ortes ( teilweise viel älter als meine Mutter) haben mich also erkannt und erst auf polnisch und dann auf deutsch angesprochen. Sind sie nicht....?

[hallo]

Sparta

Na Sparta, da muss Dein Großvater ja recht beliebt gewesen sein, wenn sich die Alten dort noch erinnern.... [super]
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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon augenzeuge » 7. Oktober 2023, 21:17

Na Sparta, da muss Dein Großvater ja recht beliebt gewesen sein, wenn sich die Alten dort noch erinnern....


Aha, man erinnert sich nur an die Guten. Wusste ich bisher nicht. [flash]

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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon ratata » 8. Oktober 2023, 13:58

augenzeuge hat geschrieben:
Na Sparta, da muss Dein Großvater ja recht beliebt gewesen sein, wenn sich die Alten dort noch erinnern....


Aha, man erinnert sich nur an die Guten. Wusste ich bisher nicht. [flash]

AZ


In der Geburtsurkunde meines Opas , die nach Jahre langem recherchieren im letzten Jahr erworben hatte , bin ich auf den Geburtsort , im damaligen Neustettin ist Kreisstadt im Königreich Preußen, Provinz Pommern, Regierungsbezirk Köslin. ... Die Stadt liegt zwischen dem Vilm- und Streitzigsee ,gestoßen . Vieles findet man unter Google im Internet,

Warum sie um 1900 den Ort in Richtung Mitteldeutschland verließen , konnte ich noch nicht erforschen . Im Bekanntenkreis sind auch damals um diese Zeit die schon verstorbenen Eltern aus Pommern , nach Mitteldeutschland ausgewandert .

Dadurch blieb ihnen allen wohl vieles erspart , was Im Februar 1945 mit Flucht und Vertreibung , mit der damaligen deutschen Bevölkerung in dem Landkreis Neustettin geschah .
In den von dem Volksbund Deutschen Kriegsgräberfürsorge , herausgegebenen Broschüren , konnte ich mir schon ein Bild machen , was nach Ende des Krieges ,nach dem 8. Mai
1945 in den damaligen deutschen Gebieten verstarben . mfg ratata
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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon pentium » 8. Oktober 2023, 14:30

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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon Edelknabe » 8. Oktober 2023, 17:39

Nee Sparta du Grundbesitzer besser Erbe auf X Hektar dort bei die Polen und warum hast du nicht nach 1990 gleich den Lastenausgleich beantragt? Oder hatte das Großvatern schon einkassiert? Oder war da das mit dem LA irgendwie schon gegessen?

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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon Edelknabe » 9. Oktober 2023, 15:58

Wir in Bautzen vor dem Buch-Antiquariat. Ich kämpfte mir mir den innerlichen Geldbörsenkampf....weil, ich suchte ne Biografie von der alten Dame, der Marion Gräfin Dönhoff. Die war ja die Patentante der Veruschka und hatte wohl nach 1945 auch nicht die beste Meinung über ihn. Das interessiert mich, dieses Warum? Wollte die alte Dame vielleicht glänzen unter den ganzen überlebenden Nazis da im schönen Westdeutschlande? Na jedenfalls die Preise schon im Schaufenster, jenseits von Gut und Böse. Es war bitter, wir gingen dann lieber in deren Heimatmuseum und das war nicht nur preiswert das war richtig gut.

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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon pentium » 9. Oktober 2023, 16:10

Edelknabe hat geschrieben:Wir in Bautzen vor dem Buch-Antiquariat. Ich kämpfte mir mir den innerlichen Geldbörsenkampf....weil, ich suchte ne Biografie von der alten Dame, der Marion Gräfin Dönhoff. Die war ja die Patentante der Veruschka und hatte wohl nach 1945 auch nicht die beste Meinung über ihn. Das interessiert mich, dieses Warum? Wollte die alte Dame vielleicht glänzen unter den ganzen überlebenden Nazis da im schönen Westdeutschlande? Na jedenfalls die Preise schon im Schaufenster, jenseits von Gut und Böse. Es war bitter, wir gingen dann lieber in deren Heimatmuseum und das war nicht nur preiswert das war richtig gut.

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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon Edelknabe » 9. Oktober 2023, 16:24

Vom Buchladen war auch die Rede, und von der Marion Gräfin Dönhoff. Wenn dir die Freundin früher ihre Brust gezeigt hatte, dann Pentium hast du bestimmt gleich nach dem BH gefragt....weil der doch auf einmal nicht mehr da war.....köstlich nee?

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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon pentium » 9. Oktober 2023, 16:49

Edelknabe hat geschrieben:Vom Buchladen war auch die Rede, und von der Marion Gräfin Dönhoff. Wenn dir die Freundin früher ihre Brust gezeigt hatte, dann Pentium hast du bestimmt gleich nach dem BH gefragt....weil der doch auf einmal nicht mehr da war.....köstlich nee?

Rainer Maria


Du erzählst hier was von Bautzen und Heimatmuseum und ganz nebenbei von der Gräfin Dönhoff und einer Biografie. Google einfach mal, da werden dir genug Bücher über die Gräfin bzw. von der Gräfin angeboten.
https://www.thalia.de/autor/marion+gr%C ... off-82960/
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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon pentium » 19. November 2023, 17:26

[Lost Places] Das Tannenberg-Denkmal
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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon ratata » 19. November 2023, 17:34

interessant sind ihre Berichte , als sie eines Tages ihr Heimatland , ihr Rittergut wieder zurück bekam . Arbeitskräfte gab es dort genug , aber die Männer bei laune zu halten war am Anfang kompliziert .. dann kam sie aber dahinter .. Wie ,,, die Jungs bekamen jeden Tag zu einer bestimmten Zeit ihren WODKA: Damit konnte sie ihre Ziele erreichen . ratata
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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon Gerd Böhmer » 19. November 2023, 17:39

[quote="pentium"][Lost Places] Das Tannenberg-Denkmal

viel ist ja nicht mehr übrig, nachdem dieses Denkmal im Januar 1945 teilweise geräumt und gesprengt wurde - https://de.wikipedia.org/wiki/Tannenberg-Denkmal.
MfG Gerd Böhmer,
Reichsbahninspektor aD
http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de
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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon pentium » 19. November 2023, 17:53

Mit dunklem Rot in den blauen Sternenhimmel Ostpreußens hinein geschnitten, im Frühjahr und im Herbst von den Winden gepeitscht, die über die Flache Kuppe von Sauden dahinjagen, im Winter vom Frost benagt und in die weißes Hülle des Schnees getaucht, ragt das Reichsehrenmal Tannenberg westlich von Hohenstein, an der Straße, die von hier nach Osterode führt, mit mächtigen Mauern und Türmen empor. Die Hunderte russischen Krieger, die in den Massengräbern nahe der Straße und dem Denkmal den ewigen Schlaf schlafen, sind stumme Zeugen des erbitterten Kampfes, der hier am 28. August 1914 entbrannt war.

Dr. Erich Maschke
Universitätsprofessor (Jena)
Veröffentliche im Buch:
Tannenberg Deutsches Schicksal - Deutsche Aufgabe, 1939

http://tannenberg-denkmal.de/
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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon pentium » 14. Februar 2024, 14:53

Ostpreußen war bis 1771, vor der Ersten Teilung Polen-Litauens, territorial deckungsgleich mit dem Herzogtum Preußen und dem 1701 begründeten Königreich Preußen und dessen eigentliche Keimzelle. König Friedrich von Preußen, der in Personalunion auch Kurfürst von Brandenburg war, hatte verfügt, dass diese Provinz nach der Ersten Teilung Polen-Litauens den Namen Ostpreußen erhalten solle. Das 1772 annektierte Polnisch-Preußen ohne Danzig sowie ohne das Ermland, das zu Ostpreußen kam, wurde als Westpreußen dem hohenzollernschen Königreich einverleibt. Ostpreußen war nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs ab 1871 der östlichste Landesteil Deutschlands. Dort lagen sowohl der nördlichste als auch der östlichste Punkt des Deutschen Reichs.
Preußisch-Litauen, vereinzelt auch Deutsch-Litauen, litauisch Mažoji Lietuva oder Prūsų Lietuva, war eine im 17. Jahrhundert aufgekommene Bezeichnung für mehrere Ämter im nördlichen Ostpreußen mit einem starken litauischen Bevölkerungsanteil. Um 1732 fand die Bezeichnung, auch als „Klein-Litau“, „Preußisch Litthauen“, „Lithuania“, Eingang in die preußische Kartographie. Das Gebiet bewohnten neben den eingesessenen Prußen und Kuren infolge einer Besiedlung der Großen Wildnis durch den Deutschen Orden ab dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts mehrheitlich Litauer sowie Deutsche und Polen.
Die litauische Prägung des Gebiets endete mit den Verheerungen durch die Pestepidemie von 1709/10 und dem durch den preußischen König eingeleiteten Retablissement, einem Wiederaufbau des Landes einschließlich der Neubesiedlung mit deutschsprachigen Siedlern.
https://www.deutsche-digitale-bibliothe ... XSD4AFFE7Z
https://www.hab.de/ausstellungen/postille/expo-32.htm
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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon pentium » 1. März 2024, 09:14


Der Deutsche Orden - Auf den Spuren der Ritter (Dokumentation Deutsch, Geschichte Dokumentation)

INHALTSANGABE:
Vor 800 Jahren begannen Ritter des Deutschen Ordens damit, das Land zwischen Weichsel und Memel zu erobern und Deutsche aus dem Westen dort anzusiedeln. Sie schufen das Land Preußen, das im Spätmittelalter als das modernste Gemeinwesen ganz Europas galt. Der Hauptfilm (ca. 90 Minuten) begibt sich auf die Spuren der Ostlandritter. Ihre gewaltigen Burgen, die heute in Polen stehen, werden ebenso vorgestellt wie ihre Stadtgründungen und die Methoden ihrer Landkultivierung. Über Jahrhunderte waren die Polen mit den Rittern verfeindet. Im Film wird deutlich, dass sich das Verhältnis entspannt hat. Polnische Historiker erkennen an, dass das heutige Polen dem Deutschen Orden vieles verdankt. Der zweite Film (ca. 55 Minuten) liefert ergänzende Informationen: die Geschichte des Deutschen Kreuzritterordens seit seiner Gründung im Heiligen Land, sein Wirken außerhalb Preußens, und vor allem die Tätigkeit des Deutschen Ordens heute.
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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon pentium » 24. März 2024, 14:13

Spione in Ostpreussen
Wie Nachbarn das Deutsche Reich ausspähten

Entlang der Ostseeküste wurden Befestigungen und Häfen von Kolberg bis Pillau und Königsberg „inspiziert“

Wolfgang Kaufmann

Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges grenzte Ostpreußen direkt an Russland, danach an Polen und Litauen. Diese Nachbarschaft war zumeist problematisch. Deshalb entsandten die drei Anliegerstaaten häufig Spione nach Ostpreußen, während das Königreich Preußen ein System der Spionageabwehr etablierte.

Obwohl Russland und Preußen damals noch gute Beziehungen pflegten, schleuste die zaristische Polizei 1830 Kundschafter in die östlichen Teile Preußens ein, um die Haltung der dort ansässigen polnischen Bevölkerung auszuforschen. Als das Verhältnis nach 1890 schlechter wurde – woraufhin Russland mit Frankreich paktierte – setzten der Große Generalstab in Berlin und das preußische Kriegsministerium alles daran, mehr Informationen aus dem Zarenreich zu erlangen und im Gegenzug die Agenten der Gegenseite auszuschalten.

So erhielt der Oberpräsident der Provinz Ostpreußen, Graf Udo zu Stolberg-Wernigerode, im Juni 1892 ein Schreiben des preußischen Innenministers Ernst Ludwig Herrfurth, aus dem hervorging, dass der Kriegsminister des Königreiches, Hans von Kaltenborn-Stachau, „es im Interesse des militärischen Nachrichtenwesens für dringend wünschenswert“ erachte, auch Beamte der Zivilverwaltung in die geheimdienstliche Tätigkeit einzubinden. Das betraf unter anderem die Grenz-Kommissare, die laut Herrfurth für die Spionageabwehr sowie „für die Sammlung von Nachrichten über die ... russischen Verhältnisse, soweit nötig in Verbindung mit der Leitung des militärischen Nachrichtenwesens, ... Sorge zu tragen haben“.

In der Folgezeit kam die deutsche Seite unter anderem den russischen Spionen Iwan Dubassow und Kellerkrans auf die Spur. Ersterer war ein Konteradmiral und Marineattaché an der russischen Botschaft in Berlin und hatte im Frühsommer 1894 die Befestigungen und Häfen entlang der Ostseeküste von Kolberg bis Pillau und Königsberg „inspiziert“. Als dies aufflog, erzwang Kaiser Wilhelm II. die Abberufung von Dubassow. Der Hauptmann der Kownoer Festungsartillerie Kellerkrans, der angeblich wegen einer Heilbehandlung nach Ostpreußen kam, wurde im September 1893 nach Russland abgeschoben, weil er immer wieder Radtouren zu militärischen Objekten rund um Königsberg unternahm und den Kontakt zu Angehörigen des Feldartillerie-Regiments 16 suchte.

Während der spannungsgeladenen Zeit vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs leisteten vor allem der Grenzkommissar Philippi aus Eydtkuhnen und Hauptmann Volkmann von der Nachrichtenstelle des XX. Armeekorps in Allenstein Außerordentliches. Philippis Meldungen vom 26. Juli 1914 zeigten die Brisanz der politischen und militärischen Situation in Russland. Volkmann gelang es am 1. August 1914 mit Hilfe des jüdischen Händlers Pinkus Urwicz, in den Besitz eines russischen Mobilmachungsplakates zu gelangen. Daraufhin befahl der Generalstabschef Generaloberst Helmuth Johannes Ludwig von Moltke am Folgetag die Mobilmachung auf deutscher Seite, womit der Erste Weltkrieg seinen Lauf nahm.

Nach dessen Ende setzte der Geheimdienst des nunmehr neu erstandenen Polen etliche deutsche Staatsbürger unter Druck, vertrauliche Informationen aus Ostpreußen zu liefern. Davon zeugt nicht zuletzt der Fall des Schmiedegesellen und SA-Mannes Max Pritzuhn aus Skomatzko im Kreis Lyck. Der hatte Gelder der Sturmabteilung veruntreut und war deswegen im Januar 1934 nach Polen geflohen. Dort kam er sofort in Haft, in der man ihm etliche Interna über die militärische Ausbildung der SA entlockte. Außerdem drangen polnische Flugzeuge schon vor dem Machtantritt der Nationalsozialisten mit Spionageabsicht in den Luftraum über Ostpreußen ein. Unter anderem flog der Fliegerhauptmann Ignacy Giedgowd mit seiner Wibault 70C1 am 8. Mai 1931 bei guter Sicht von Warschau kommend nach Nordnordwest und landete zunächst unerlaubt im Kreis Preußisch-Holland und dann nochmals bei Mahrau im Kreis Mohrungen.

Auch Polen und Litauen waren aktiv
Ähnlich aktiv war der Geheimdienst Litauens, wie zwei weitere Beispiele zeigen. Der gewerbsmäßige Warenschmuggler Heinrich Batschkus aus Elchwinkel fiel der litauischen Staatssicherheitspolizei in die Hände, als er seiner Tätigkeit nachging und wurde hernach erpresst, die SA, den ostpreußischen Grenzschutz und die Reichswehrgarnison in Kaukehmen auszukundschaften. Dies tat Batschkus bis November 1935, dann flog er auf. Ein anderer Spion namens Herbert Preuß konnte ebenfalls auf eine kriminelle Karriere zurückblicken und hatte bereits sieben Vorstrafen kassiert. Der nunmehrige Friseurgehilfe horchte die Kundschaft in seinem Salon systematisch über militärische Belange aus, bis ihn die deutsche Grenzpolizei im August 1935 bei der Ausreise nach Litauen verhaftete, wo er sich mit seinem Führungsoffizier treffen wollte.

Schon einige Jahre zuvor hatte der litauische Geheimdienst den Leutnant Josef Dzenkaitis nach Ostpreußen geschickt, um im Raum Tilsit, Insterburg und Gumbinnen zu spionieren. Dessen Agentenlaufbahn endete im Juni 1932 durch den Verrat eines deutschen Kontaktmannes.

Dieser Artikel ist ein Beitrag aus der aktuellen PAZ.
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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon pentium » 24. März 2024, 17:51

Der Artikel ist leider nur auf Litauisch. Lösung der Frage der „Kaliningrader Deutschen“ (?): Litauen, 1951 / Arbušauskaitė, Arūnė Liucija
Erst 1947 Es wurden Richtlinien verabschiedet, die die Räumung deutscher Einwohner aus der Region Kaliningrad nach Deutschland vorsahen. Ihre Massenvertreibung begann Ende 1947. im Herbst wurden ausgeführt Moskaus Anweisung, zunächst alle Deutschen zu vertreiben, die in der Stadt Baltijsk und an der Ostseeküste lebten. In anderen Bezirken wurden bei ersten Umzügen arbeitslose Familien ausgewählt, Kinder aus Waisenhäusern und alte Menschen aus Behindertenheimen. Die erste Staffel verließ Kaliningrad im Jahr 1947 am 22. Oktober, dann verließen jeden zweiten Tag vier weitere Staffeln. Im Oktober wurden auf diese Weise 11.352 Personen abgeschoben. November Insgesamt sind noch 10 weitere Staffeln übrig. Der Zweck von ihnen allen Bahnhof - Pozewalk (polnische Grenze). im Jahr 1947 30. Dezember Moskau wurde informiert: Insgesamt wurden 30.283 Menschen aus dem Gebiet vertrieben: aus der Stadt Baltijsk – 335, aus der Ostseeküste – 9.756, aus der Stadt Kaliningrad - 7602, aus anderen Bezirken - 7610, aus Kinderheimen und Aufnahme- und Verteilungsstellen für Kinder - 3933, aus Alten- und Behindertenheimen - 765, medizinisches, pädagogisches und anderes Servicepersonal aus verschiedenen Gebieten der Region - 283. <...> Unter den Vertriebenen: Männer - 3.506, Frauen - 13.840, Kinder - 12.937,1 im Jahr 1948 Die deutsche Bevölkerung wird im gesamten Gebiet neu gezählt – es sind immer noch zu viele davon übrig 70.000, die meisten von ihnen leben in ländlichen Gebieten 2 . In diesem Jahr wurde die deutsche Bevölkerung deportiert in zwei Phasen durchgeführt: Frühling und Herbst. Während zweier Frühlingsmonate – März und April – aus der Gegend Mehr als 26.000 Menschen wurden deportiert, die Stadt Kaliningrad wurde erheblich davon „gesäubert“. transportierte über 18.000 Einwohner. Im Herbst - zwischen dem 20. August und 21. Oktober - 21 Staffeln 42.215 Bewohner ethnischer Gebiete werden abgeschoben. 18. November Minister S. Kruglov nimmt den Bericht entgegen über den Ausgang der gesamten Operation (Bericht Nr. 3/00767 3): Insgesamt wurden 102.125 Personen in 48 Staffeln (17.521 Männer, 50.932 Frauen, Kinder - 33.622). 95.671 Menschen wurden aus Kaliningrad und den Bezirken vertrieben, 4.536 aus Waisenhäusern Altenheimen – 797, aus Krankenhäusern – 45 und aus der Litauischen SSR – 1076. Bei der Räumung gestorben: 1947 – 33 Personen (aus Erschöpfung 26, Alter 6, gebrochenes Herz 1); im Jahr 1948 – 15 (veraltet 5, ab TBC – 3, 3 Kinder an Lungenentzündung, der Rest an Ruhr).

https://ezproxy.biblioteka.ku.lt:4121/o ... 480930.pdf
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Ostpreußen - Vergangenheit und Gegenwart

Beitragvon Gerd Böhmer » 25. März 2024, 21:45

von pentium » 24. März 2024, 17:51 Uhr - je nach Quelle betraf es zwischen etwa 1 Million und 2,5 Millionen Menschen, die zwischen 1944 und 1947 Ostpreussen verlassen mussten. Wobei laut einigen Quellen die Zahl von 2,5 Millionen keiner ernsthaften Überprüfung standhalten würde.
Aber das Thema Flucht und Vertreibung wurde ja nach 1990 ausführlich in den Medien abgehandelt.
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