Augenzeuge, speziell für dich die nachfolgende Doku:
(Leider ist die knapp 90 minütige Doku für ZDF-History auf 44 Minuten gestutzt worden. So wird übrigens "objektive" wahrheit in Deutschland zu einer Vielzahl von unangenehmen Themen gemacht)
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Bei aller Liebe zu deinen schlampig ausgeführten Zitaten und der von dir als Beweis lancierten Ahnungslosigkeit.
Ich halte das alles als Schutzbehauptungen.
Denn wer zur damaligen Zeit der Entnazifizierung zugab zumindest von diesen dingen eine Ahnung gehabt zu haben der hätte wohl sehr viel weitere, sehr unangenehme Befragungen über sich ergehen lassen müssen und wäre als "Demokrat" für die Zukunft nicht tragbar gewesen.
Zu deine These das der Holocaust nicht bekannt gewesen sei:
"Holocaust war bekannt
Schon 1941 erfuhren die Briten, durch die Entschlüsselung von Geheimnachrichten, von Massenerschießungen polnischer Juden. Spätestens im Jahre 1942 war es dank des heroischen Einsatzes verschiedener Einzelpersonen, etwa des polnischen Diplomaten Jan Karski, die Vernichtungsmaschinerie der Nazis innerhalb der alliierten Führungsriege allgemein bekannt. Die Berichte stießen auf eine Mischung aus Unglauben über die Geschehnisse und Ignoranz.
Im April 1944 gelang Rudolf Vrba und Alfréd Wetzler die Flucht aus Auschwitz. Ihre Berichte erreichten Juden in den Ghettos, die noch nicht in KZs deportiert worden waren, und die alliierten Regierungen. Einzelne britische und amerikanische Diplomaten empfahlen daraufhin ihren Regierungen die Bombardierung der Vernichtungslager und lieferten genaue Pläne der Gleise sowie der involvierten deutschen Dienststellen. Die Nazis wussten von diesen Plänen und setzten die Deportationen in die Todesfabriken dennoch fort. Die Empfehlungen wurden nie umgesetzt."Kompletter Text hier:
hierUm zum Ausgangspunkt zurück zu kommen.
Vielleicht sollte sich Augenzeuge nochmal die Worte des tschechischen Präsidenten Beneš von 9. Mai 1945 in sein Gedächtnis rufen:
"Das deutsche Volk hat in diesem Krieg aufgehört, menschlich zu sein, menschlich erträglich zu sein, und erscheint uns nur noch als einziges großes menschliches Ungeheuer. [...] wir haben uns gesagt, dass wir das deutsche Problem in der Republik liquidieren müssen." (Beneš, Edward: Die Abschiebung der Deutschen aus der Tschechoslowakei. Auswahl aus den Erinnerungen, ansprachen und Dokumenten 1940-1947. Praha 1996, S. 137f.)
Das wirksamste Mittel für die vom Staatspräsidenten verkündete Liquidierung bildeten die wilden Vertreibungen welche wie der Brünner Todesmarsch oder das hier explizit genannte Ereignisse in Přerov von Übergriffen begleitet wurden.
Die Mitte Juni 1945 erlassenen Richtlinien dienten nicht dazu die Ausweisungen zu stoppen sondern sich noch vor der Konferenz in Potsdam des möglichst größten Teils der deutschen Bevölkerung zu entledigen. Sie dienten lediglich dazu die wilden Vertreibungen besser zu organisieren.
In Städten wie Prag, Brünn und Aussig forderten die Gewaltakte viele Todesopfer.
Diese wilden Vertreibungen hielten bis zum Beginn der Potsdamer Konferenz an.
Ungefähr 600 000 Deutsche wurden bis zu diesem Zeitpunkt des Landes verwiesen, mehr als die Hälfte kam in die SBZ.
Nach dem 2.August wurden bis 1947 weitere 2,2 Millionen Deutsche aus ihren Siedlungsgebieten in der Tschechoslowakei ausgesiedelt. Drei Viertel davon kamen in die Amerikanische Zone, der Rest in die Sowjetische.
Ihnen folgten noch knapp eine Million Sudetendeutsche welche mit den Regelungen vom 2.August 1945 als 'Antifaschisten' eingestuft wurden aber die unter denen ihnen auferlegten Bedingungen und Bestimmungen keine Zukunft für sich in ihrer Heimat sahen.
Siehe dazu;
Flucht und Vertreibung der Deutschen - Voraussetzungen, Verlauf, Folgen, Verlag C.H.Beck, München 2011