„Cap Arcona“-Katastrophe vor 75 Jahren: Schuld ohne Sühne

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„Cap Arcona“-Katastrophe vor 75 Jahren: Schuld ohne Sühne

Beitragvon Interessierter » 2. Mai 2020, 09:05

Vor 75 Jahren sank die „Cap Arcona“ mit 4.600 KZ-Häftlingen. Die Erinnerung daran ist wach, doch das offizielle Gedenken tut sich schwer.

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Am Strand von Neustadt in Schleswig-Holstein: Ein Schild weist zum Cap-Arcona-Ehrenfriedhof Foto: Carsten Rehder/dpa

Es ist das wohl stärkste Trauma rund um die Lübecker Bucht: die Bombardierung der „Cap Arcona“, die noch fünf Jahre gekippt vor Neustadt lag, bis man sie 1950 auseinanderschweißte. Das allerdings, ohne die Toten zu bergen. Was die Schweißer unter Wasser vorfanden, ist nicht überliefert.

Sicher ist, dass noch lange tote Körper gefunden wurden – sogar an Dänemarks Küsten. Denn jene Anwohner, die 1945 die Toten mit Traktoren von den Stränden holten, um sie würdig zu bestatten, fanden längst nicht alle. Auch die Namen der Opfer kennt man nicht, denn die Nazis „haben keine Passagierlisten geführt“, sagt Reimer Möller, Archivar der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Aus dem KZ Neuengamme stammten die meisten der Opfer. Und weil man die Namen eben nicht kennt, sind auch die vielen großen und kleinen „Ehrenfriedhöfe“, die man 1945 an der Lübecker Bucht einrichtete – etwa in Neustadt und in Grevesmühlen in der Ex-DDR – anonym.

Der „Ehrenfriedhof“ in Haffkrug, ungemütlich gelegen an der Autobahnabfahrt Eutin und mit über 1.100 Bestatteten der größte von ihnen, ist gar etwas verwahrlost. Außerdem läuft er Gefahr, durch eine dicht daneben geplante Bahntrasse zur Fehmarnbelt-Querung weiter entwürdigt zu werden.

https://taz.de/Cap-Arcona-Katastrophe-v ... /!5679437/
Interessierter
 

Re: „Cap Arcona“-Katastrophe vor 75 Jahren: Schuld ohne Sühne

Beitragvon HPA » 4. Mai 2020, 22:14

Hamburg kapituliert und die SS begeht ein weiteres Massaker. Von unserem Gastautor Waldemar Alexander Pabst.

Donnerstag, 03. Mai 1945

Der Krieg aber ging auf diese Weise einen Tag weiter und Kämpfe werden geführt, bis ihr Ende befohlen ist. Am Morgen des 3. Mai tobte überall dort der Krieg, wo die Deutschen ihre Arme nicht hoben. Die Briten kämpften sich nach Norden voran, die Royal Air Force hatte zwar kaum noch Gegner, aber noch immer Aufgaben. Ihre Aufklärung hatte die Schiffe in der Neustädter Bucht längst entdeckt. Nach heutigem Forschungsstand wurde den Fliegern der Typhoon Staffel in Plantlünne, wenige Wochen zuvor ein Luftwaffenfliegerhorst, gesagt, es wären SS Truppen auf den Schiffen, die damit fliehen wollten. Sollten die Aufklärer Fotos gemacht haben, dann ist diese Interpretation naheliegend. An Deck befanden sich nur Marineangehörige und SS-Männer. Die KZ-Häftlinge in den Bäuchen der Schiffe dicht gedrängt, kaum versorgt, jeden Tag ein Tag des Sterbens, waren nicht zu sehen. Die Schiffe waren als Truppentransporter ausgerüstet und bewaffnet, dass sie nicht mehr fahrfähig waren, konnten die Engländer nicht wissen. Möglich ist, dass am Abend des 2. Mai durch das Rote Kreuz Informationen über die wahre Nutzung der Schiffe an britische Stellen gelangt waren. Die Flieger an diesem Morgen erreichten sie nicht mehr.

https://www.ruhrbarone.de/episoden-eine ... H_R7d9CuoE
HPA
 


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