Das Institut für Kriegs-Studien in Amsterdam erhielt 2017 ein mit „A. Hitler“ signiertes Aquarell geschenkt. Jetzt ist diese Zuschreibung überprüft worden – Ergebnis: Es gibt kein Indiz für Echtheit.
Manche Geschenke machen mehr Ärger als Freude. Im Frühjahr 2017 kam eine Frau zum Niederländischen Institut für Kriegs-, Holocaust- und Genozidstudien (NIOD) in Amsterdam und übergab ein Aquarell, das offensichtlich das 1860 abgebrochene sogenannte Neutor in Wien zeigte. Bemerkenswert war dieses Bild – keine schlechte, aber auch keine irgendwie herausragende Arbeit – lediglich durch sieben Buchstaben in der rechten unteren Ecke: „A. Hitler“ steht dort.
Ein gutes halbes Jahr später, Ende November 2017, ging das NIOD mit der Story an die Öffentlichkeit und teilte mit, eine mehrere Monate dauernde Prüfung habe ergeben, dass „es ein Original aus der Hand von Adolf Hitler“ sei. Jetzt, 14 Monate später, hat das hochseriöse Institut eine Kehrtwende hingelegt und diese Zuschreibung kassiert. Man sei sich nicht mehr sicher, teilte NIOD mit. Notwendig wären weitere Forschungen; diese hätten jedoch keine Priorität. Das Bild bleibe in den Sammlungen des Instituts.
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Die meisten übrigen Hitler zugeschriebenen Bilder dürften Fälschungen sein – teilweise originale Bilder aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, die lediglich durch das nachträgliche Signieren verfälscht wurden, teilweise Arbeiten professioneller Fälscher aus der Zeit bis 1936, als der sehr aktive Fälscher Reinhold Hanisch festgenommen wurde, und seit den 1970er-Jahren, unter anderem von Konrad Kujau.
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